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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191012285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19101228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19101228
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-12
- Tag1910-12-28
- Monat1910-12
- Jahr1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.12.1910
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die Leichsenring gingen am 1. Feiertag von Gersdorf nach Lichtenstein und wohnten hier am Abend noch einem Pergnügen bei. Dann begaben sich die beiden um Mitternacht in den Stadtwald, wo Nees seine Geliebte mit einem Revolver erschoß. Der Schuß ging in die Schläfe und wirkte sofort tödlich. Neef brachte sich dann einen Schuß in die Magengegend bei; die Verletzung war zwar sehr schwer, doch nicht tödlich. Dann versuchte sich Neef an den Hosenträgern aufzuhängen, doch diese rissen. In seiner Todesangst ist Neef dann aber den Drahtzaun des Seidelschen Parkes geklettert und hat dort in einem Gartenhäus chen, das er erbrochen, genächtigt. Hier wurde er am späten Vormittag aufgesunden. Frau L. ist nur im Besitze von einer Hand, die an dere verlor sic früher beim Kohlenlesen als Kind auf einem Schacht. Außer ihrem Manne beweinen 3 Kinder die aus dem Leben Ge schiedene. * Waldenburg, 26. Dez. Am heiligen Abend stürzte auf dem fürstlichen Tiefbau der Arbeiter Gustav -Obst aus Altwasser 300 Me ter tief in den Schacht. Er wurde als gräß lich verstümmelte Leiche ausgefunden. * Chemnitz, 27. Dez. Während des Got tesdienstes am 2. Feiertag vormittag in der Schloßkirche verstarb ein 53 Jahre alter Be wohner der Schloßvorstadt plötzlich am Herz schlag. * Mittweida, 26. Dez. Der gegen den Mechaniker Lutterberg erlassene Haftbefehl ist am Sonnabend nachmittag auf Anordnung der Königlichen Staatsanwaltschaft wieder aufge hoben worden. * Dresden, 27. Dez. Gestern fand nach alter, schöner Sitte das Stollentragen in unser Königshaus durch die dazu beauftragte Depu tation der Dresdner Bäckerinnung statt. An der Deputation waren beteiligt Obermeister Wendt, sowie 7 Meister und 8 Gehilfen. Nach der Begrüßung richtete Obermeister Wendt fol gende Ansprache an den König: „Königliche Majestät! Allergnädigster König und Herr! Wie alljährlich zum Weihnachtsfest, dem schön sten Fest der Christenheit, ist uns auch in die sem Jahre durch die Gnade Euerer Majestät die hohe Ehre zuteil geworden, vor Euerer Majestät erscheinen zu dürfen, um eine Probe unseres weltbekannten Weihnachtsgebäcks zu überreichen. Mit der Ueberreichung verbinden wir das Gelöbnis unverbrüchlicher Bürgertreue und wissen uns dabei in Ncbereinstimmung mit dein ganzen Sachsenvolke, das in seltener Liebe und Verehrung zu Euerer Majestät em porsieht. Wir verbinden damit die innigste Bitte zu Gott, dein Allmächtigen, er möge Euere Majestät und das ganze königliche Haus behüten und bewahren und in seinen heiligen Schutz nehmen. Das walte Gott!" Der König reichte dem Sprecher dankend die Hand und erkundigte sich eingehend über den Verlauf des Weihnachtsgeschäftes sowie über die Lage des Bäckereigewerbes im allgemeinen und verschie dene Jnnnngsangelegenheiten. Auch die ande ren Herren wurden in das Gespräch gezogen, an dein sich auch die Prinzen beteiligten. Die Herren der Deputation hielten dann im Jn- nungshause ein Frühstück ab, bei dem Ober meister Wendt in einer Ansprache das gute Verhältnis zwischen Meistern und den vater ländisch gesinnten Gesellen hervorhob und dann das Königshoch ausbrachte. * Leipzig, 27. Dez. Die beiden vom Reichsgericht wegen Spionage verurteilten eng lischen