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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190111260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19011126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19011126
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-26
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.11.1901
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Nr. 275 28. Jahrgang. Dienstag, dm 26. November 1901 Redaction und Expedition: Bahnstraße 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. April 1903 100 Jahre seit dem Geburtstage Roons vergangen sein werden. Nächst dem Kriegsherrn selbst war ihm und seiner nie rostenden Thä'igkeit das ge waltige Rüstzeug zu verdanken, welcher das Mittel zur Begründung deutscher Einheit und nationaler Selbst ständigkeit geworden ist. Deshalb sollen sich auch die Deutschen aus Süd und Nord, ohne Rücksicht auf den Standpunkt der Parteien und den Zwiespalt der Mein ungen zur Erfüllung der DankeSpflicht durch Errichtung eines würdigen Denkmals vereinigen. — Im Zusammenhang mit den Anti-Chamber lain Kundgebungen dürfte es angebracht sein, sich die Proklamation Kaiser Wilhelms I. vom Jahre 1870 in's Gedächtniß zurückzurufen, die der Kaiser an seine Soldaten richtete, als sie im Begriff standen, die Grenze zu überschreiten: „Soldaten! Die Verfolgung des nach blutigen Kämpfen zurückgedrängten Feindes hat bereits einen großen Theil unserer Armee über die Grenze ge führt. Mehrere Korps werden heute und morgen den französischen Boden betreten. Ich erwarte, daß die Manneszucht, durch welche Ihr Euch bisher ausgezeichnet habt, sich auch besonders aus feindlichem Gebiete be währen werde. Wir führen keinen Krieg gegen die friedlichen Bewohner des Landes; es ist vielmehr die Pflicht jedes erliebenden Soldaten, dar Privateigenthum zu schützen und nicht zu dulden, daß der gute Ruf unseres Heeres auch nur durch einzelne Beispiele von Zuchtlosigkeit ongetastet werde. Ich baue auf den guten Geist, der die Armee beseelt, zugleich aber auch auf die Strenge und Umsicht aller Führer. — Hauptquartier Homburg, den 8. August 1870. Wilhelm." Wenn man diese schlichten Worte mit den Proklamationen von Roberts und Kitchener sowie mit der Niederbrennung der Farmen und Zusammentreibung der unschuldigen Frauen und Kinder der Buren vergleicht und daneben die vor Kurzem bekannt gemachte Maßregel der Eng länder hält, die den neuanzuwerbenden Soldaten 75 Proz. der zu machenden Beute verspricht, also direkt zum Rauben anhält, so darf man als Deutscher stolz sein über den Gegensatz deutscher und britischer Krieg führung. — Ein neuer befestigter Platz am Oberrhein. Die „Badische Landcszeitung" schreibt: Während des letzten Krieges mit Frankreich hat sich bekanntlich am Oberrhein das Fehlen eines festen Platzes recht fühlbar gemacht, und soll die'em Mißstände Abhilfe geschaffen werden. Es sind von militärischer Seite in verschiedenen Orten des badischen Oberlandes Feststellungen darüber gemacht worden, welcher Platz sich hierzu am besten eigne. Nun soll Mühlheim hierzu wohl mit Rücksicht auf seine günstige militärische Lage und Eisenbahnver bindung mit dem Reichslande als besonder« geeignet befunden worden sein. Bestätigt sich dies, so wird Mühlheim, welches so wie so in nächster Zeit eine Garnison erhält, ganz erhebliche fortifikatorische Anlagen und ganz namhaften Truppenzuwachs erhalten. — Viel Spiritismus wird in der Potsdamer vornehmen Gesellschaft jetzt getrieben. Man hat bekannte Spiritisten aus Berlin kommen lassen und spiritistische Zirkel gebildet. Auch eine öffentliche Versammlung wurde unter großem Zulauf in dieser Woche abgehalten. Wie sehr der Spiritismus in Potsdam