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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190304031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-03
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.04.1903
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angebliche Rinale war augenscheinlich bei dem Streite am schlechtesten sortgekommen. Die Verhandlung selbst wurde au« anderen Gründen vertagt. 8 x * Hamburg, 1. April. Der Dampfer „Colibri" ou» Stavanger, der unter Führung des Kapitäns Worsöe am 24. Mai v. I. von Stavanger mit einer Ladung Salz nach Island abging und seitdem ver» schollen war, ist, wie jetzt festgestellt wurde, mit seiner zwölf Mann starken Besatzung untergegangen. Bei Eenjen unweit TromSöe ist eine Flaschenpost deS Kapitäns Worsöe vom 28. Mai v. I. angc- trieben, worin er mitteil«, daß der Dampfer sinke, nachdem eine Sturzsee die ganze Steuerbordschanz- s'ite weggerissen habe. „Keine Hilfe mehr möglich. Wir alle haben zu Gott gebetet.- Mit diesen Herz, ergreifenden Worten schließt der Zettel in der Flasche, die jetzt, zehn Monate nach der Katastrophe aufge- funden wurde. „ . - . * Hamburg, l. April. Ein Duell auf Sabel hat zwischen dem General Gladischew und dem Grasen Tsernadiew heute bei Bergedorf stattgesunden. Nach 12 Minuten erbitterten Kampfe» wurde Gladi schew schwer verwundet. * Lübeck, 1. April. Der Oberbriefträger Hamer wurde wegen wiederholter Urkundenfälschung und Unterschlagung von 5000 Mk verhaftet. * Mühlberg a. E., 31. März. Der Hof. meister de» Rittergüter Kamitz war heute früh aus dem Felde mit einem Dienstknecht in Streit geraten Al« dieser eine Hacke ergriff, um damit den Hof meister zu schlagen, sprang der Verwalter dazwischen, um Tätlichkeiten zu verhindern. Dabei wurde der Verwalter derart mit der Hacke am Kopse getroffen, daß er aus der Stelle niedersank und bald darauf verstarb. * Nürnberg, 2. April. Ein junger Mann hatte in einer hiesigen Schankwirtschast eine größere Zeche gemacht und sich bald daraus entfernt. Al« ihn die Kellnerin suchte und die Toilettenlür öffnete, gab der Mann einen Revolverschuß auf sie ab, welcher tn die rechte Schulter traf. Hieraus tötete er sich selbst durch eine Kugel in den Kops. Geld wurde bei ihm nicht vorgesunden. * Lütgendortmund bei Dortmund, 1. April. Privat-Telegramm. Auf Schacht I der Zeche „Neu- Iserlohn" wurden gestern ein Förderausseher und ein Hauer in der Bremsvorrichtung vom Förderkorb erfaßt. Der Aufseher war gleich tot, der Hauer hat beide Beine gebrochen. Letzterer ist Vater mehrerer unmündiger Kinder. * Nizza, 1. April. Heute vormittag fuhr bei einem Nutomobilrennen in La Turbie Graf Sborowski gegen einen Felsen und wurde mit zerschmettertem Schädel tot aufgehoben. Der Chauffeur kam mit Verletzungen davon. * Madrid, 1. April. Streikende Eisenbahn- angestellte legten zwei Dynamitbomben in ein von Ersatzarbeitern bewohntes HauS. Die Bomben platzten, ohne Schaden anzurichten. 