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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190305317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030531
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-05
- Tag1903-05-31
- Monat1903-05
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.05.1903
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HolMstm-ErnsWer AnzeiM Tageblatt für Kohcnst-in-KrnMal, Göerlungwih, Hersdorf, Kermsdorf, Aernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. ------- Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche und Privat-Anzeigen. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. , Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Frei ins Haus monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. IN Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 124. , Sonntag, den 31. Mai 1903. 30. Jahrgang. Dienstag, den 2. Juni 1903 vormittags 7 Uhr wird im hiesigen Rathause das Fleisch zweier beanstandeten Rinder im rohen bez. gepökelten Zustande ü Pfund 35 Pfg. öffentlich verpfundet. Zum Pfingstfest. Pfingsten ist ein F e st. Feste sind die Zeltpflöcke, um welche das Seil geschlungen wird, wodurch das Zelt in dem Erdenwanderleben getragen wird. Am Zelt muß man arbeiten, um darin zu ruhen. Jedes Fest erfordert Arbeit und soll Erholung bringen, die des Arbeitens wert ist. Sie muß hin reichen, die Wanderung mit frischer Kraft aufzu nehmen und das abgebrochene Zelt zum nächsten Rastpunkt zu schaffen. Ein Fest, welches das nicht leistet oder gar selbst eine neue Erschlaffung her vorruft, ist ein gänzlich verunglücktes, wenn man auch während seiner Dauer noch so fröhlich und sorgenlos gewesen ist. Feste werden in unserer Zeit zahlreich gefeiert. Man knüpft an die Erinnerung großer Taten der Vorfahren an oder an den ruhigen Ablauf einer bestimmten Anzahl Jahre oder neuerdings an die unumstößliche und für erfreulich geltende Tatsache, daß man üb Haupt auf der Welt ist. Pfingsten st ein christliches Fest. Christliche Feste werden gefeiert zum Andenken an die großen Taten Gottes. Wie die Hausfrau zum Fest mit vieler Mühe die Wohnung säubert, um sich dann selbst darin wohl zu fühlen und sich nicht schämen zu müssen, wenn Gäste kommen, so säubert der Christ zum Fest sein Herz, um nicht von innen heraus an der Festfreude verhindert zu werden, und um dem Gast aus der Höhe ein wohnliches Heim anzubielen. Wie eine silberne Hochzeit in einer Familie von einer langen Vorfreude und einer langen Nachfreude eingerahmt ist, so freut sich der Christ voraus auf seine Feste und genießt eine Nachwirkung, die bis zum nächsten Fest vor halten soll. Pfingsten ist ein Fest des Geistes. Es gibt allerlei Geist. Da ist z. B. der Zeitgeist. Worin der eigentlich besteht, hat noch niemand so recht sagen können. Dem hoffnunqsfroh in die Welt Blickenden sieht er ganz verheißungsvoll entgegen, — dem Mürrischen ziebt er ein schiefes Gesicht. Wollte man ein Fest des Zeitgeistes feiern, so würde eine allgemeine Mißhelligkeit dabei herauskommen. Da ist ferner der Geist der gelehrten Herren. Der wird reichlich gefeiert; besonders, wenn einer da von das unsterbliche Verdienst erworben hat, sieb zig Jahre auf diesem schönen Planeten abgesessen zu haben. Erstickend dick steigen die Weihrauch molken um die Hauptperson, die zum Dank mit Geist um sich zu werfen hat und am Schluß die Reste davon in den Stoßseufzer zusammenkehrt: Gott behüte mich vor einer zweiten Auflage! Ganz anders ist der Geist des Pfingstfestes. Das ist der heilige Geist. An seinem Feste will er nicht Geschenke empfangen, sondern sich zum Ge schenk geben. Alle Teilnehmer an diesem Fest sind gewichtige Hauptpersonen. Denn bei Gott ist kein U^rschied der Person. Alle fühlen sich geehrt, daß^ dieser Geist bei ihnen einziehen will. Das erste Pfingstfest hat bald zwei Jahrtausende nach gewirkt und noch nichts von seiner Kraft dabei eingebüßt. Im Gegenteil. Immer neue Strahlen gehen davon aus und leuchten weit in die Lande. Man kennt den Geist genau vorher und ist doch immer wieder überrascht. Was Trost ist, was Führung und Anleitung bedeutet, was