Boden gewonnen hat, konnte man aus der Anwesenheit höherer Offiziere und Beamten feststellen. Es wurden ausführliche Belehrungen gegeben, wie man spiritistische Zirkel ein richtet, und daran schloß sich eine Sitzung mit einem Medium. England. — In jüngster Zeit haben nicht weniger al« drei Vertreter der britischen Regierung, außer dem Kolonial sekretär der Premierminister und der Kriegsminister, ! Anlaß genommen, sich über den Fortgang des! Krieges in Südafrika zu äußern, sie auch die allgemeine politische Lage . ^zeichnet, rührt und sie als jeder Besorgmß entb h gff-nkun- keinen von ihnen aber ist es eingefallen, Ax- digen Niedergang Englands auf wirthsch s biete in den Kreis ihrer Betrachtungen zu ^l,en. I» dieser Beziehung nahm der Schatzkanz er H ?r- der in seinem jüngsten Finanzexposö em freuliches Bild der Slaaisfinanzen gegeben n^ aussichtliche Nothwendigkeit einer Stemrerho) 9 hatte, bisher allein unter den M 'gliedern des Ka einen den thatsächlichen Verhältnissen oh»e ^sch 9 3 Rechnung tragenden Standpunkt ein. Jetzt ist Y der Person des ehemaligen Ministers Courtney, d heule in England ein hohes Maß von Autorität O tz, ein Nachfolger entstanden, der dieselbe Anschauung der wirthschaftlichen Zukunft Großbritanniens, nur mil größerer Schärfe und mit noch ernsterer Beruckstchtg- ung der in der Gegenwart hervortretenden Anzeichen und Erscheinungen einer allgemeinen kommerziellen und industriellen Dekadenz, vertritt. Mr. Courtney findet die Gründe für diesen Niedergang in dem zunehmenden Schwinden derselben Bedingungen, welche England einst an die erste Stelle in der Handelswelt geführt haben. Hierher gehört zunächst die Kohlen- und Eisenproduction Großbritanniens, welche bei verhältnißmäßig niedrigen Preisen des Nohmaterilas infolge der leichten Abbau arbeit und der niedrigen Lohnsätze ehemals außer Kon kurrenz stand und daher mit ihren Erzeugnissen in allen Län dern marktfähig wurden. Heute ist Großbritannien auf beiden Gebieten von den Vereinigten Staaten weit überholt, sowohl was den Stand der Gesammtausbeute wie den durchschnittlichen Lieserungspreis anlangt. In letzterer Beziehung, aber auch nach der qualitativen Sette hin, ist auch die deutsche Konkurrenz in jüngster Zeit erfolgreich gewesen, wie dies der im allgemeinen gesteigerte Export von Grubenprodukten nach England und, um ein kürzlich von einer Sheffielder Zeitung hervorgehobenes Moment zu erwähnen, die Thatsache bekundet, daß die Eisen-, Metall- und Stahlwaaren-Jndustrie von Staffordshire von Jahr zu Jahr wachsende Ordres für Stahlliefer ungen in Deutschland begeben. Weitere, nicht minder ernste Symtome der dekadenten Bewegung im politischen und wirthschaftlichen Leben Englands sieht Courtney ein mal in der fortschreitenden Verminderung des National vermögens infolge der seit zwei Jahren sich anhäufenden Staatsschulden und sodann in der verlangsamten Rate der Bevölkerungszunahme. Er sieht jedoch keine Mög lichkeit, den auf allen Wirtschaftsgebieten sich ent wickelnden Niedergang aufzuhalten, und in der Einsicht, daß „die Industriellen und Kaufleute Amerikas den britischen Geschäftsmann an Unternehmungsgeist und Energie weit hinter sich lassen und daß der englische Arbeiter mit dem deutschen hinsichtlich der Schnelligkeit und Genauigkeit des Arbeitens keinesfalls konkurriren könne", Meßt Mr. Courtney seine Ausführungen mit den Worten. „Die Wahrheit ist, daß wir uns in einer Periode de« Verfalls befinden und daß wir überall in der Welt geschickte und rücksichtslose Mitbewerber haben " Transvaal. Johann^vurg. Zwei in Johannesburg beheimathete Burghers, Werneck und Meyer, die, nachdem sie sich ergeben hatten, in ein Flüchtlingslager gebracht worden waren wurden wegen des