26 Streikende wurden verhaftet. * Newyork. Ein weitbekannter Neger „Onkel Tom", dec Mann, dessen Sklavenleben die englische Schriftstellerin Harriet Beecher-Stowe in ihrem Romane „Onkel Toms Hütte" geschildert hat, ist im Alter von 111 Jahren gestorben. Ec hieß mit seinem wahren Namen Nomian Argo, war als Sklave geboren und gehörte dem General Kennedy. Auf dem Besitztum dieses Generals halte Mrs. Beechcr-Stowe ihre Studien für ihr Buch gemacht. Vermischtes. j- Ilurun »I linsdnü. Ueber eine Fahrt des Eisenbahnministers in der 4. Wagenklasse glaubt die „Elb. Ztg." berichten zu können: Minister Budde will sich selbst davon überzeugen, wie die Reisenden in der 4. Wagenklasse mit den Einrichtungen dieser Eisenbahnwagen zufrieden sind, und was sie daran auszusetzen haben. Er bestieg zu diesem Zwecke neulich in Berlin den Ostbahnzug und dampfte in einem Wagen 4. Klasse in der Richtung nach Elbing ab. Unterwegs ließ Herr Budde sich mit den Leuten in eine Unterhaltung ein, kritisierte selbst die Ein richtungen der Eisenbahnverwallung und reizte da durch die Fahrgäste zur Aeußerung ihrer Wünsche. Sie redeten um so freier, als sie nicht wußtcn, wen sie vor sich hatten. Man soll auch dem Eisenbahn minister erzählt haben, daß es sich jetzt recht schön in der 4. Wagenklasse reist, daß es gegen früher, wo in diesen Wagen keinerlei Sitzgelegenheit vor- Händen war, schon ganz wesentlich besser geworden ist. Bis nach Elbing kam Herr Budde nicht; er hatte seinen Wissensdurst schon vorher befriedigt. -j- Opfer des Geizes. In der Villa der von ihrem Gärtner Bianchetti ermordeten italienischen Gräfin d'Onigo wurden in einer Schreibtischlade Banknoten im Werte von 500 000 Lire gefunden, die jedoch von Mäusen derart zernagt sind, daß sie fast gänzlich wertlos wurden. Die Gräfin hatte ein Vermögen von mehr als vier Millionen, war jedoch so geizig, daß sie sich nur mangelhaft nährte und geflickte Wäsche trug. Die gerichtliche Unter suchung gegen den Mörder hat ergeben, daß seine Behauptung, er habe die Gräfin aus Rache darüber ermordet, weil sie sich weigerte, ihm einen Sack Mehl als Vorschuß zu geben, aus Wahrheit beruht. f Eine entsetzliche Bluttat, ein Doppelmord und Selbstmord, hat, sich, wie kurz gemeldet, in Königsberg zugetragen: Die im dritten Stock des Hause« Hinlertragheim Nr. 10 wohnhafte verwitwete Frau Oberstleutnant Lina Grapow geb. Gautscht, hat - zweifellos in einem Ansalle geistiger Störung — ihrem 10 Jahre alten Sohn, ihrem 1 Jahre alten Töchterchen und schließlich sich selbst mit einem Rasiermesser den Hals abgeschnillen. Alle 3 wurden tot ausgesunden. Frau Oberstleutnant Grapow war 37 Jahre alt und seit dem vor etwa 2 Jahren er folgtem Tode ihre» Gemahls, der früher beim 3, Grenadier-Regiment in Bischossburg gestanden halte, mit dem sie in glücklichster Ehe gelebt Halle, etwa« schwermütig. Sie lebte in durchaus geordneten Ver hältnissen und war erst vor kurzem von einer Bade reise heimgekehrt, während der die Kinder in der Obhut eine» Ktnderfräulein» und eine« Dienstmädchen» dort geblieben waren. In wenigen Tagen wollte sie abermals verrstsen. Nahrungssorgen können also unter keinen Umständen al» Beweggrund angenommen werden. Nachdem sie ihre Kinder, offenbar im Schlafe, durch Durchschneiden de« Halse« getötet hatte, trug sie beide in ein Bett, bedeckte die Leichen und