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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190306216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19030621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19030621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-21
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1903
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Hihcnsttiil-Enistthiiltr Anzciger Tageblatt für Aohenstein-ßrnMal, Gkerlungwitz, Hersdorf, Aermsdorf, Wernsdorf, Wüstenbmud, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. MWIM «M» —- ' Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche und Privat-Anzeigen. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nqchmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. Abonnement: Bei Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ins Haus monatlich 42 Psg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. 25 Mk. excl. Bestellgeld. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 1Ü Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 141. Sonntag, den 21. Juni 1903. 30. Jahrgang. 8. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Dienstag, den 23. Juni 1903, abends 8 Uhr. Hohenstein-Ernstthal, den 20. Juni 1903. Johannes Koch, Stadtverordneten-Vizevorsteher. Geißler. Tagesordnung. 1. Kenntnisnahme. 2. Verkauf städtischen Areals an der König Albertstraße an Herrn Bauunternehmer Max Selbmann hier. 3. Vertretung des Herrn Bürgermeisters Ür. Polster während der Zeit seines diesjährigen Urlaubes. 4. Auslosung von Stadtschuldscheinen. 5. Richtigsprechung a) der Schulkassenrechnung vom Jahre 1900 und b) der Krankenhauskassenrechnung vom Jahre 1901. Die Reichstagswahl. Die Gewählten. Wir geben im folgenden eine Uebersicht über die am 16. Juni gewählten Mitglieder der einzelnen Parteien. Die dem leisten Reichstage nicht ange hört haben, sind mit einem Sternchen bezeichnet. 31 Deutschkonservative. v. Bonin, v. Brockhausen, Graf Carmer, von Dewitz, *Fürst zu Dohna-Schlobitten, Graf zu Dohna-Schlodien, "v. Elern, v. Gersdorff, "Dr. v. Heydebrand,' Himburg, Fürst von Hohenlohe- Oehringen, Graf Kanitz, "Kern, v. Kröcher, Graf zu Limburg-Stirum, von Maltzan, Mentz, "von Michaelis, Nißler, v. Normann, v. Rautter, "von Riepenhausen, "Rogalla v. Bieberstein, *v. Saldern, Graf Schwerin-Löwitz, v. Sperber, v. Spiegel, v. Slaudy, Dr. Graf zu Stolberg-Wernigerode, "Walzer, v. Winterfeld Menkin. 6 Ncichsparteiler. Dr. Arendt, Dr. Höffel, Dr. Stockmann, von Tiedemann, Walzer, Witt. 1 Antisemit Liebermann von Sonnenberg. 88 Zentrumsabgcordnetc. Aichbichler, Aigner, Prinz von Arenberg, Dr. Bachem, Graf Ballestrem, "Bauer, Baumann, Beck, Dr. Becker, Breuer, Bumiller, "Burlage, Dr. Dahlem, Dasbach, Engelen, "Erzberger, Euler, "Fe'renbach, Frank, Fritzen-Kempen, Fritzen-Rees, "Fuchs, Fus- angel, Gerstenberger, "Gleitsmann, Glowatzki, Gröber, Hartmann, "Hebel, Dr. Heim, Herold, Freiherr von Hertling, "Hinterwinkler, "Hirschberg, Dr. Hitze, Hofmann-Ellwangen, Graf Hompesch, Horn, Hubrich, Hug, Dr. Jäger, "Kalkhof, Kirsch, Klose, Kohl, Kolbs, Lehemeier, "Leser, Lindner, Dr. Marcour, Moritz, Müller-Fulda, "Nacken, Dr. Opfergelt, "Osel, "Frhr. von Pfetten, Dr. Pichler, Pingen, "Graf Praschina, Ranner, Dr. Rintelen, Roeren, Dr. Nügenberg, v. Savigny, Dr. Schädler, Schmid'Jmmenstadt, Schmidt-Wartburg, Schüler, Schuler, Schwarze, "Sirl, Sittart, Dr. Spahn, Speck, "Stamm, v. Strombeck, "Stupp, Strzoda, Szmula, "Freiherr von Thünefeld, Wallenborn, Wattendorf, Dr. Weißenhagen, Wellstein, Witzls- perger, "Graf Wolff-Metternich, Dr. am Zehnhoff, Zehnter. 