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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190709049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19070904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19070904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-04
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.09.1907
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WeWMOWAnzeiM Tageblatt für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bemsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erwach, Langenberg. Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. Vrgan kiir Dolitik, Lokalgelchichte und Geschäftsverkehr, kowie kür amtliche Machrichten. Der „Hohenstein-Ernsnyaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages, vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Hans Mk. 1.50, bei Abholung in der Geschäfts- Dtlle Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Alk. 1.50. Einzelne Nummern 10 pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. Als Extrabeilagen erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsbla»,' und monatlich ein Mal die „Kirchlichen Nachrichten". — A.nzeigengebühr snr die 6gespalten« Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 pfg; im Reklameteil die Zeile M pfg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im „Vberlungwitzer Tageblatt" (publikationsorgan der Gemeindebehörde zu Vberlungwitz) Aufnahme. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 11 Uhr; größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Iviederholnnge» wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgrschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. Nr. 206. F-r°,pr,ch-r R-. ISI Mittwoch, den 4. September 1907. ». 34. Jahrgang. Orientalische Minister. Aus der persischen Hauptstadt Teheran wird soeben die Ermordung des Großvestrs gemeldet Die Tat erfolgte fast zu gleicher Zeit mit der Be kanntgabe des russisch-englischen Uebereinkommens wegen Abgrenzung der beiderseitigen Interessen sphären. In diesen Vertrag ist auch Persien mit einbegriffen und es ist damit eine Garantie ge geben, daß keiner der beiden Staaten den Anlaß benützen wird, sich auf Kosten des anderen ein er höhtes Maß von Einfluß zu sichern. Denn der Verstorbene ist an Stelle des heutigen schwachen Schahs der eigentliche Herrscher des althistorischen Reiches gewesen, das in der letzten Zeit so ge waltige Umwälzungen hat durchmachen müssen. Wie bekannt, gibt es seit etwa Jahresfrist eine persische Verfassung und eine gesetzgebende Ver- sammlung, also einen persischen Reichstag. Auch den langmütigen Völkern des Orients ist eine Ahnung von der modernen Zeit aufgegangen, sie haben keine Lust mehr, sich von ihren Herrschern und deren Ministern nach bisheriger orientalischer Art aussauaen zu lassen. In Europa wurde die Eigenart der Orientalen lange unterschätzt; sie sind ausgezeichnete Kaufleute und auch recht gute Sol daten, wenn sie dazu erzogen werden. Der Euro päer hat in Asien schon viel Verblüffendes erlebt — wir erinnern nur an Japan und China — er dürfte noch mehr erleben. Die riesige Bevölkerung ist aus ihrem Jahrhunderte langen Schlafe aus gemacht, sie wahrt ihre Interessen in einer Weise, die vieles als möglich erkennen läßt. Heute besteht noch das Uebereinkommen, wodurch England Ja pan ve.pflichtete, auch in Indien ihm beizustehen. Ob dieser Vertrag in aller Zukunft von Japan erneuert werden wird, das muß billig bezweifelt