setzte sich dann völlig angekleidet zu Füßen de« Belle« auf einen Stuhl. In dieser Stellung hat die Unglückliche sich in gleicher Weise wie die Kinder getötet. Man fand sie hintenüber über da« Belt gesunken. Der tötliche Schnitt war mit solcher Ge- walt geführt, daß die Klinge de« Rasiermesser« ver bogen und von dem H-st ein Teil der Schale zer sprungen war. In zwei Briefen, die Frau G. vor der Tat auf den Tisch gelegt hatte, fand sich der auf den Tag abgezählte Lohn für da« Mädchen und für da« Kinderfräulein vor, auf einem besonderen Zettel bat sie, über ihre Tat möglichst Stillschweigen zu bewahren, ohne jedoch irgend welchen Beweg grund abzugeben, und endlich fand man in einigen Gläsern Gift bereit gestellt, vermutlich sür den Fall, daß da« Messer nicht den Tod herbcigeführt hätte. 1 Neber holländische und japanische Höflich keit berichtet die Zeitschrift „Asien" folgende komische Geschichte, die sich vor 32 Jahren in Tokio zuge tragen haben soll. Als im Jahre 1871 der japanische Gesandte Jwakura nach Holland kam und in Amster dam dem Schiffe entstieg, machten zahlreiche Kinder, die vielleicht zum ersten Male in ihrem Leben einen Japaner erblickt haben mögen, ihm mit beiden Händen eine lange Nase. Weder der Gesandte noch sein Gefolge wußten, was das zu bedeuten habe und deshalb wurde Freiherr v. Siebold, der als Begleiter aus Japan mitgckommen war, darüber befragt. Dieser geriet in große Verlegenheit, welche Antwort er geben sollte, und erst nach einiger Ueber- legung sagte er, das sei in Holland ein Zeichen höchster Achtung und Ehrerbietung. Damit war die Sache vorläufig zu allseitiger Zufriedenheit er ledigt. Welche Folgen diese Auskunft haben sollte, zeigte sich gleich am nächsten Tage, als der Gesandte vom holländischen Könige in Audienz empsangen wurde. Sobald der Gesandte den König erblickte, drehten er und seine Begleiter diesem eine Nase in derselben Weise, wie es am vorhergehenden Tage die Kinder getan hatten. Der Eindruck, den dies auf den König machte, war unbeschreiblich. Freiherr v. Siebold, in dem Bewußtsein, daß er dies durch seine falsche Antwort verursacht hatte, war bestürzt und leichenblaß, wußte sich aber glücklicherweise sofort zu fassen, indem er dem König auseinander fetzte, daß diese sonderbare Begrüßung in Japan üblich sei und dort allgemein als Ausdruck größter Verehrung gelte. Nach dieser Aufklärung änderte sich das Gesicht des Königs und dieser bezeigte den fremden Besuchern seine Höflichkeit in derselben Art. Auch die Hofbeamten und Damen taten desgleichen. Ob dann später eine Aufklärung erfolgte, wird nicht berichtet. Briefträgers Hannchen. Bon Georg Paulse n. 18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Und Hannchen wurde einiges rot und lachte. WaS doch alle Leut' in der kleinen Stadt, die Eltern dabei, immer wieder und wieder ans Heiraten dachten, wenn die Kinder so groß geworden waren, daß sie sich mal recht des Lebens freuen konnten. Dem Hannchen war die Sehnsucht nach einem Mann gering. Ein ganz ehrbar Gesicht machen, nimmer mal lustig einen Juchzer hinausschmettecn können, und/na ja, ihre Gescheidtheit ließ sich ja doch nicht