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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190606221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19060622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19060622
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1906
- Monat1906-06
- Tag1906-06-22
- Monat1906-06
- Jahr1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.06.1906
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Tageblatt für AaßeMein-HrnMdul, Hberlungwitz, Heisdorf, L>ei«sootf, Lci«!.oo>>, WM>EaA^ MpMig. MUMich, MW-rckerK„ FEL MWKdorf. TnmM^. Lirfchhemi L. ------- WettverhrettEA J«ferÄmch»GrVm Wr ««Mche «W WÄM^WMGM. «ssr— JuferttouSgebühre»: die sechsgespaltene CorpuSzeile oder deren Raun' für den VerbreitungSbezirk 10 Pfg., für «uSwärtt 12 Pfg. Reklamen 2k» Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis dar«« 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Abonurment: «et Abholung j Frei in» Haut monatlich 35 Pfg. j monatlich 42 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ ! vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Freitag, den 22. Juni 1906. B-MM-ll-- B-Mr.». Diese- Blatt erscheint mt: Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger. sowie alle Postanstalten Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigeg-' Ri. 141. F-rnsprech-r Rr. 1k>l. 33. Jahrgang. Gemeinde-Sparkaffe Oberlungwitz — im Gemeindeamt, Fernsprecher No. 161 Amt Hohensten-Er. — ist täglich norm, von 8 — 12, nachm. von 2—5 Uhr geöffnet, expediert auch schriftlich und verzinst alle Einlagen — die bis znm 3. des Monats geleisteten für den vollen Monat — mit 3/,«/g Das Sommermärchen von der Weltgefahr. Eine ganze Reihe von Jahren haben die euro päischen Nationen und Staaten zwar nicht in haus hoher Freundschaft, aber doch in leidlicher, nach barlicher Rücksichtnahme neben einander gewohnt, und, wie man aus den damaligen Preß-Aeußerun- gen entnehmen mußte, haben sie sich dabei ganz wohl befunden. Vor dem Jahre 1900 konnte man überall hören und lesen, da- zwanzigste Jahrhundert werde ein solche- des Friedens und der fortschreiten den Kultur-Entwicklung sein; bei den damaligen Besuchen deS dentschen Kaisers im von Burensorgen bedrückten England richteten die Londoner Journale die schmeichelhaftesten Episteln nach Berlm, und die Pariser waren während der Weltausstellung von 1900 ganz weg wegen der vom Oberhaupt deS Deutschen Reiches erwiesenen Liebenswürdig keiten. Alles daS war einmal. Im Vorjahr kam daS große Säbelgeraffel, das nun freilich, weil es gar zu albern war, wieder verstummt ist; dafür ist aber in den letzten Monaten in fremden Volks vertretungen sowohl wie in Zeitungen allerlei Ge rede aufgetaucht, als ob die europäischen Staaten von einer geheimnisvollen Wcltgefahr bedroht würden, die niemanden ruhig schlafen lasse. So gar die uns verbündeten Ungarn haben soeben wieder in de« Delegationen zu Wien von not wendigen Änderungen in der auswärtigen Politik gesprochen, und eS bedurfte eines kalten Wasser strahls von feiten deS eigenen Premierministers, um die erhitzten Köpfe abzukühlen. Daß auch in Italien die- Geflüster umläuft, haben wir nur zu gut bemerkt, und wenn auch die besonnenen Ele- mente sich die ruhige Auffassung bewahrt haben, wir sehen, wie die profession-mäßigen Aufwiegler auch die anhebende Sommerstille nicht vergehen lassen können, ohne Unkraut zwischen den Samen eine- internationalen Vertrauens zu streuen. Da rum ist da- Sommermärchen von einer duntlen Gefahr für die Selbständigkeit aller Staaten auf- getaucht, die ungarische und italienische Heißsporne mit den Worten kennzeichneten, „daß sie nicht in Deutschland- Schlepptau sich befänden", die von urteilSunfähigen Leuten draußen für bare Münze genommen wird, und die doch nichts weiter ist wie der hirnverbrannteste Unsinn. Wen« wir uns nun gar auch noch einbilden wollten, daß wir stark genug seien, alle anderen europäischen Staaten ins Schlepptau