Friede und Freude wert ist, weiß Jeder. Und eben weil jeder Christ weiß, wie nötig er diese Gaben immer wieder hat, und wie gewiß sie immer wieder von: Pfingstfest ausstrahlen, darum freut er sich jedes Jahr von neuem darauf, und darum zieht es sein Herz stes von neuem, wieder mitzufeiern und mit zuwallen mit den Scharen der Gläubigen zum Pfingstfest. Tagesgeschichte. Deutsche« Reich. Berlin, 30. Mai. Die Gefechtsübungen des preußischen Gardekorps vor dem Kaiser und die Enthüllung des Denksteins für Friedrich den Großen bei Döberitz fanden am Freitag programmgemäß statt. Das Wetter war prachtvoll, für die Truppen aber zu heiß. Die Kaiserin, Kronprinz Wilhelm, alle kommandierenden Generäle und viele fremde Offiziere wohnten der Uebung bei, während das Publikum streng ferngehalten wurde. Am Schluß der Uebung ließ der Kaiser zum Sturm übergehen und von drei Seiten zugleich drangen die Massen auf die Stellung des Feindes ein. Der Kaiser hielt dann Kritik ab, während die Truppen um das verhüllte Denkmal Aufstellung nahmen. In seiner hierauf folgenden, mit weithin schallender Stimme gehaltenen längeren Ansprache wies der Monarch auf die Bedeutung des Tages hin, dabei seinem großen Vorfahren Worte hoher Anerkennung zollend. Mit einem Appell an die Truppen schloß Se. Majestät. Hier aus dem historischen Gelände habe der große König den Samen gesät, der so reiche Früchte getragen; im Sinne Friedrichs II. soll in der Armee weitergearbeitet werben, damit sie jederzeit zu großen Taten befähigt bleibe. Unter präsentiertem Gewehr fiel die Hülle und der 11 Meter hohe Granit-Obelisk zeigte sich den Blicken. Die Inschriften lauteten u. a.: „Wilhelm II. dem Andenken seines großen Ahnherrn, seiner ruhmvollen Armee und ihrer heldenmütigen Tapferkeit. Ihre Taten bleiben unser Eigentum, ein Beispiel der Nacheiferung für alle Zeiten." Die Musik spielte die Kaiserhymne, die Artillerie schoß Salut. Die Truppen formierten sich zum Parademarsch, der schneidig ausgeführt wurde. Im Kaiserzelt war großes Frühstück. Es fanden viele Beförderungen und Auszeichnungen statt; der Führer des Garde korps und des rheinischen Armeekorps v. Kessel und v. Deines wurden Generäle der Infanterie. — Der Kaiser bestimmte in Döberitz: Die Offiziere tragen künftig allgemein die Ueberröcke von dem Grundtuch des für sie vorgeschriebenen Waffenrocks (der Ulanka), die Offiziere der Ma schinengewehr-Abteilung — wie die Jäger — Ueber röcke von dunkelgrünem, die der Jäger zu Pferde wie bisher von dunkelbraunem Tuch. Blauschwarze Ueberröcke dürfen bis auf weiteres aufgetragen werden. — Das „Militärwochenblatt" berichtet: Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen ist von der Stel lung als kommandierender General des 6. Armee korps enthoben und gleichzeitig zum Generalinspek teur der zweiten Armeelnspektion mit dem Stand ort Meiningen ernannt worden. — Wie alljährlich, wird auch in diesem Jahre nach der Kieler Woche die Nordlandsreise des Kaisers ihren Anfang nehmen. — Durch die städtischen Sanitätsbeamten in Kapstadt soll festgesetzt worden sein, daß 120 000 mutmaßlich mit Typhusbazillen infiszierte Flanell decken an eine Kapstädter Firma verkauft und an deren Vertreter nach Hamburg gesandt worden sind. Dem kaiserlichen Gesundheitsamte ist amt lich von diesem Vorgänge noch nichts bekannt ge geben, doch haben die obersten Gesundheitsbehörden des Reiches und Preußens Schritte unternommen, um einer etwaigen Gesundheitsschädigung vorzu beugen. Frankreich. Die Untersuchung in der Spionage-Affäre ist, wie aus Nancy gemeldet wird, nunmehr beendet. Baliguet wird angeklagt, die Pläne der Militär briestaubenstationen anDeutschlano verraten, sowie die Namen zweier sich im Elsaß zu Spionagezwecken aushaltenden französischen Offiziere der deutschen Regierung mitgeteilt zu haben, uni deren Verhaf tung zu ermöglichen. Ferner wird Baliguet be schuldigt, an Deutschland verschiedene, die Befesti gungswerke an der Grenze betreffende Dokumente geliefert zu haben. Die gerichtliche Verhandlung wird unter Ausschluß der Öeffentlichkeit stattfinden. Die Gattin Baliguets wird als Mitangeklagte vor Gericht gestellt