Offiziere Hauptmann Trench und Leut nant Brandon werden uninittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen nach einer Festung, die noch nicht bestimmt ist, übergcsührt werden. Die Weihnachtsfeiertage haben sie noch im Leipziger Untersuchungsgefängnis zugcbracht. * Leipzig, 26. Dez. In einem Geschäft der Halleschen Straße in Möckern zertrümmer ten Diebe die Schaufensterscheibe und stahlen 5 goldene Herren und 5 silberne Damcnuhren. Auf gleiche Weise wurde zur Nachtzeit ein Schaukasten geplündert und daraus unter an derem vier Remontoiruhren und eine Damen- nhr mit langer Kette gestohlen. — Am Sonn abend vormittag wurde in der Kurprinzstraße ein Geschäftswagen samt der davorgcspanntcn neun Jahre alten Stute gestohlen. Der Wert des Geschirrs beläuft sich auf 000 Mark. Das Geschirr hatte nur 5 Minuten ohne Aufsicht gestanden. In dieser kurzen Spanne Zeit ge schah der freche Diebstahl. * Frohburg, 26. Dez. Im Einsiedel schen Braunkohlenwerk wurde der 29 Jabrc alte Bergmann Emil .Krug aus Benndorf beim Verschalen plötzlich von hereinbrechendcn Sand massen verschüttet und konnte trotz energischer Rettungsarbeiten nur als Leiche geborgen wer den. Er hinterläßt eine Witwe und mehrere Kinder. * Schedewitz, 26. Dez. Der flüchtig ge wordene Gemeindekassenassistent Seidel hier ist in Hof ergriffen und an die Staatsanwalt schaft Zwickau abgeliefert worden. Die gesam ten Unterschlagungen betragen 2812,25 Mark, welche mit 168,50 Mark Schedewik und mit 2643,75 Mark Oberhohndorf treffen. * Kirchberg (Stadt), 26. Dez. In der Wollschlägerei von August Döhler brach am Freitag abend in der 11. Stunde Feuer aus, das die Fabrikgebäude bis ans die Umfas sungsmauern einäschcrtc. Von den bedeutenden Warenvorräten und den Formen konnte nichts gerettet werden, auch durch den Verlust von Barmitteln und der Geschäftsbücher im Kon tor erleidet der Besitzer einen Schaden von mehreren tausend Mark. Wie das Feuer ent standen ist, ließ sich noch nicht feststellen. * Ncustädtel i. Erzgeb., 26. Dez. Sei tens einiger hiesiger bürgerlicher Vereine ist ge gen die letzte Stadtverordnetenwahl, die eine sozialdemokratische Mehrheit im Stadtparla ment zur Folge hat, Protest eingelegt worden. * Obersachsenbcrg, 26. Dez. Hier ist der Fall eingetreten, daß zwei Ehegatten in nerhalb einer Stunde nacheinander gestorben sind, und zwar der 68 Jahre alte Wirtschafts besitzer Weidlich und seine 47jährige Ehefrau. * Sayda, 26. Dez. In den Mittags stunden der letzten warmen Tage bemerkte man in den umliegenden Tälern Schmetterlinge, Bienen und Hummeln, auch blühten verschie dene Blumen. — Im benachbarten Heiders dorf erhalten seit längerer Zeit dortige Ein wohner anonyme Briefe beleidigenden Inhalts, ohne daß man den Täter hätte ermitteln kön nen. Als Belohnung für die Ermittlung des Briefschreibers wurden 50 Mark im Gemeinde amt deponiert. * Großenhain, 26. Dez. Der seit dem 18. November d. I. vom Rittergut Seußlitz verschwundene 63 Jahre alte polnische Arbeiter Mikolaj ist als Leiche in einer Feldscheune un ter dem Stroh versteckt aufgefunden worden. Die Leiche wies Stiche in der Brustgegend auf. Man nimmt an, daß der alte Mann, der sein gespartes Geld stets bei sich trug, er mordet worden ist. Als Täter kommt ein seit 20. November vom Rittergut Seußlitz ver schwundener 21jähriger polnischer Pferdeknecht in Frage. * Schandau, 2«;. Dez. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete sich dieser Tage in B.