zu nahmen, dann wäre da- eigentliche Hexengericht fertig; freilich würden wir dann auch reif fürs Narren- hauS sein. Aber, Gottlob, sind wir noch viel zu sehr deutscher MiHel, als daß wir jemals die Leiter der Eitelkeit erklimmen können, auf der sich z. B. die Franzosen in noch ziemlich liebenswürdigen, die Engländer in mitunter recht gehässigen Launen be finden. Unser Kaiser hat eben m Kuxhaven seine Freude über das gewaltige Wachstum unserer wirtschaftlichen Entwicklung ausgesprochen, für die der Friede die Notsache ist. Die Erhaltung deS Frieden-, den nationalen Dienst für daS Vater- land, die rühmt der Kaiser und im übrigen lasten wir jeden machen, was er will. Und wenn die Ungarn dem alten Schlage nach feierlich dekretieren, daß »gleich nach dem Himmelreich Ungarrcich kommt", so haben wir auch dagegen nicht-, ebensowenig, wenn alle heirat-fähigen europäischen Thronfolger britische Prinzessinnen heiraten. Und wie es kommen soll, so wird eS in Zukunft doch kommen, vor lauter Schlauheit wird die Klique der europäischen Wohl- fahrtSförderer einander selbst in die Haare fahren. E- ist in der Tat nur schwer möglich, bei all' dieser mit ungeheuer wichtiger und geheimni-voller Miene voruetragencn internationalen Klatscherei noch ernst zu bleiben. Nächstens wird wohl ver kündet werden, Deutschland werde eine Expedition nach dem „MarS" ausrüsten, um dieses schöne Himmelsgcstirn zu annektieren, und eS wird auch darüber Gezeter geben. Darum müssen wir unS allen Ernstes daran gewöhnen, unsere Menschen brüder hinter den verschiedenen fremden Grenz pfählen zu nehmen wie sie sind, und schmälen sie, nun, so pfeifen wir unS eins. Das ist gesund. Die Vorgänge in Rußland. In der Umgebung des Zaren und bei diesem selbst herrscht augenscheinlich wieder einmal volle Unschlüsstgketl; man weiß nicht recht, waS mau tun soll. Das Ministerium Goremykin war entschlossen, die Reichsduma jetzt in die Sommerferien zu schicken, ihren Protest dagegen unbeachtet zu lasten und etwaige offene, bewaffnete Auflehnung mit Waffen gewalt zu brechen. Auf den schwachen Zaren haben aber wohl die ausgebrochenen Streiks und teil weisen Militäremeuten, sowie die Drohungen der radikalen Dumamitglleder mit einer neuen Revolu tion einen peinlichen Eindruck gemacht und darum spricht man wieder von einem bevorstehenden Mi nisterwechsel. Es sollen wieder Männer an- Ruder gerufen werden, unter Umständen Graf Witte, welche die Duma zur Mäßigung zu bewegen im stande sind. Es fragt sich nur, ob hierzu über- Haupt jemand imstande ist; die unter den Abge ordneten herrschende Stimmung läßt nicht viel erhoffen. Jedenfalls arbeiten überall in den Pro vinzen die Agitatoren mit Hochdruck, um einen neuen Generalstreik für ganz Rußland und eine bewaffnete Erhebung herbeizuführen. Die Lage ist unverändert ernst, in Petersburg empfindet man am schmerzlichsten die Notlage, die sich durch den Bäckerstreik ergeben hat, der auch auf andere Städte überzugreifen beginnt. Das gleiche gilt vom Aus stand der Maschinisten und Lokomotivführer auf verschiedenen wichtigen Bahnlinien. In polnischen Städten halten die Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung an. Die Menge der Begräbnisse in Bialystok und anderen Krawall städten bewerft, daß die ursprünglichen Angaben über die Zahl der Toten kaum übertrieben waren. Es sind in Bialystok allein über zweihundert. Die schauderhaftesten Mißhandlungen sind in Anwendung gebracht, Frauen und Mädchen bestialisch vergewal tigt worden. Auf der anderen Seite versichert die Polizeibehörde von Bialystok, sie habe ein Hau« ermittelt, aus dem Anarchisten auf die Beamten schaffen und worin 9 Juden von Anarchisten er mordet gefunden wurden. Inzwischen dauert das Bombenwerfen fort. Die Ausstände der Fabrik arbeiter und Bergleute wachsen. Viele Gruben werden militärisch bewacht, ebenso die Haupteisen bahnlinien. Die Duma will jetzt prüfen, wie die von Hungersnot bedrohte Landbevölkerung unterstützt werden