bestreiten, aufpassen, daß der Mann keine Tor heiten machte, daS lockte sie wirklich nicht allzu sehr. Wenigstens jetzt noch nicht. Und sie fang ein lustiges Liedel vor sich hin, alS sie draußen am Gartenzaun stand und sich vom nächsten Rosen stock eine KnoSpe sür ihr blondes Haar pflückte. Mit einem Male lachte sie herzlich, den sie dachte dran, was vorhin geschehen war. Und es war doch ein Zeichen von wirklicher, aufrichtiger An hänglichkeit vom Metzgersritz. So lange war der ihr größter Gegner in der ganzen Stadt gewesen, sie hatten keine zrhn Minuten zusammen sprechen können, ohne sich zu streiten, und trafen sie sich bei einem Vergnügtseiu, maßen sie einander mit bösen Blicken. Aber nun war der Bursch mit einem seinen geräucherten Schinken herübergekommen, hatte einen Gruß vom Vater und der Mutter bestellt, und daS Andenken aus der Heimat sollte daS Hannchen mi: in die Stadt nehmen . . . Dabei war er noch röter geworden im Gesicht, als der knallrote Schlips war, den er unterm Halse trug. Und als Frau Holder sich vielmals bedankt, meinte auch Hannchen im Stillen: „Vergeben, ver gessen!" und gab dem einstigen Feinde einen Herz» hasten Versöhnungs- und Abfchiedskuß, darüber der rotbäckige Fritz so verlegen geworden war, daß er Holders Hauskatze aus die Vorderpfoten trat. Ein greuliches Miau und eine schleunige Reliradc waren die Folge. Mit anderen war der Abschied schneller erledigt; eS blieb nur noch einer, der sich bis jetzt nicht hatte scheu lassen, Hermann Grau. Und Hannchen meinte, ihm müsse sie doch ein paar Worte mehr sagen, als allen anderen Ein paar Worte auch, die nicht jeder zu hören brauchte. Mein Gott ja, es sollte nicht das geringste Geheimnisvolle werden, aber . . . man konnte sich doch vor dem Scheiden einmal aussprcchen. DaS Wiedersehen sollte ja in nicht allzuferner Zeit er folgen, aber — Hannchen mußte wieder lächeln — ob dann nicht der Hermann einen Ring am Finger trug, als erstes Glied einer werdenden und dauern den Fessel? WaS die Frau Posthalterin wollte, hatte sie, bis heute wenigstens, noch immer durch gesetzt. Leise Schritte klangen an ihr Ohr . . . „Bist Du's wirklich?" hätte sie beinahe laut gerufen. „Halt' schon geglaubt, ich müßt mit meinem Bündel von dannen ziehen, ohne daß der Herr eS für nötig gehalten hätl', mir die Hand zu geben. Freu mich von Herzen, daß Du da bist!" „Aber ich kann nimmer lang bleiben!" war die gedrückte Antwort. „Hat hent schon viel heftige Worte in der Posthalterei gegeben. Die Mutter vermeint, wir wollten uns nochmal sprechen . . ." „Na, und i« daß vielleicht polizeilich verboten?" fragte daS Mädchen mit einiger Schärfe dagegen, die linke Hand fest auf die schlanke Taille stemmend. „Denk' doch, daß eS keine Sach' ist, die unser Herrgott bestraft, wenn ein Paar Jugendkameraden einander Lebewohl sagen. Sei kein Hasenfuß, Bursch!" „Aber Hannchen, Du übertreibst wieder. Ich denk' ja nur an Dich, an Dich ganz allein, und weil ich hoff', in der Zukunft wird alle- noch einmal gut, nun, da will ich doch die Mutter nicht wild machen. Denn die Mutter ist sie nun doch mal . . . ." „Glaub'S ja gern," fiel sie ein, „brauchst sie ja auch gar nicht