- Kamnitz. Der Finanzwachekommissar Kermes wollte, wie schon oft, in seiner Wohnung ein Dampfbad nehmen, zu welchem Zwecke er die Badewanne mit siedend heißem Wasser füllte und ein Brett darüber legte, um sich daraus zu setzen. Jedenfalls infolge zu heftigen Nieder setzens brach das Brett entzwei und K. stürzte in das kochende Wasser. Er suchte sich wohl rasch aufzurichten, fiel jedoch nochmals zurück und gelangte erst dann aus der Wanne her aus. Der Bedauernswerte hat entsetzliche Ver brühungen am Rücken, einem Beine, an beiden Händen und Armen erlitten. Sein Zustand gibt zu schweren Besorgnissen Anlaß. Kleine Chronik * Neue TisentahnunsSke. Aus London wird gemeldet: In der Nähe von Kirkby-Stephen fuhr ein Expreßzug auf zwei vorausfahrende Lokomotiven auf. Die Gewalt des Zusammenstoßes war so groß, daß die beiden vorausfahrenden Lokomotiven eine große Strecke nach vorwärts geschleudert und vollständig zertrümmert wurden. Die beiden Maschinen deS Expreßzugcs entgleisten und stürzten um. Der Zug war sehr lang und mit etwa 500 Passagieren besetzt Es wird berichtet, daß alle Wagen ein schließlich des Schlafwagens, aber mit Ausnahme des Hinteren VremSwagenS, in Brand gerieten. Mehrere verkohlte Körper wurden unter den Trümmern gefunden. Ein Mitreisender erzählt, er habe ein Kind vor den Augen seiner Eltern verbrennen sehen. Amtlich wird die Zahl der Gelöteten aus zwölf angegeben. Da die Nacht sehr dunkel war und der Ort der Katastrophe sehr vereinsamt liegt, konnte nur geringe Hilse geleistet werden. — Am Sonnabend stieß bei Villach auf der österreichischen Güdbahn ein Personenzug mit einem Gütertcilzug zusammen. Die Maschinen der beiden Züge und neun Waggons wurden zertrümmert. Ein Kon dukteur des Personenzuges ist tot. Vier Personen keS Personals wurden schwer und mehrere Passagiere leicht verletzt. — Auf der Pcnnsylvaniabahn in Nordamerika fuhren ein Schnellzug und ein Frachtzug ineinander. 6 Personen wurden getötet, 12 schwer verletzt. Sie waren auf einer Weihnacht-reife be griffen. — Bei Chateaudun in Frankreich wurde ein Fuhrwerk von einem Eisenbahnzuge überfahren Sechs Personen sind umgekommen, zwei wurden schwer verletzt. * Große Explofioue«. In Straschin (West- Preußen) brannte infolge Explosion eines Spiritus fasses ein Vergnügunqsctablissemcnt nieder Ein junger Handlungsgehilfe, der durch eine brennende Lampe daS Unglück ver'chuldete, wurde gelölet — Weiter wird auS PhilippSville (Algerien) gemeldet, daß acht Kisten mit Feuerwerkskörpern beim Aus laden am Hafenquai explodiert sind. Zwei Per sonen wurden getötet und elf, darunter neun Araber, schwer verletzt. * Ei« srauzSstlcher Dampfer mit Besatz««« icsoukea. Aus Balenzia wird gemeldet: Ain Mitt- vach stieß der spanische Dampfer „Industrie" aus der Höhe von Micante mit dem französischen Schisse „Jean Eoncel", von Micante nach Gran unterwegs, zusammen. Die „Jean Concel" sank in wenigen Minuten mit der ganzen Bemannung. Ein einziger Matrose wurde nach einigen Stunden durch ein englisches Fahrzeug gerettet, die übrigen 27 Mann ind umgekommen. * Schiffszusammenstotz. Aus Antwerpen wird gemeldet: Die Dampfer „Finnland" und „Baltique" ind in der Scheldemündung zusammcngestoßen Die ,Baltique" ist gesunken, sechs Mann der Besatzung ind ertrunken. * Wieder ei» Aviatiker ins Meer gestürzt. In Genua stieg gestern der Flieger „Cirri" aus, um mit einem Blcrioth-Apparat die Bucht zwischen Genua und Nervi zu überqueren- Mehrere Kilo meter von der Küste versagte der Apparat und kürzte in das Meer, wurde aber von dem begleiten- )en Torpedoboot samt Aviatiker ausgcfischt * Bermitzkr Aviatiker. Von dem vermißten britischen Aviatiker Grace, der aus Frankreich am Donnerstag über den Kanal nach England fliegen wollte, ist keine weitere Meldung eingegangen. Es unterliegt also wohl keinem Zweifel, daß er im Nebel in