werden. Oertliched und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 30. Mai. *-— Pfingsten! Die vieltausendjährige Mutter Erde hat die Freude an Putz und Glanz nicht verlörest und auch zum diesjährigen Pfingstfest wieder ein so wunderbar reiches und morgenfrisches Gewand angelegt, wie es schöner und herrlicher g"rnicht zu denken ist. Ja, wo wäre ein kost bareres Gewand zu finden, als das, das die Natur im frischen Rasen und grünen Wiesen aus Millionen von duftenden und in' den schönsten Farben schim mernden Blumen gewirkt hat! Wo wären herrlichere Säulen errichtet und stolzere Triumpbbogen aus gespannt, als in den Linden und Ulmen, den Fichten, Birken und Kastanien, die im frischen, zur vollen Entfaltung gelangten Blätterschmuck sich nun wieder wiegen und mit ihren Kronen ver einigen! Wo wäre ein schöneres Konzert zu hören als im stillen WaldeSgrund, wo die gefiederten Sänger ihr Lied zum Himmel erschallen lassen! Ja, sie hat sich herrlich herausgeputzt die alte Mutter Erde und prangt in überwältigender Schöne. Und die Menschen? Sie sollen es ihr gleichtun, auch sie sollen schöner werden mit jedem Tag. Die Welt ist vollkommen überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual. So hat der Dichter gesungen und leider nicht mit Unrecht Aber wir haben Pfingsten, wir haben das Beispie' unserer Allmutter Natur, die in ihrer harmonischen Schönheit so entzückend erscheint. Sollte es dem dieser Gaben nicht anders und besser werden können mit uns? Wir meinen, wir brauchen angesichts dieses herrlichen Besitzes nicht zu verzagen, wir dürfen vielmehr hoffen, den Beweis zu erbringen, daß der Mensch wirklich und wahrhaftig der Schöpfung Krone ist und nicht nur so genannt wird. Dazu gehört aber, daß die Menschheit er füllt ist mit dem heiligen Geiste, den uns das Pfingstfest bescheert! Die Jünger Jesu waren ein mütig bei einander versammelt, da geschah ein Brausen vom Himmel her und sie wurden alle voll des heiligen Geistes. Des heiligen Geistes Kraft bewährt und beweist sich nur an den Fried fertigen, an denen, die sich unter einander als Brüder erkennen und behandeln. Dis Apostel und die ersten Christengemeinden waren miteinander ein Herz und eine Seele, sie teilten untereinander das Brot und standen auch äußerlich in voller Lebens gemeinschaft. Wir wissen, daß dies in dem da maligen Umfange unter den heutigen Verhältnissen nicht mehr möglich ist. Wir wissen, daß es Reiche und Arme geben muß auf Erden und daß dies nicht nur der irdischen Entwickelung entspricht, sondern aus göttlicher Weltordnung beruht. Aber so verschieden auch die Stellungen der Menschen im äußeren Leben sind, so notwendig ist doch die Gemeinsamkeit im Geiste. So wenig der Arme den Reichen zu beneiden braucht, der sich auch nicht mehr als satt essen kann und allen Schlägen des Geschicks gleich ihm unterworfen ist, so darf sich der Reiche nicht erheben über den Armen und sich nicht mehr dünken als dieser. Mit dem Maße des Pfingstgcistes gemessen sind sie allzumal Brüder und dazu berufen, sich gegenseitig zu helfen und zu fördern. Diese wahre lind echte Geistesgemein schaft, die über die gesetzliche soziale Fürsorge weit hinausgeht, ist aber nur dann möglich, wenn jeder einzelne sich zu unbedingter Freiheit von seinem eigenen kleinen Ich emporarbeitet. Das ist der schwerste Kampf, der dem Menschen gesetzt ist; aber ehe er nicht siegreich durchgefochten, ist aus eine Verwirklichung der Pfingstbotschast unter den Menschen nicht zu hoffen. Erst wenn wir zu der Höhe gelangt und emporgedrungen sind, von der herab wir unser eigenes Geschick mit derselben An teilnahme betrachten, wie das eines Freundes, erst dann sind wir vorbereitet, um eine Stätte zu werden des heiligen Geistes, den das Pfingstfest ausschütten möchte über alles, was Menschenantlitz trägt. So stimmen wir aus vollem Herzen ein in den Pfingstgesang, der in den Kirchen von den Lippen der einmütig Versammelten wie Sturm gebraus zum Himmel schallt: O heiliger Geist, kehr' bei uns ein — Und laß uns deine Wohnung sein! *— Pfingsten, das schöne Fest der Maien, ist gekommen und frohe Feststimmung macht sich bereits heute