werden. Diese Abmachungen mit asiatischen Völker schaften sind vielleicht eine augenblickliche Nützl ch- keit gewesen, aber in Zukunft dürften dm über ganz andere Anschauungen sich Bahn brechen. Die Asiaten benützen europäischen Beistand, aber auf richtige Freundschaftsgefühle für eine europäische Nation werden sie me hegen. Das liegt nicht in ihrem Charakter, widerstrebt ihren ganzen Anschau ungen. Die Politik der orientalischen Staaten wird heute nicht mehr von ihren Beherrschern gemacht, sondern von ihren Ministern. Selbst in Japan ist der vielgerühmte Kaiser Mutsuhito doch nur derjenige, welcher in jeder Beziehung die ihm von seinen Staatsmännern erteilten Weisungen befolgt. So war auch der ermordete Großvesir der Herr seines Herrn, und er war, das erklärt seinen j Yen Tod, kein Freund der modernen Bestrebungen in seinem Vaterland« und der neuen Verfassung. Darum ist anzunehmen, daß nun erst recht diese moderne Agitation sich auSbreitet, und ob der wenig kraftvolle Schah unter solchen Umständen seine Position wird behaupten können, ,st die Frage. Ec kann versuchen, dem Ermordeten einen gleich gesinnten Nachfolger zu geben, aber die Dinge sind viel zu weit gediehen, als daß dieser respektiert werden würde m dem Maße, um das alte Regi ment unverändert fortsetzen zu können. Auch dort ist Neues geworden und diese ganze Bewegung wird sich in das Innere von Asten hinein forlsetzen. Europa muß damit rechnen, daß ganz Asten ein- mal Herr seiner selbst sein wird; denn seine Be- wohner lernen zu viel von Europa und sie wissen, daß sie doch manches vor den Europäern voraus haben, was ihnen genehmer erscheint, wie alle Wunder unserer Kultur. So war eS bereits zur zeit der Kreuzzüge und darin wird auch keine Aenderung eintreten. Deutschland hat in Persien wichtige Handels, inleressen, aber keine politischen Machtfragen zu verteidigen. Wir drängen unS daher selbstver ständlich nicht in die russisch-englische Abmachung hinein, zumal dieselbe vorher der Rrichsregierung bekannt gegeb n worden ist. Wohl aber müssen wir bei unseren Handelsbeziehungen auf „unseren Schein" halten und dürfen auch annehmen, daß dieser respektiert werden wird. Zwischenfälle nach Art desjenigen von Marokko vor zwei Jahren werden nicht wieder vorkommen bei der nun all seitig konstatierten europäischen Harmonie, und auch dieser hätte ausbleiben können, wenn damals nicht England und Frankreich über unseren Kopf hinweg Bestimmungen getroffen hätten, ja, ohne uns über haupt den Inhalt der marokkanischen Zukunfts- abmachung milzuteilen. Nur darum hat es sich damals gehandelt, um nichts anderes. Deutschland hat den Franzosen nie etwas mißgönnt, zuma vorauszusehen war, was sich inzwischen bestätigt hat, daß die Einzelheiten des englisch-französischen Marokko-Vertrages praktisch gar nicht zu verwirk lichen waren. Die französische Republik hat einen guten Magen und kann viel verschlucken, aber der Bissen Marokko ist doch etwas zu stachelig dazu. Morenga noch immer auf englischem Gebiet. Bisher ist, abgesehen von dem Ueberfall eines deutschen Telegraphenpostens, ein Zusammenstoß mit Morenga noch nicht erfolgt. Morenga scheint auch kein sehr großes Zutrauen zu einem Zuge in deutsches Gebiet zu haben, denn andernfalls hätte er ihn doch sicher bereits unternommen. Der Hauptgrund dürfte aber wohl sein, daß er sich von den 70—80 Kappolizisten auf englischem Ge- bi<t, von diesen seinen Freunden auS vergangener schöner Zeit, viel weniger bedroht fühlt als von den heranrückenden