den Ozean hinauSgesahren und dort er trunken ist. (Siehe Depeschen!) * BerbrevnuugStod dreier Kinder. Während )aS Ehepaar Krabek, das bei der Gutsverwaltung >eS Ritters von Rottcrmann in Pottcndors (Nieder- österrcich) beschäftigt ist, vom Hause abwesend war, piclten die drei Kinder des Ehepaares im Alter von 2—6 Jahren mit Zündhölzchen. Als die El- tern nach Hause kamen, fanden sie alle drei Kinder tot aus. * Drei Kinder vo« einer Etratzendah« Aber- fahre«. Uebcr einen bedauerlichen Unglückssall wird auS Barmen berichtet. Ein mit drei Kindern besetz ter kleiner Wagen geriet unter einen Straßenbahn wagen Ein- der Kinder wurde getötet, die beiden anderen schwer verletzt. * Di» Niesenstreik t« Echueidergewerdt zu Wie». In Wien haben 2000 Stückmeister und 10000 Gehilfen deS Schneidergewerbcs beschlossen, am 1. Januar die Arbeit einzustellen, da die Konfek tionäre die Lohnerhöhung verweigern. Nach der Versammlung, in der dieser Beschluß gefaßt wurde, veranstalteten etwa 1000 Teilnehmer Straßcnkund- gebungen vor mehreren Konfektionshäusern. Die Polizei zerstreute die Tumultuanten. * Et« Niesenstreik drohte aus den amerikanischen Eisenbahnen auszubrechen, 34000 Lokomotivführer aller Bahnen westlich von Chikago wollten in den Streik eintreten. Da auch die Gewerkschaft und andere Verbände der Eisenbahner mit der unver züglichen Arbeitsniederlegung drohten, falls nicht die geforderte Lohnerhöhung bewilligt würde, so wurden schleunige Verhandlungen ausgenommen, um eine VerkehrSstillcgung von riesigen Dimensionen zu verhindern, wie sie die Welt noch nicht gesehen hätte. Eine gütliche Einigung wurde vereinbart. * Die Tragödie eiaeS Pcrle«fischcr,Fahrze«ge< berichten australische Blätter. Das Schiff scheiterte, und die Mannschaft wurde, als sie sich in einem Boote retten wollte, durch Kentern derselben in- Wasser geschleudert. Bis auf einen Mann wurden alle von Haifischen zerrissen. Der Ueberlebcnde, der sich in dem Takclwerk des Schiffes festgehallen hatte, mußte alle seine Kameraden umkommcn schen. Als er eS vor Hunger und Dm st nicht mehr auShalten konnte, wagte er ans Land zu schwimmen und ent kam glücklich den MecreS-Ungkheuern. * El« Wachtmeister zur« Lc«t«a«t befördert. Eine selten vorkommende Rangerhöhung wurde dem bisherigen Wachtmeister Kruse vom 2. Hannoverschen Dragonerrcgiment Nr. 16 in Lüneburg zuteil, der am I. Oktober d. I. nach 46jähriger Dienstzeit in den Ruhestand getreten ist. Ls wurde ihm der Charakter als Leutnant verliehen. Kruse machte die Feldzüge von 1866 und 1870/71 mit. * Ei« Eifersuchtsdrema ereignete sich in München. Die 24jährige Kellnerin Huber und der Monteur Fcigengrubcr wurden von dem früheren Geliebten der Kellnerin überfallen. Die Kellnerin wurde durch einen Rcvolverschuß gelötet und Feigen- gruber schwer verletzt Der Täter wurde durch einen Polizeihund ermittelt. * Erstochen. Am Weihnachtssonntag abend wurde der Gastwirt Johann Neukuchen in Düssel dorf von dem 2 l jährigen holländischen Erdarbeiter Goldschmitz erstochen. * Zwei Gattenmorde. Der 50jährige Grund besitzer Johann Kicczka in Janovica erschoß am Weihuachtsheiligabcnd seine Gattin Julianne, mit der er am Tage vorher beim Bezirksgericht Biala eine Sühnevcrhandlung im EhescheidunaSvcrfahrcn hatte. — In Mtkuszowice bei Biala erschlug nachts der Weinschcnkcr Miendzibrodzki seine dem Trünke ergebene Frau. * Mord am Weihnachtsabend. Am Weih nachtsabend wurde von bisher unbekannten Mördern in Bern ein 70jälmgeS Greisenpaar namens Hirschi in der eigenen Wohnung ermordet und beraubt. Um die Spuren der Schandtat zu verwischen, hat der Mörder die Wohnung in Brand gesteckt. Dat Feuer wurde