14 Polen. "Dr. Chlapowski, v. Chrzanowski, v. Czarlinski (doppelt gewählt in Konitz-Tnchel und in Wirsitz- Schubin; er nimmt die Wahl für Wirsitz-Schubin an, daher ist in Konitz-Tuckel Nachwahl erforder lich), "Dr. von Grabski, v. Glembocki, v. Janta- Polczynski, Dr. v. Jazdzewski, Dr. Krzyminsk, "Graf Mielzynski, "Mycielski, Fürst Radziwill, Dr. v. Starzinski, v. Wolszlegier. 5 Nationallibcralc. "Bahn, Boltz, Hosang, Dr. Semler, "Wessel. 0 Freisinnige Vereinigung. 0 Freisinnige Volkspartci 0 Süddeutsche Volkspartei. 55 Sozialdemokraten. Auer, Bebel, Bernstein, Blos, Buchwald, Cramer, Dietz, von Elm, Fischer-Berlin, Fischer-Sachsen, Förster, "Fräßdorf, Frohme, "Gerisch, Geyer, "Göhre, "Goldstein, Grenz, Dr. Gradnauer, Grün berg, Heine, Dr. Herzfeld, "Hildebrand, Hofmann- Chemnitz, "Hofmann-Rudolstadt, Horn, Kaden, "Körsteu, Kunert, "Kühn, Ledebour, "Legien, Meister, Metzger, Molkenbuhr, "Nitzschke, Pöus, Reisthaus, Rosenow, Sachse, Scheidemann, Schippel, Schmidt- Berlin, "Schmidt-Aschersleb., "Schmalfeldt, Schwartz, "Sindermann, Singer, Stadthagen, Stolle, Dr. Südekum, Thiele, v. Vollmar, Wurm, Zubeil. 0 Welfen. 5 Elsässer. Delsor, "Dr. Ricklin, Röllinger, Dr. Vonder- scheer, Wetterlö. 1 Bund der Landwirte. "Vogt. 2 Bayrischer Bauernbund. Bachmeier, Hilpert. 1 Däne. Jessen. 4 Wilde. v. Dallwitz, Dr. Max Jannez, Labroise, Baron von Schmid. * * Mannheim, 19. Juni. Der Zentralvorstand der Zentrumspartei Badens proklamierte für Pforz heim, Karlsruhe und Mannheim Stimmenenthaltung. In allen drei Kreisen stehen "Nationalliberale gegen Sozialdemokraten in Stichwahl. Pforzheim und Mannheim gelten damit als für die National liberalen verloren, Karlsruhe für gefährdet. Breslau, 19. Juni. Oberschlesischen Blättern zufolge haben die "Nationalpolen und die Sozial demokraten ein Kompromiß für die Stichwahlen geschlossen, durch welches dem Großpolen Korsantsky in Kattowitz und dem Sozialdemokraten Dr. Winter in Beuthen zum Sieg über die Zemrumskandidaten verhalfen werden soll. Kattowitz, 19. Juni. Im Wallfahrtsorte Bogutschütz hat der Ockspfarrer wegen der zahl reichen polnischen Stimmen, die bei der Wahl ab gegeben wurden und zur Stichwahl zwischen dem Zentrumskandidaten Letocha und dem Polen Kor- fantsky geführt haben, die Predigten eingestellt. Außerdem schloß der Pfarrer auch zahlreiche Kinder vom Religionsunterricht aus. Zum serbischen Königs mord. Wie sich immer deutlicher herausstellt, war die Ermordung des serbischen Königspaares in erster Linie gar'kein politischer Akt/sondern ein ganz gewöhnlicher Racheakt. Der Schwager der ermordeten Königin, der Oberst Maschin, welcher die Seele der ganzen Ver schwörung war, hat in einer längeren, an einen Aussrager gerichteten Darlegung keinen Zweifel darüber gelassen, daß er das Komplott angezettelt habe, um Rache zu üben. Aus dem Umstande, daß sein Bruder bald nach siiner Verheiratung mit der damals bildschönen Draga einem schnell fortschreitenden Leiden verfiel, folgert der Oberst, die ehrgeizige Frau habe sich ihres Mannes ent ledigen wollen und ihm Gift gereicht. Als dann der König Alexander sich in Draga verliebte, tat sein späterer Mörder alles mögliche, um die Heirat zu hintertreiben. Draga erfuhr natürlich von diesen vergeblichen Bemühungen und revanchierte sich da durch, daß sie die Versetzung des gefährlichen Menschen, der sich bis dahin stets in hevorragenden Stellungen befunden hatte, in eine entlegene Grenz garnison durchsetzte. In dem Grenzorte wollte sich Maschin, seiner eigenen Darstellung zufolge, zuerst das Leben nehmen. Der Gedanke an Rache hielt ihn aber aufrecht. Er gab seine Entlassung und kehrte nach Belgrad zurück, wo es ihm gelang, die Fäden der Verschwörung zu ziehen. Der Oberst schloß seine Beichte mit der Bemerkung, er habe ein wahres Gefühl der Wollust empfunden, als er die zuckenden Glieder der stolzen herrschsüchtigen Draga in ihrem Blute liegen sah. Durch das Geständnis Maschins sinkt die Bel grader Freveltat auf das Niveau eines ganz ge