deutschen Truppen. So dürste sich der zu erwartende Kampf vielleicht noch in der Gamstb-Schlucht unmittelbar an der Grenze abspielen. Morengas Zaudern hat aber jetzt schon eine für uns sehr erfreuliche Wirkung. Seine An- Hänger fallen, wie aus folgender amtlichen Mel dung hervorgeht, von ihm ab: Berlin, 2. Sept. Nach einem Telegramm des Gouverneurs von Schuckmann aus Wind- Huk vom 31. August haben siebzig bei Morenga befindliche Bondels um Aufnahme in das mit den Bondels im Dezember 1906 geschloffene Unterwerfungsabkommen gebeten. Um Morenga Kräfte zu entziehen, sind Verhandlungen einge- leitet. Morenga selbst befindet sich bisher ab wartend auf englischem Gebiete. Demnach scheint Morengas zauderndes Ver- hallen und vielleicht auch die veränderte Politik der Kapregierung ihm allmählich seine Anhänger abspenstig zu machen. Von beiden Seiten be drängt — wenn die Engländer ernstlich mitmachen — hat ja auch Morenga bei einem Einfall nach der deutschen Seite auf dauernde nnd wirkliche Erfolge absolut keine Aussicht. Hoffentlich führen die Verhandlungen dazu, jene 70 Mann endgültig von Morenga abzuziehen. Die Wirren in Marokko. Auch über London wird berichtet, daß der Gegen- Sultan Mulay Hafid in Marokko mit Frankreich binnen kurzem Verhandlungen anknüpsen will und daß durch Vertrauensmänner schon Vorbereitungen getroffen werden. Die Stämme respektieren die ihnen von Mulay erteilte Weisung zur Vermeidung aller ernsten Feindseligkeiten. In Fez, wo es zu schweren Ausschreitungen gekommen sein sollte, herrschte nach bis zum 29. August reichenden Privat berichten Ruhe. Der Sultan Abdul Aziz ist noch dort und wird auch hier noch als Sultan respektiert. Der Räuberhauptmann Raisuli soll mit 25 000 Mann auf Tanger marschieren. Das ist bezüglich der Ziffer eine große Uebertreibung. Er hat lange nicht so viel Leute. Ein Abgesandter deS Gegen- Sultans soll nach Madrid, Paris und London be- ondere Vergleichs-Vorschläge dringen. Der fran- höfische General Drude hält bei Casablanca seine Truppen gefechtsbereit, aber der ernste Kampf selbst ehlt. Nachgerade wirkt die ganze Geschichte doch etwas komisch. Oertliches nn- Sächsisches. Hoheustein Er istthal, 3 September 1907 *— Es wird allgemein geklagt über Rück gang der Höflichkeit bei der Jugend. Man hat recht. Es wird immer seltener, daß Kinder und junge Leute Erwachsene ehrerbietig und artig grüßen. Die Mädchen bewahren die alte schöne Sitte noch eher, aber die Jungens sind schwer dazu zu bewe gen, ein „Guten Tag" zu sagen, und noch schwerer, was zu jedem anständigen Gruße nun einmal ge hört, Mütze oder Hut abzunehmen. Es mag dies verschiedene Ursache haben, aber sicher ist eine der selben, und diese ließe sich gut ändern, die Unhöf lichkeit der Erwachsenen gegen Kinder und junge Leute. Wer grüßt, erwartet einen Dank. Und kommt der Dank nicht, dann kann man nicht er warten, daß daS Kind bei nächster Gelegenheit wieder grüßt. Dabei weiß auch schon ein Kind zu unterscheiden, ob die Nichtbeachtung seines Gru ßes auf Versehen oder Absicht beruht. Es werden ja manche Menschen sehr häufig gegrüßt, aber wer wird mehr gegrüßt als ein Fürst, und gerade diese suchen möglichst alle Grüße zu erwidern und finden wirklich auch zumeist die rechte Art, allen, die sie grüßen, in irgend einer Weise zu danken. Wenn man doch von ihnen Höflichkeit lernen und durch freund lichen Gegengruß unsern jungen Leuten und Kin dern Lust machen wollte fleißig zu grüßen. Wer nicht wieder grüßen mag, der hat auch