allenthalben bemerkbar. Hoffentlich hält das prächtige Wetter, dessen wir uns seit einigen Tagen erfreuen, auch über die Feiertage an, damit sich jeder der Pfingstsreude ungestört hin geben kann. Die Wirte unserer Stadt haben sich, rührig wie immer, auf einen zahlreichen Besuch einheimischer und fremder Gäste vorbereitet und in Küche und Keller das Beste in reicher Fülle an geschafft. Den schönen Garten-Etablissements, wie Logenhaus, Altstädter Schützenhaus, Neustädter Schützenhaus, Hüttenmühle, Mineralbad, Berg mannsgruß rc. wird es bei gutem Wetter ebenso wenig an zahlreichem Besuch fehlen wie den freund lichen Lokalitäten: Caso Central, CafS Reichs kanzler, Gasthaus Stadt Glauchau, den Restaurants „Albertschlößchen", „Stadt Dresden" „Gerichts schänke", „Johannisgarten", „Esche's Restau rant" rc. Wer einen kleinen Ausflug liebt, den machen wir auf Görner's Gasthof in Falken, Rau's Gasthof in Langenberg, das „Waldschlößchen" bei Gersdorf, Röhner's Gasthof „zum Lamm" in Ober lungwitz, Gasthof „Blauer Stern" und „Grünes Thal" in Gersdorf, Trommer's Gasthof in Ursprung, Restaurant „Bad Grüna", Restaurant „Tannen mühle", Restaurant „Wind" rc. aufmerksam. Ueberall wird der Gast die denkbar beste Aufnahme finden. Im übrigen verweisen wir auf den Annoncenteil vorliegender Nummer; derselbe gibt in jeder Weise erschöpfenden Ausschluß. Auch der kürzlich er schienene Führer von Hohenstein-Ernstthal und Um gegend dürfte bei der Wahl eines Ausflugszieles sich als ein nützlicher Ratgeber erweisen. Allen unseren lieben Lesern und Leserinnen aber wünschen wir, gleichviel ob sie das Pfingstfest hier oder aus wärts verleben, fröhliche Feiertage! *— Ein herrliches Fleckchen Erde und für die Festtage zu einem Ausfluge so recht geeignet, ist da« nahe gelegene Mineralbad Hohenstein-Ernst thal, in welchem während der Feiertage, Sonntag, Montag und Dienstag, täglich 2 beziehentlich 3 Konzerte von der beliebten Schubertschen Kapelle abgehallen werden. Den Konzerten schließt sich am 2. und 3. Festtage Ball an. Der schöne vornehme Kursaal, sowie der prächtige Park und die baran liegenden mächtigen Waldungen gestalten den Aufent halt zu einem wahrhaft erquickenden. Auch bei un freundlichem Wetter sind die Gäste im Kursaale und in den umfangreichen MckehrSräumen aufs Beste gebcrgen. *— Angesichts der Festtage möchten wir ein Wort für unsere Gastwirte einlegen. Gegen einen Uebelstand, der sich regelmäßig bei festtäglich über füllten Vergnügungsgärten sehr zum Schaden der Gastwirte bemerkbar macht, kämpfen diese seit langem vergeblich. Wir meinen die an den Tisch gelehnten oder mit Garderobe belegten Stühle. Während oft Hunderte ermüdeter Gäste vergeblich ein Plätz chen zur Ruhe und Erquickung suchen, müssen sie erfahren, daß alle diese ihren Beruf verfehlenden Sitze „besetzt" sind, ihre Inhaber nur augenblick lich nicht anwesend seien, während dieselben, wenn sie überhaupt je erscheinen, oft erst in Stunden ein treffen. Es ist dies eine Rücksichtslosigkeit des Publikums gegen andere Gäste und den Lokalinhaber, wie sie ärger nicht gedacht werden kann. Oft werden die Stühle nur umgelegt, damit sich kein Fremder an den Tisch, an dem man allein sein will, setzt. Im allgemeinen Interesse sollte das Publikum gegen solche Rücksichtslosigkeit einschreiten. *— Mit Maien schmückt mancher seine Woh nung fürs Pfingstfest. Um diese frisch zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn der Schnitt eine möglichst große Schnittfläche aufweist. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich nach den Aussagen der Verläufer, daß inan die Maie am unteren Ende zuspitzt. *— Der Prozeß des sächsischen Staats» fiskus gegen die Konkursverwaltung der Leip ziger Bank ist am Freitag vor dem Oberlandes gericht in Dresden als zweiter Instanz entschieden worden. Der Staat verlangte, wie schon früher erwähnt ist, daß seine Forderungen, die er aus den satzungswidrigen Geldgeschäften der Lotterie- darlehnskasse mit der verkrachten Leipziger Bank an die Konkursmasse geltend zu machen hat, vor >en anderen Gläubigeransprüchen besonders berück-
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