wöhnlichen aus persönlicher Rache verübten Mordes. Und wenn dieser rachsüchtige Mordbube, der Peter I. die Bahn zum Throne freilegte, nicht die verdiente Strafe erhält, dann kann nur eine Stimme darüber herrschen, daß Serbien seinen Platz in der Reihe der Kulturmächte, ja der zivilisierten Völker ver wirkt hat. Gleich Rußland und Frankreich er warten vorliegenden Meldungen zufolge auch Deutschland und Griechenland von Peter I. die Bestrafung der Mörder des Königspaares. Ein Londoner Telegramm der ..Post" besagt: Oberst Mischitsch, nach Maschin der hervorragendste Leiter der Verschwörung, erklärte, nach einer Bel grader Meldung des „Daily Expreß", er habe keine Furcht davor, daß man ihn vor ein Kriegs gericht stelle. Sollte er verurteilt werden, so iverde er im Dienste des Vaterlandes sterben. Die an deren Verschworenen zeigen sich nicht so gleich- giltig, und wenn König Peter seinen Eid auf die Verfassung hält, welche die Bestrafung der Schul digen verlangt, so sind Unruhen zu erwarten. Von einer in die Verfassung aufgenommenen Bestimmung, nach der die Mörder zu bestrafen wären, ist bis her übrigens niemals die Rede gewesen. Sechszehn serbische Offiziere entwichen über die ungarische Grenze, indem sie erklärten, sie seien durch die neuen Verhältnisse gezwungen, sich ein anderes Vaterland zu suchen. Gegenüber der russischen Forderung auf Be strafung der Königsmörder wird in Belgrad die Ansicht vertreten, daß der neue König Peter nicht zuständig sei, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, da die Tat vor seiner Proklamierung zum Könige geschehen sei und da die Volksvertretung, welche seit der Ermordung des Königspaares bis zur Wahl Peters alle souveränen Rechte innehatte, die Angelegenheit als abgetan bezeichnet habe. Auch würde es nicht möglich sein, die wirklich Schuldigen festzustellen. Daß Rußland diese geradezu lächer lichen Einwände nicht gelten lassen wird, ist selbst verständlich. Wie die Minister in Belgrad ermordet wurden, scyildert der Berichterstatter der „Voss. Ztg." : Das Fürchterlichste in diesen Fällen ist, daß die Opfer inmitten ihrer Familien erschossen wurden. Ministerpräsident Zinzar Markowitsch war Vater von acht Kindern; das älteste, eine 21jährige Tochter, war Gattin des in derselben Nacht durch eine Dynamitpatrone getöteten königlichen Ordonanz offiziers Milkowitfch. Zwei erwachsene Söhne studieren in Oesterreich. Die übrigen Kinder, von denen das jüngste 5 Jahre zählt, befanden sich zu Hause. Markowitsch saß bei einem Glase Wein und erzählte seiner Gattin, daß er soeben dem König seine Entlassung eingereicht habe. Da wurde an die Tür geklopft: Zwei Offiziere und acht Mann erschienen. Der eine Offizier sagte: „Herr General, das Königspaar wird ermordet; vor Ihrer Türe steht Militär, wagen Sie nicht, das Haus zu ver lassen !" Offenbar hatte dieser Offizier, als er die Gattin des Ministers und die Kinder im Zimmer erblickte, den Mut verloren, den blutigen Auftrag auszuführen. Einige Augenblicke später stürmte der andere Offizier ins Zimmer. Ohne ein Wort richtete er die Waffe gegen den Minister und schoß ihn nieder. Frau 'Milkowitsch schenkte zu der Stunde, in der sie Vater und Gatten verlor, einem Kinde das Leden. Sie weiß bisher nicht, was vor gegangen ist; man redete ihr ein, Mann und Vater hätten plötzlich mit dem König nach Nisch abreisen müssen. Der Kriegsminister Pawlowitsch mar ebenfalls im Kreise seiner Familie, als die Schergen er schienen. Er bewohnte ein ebenerdiges Häuschen. Ein Offizier trat ans Fenster und rief hinein, der König wünsche den Minister sofort zu sprechen. Dieser blickte hinaus, erkannte die Lage und be gann zu feuern. Die anderen trafen besser. Pawlowitsch sank als Leiche neben dem Fenster nieder. Der Minister des Innern Todorowitsch arbeitete am Familientisch