kein Recht, sich zu beklagen und soll auch nicht vun den Eltern der Kinder erwarten, daß diese einen Druck auf ihre Kinder ausüben. Wozu sollte das sonst führen? Ein 14jähriges Mädchen grüßt einen ihm bekann ten Herrn. Ec dankt nicht. Ihn ferner zu grüßen, widerstrebt seinem natürlichen Empfinden. Und das Mädchen fühlt recht, wie jeder zugeben wird. Die Höflichkeit besteht nicht lediglich darin, daß man vor höher Gestellten und älteren Personen den Hut zieht und das möglichst tief, sondern in weit höherem Maße darin, daß man sich auch mit Kin dern und einfachen Leuten zu grüßen versteht. Wetterausficht für Mittwoch, den 4. Sept: Ziemlich trübe und regnerisch, starke West winde, kälter. Keine Erhöhung der Königlichen Zivil liste. Zu den Gerüchten, dem kommenden Land tage werde eine Vorlage auf Erhöhung der König lichen Zivilliste unterbreitet werden, erfahren die „Desdn. Nachr." von zuverlässiger Seite, daß es sich hierbei darum handelt, die Königliche Zivil liste— die bei der Einführung der Wohnungsgeld, zuschüffe für die Staatsdiener so bemessen worden war, daß die gleiche Maßregel für die Hofbe diensteten getroffen werden konnte — in die Lage zu versetzen, dieselbe Erhöhung der Wohnungsgelder, die den Staatsdienern zugedacht ist, auch den Königlichen Hofbeamten und Dienern zuteil wer den zu lassen. Der Entwurf des Etats für die Finanzperwde 1908/09 wird daher nicht eine Er höhung der Zivilliste im eigentlichen Sinne an- regen, sondern nur den Vorschlag enthalten, den ür die Zivilliste auszuwerfenden Betrag dergestalt /u regeln, daß die den Hofbeamten zu gewähren- den Wohnungsgeldzuschüffe in Einklang gebracht werden können mit denjenigen, die die Staatsdiener zukünftig beziehen sollen. *— Wichtige Entscheidung de» Reichsge richt». Wenn jemand einen Bau oder sonst irgend eine Lieferung zu vergeben hat, dann wendet er ich an mehrere Meister oder Lieferanten, um den lerauszufinden, der am billigsten arbeiten und am chlechtesten rechnen kann. Dieser bekommt die Ar- leit, die anderen haben sich umsonst geplagt und erhalten für ihren Zeitaufwand keinen Pfennig. Das Reichsgericht hat jetzt in einer kürzlich gefäll ten Entscheidung aber den Standpunkt der Billig keit eingenommen und die Frage, ob ein Hand werker für einen Kostenanschlag Bezahlung ver- langen könne, bejaht. *— Die Tapeten werden teurer. Es wird bestätigt, daß sich 53 Tapeten-Fabriken zu einem Preisring mit 54 Millionen Mark Kapital ver einigt haben. Gibt e» eine Kohlennot? In recht vielen Gegenden Deutschlands wird über eine wachsende Verteuerung des Brennmaterials ge klagt, einen Preis-Aufschlag, der mit dem Herbst, lichen Anziehen der VerkaufSsätze, wie es sonst stattfand, nicht mehr zu vergleichen ist, sondern außer Verhältnis steht. Es wird als Grund für die Verteuerung eine herrschende Kohlennot ange. geben. Von der preußischen Regierung, bei der sich eine Zeitung informierte und die eS als Be- fitzerin zahlreicher Kohlengruben wissen kann, wird das indessen bestritten. Sie sagt: „Eine Kohlen- knappheit oder gar eine Kohlennot besteht an sich zurzeit nicht. Die augenblickliche hohe Preislage der Kohlen ist zurückzufahren auf den in allen bergbaulichen Gebieten herrschenden Arbeitermangel. Dazu kommen die großen Bestellungen der industriellen Werke, sodaß die Gruben die vor- liegenden Aufträge nicht auSzuführen vermochten. Der Fiskus ist von jeher bemüht gewesen, seine Gruben zu erweitern und neue Anlagen zu schaffen. Dazu gehören aber Arbeiter und