kann. Damit hätte sie früher anfangen sollen! — In Kronstadt, wo am Sonntag und Montag eine Meuterei der Mar'netruppen erst mit vielem Zureden unterdrückt worben war, ist der Spektakel jetzt von neuem losgegangen. Die Ma trosen rotteten sich auf den Straßen zusammen und hielten Versammlungen ab. Die Versuche, sie aus einander zu treiben, wurden vielfach mit Schüssen abgewiesen. Alle Tore find besetzt, um eine Ver bindung der Meuterer mit der Außenwelt zu ver hindern. Die Lage ist sehr ernst. Russisl e Flüchtlinge auS Bialystok treffen fort- während in Kattowih ein und sammeln Unter- stühungen Der deutsche Generaldirektor Preihs ist mit seiner Familie von den HuldschinSki-Walz- werken an der russischen Grenze auS nach Kattowitz geflüchtet, weil er von den Sozialisten sein Todes- urteil erhalten hat. Die Werke werden von 800 Kosaken bewacht. Sämtliche SoSnowicer Arbeiter führen ein Sechstel vom Lohn an die Streikkaffe für die Ausständigen in den Huldschinski-Werken ab. Telegraphisch wird uns noch gemeldet: Petersburg, 21. Juni. In später Stunde war gestern der Mimsterrat abermals in Peterhof ver sammelt, wo über da- weitere Ausharren deS Ministeriums unter Goremykin entschieden werden sollte. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, sol es immerhin noch möglich sein, daß daS Ministerium Goremykin noch einige Zeit bleibt, da niemand einen Ministerposten ü ernehmen will, ein Koalitions ministerium der Regierung aber nicht erwünscht ist. Peteraburg. 21. Juni. Aus Rjaesan wird gemeldet, daß das dort stationierte Infanterie- Regiment gemeutert hat. Ein Offizier soll gelötet und mehrere verwundet sein. In der Stadt herrscht große Verwirrung und Bestürzung. Die Juden fliehen. Peterskm-g 21. Juni. In den Straßen von Petersburg waren gestern verschiedene Trupps von je 6 Mann arretierter Matrosen sichtbar, die von Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett begleitet wurden. In Kronstadt ist die Lage sehr ernst. Ein allgemeiner Streik wird befürchtet. Die Hotels und Restaurants dürfen leine geistigen Getränke abgeben. Riga. 21. Juni. Sämtliche hiesigen Privat- beamten haben an den Generalgouvrrneur die Bitte gerichtet, eine» militärischen Schutz zu gewähren, da die revolutionäre Bewegung neuerdings im Zu- nchmen begriffen ist. Die Arbeiter der großen Maschinenfabrik Pohle sind gestern in den Aus- stand getreten. Moskau, 21. Juni. Wegen neuer Unruhen, die längs der Eisenbahn RybinSk—Bologoje, einer Zweiglinie der Hauptlinie Petersburg—Moskau, auSgebrochen find, find die benachbarten Kreise in den Kriegszustand versetzt worden. Wie verlautet, sollen auf dieser Bahnstrecke bereits zwei Brücken in die Luft gesprengt sein. Ausscheidende Landtags abgeordnete. Nach ß71 der sächsischen Verfassung tritt aller zwei Jahre vor Beginn eines ordentlichen Land tages der dritte Teil der Abgeordneten der Zweiten Kammer au§. Im Jahre 1907 gilt dies für fol gende Abgeordnete: Städtische Wahlkreise: BehrenS, Kaufmann, Dresden 2. (kons.). Boch mann, Baumeister, 20, Aue-Schwarzenberg (kons.). Knobloch, Kaufmann, 3., Bischof-werda-Radeberg (kons ). Liebau, Kaufmann, 13., Burgstädt, Roch litz (kons.) Müller, Fabrikbesitzer, Leipzig 4. (natl.). Reinecker, Maschinenfabrikant, Chemnitz 2. (kons.). PRollfuß, Syndikus, Zittau, 1., Löbau, Zittau (natl.). Rühlmann, Dr. phil., Rektor, 9., Döbeln, Lei-nig, Waldheim (natl ). Schill, Dr. jur., Geh. Justizrat, Leipzig 2. (natl). Teichmann, Stadtrat, 16., Crimmitschau-Werdau (natl). Vogel, Dr. phil, Rentier, Dresden 3. (natl). Ländliche Wahlkreise: Facius, Spinnereibesitzer, Lugau (Amtsgerichts bezirk Stollberg), 36., (kons.). Förster, Guts- und Fabrikbesitzer, 11., Altendorf, Berthelsdorf, Zesch- nig (kons.). Hähnel, Geh. Oekonomierat, 4., Alt- bcrnSdorf, Kuppritz (kons ). Held, Gutsbesitzer, 1., Althörnitz, Eckartsberg (kons). Kluge, Fabrikbe- sitzer, 14., Berthelsdorf, Deutschneudorf (kons). Merkel, Fabrikant, 31., Borna, Rabenstein (kons.) v. Ouersurth, Bcrgrat, 42 , Beierfeld, Schönheide (kons). Richter, Fabrikbesitzer, 2, Großschönau, Seifhennersdorf (natl.) Schneider, Fabrikbesitzer, 4l., Aschern, Oberreichenbach (kons.). Soda, Guts besitzer, 5., LrnSdorf, Pommritz (kans.). Ttey.