von heimkchrenden Hausbewohnern entdeckt und damit auch das Verbrechen. Die Po lizei ist den Tätern aus der Spur. * Teiae eigcee Frau enthauptet hat ein junger Gastwirt in Primolano in Oberitalicn, namens Fa bri. F. litt unter gräßlichen Eisersuchtsanfällcn. In einem solchen stürzte er sich vor den Augen seiner Gäste aus die hübsche Frau und schnitt ihr mit dem Rasiermesser den Kopf vom Halse. Noch ehe die entsetzten Gäste hinzuspringen konnten, hatte er sich einen Stich inS Herz bcigebracht, so daß er lcblok neben der Leiche seiner Frau niederfiel. * GestäubuiS deS Wiener MörderpaareS. Die verhaftete Blusennäherin Marie Bartonck sowie ihr Geliebter, der Arbeiter Tcherny, haben, wie auS Prag gemeldet wird, gestanden, gemeinsam die vier zigjährige Luise Weiß ermordet zu haben. Die Bartonck erdrosselte das Opfer, worauf Tcherny die Leiche zerstückelte. Die geraubten Wertgegenstände winden in einer Leihanstalt versetzt, wo sie bereits beschlagnahmt sind. ' Der Räuber im Gise«dah«zug. Aus New- york wird gemeldet: Ein kühner Ueberfall wurde in dem Missouri-Pacific Zug in der Nähe von Kansas City verübt. Dort wurden von einem maskierten Passagier 100 Reisende mit vorgehaltenem Revolver in Schach gehalten Ein Hauptmann, der Wider stand zu leisten versuchte, wurde verwundet Vor her hatte der Räuber alle Alarmsignale durchschnitten. Der Räuber verließ mit seiner Beute ungehindert den Zug. Starke Patrouillen mit Bluthunden sind hinter ihm hergeschickt * Gi« Krbschusisprszetz sm zwölf Mikliosen soll von der Witwe eines Berliner TischlermcisterS Brandt bei dem dortigen Landgericht gcaen dcn Grafen Hugo Douglas, dem bekannten Millionär, angestrengt werden. Tie Brandts sollen als Vor fahren schwerreiche Großkaufleutc in Holland gehabt haben, deren Vermögen auf nicht ganz klare Weise an die Familie Douglas gekommen ist. DaS Gericht ?at die Vernebmung des Grasen beschlossen, denn eS liegt augenscheinlich auch hier wieder eine sein- gebildete Erbschaftshoffnung vor, wie sie alle Augen blicke austauchen * Postonwc!su«gSschwindlrr. Der Mainzer Polizei gelang es durch die Aufmerksamkeit eines Postbeamten, einen Postanweisungsfälscher in der Person des Goldschmiedes Emil Loch zn verhaften. Der Mann hatte von verschiedenen Städten Deutsch- andS auS Postanweisungen nach Mainz und andern Orten geschickt und das Geld erhoben. Loch muß einen Helfershelfer bei der Post gehabt haben, weigert sich aber, seinen Mithelfer zu nennen. Kirchennachrichten. Ao» DSerlogwitz. Mittwoch, den 28. Dezember 19>0, abends 8 Ubr Weih« nackprieier de» Jungfrauenvercins kältere Abteilung) Donnerstag, den 2V. Dezember 191», abend» 8 Uhr, findet im Saale de» Gasthauses „zur Post" ein parochialerer Familienabcnd statt. Lichtbildervortrog des Herrn cand therl. Groschopp: „Eme Fahrt ins heilige Land." Vorführung von Lichtbildern aus der Weihnacht-g> schichte. — Eintrittsgeld nicht unter 10 Pf. für die Person Der evong. Aibeitcivcrein mit seinen Famibrnangchibi- gen, der Jünglings- und Jungsraucnverein nehmen am Familienadcndc teil. ? 8 3 8 II - 3 70 40 - S 2 L r 2 70 00 30 SO 80 9 7 7 7 8 9 8 6 7 7 10 9 7 7 7 8 11 9 6 7 8 25 . 90 - 1t - 10 - 55 85 list 25 Z Z 3 5 50 - 30 - 50 - 85 - 75 - 26 - 80 - 60 - 35 - 20 - 2 3 2 8 - 3 - 75 20 40 40 Stroh, Flegeldrusch Stroh, Maschmendrusch, Langstroh Stroh, Maschinendrusch, Krummstroh 8 - 4 - 4 - 3 - . 