von den auS dem Auslande herangezogenen sind bei weitem nicht alle zu gebrauchen." Mit viel größerer Offenheit äußert sich der Leiter einer ersten Berliner Kohlen- händlerfirma: „Die Konjunktur ist süc Kohle günstig, und das wird ausgenützt. Wa-um auch nicht? Geschäft ist Geschäft und der FiskuS geht ja schließlich auch nicht anders vor. Dazu kommen die ganz bedeutenden Erhöhungen der Löhne, der Selbstkosten, deS Materials. (Dafür ist aber schon längst der Preis aufgeschlagen!) Die Schächte werden tiefer und tiefer und die Kosten der Be- 'örderung an die Oberfläche immer höher. Auch schaffen die Arbeiter ein geringeres Quantum." Na, der Gatz „Geschäft ist Geschäft" darf doch nicht in dem Maße angewendet werden. Das würde unhaltbar! *— Eia ueuc» Frl» der Tätigkeit hat sich dem treuen Gehilfen des Menschen — dem Hund — ei schloffen und zwar im Polizeidienst zur Unter- stützung dec Exekutiv- und Kriminalbeamten. Im ersteren Fall besonders wertvoll ist seine moralische Wirkung auf Tumultuanten, sowie Verbrecher und solche, die im Begriff stehen, es zu werden, wenn auch die aktive Einwirkung auf die Störenfriede nicht zu unterschätzen ist; im Kriminalfach hat die gute Nase eines HundeS schon so manchesmal dem führenden Beamten das HerauSfinden des Schuldigen und dessen Festnahme ermöglicht. Zu solchem Dienst eignet sich am besten ein mittelgroßes, kluges und schneidiger Tier mit guter Nase und weiter- festem Haarkleid, zu Lande wie im Wasser gleich gewandt. Von unseren einheimischen Hunden er- scheint der deutsche Schäferhund wie geschaffen dazu; ist er doch seit langen Geschlechtsreihen durch den Herdendienst auf daS beste vorbereitet für den neuen Beruf. Nicht zu verwundern ist es daher auch, daß gerade diese Raffe schon so manchen großen Erfolg auf dem Gebiete zu verzeichnen hat und daß dadurch wieder ihre Verwendung fort- während zunimmt. Schon haben Altona, Berlin, Braunschweig, Frankfurt a. M., Leipzig, auch Hnhenstein-Ernstthal, Lichtenstein - Callnberg und andere Städte ihre Diensthunde — meist Deutsche Schäferhunde — und auch in Dresden werden solche von einzelnen Beamten geführt. Von den Taten unserer vierbeinigen Hüter des Gesetzes ein andermal. Schon jetzt sei darauf hingewiesen, daß am Sonntag, den 8. September, nachmittag- 2 Uhr während der Hundeausstellung im städtischen AuS- stellungspalast zu Dresden eine Anzahl im Polizei- dienst verwandter Hunde versuchsweise in ihrem Arbeiten an einem markierten Verbrecher vorgeführt werden. *— Die akademische» Ferienkurse sitr Lehrer und Lehrerinnen zu Leipzig finden in diesem Jahre vom 30. September bis zum 12. Oktober statt. Die Teilnahme steht allen Lehrern und Lehrerinnen ohne Unterschied der Staatsan gehörigkeit und Konfession, ausnahmsweise auch Angehörigen anderer Berufe, frei. Die Vorlesungen, Uebungen und Führungen behandeln die Gebiete der Philosophie (Prof. Dr. Barth); der Psychologie (Privatdozent Dr. Brahn); der Geschichte (Prof. Dr. Brandenburg); der Geographie (Geheimrat Prof. Dr. Partzsch); der Völkerkunde (Prof. Dr. Weule); Geologie (Prof. Dr. Reinisch); Physik (Privatdozent Dr. Marx); Tinnesphysiologie (Pros. Dr. med. Garten); Zoologie (Prof. Dr. Zur Straßen); Volkswirtschaftslehre (Geheimrat Prof. Dr. Bücher). Psychologische Uebungen finden statt im pädagogisch-psychologischen Institut deS Leipziger Lehrervereins unter Leitung des Privatdozentin Dr. Brahn und deS Lehrers Schulze, und auch eine
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