in Gemeinschaft seiner Gattin und mehrerer Kinder. Ein blutjunger Leutnant trat ein: „Sie sind nicht mehr Minister", sagte er, das Königspaar wird soeben ermordet." Dann ging er hinaus, seinem Kameraden mitteilend: „Ich kann es nicht; die ganze Familie ist drinnen! Mit der erwachsenen Tochter bin ich bekannt, habe oft mit ihr getanzt — es geht nicht! Darauf wieder holte sich dasselbe, was bei Markowitsch geschehen war. Der zweite Offizier übernahm die Rolle des schwach gewordenen Kameraden, begab sich ins Wohnzimmer und jagte dem Minister zwei Kugeln in die Brust. Todorowitsch war in den ersten Tagen aufgegeben, doch hofft man jetzt, ihn am Leben zu erhalten. Unter den Opfern befindet sich nach ober schlesischen Blättern auch der Koch Kolby aus Gleiwitz. Er war Angestellter bei dem serbischen Kriegsminister. Als dieser erschossen wurde, sprang K., um zu flüchten, aus dem Fenster, wobei er das Genick brach. Von den Vorgängen in Belgrad dürsen die türkischen Blätter nichts melden. Ihre Leser er fahren nur, daß König Alexander „plötzlich ge storben" sei. Frau Draga aber lebt als Witwe weiter! Das hat die Attentatsfurcht des Sultans zuwege gebracht. Seinerzeit mußte auch berichtet werden, die Kaiserin von Oesterreich sei einer „Bauch fellentzündung" und König Humbert von Italien einem „Herzschlag" erlegen. Belgrad, 20. Juni. Die Flucht von Familien und Personen, die im Verdacht stehen, mit der Wendung der Dinge in Serbien nicht einverstanden zu sein und deshalb auf der Proskriptionsliste stehen, wird bestätigt. Genf. 20. Juni. In der Umgebung des Königs Peter war gestern das Gerücht verbreitet, es be stehe gegen ihn ein Komplott. Als der König da von hörte, zeigte er sich keineswegs beunruhigt, sondern erklärte, das sei in solchen Fällen stets der Fall. Eine offizielle Notifikation an die Mächte soll unterbleiben bis zum Eintreffen Peters in Belgrad. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 20. Juni. *— I« diesen Tagen beginnen die Herren Briefträger, mit und ohne Achselschnüre, im Auf trage der Post denjenigen unserer Leser, welche bei derselben auf unser Blatt abonniert sind, die Abonnements-Quittungen für das dritte Quartal (Juli, August, September) vorzulegen. Die Post verwaltung bezweckt mit dieser seit langer Zeit eingesührlen Sitte bekanntlich, dem Publikum eine Erleichterung zu bereiten und von vornherein eine sichere Lieferung der Zeitung herbeizuführen. Trotz aller Erinnerung wird ja doch so häufig die Zei tungsbestellung rechtzeitig vor dem Beginn eines neuen Vierteljahrs vergessen, daß die erwähnte postalische Einrichtung allen Dank verdient und auch vom großen Publikum freudig begrüßt worden ist. Das neue Quartal, das Sommervierteljahr stimmt ja die Leserwelt etwas gleichgültig gegen die Zeitereignisse, denn es heißt von ihm: Es ist nichts los ! Die Landwirte haben in diesen heißen Monaten die heißeste Arbeit, es gilt vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht hinein, den Segen des Feldes zu bergen, der Städter, wenn er Zeit und Geld hat, unternimmt gern eine Reise, und muß er zu Hause bleiben, so zieht er nicht selten eine Kegelpartie der Lektüre des allergediegendsten Leitartikels vor, und so kommt es, daß mancher denkt, er könne für diesen Jahresteil die Weltge schichte einmal sich selbst überlassen. So ist's in der Regel! Aber wir meinen, dies Jahr wird es nicht so, sondern anders sein: Die Erörterungen des Resultats des 16. Juni werden noch lange, lange nachzittern, und ein politisch gleichmütiger Mann wird es doch für seine Pflicht halten, diesen Ausführungen in etwas zu folgen. Besonders gilt das für alle Glieder des Nährstandes in Stadt und Land, für die die Zeichen der kommenden neuen Handelsverträge deutlicher und immer deut-
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