-r, Oekonomierat, 15 , BräunSdorf, Naundorf (kons.). Trüber, Gemeindevorstand, 9, Arn-dorf, Zaschen dorf (kons.). Eine furchtbare Hochwasserkatastrophe in Böhmen. Benefchau, 20. Juni. Die Hochwafferkata- strophe im Bsneschauer Bezirke, in welchem auch die Besitzung Konopischt de- österreichischen Thron- folgers Erzherzog Franz Ferdinand liegt, stellt sich als weit schrecklicher dar, al- eS anfangs den An schein hatte. Der Damm deS Konopischter Teiches wurde infolge der die ganze Nacht andauernden wolkenbruchartigen Regengüsse in einer Länge von 21 Metern am Montag früh durchbrochen. Dir ungeheure Wafferwoge, die über die Ortschaften dahinbrauste, war anfangs 11 Meter hoch und in einem Umkreise von 15 Kilometern verursachte die reißende Hochflut fürchterliche Verheerungen. So weit bis jetzt feststeht, sind nicht weniger als 63 Gebäude buchstäblich weggeschwemmt worden ; da runter befinden fich 4 Mühlen und die Wirtschafts gebäude und Ställe der Herrschaft Jmmischt. Unter den Trümmern der Ställe sind 32 Rinder zu Grunde gegangen. Leider find auch viele Menschenleben zu beklagen. Bisher ist festgestellt, daß neunzehn Personen den Tod in den Fluten gefunden haben. In Gmikow wurde die Mühle samt der Müllerin und ihren drei Kindern fortge- schwemmt; zwei Kinderleichen sind bereit- geborgen. In Mestetzko, Kotiescha«, Konopischt und Postubitz sind viele Leute ertrunken. Die riesige Flut kam mit so ungeheurer Schnelligkeit angewälzt, daß eS noch wunderbar scheint, wenn nicht mehr Menschen leben zu beklagen sind. Im Laufe deS Montag find auch die Dämme fast aller anderen Teiche im Beneschauer Bezirke geborsten; man schätzt daS Gewicht der im Schlamm und Sand erstickten Fische auf mehr als 5000 Zent- ner. Die Konopischter Karpfenzucht ist bekanntlich die größte und berühmteste in Oesterreich. Der Schaden, den da- Elementarereignis verursacht hat, läßt fich noch nicht übersehen, beträgt aber bestimmt mehrere Millionen Kronen. Weite Strecken wert vollen Ackerlandes sind vernichtet, Straßen zerstört, vier Brücken, darunter zwei steinerne, weggenffen, ganze Obstplantagen entwurzelt worden Die Plötz lichkeit, mit der die Katastrophe eintrat, machte jeden Hilfeversuch illusorisch. Am meisten hat die herrliche Besitzung de« Thronfolgers gelitten. Sie bietet ein unbeschreib- luheS Bild schrecklicher Verwüstung. Es ist ein trostloser Anblick, in dem Geäst der gestürzten Bäume die Kadaver unzähliger großer und kleiner Haustiere, lote Hirsche und Rehe zu sehen. In Mestetzko ertrank während der Rettung«- arbeilen ein Mann deS auS Prag zur Hilfeleistung beorderten Pionierbataillons. Als sich dat Wasser verlaufen hatte, fand man einen Wagen, daneben die Pferde und der Kutscher tot. Der Ort Mestetzko ist fast ganz verschwunden, man kann nicht erkennen, daß hier Häuser gestanden haben und eine Land- straße und eine Steinbrücke vorhanden waren. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung sind 80 Gendarmen im Bezirke eingetroffen. Zwischen den Stationen Postubitz und Bruck- Domaschin ist der Bahndamm unterwaschen worden und infolgedessen eingestürzt, sodaß der ZugSver- ehr eingestellt werden mußte. Ein WächterhauS, da- neben dem Bahnkörper stand, ist vom Erdboden verschwunden. Als die Katastrophe eintrat, flüchteten die Leute auf die Dächer der Häuser und auf Bäume; viele amen jedoch trotzdem, als die Gewalt deS Wasser« Häuser und Bäume umriß, in den Wellen um. In einem Wirt-Hause kam ein Gast um, der mit drei anderen, die sich retten konnten, beim Karten- piel saß. Grauenhaft ist der Anblick deS verwüstete« Lande«. Ein Schlachtfeld kann nicht ergreifender — Wetterausficht für Freitag, -en 22. Juni:
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