65 - 90 - 90 . KO - 30 - 50 Kartoffeln, inländische 2 Butter p. 1 Kilo 2 Heu, neues - gebündeltes, neu 4 Chemnitzer Marktpreise vom 24. Dez. 1910. pro 50 Kilo. Weizen, fremd. Sorten 10 M 70 Pf. bis 11 M. 65 Pf. - sächs., alt Roggen, niederländ. - preuß. - hiesiger - fremder Gerste, Brau-, fremde - - sächsische - Futter- Hafer, sächs - ausländischer Eibsen, Koch- Erbsen, Mahl- und Futter Depeschen Paris. Der „Matin" meldet aus Peters- bürg, daß der demnächstigen Zusammenkunft in Stierniemice zwischen den Großfürsten Ni kolaus und Sergius mit Mitgliedern der öster reichischen Kaiserfamilie auch der österreichische Thronfolger beiwohnen wird. In hiesigen russischen diplomatischen Kreisen findet die Zu sammenkunft große Beachtung und wird als ein Resultat der Entrevue von Potsdam be zeichnet. Paris. „Echo de Paris" meldet aus Lon don, daß aus Los Angelos die Nachricht kommt, wonach die dortigen großen metallur gischen Werte durch eine Dynamitexplosion voll ständig zerstört worden sind. Die Ursache ist noch nicht festgestellt; wie es heißt, soll es sich um ein Attentat handeln, da in der letzten Zeit Unruhen unter den Arbeitern stattfanden. Brüssel. Nach der Meldung eines belgi schen Lootsen sind in der Nordsee in einer Masse von vernickelten Drähten und schwimmen den Holzsparren die Ueberbleibsel von Grace gesichtet worden. London. (P r i v a t - T e l e g r.) Von einer Seite, die offizielle russische Beziehungen hat, vertontet, es werde der Versuch gemacht, England in das russisch-deutsche Abkommen über Persien einzubeziehen. Zu dem Zweck sind bereits Verhandlungen zwischen London, Berlin und Petersburg angeknüpft. London. (P r i v a t T e l e g r.) Nach Meldungen aus Brisbane ist auf einer zur Carolinengruppc gehörenden Insel ein Auf- stand der Eingeborenen ausgebrochen. Ein aus den Gewässern der dortigen Inseln in Bris bane eingetroffencr Dampfer hat die Nachricht überbracht, daß 4 Europäer und 5 fremden- freundliche Eingeborene von den Aufrührerischen umgebracht worden sind. Barcelona. Im Gefängnis von Figueras haben in der vorletzten Nacht zwei Patrouillen, welche glaubten, die Gefangenen versuchten ei nen Ausbruch, sich gegenseitig erschossen, wo bei ein Korporal getötet, ein Hauptmann und ein Soldat verwundet wurden. Konstantinopel. In der Kammer kani cs am Sonntag bei der Verhandlung über die Nachtragskredile zur Bekämpfung der Cholera zu einem Zwischenfall zwischen dem Minister des Innern und dem Präsidenten der Sani tätskommission, dem Jungtürken Jsniet. Der Minister nannle Jsmei einen Gauner, worauf dieser mit Rufen wie: „Unverschämtheit", „Schuft" erwiderte. Auch der Jungtürke Said beschimpfte den Minisler. Es entstand großer Lärm, sodaß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Infolgedessen entstanden Gerüchte von einer Demission des Ministers. Nach authen tischen Informationen ist Talaat Bei entschloß 'cn, zurückzutreten, er wurde jedoch vorläufig von dem Großwesir und durch einflußreiche Parteimitglieder ersucht, davon Abstand zu nehmen. Heute findet eine Konferenz des jung- türtischen Komitees statt, in welcher der Mi nister des Innern die Ausschließung Ismets und Saids, sowie andrer Deputierter, die sich an den Lärmszenen beteiligt haben, verlangen wird. Sollte der Antrag nicht durchgehen, so beabsichtigt der Minister, zu demissionieren. in Kiste» zu 25, 50 und lon Stück, edelste lpualitätc», größte Auswahl, zu drnbbar billigstem Engrospreis. Max Zchirferüecker, Chemnitz, Langestraße 3g, Lcke Kroueustraße. Telefon 5885. eine Treppe. ickt-, ÜW- llllll WnMllMll werden prompt durch Dr. Wegener s Tftee beseitigt. Die V.rdauung wird befördert, Stuhl gang geregelt und körperliches Wohlbehagen her- gestellt. (103) Preis Mk. l.5O, in Apotheken erhältlich. Wo nicht vorrätig, wende man sich an die Ferro manganingesellschaft, Frankfurt a. M., Kron prinzenstr. 55.
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