Versuches, andere BurgL die sich ebenfalls ergeben hatten, zu überreden Neutralität-eid zu brechen und sich wieder zu' ihrem Commando zu begeben, vor ein Krieasaeri^ Sie wurden für überführt erachtet; Werneck wurd- ^' Tode verurtheilt und gestern erschossen rum zu lebenslänglicher Strafarbeit verurtheilt Diries Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage häßlich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Ml. 2b Psg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Jnsertionsgebühren: die fünfgesp^tene CorM 12 Pfg , Raum siir den Verbreitunasbezirk 10 Psg-, . Rabatt. iäeclame 25 Pfg. sei mehrmaliger Aufg^ ^orm. «««ahme der Inserate für tue folgenve erbeten. 10 Uhr. Größere T « § e S g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. tarifs zu veröffentlichen des Zoll ¬ heißt es in Bezug aus den Schuk der°^^ Actenstück der neue Zolltarif erblicke eines stön-Z ^"dnurthschaft, darin, d.e Lage der einb^ günstiger zu gestalten, indem durch "höhmn^ ihrer Erzeugnisse der Erlös besserden Herst llnnÄ sichtnahme °uf die Landwirthschaft über das unerläßliche Maß hmausgehe Bezüglich des Doppeltarifs für die wichtigsten Getre-dearten sagt die Begründung, es sei trotz der entgegen,tehn,den gewichtigen Bedenken anqezeiq erschiene,y durch die Gesetzgebung eine Weisung üb?r den bei Vertragsverhandlungen festzustellenden Mindest- 3-^" ?"d hierdurch dem Wunsche der Landwirthschaft nach einer Sicherung soweit als thunlich zu entsprechen. Noch weiter zu gehen, verbiete sich durch das allgemein-Interesse im Abschluß von Tarifver trägen. Die Aussichten auf den Abschluß neuer Handelsverträge könnten z. Z. noch nicht überblickt werden. AufSeiteDeutschlandsbesiehe die Bereitwilligkeit zu neuen Handelsvertragsoerhandlungen. Da es noch zu wenig sicher sei, daß die neu zu vereinbarenden Verträge schon Anfang 1904 in Kraft gesetzt werden können, sei im Entwurf vorgeschlagen, die Festsetzung des Zeitpunktes für das Inkrafttreten des Tarifgesetzes Kaiserlicher Verordnung vorzübehalten. — Eine- ehrenvolle Auszeichnung durch den Kaiser wurde dem Oberleutnant z. S. von Krohn zu Theil, indem ihn der Monarch mit der Führung der 6. Compagnie der 1. Matrosen-Division betraute, ob wohl von Krohn nur ein Auge besitzt. Hiermit hat es folgende Bewandniß: v. K. hatte sich seiner Zeit der Expedition nach China angeschlossen, bei welcher Gelegen heit er als Wachoffizier an Bord des Kreuzers „Gefion" im Juni d. I. unter Admiral Seymour an dem Zuge von Tientsin nach Peking theilnahm, bis er bei der Er stürmung des Forts Schiku eine schwere Verwundung erlitt. Der Expedition war nämlich inzwischen fast die ganze Munition ausgegangen; es wurde daher der Befehl gegeben, daß nur noch Offiziere und Unteroffiziere auf die Chinesen Feuer geben sollten, v. K. ließ sich nun von seinen Leuten die Gewehre reichen und schoß in knieender Stellung auf die Feinde. Plötzlich crepirte neben ihm ein Schrapnell und eine Kugel drang dem Offizier in das linke Auge; im Laufe desselben Tages lies das verletzte Auge aus. In Anerkennung feiner Bravour verlieh ihm der Kaiser seiner Znt den Kronew orden mit Schwertern und jetzt Hot ihm der Monarch auch seinen Wunsch erfüllt, trotz des schweren Verlust s auch ferner im Dienste der Marine verbleiben zu dürfen v. K. ist der einzige active Offizier, der nur em Auge Unter dem Protektorate des Prinzen Albrecht U-n^Ümbde^ L-M, G-Iandl-r "°"^?ch-»bach, Ari-gimiM-r StaalSminister von Metzsch Re ch Reyher uud von der Planitz, sowie d,e Gen rä^ Treitschke Der Aufruf erinnert daran, daß am sd Hchislm-ßnislM, MrliWitz, GtiMs, Ursprung. Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u.
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