vor den Kopf zu stoßen. Tu' ich auch net. Ich parier sogar, und daS tüchtig. Aber wenn ich mal meinem Gusto folgen will und'S sonst kein Sünd' und nix Schlimmes dabei, dann fag's ich dem Baterle und dem Mutterle dazu, daß ich Hannchen Hölder bin, ein rosolut Mädele von bald neunzehn Jahr', die auch schon schwarz und weiß unterscheiden kann. Basta! Muß mich doch amal allein durch'S Leben fchlagen und da muß ich nachgcrad' wissen, was gescheidt tut und WaS net?" „Aber, Hannchen, mußt Du denn immer zu zanken anfangcn, wenn die Red' auf meine Mutter kommt?" meinte der junge Mann verstimmt. „Ich zank nimmer, mit keinem Menschen, auch mit Dir nicht. Aber waS ich denk', daS sag ich. So, nun weißt'». Halt' mir unsern Abschied ja anders vorgestellt, aber wenn's net sein soll . . ." Sie machte eine kurze Pause. „Geh', sei kein Streit hammel. Laß uns als zule Freunde und in alter Freundschaft Lebewohl sagen. Da, schlag ein. Und von Deiner Mutter kein Wort mehr." „Hannchen, Du läßt mich gar nicht zu Worte kommen. So bald wollen wir nicht auseinander gehen. Komm heut abend um 10 Uhr zum alten Heidenturm. Ich hab den Schlüssel. Da oben sitz's sich wunderschön, weißt'S ja selbst, und da wollen wir nochmal plaudern . . . und dann, dann solls Lebwohl gesagt sein!" Er war bewegt. Und nun tat eS ihr leid, daß sie so kurz angebunden gewesen. Und in ihrer Offenheit sagte sie eS ihm und bat um Verzeihung. „Siehst, Hermann, und weil ich einseh', daß ich Unrecht hab' will ich kommen. Freilich, das sag' ich offen, als etwas Gescheidt'S estimier' ich es, weiß Golt, net. Und wollt ick den Vater und die Mutter fragen, ui, juheh! Und ich denk, Du wirst's net auStrompe'n, wohin Du bei einbrechender Nacht gehst und wen Du antriffst. Erfährt eine Menschen- feel' davon ein SterbenSwörtle, hab' ich eine grau- fame Nachred'. Also Du bist ein braver Bursch' und hältst den Mund zu Jedermann." „Tu' ich, kannst Dich drauf verlassen, Hannchen. Und net war, sag die Wahrheit, Du hast auch keine Furcht vor mir, kommst gern? Ich wollt' Dir doch noch etwas sagen . . ." Er stockte. Hannchen lächelte: „Furcht vor Dir? Nein, Hermann. Und ich komm gern, weil Du mein ält'ster Freund bist. Also sei gescheidt und schwätz net. Und jetzt laus! Die Frau Posthaltcrin hat schon wieder amal a Argwohn, schau, da kommt ein Postillon, Dich zu suchen. O je, die Mama! Ihr armen, armen Burschen, die ihr kein lieb'S treuherziges Mütterle habt, sondern eine reich' und stolz' und vornehm' Mama!" (Fortsetzung folgt.) -rvrUn, l. April. 8 8 G 20,2» 8 4'/. vlseont 81,45 80,80 G 8 r 2M 8 r 8M 10 r 2M wr 8 r 8M 14 r 2M 8 T 3M 8 T 8M Mark 168,80 G 167,60 G 81,35 G 80,70 » 81,35 S 81,35 G 20,4!) G 4 5 85,30 G 84,60 G Amsterdam per 100 st. k. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. I Lstrl. Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. 5 W. 5'/, 8 T 3-/. 8 r 0 /'gM Handels-Nachrichten . .. .. (Wtchs,i,LourS.) 5 4 Reichsbank 3'/,"/,, Lomb.-Z.-F. 4'/,"/« .«»xsskur», 1. April. Nornzucker cxcl. 88'/„ Ren- dement !),35—9,55. Nachproduct« excl. 75'/« Rendement 7,20—7,35. Stimmung: Ruhig. Kryftallzucker 1 30,07'/, Brodrasfinade I 29,82'/,. Bem. Raffinade mit Faß 29,82'/,. Gem. MeliS 29,32. Rohzucker I. Product Trans, f. a. Ä. vamburg per März 16,40 Gd., 16,60 Br., per April 16,40 Gd., 16,55 Br., per Mai 16,65 Gd., 16,70 Br., per Ang. I7,oo Gd., 17,50 Br., 17,00 bez., per Okt.-Dezbr. 17,95 Gd., 18,05 Br., 00,00 bez. Stimmung: Ruhig. Hamburg, I. April. Weizen ruhig, Holsteinischer und Mecklenburger 153, Hard Winter 130. Roggen ruhig, südruff. 104, Holsteinischer und Mecklenburger 141. MalS matt, 114—115, runder 91'/,. Hafer ruhig, Gerste stetig. Wetter: Veränderlich. Uromen, 1. April. (Baumwolle). Tendenz: Stetig. Upl. middl. loco 50'/« Pfg. Liverpool, 1. April. (Baumwolle.) Muthmaßltcher Umsatz: 7000 B. Stimmung: Stetig. Import: 6 000 Ballen. Preise 3—4 Punkte höher. — Umsatz: 7000 Ballen davon für Speculation und Export 500 Ballen. Amerikaner fest, 2 Punkte höher. Ostindische unver ändert. Lieferungen: Untätig. April 5,17, April-Mai 5,17, Juni-Juli 5,18—5,19, August-Septbr. 5,10-5,11, Oktober-November 4,56. Zahlungseinstellungen. Eckard L Co., Berlin. Franz Wienecke, Köln-Linden- thal Köln. Franz Koenig, Coesfeld. Liudenstruth L Co., Elberfeld. I. C. A. Lenkens, Hamburg. Aug. Hische, Hannover. Adolf Wulf, Hannover. Ida Selma verehel. Lohse, Görsdorf-Lengefeld. Hermann Preuß, Rixdorf. 40 50 40 40 90 Pf. 10 - 30 - 90 - Weizen, sächs. Roggen, - Hafer Siroh Heu Kartoffeln Futtcrgcrstc Butter, i Kilo pro 50 Kilo 65 Pf. bis 85 - - 60 75 72 7 M. 6 - 7 - 2 - 3 - 2 - 6 - 2 - Chemnitzer Marktpreise vom 1. April 1903. 7 M. 7 - 7 - 2 - 4 - 2 » 6 - 2 - Nottrunge»» der Produkte«»Börse zu Chemnitz, am 1. April 1903, Mittags "/.1 Uhr. Witterung: Kal«. Tendenz: Besser. Getreide. Weizen, fremder do. sächsischer, initiiere Laplata 10000 do. do. do. 280 265 128—185 140-146 140—145 121—125 178—179 Mk. 158—158 „ 182—185 „ 187—142 . 146-150 . Raps Leinsaat, feinste besatzfreie, russische do. feine, russische 130-132 150—158 200-280 170-180 95—96 95—96 190- 200 250—260 250 Mais, grobkörnig do. neuer do. mittel do. Cinquantin Erbsen, Kochwaare do. Mahl- und Futterwimre Roggenkleie Weizenkleie, grob Bombay Obige Preise verstehen sich für Quantitäten von Kilo an. Roggen, hiesiger. oo. nteoerlandisch-sächs. u. prcuß. do. fremder Gerste, Brauwaar«, fremde do. Brauwaare, sächsische do. Mahl- und Futterwaare Hafer, inländ. do. ausländ. Mehl. Kaiser-Auszug Mk. 29,00 Weizenmehl 00 „ 24,50 bis 25,50 do. 0 „ 23,00 „ 24,00 Roggenmehl 0 „ 22,25 „ 22,50 do. 1 „ 20,25 „ 20,50 pro 100 kg. netto. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 2. April. Kiel. Se. Maj. der Kaiser traf heute früh 6 Uhr 12 Minuten mittel« Sonderzuge« hier «in und wurde am Bahnhof durch Generalinspektmr der Marine, Exc. von Köster, sowie dem Stadt kommandanten Dürr und dem neuen Polizei präsidenten von Schröder empfangen. Se. Majestät begab vch sofort an Bord der „Hohenzollern", wo bei die Kaiser-Standarde, die sich auf dem Wasser zeigte, von den im Hafen liegenden Schiffen mit Kanonendonner begrüßt wurde. Gegen 7'/, Uhr lichtete die „Hohenzollern" die Anker und verließ in Begleitung eine» kleinen Kreuzer« und de« Depesckenboote« „Sleipner" unter dem Donner der Geschütze den Hafen. Da« Geschwader hatte be reit« gestern Abend den Hafen verlaffen. Kiel. Die heimische Schlachlflotte unter dem Befehl deS Prinzen Heinrich hat bereits UebungS- fahrten angetretcn. Wie erwartet, wird die Flotte die Ostsee durchqueren, um dem Kaiser auf hoher See Gefechtsbilder vorzuführen. Rom. Wegen unberechtigter und in nicht ge höriger Form ausgestellter Forderungen seitens der Arbeiter wurden in Spezia die Arbeitsstätten am Hafen einstweilen geschloffen. Paris. Der Londoner Korrespondent des „Figaro" teilt mii, daß König Eduarv bestimmt mit dem Präsidenten Loubet zusammentreffen wird, und zwar zu der Zeit, wo sich Loubet in Mar seilles befindet. König Eduard begibt sich von Gibraltar nach Marseilles und dann nach Malta. Abazzia Der Kaiser spendete dem Komitee sür den Bau einer evangelischen Kirche im Kun- Bezirke au« seinen Privatmitteln 5000 Kronen. Budapest. Die Streikbewegung breitet sich über ganz Ungarn au« und greift auf alle Branchen über. In einzelnen Bezirken streiken sogar die Erd arbeiter. Madrid. In Salamanca fand ein ernster Zwischenfall statt. Ein Poltzeibeamter hatte auf offener Straße einen Studenten mißhandelt und sestgenommcn. Hieraus begaben sich seine Kollegen nach der Präfektur, schlugen die Fenfier ein und warfen die Polizisten mit Steinen, wobei mehrere Verwundungen vorkamen. Der Präfekt hat die Stadt verlaffen. Petersburg. Eine offiziöse Auslassung der russischen Regierung polemisiert in entschiedener Weise gegen die Haltung Frankreich« tn der mace- donischen Frage. Au« Pari« wird gemeldet, daß der Gesandtschastl-Attach» Lapare« in regen Be ziehungen zu hiesigen Mitgliedern de« macedontschen Komitee« stehe und dabet eine Haltung beobachtete, die der offiziellen ruffischen Politik zuwider lautet. E» wird erzählt, daß Lapare« einen früheren bulgarischen Lehrer und jetzige« Mitglied de« mace- donischen Komitee« in Pari« 20 000 Franc« au«- gehändigt habe. Petersburg. Die letzten Nachrichten au» der Mandschurei lauten wenig erfreulich. Ueberfälle der russischen Abteilungen durch Chinesen mehren sich unheimlich. Konstantinopel. Aus Befehl de» Sultan» werden in Deutschland 12 Mitrailleusen gekauft. Belgrad. Die Verwundung de» russischen Konsuls Schterbina in Mitrowitza ist schwer. Der Groß- vezer sprach dem russischen Botschafter namen» de» Sultans sein Bedauern aus. Newyork. Im Hafen von Sonta Domingo befinden sich keine fremden Fahrzeuge mehr. Die Einwohner von San Chrtitobel haben sich den Re bellen angeschloffen. Die Lage ist ernst. Tanger. Die letzten Nachrichten aus Fez lauten, daß der Prätendent nach Tezza zurückge kehrt ist, wo er sich augenblicklich noch befindet. In der Hauptstadt fanden Zusammenrottungen und blutige Streitigkeiten statt, die von der bedenklichen Gährung zeugen, welche unter der Bevölkerung herrscht. Zahlreiche Kabylenstämme aus der Um gegend liegen mit einander in Streit. Die Wege sind vollständig unsicher und sogar die Fremden, welche die Stadt verlassen wollten, haben den Plan aufgegeben. Die Lage ist ernst. Die Kabylen haben sich zu Gunsten des Prätendenten erklärt.
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