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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130506
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130506
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-06
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.05.1913
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durch Herrn Gemeindevorstand Lieberknecht unter anerkennenden Worten der Beglückwün- Ichung die Ehrenurkunde für Treue in der Ar beit überreicht. Von seinem Arbeitgeber erhielt der Jubilar außerdem ein Geschenk. )( Oberlungwitz, 5. Mai. Für eine 25- jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Fir ma Robert Götze erhielten gestern vormittag aus dem Rathause die Herren Alban Rother und Louis Neßmmn durch Herrn Gemeinde vorstand Lieberknecht die von der Gemeinde gestiftete Ehrenurkunde für Treue in der Arbeit unter ehrenden und beglückwünschenden Worten überreicht. Der feierlichen Uebergabe wohnte der Firmeninhaber bei. m. Oberlungwitz, 5. Mai. Heute vor- mittag in dec 11. Stunde entstand in einem hiesigen Hausgrundstück ein Stubenbrand, der vom Besitzer noch rechtzeitig entdeckt und in Gemeinschaft einiger hilfsbereiter Nachbarn ge löscht werden konnte, ehe er größeren Umsang annahm. Der Brand hätte leicht gefährlich werden können. o. Oberlungwitz, 5. Mai. Der Hilss- geistliche Herr Friedrich Groschopp in Bad Elster wurde gestern nach gehaltener Gastpre digt einstimmig zum Diakonus in Burgstädt gewählt. m. Oberlungwitz, 5. Mai. Uns wird geschrieben: Vorigen Sonnabend vormittags wurde im niederen Orts teil aus der Hofer Strafe ein Hund von einem sogen. Boxer ex- bissen. Da der betr. Köter auch schon Stra ßenpassanten gebissen hat und besonders Rad fahrer nicht in Ruhe läßt, wäre es sehr wün schenswert, wenn der Besitzer des Hundes das Tier zu Hause festlegen oder mit einem Maul korb versehen würde. m. Oberlungwitz, 5. Mai. Das gestrige Anschießen der hiesigen Schützengs'ellschast hatte z. T. unter der Ungunst der Witterung zu lei den. Der beste Schuß erzielte 72 Ringe. Gersdorf, 5. Mai. Von den vom Nah rungsmittelchemiker für den Glauchauer Bezirk im Laufe des verflossenen Monats in 14 hiesigen Läden und Verkaufsstellen entnommenen 88 Nah- rungs- und Genußmittelproben sind nach dem Untersuchungsergebnis 9 als mangelhaft bean standet worden. Es waren dies 4 Proben Graupen und 1 Probe Gries, die milbenhaltig, 1 Probe Zimmtpulver, die 5 Proz. Sand ent hielt, 1 Probe Butter mit 17,3 Proz. Wasserge halt, 1 Probe Essig, die weniger als 3 Prozent Essigsäure enthielt, sowie 1 Probe Honigpuloer zur Selbstbereitung von Blutenhonig. Der Be stand von den Proben Gries und Zimmt ist dem Verkauf entzogen worden, die Graupen mußten getrocknet und abgesiebt werden. Der zu schwache Essig wurde durch Zusatz von Essigsprit auf 3 Prozent verstärkt. Der Butterlieferant ist ver warnt worden, daß Butter nicht mehr als 16 Prozent Wassergehalt enthalten darf. Dem Ver käufer von Honigpulver ist in vorliegender Packung der weitere Verkauf untersagt worden, h. Gersdorf, 5. Mai. Der Kgl. Sachs. Mil.tärverein „Kronprinz Albert" hielt Sonn abend abend im „Grünen Tal" eine gutbesuchte Hauptversammlung ab, die vom Vorsitzenden Herrn Fabrikbesitzer Robert Franz mit kurzer Begrüßungsansprache eröffnet wurde. Die vom Präsidium des Kgl. Sächs. Militärvereinsbun des in Vorschlag gebrachte Bundessteuer-Er höhung fand nach reger Aussprache Annahme. Für die Teilnahme am 40jährigen Bnndes- jubiläum in Dresden haben sich annähernd 40 Kameraden gemeldet. Der Verein wurde, uni eine schnellere und bessere Benachrichtigung der Mitglieder herbeizuführen, in neun Korporal schaften ungeteilt, d.e beim Schriftführer, Herrn Fabrikmitbesitzer Haertel, bei Bedarf Instruk tion erhalten. In der nächsten Sitzung wird Bericht über die gestrige Bezirksversammlung in Gesau erstattet. b. Gersdorf, 5. Mai. Die allgemeine On-Krankenkasse gab im Jabre 1912 für ärzt liche Behandlung 2549,15 Mk., für Arzneien und Heilmittel 2286,54 Mk., für Krankengeld an Mitglieder rc. 5056,06 Mk., für Unter stützung an Wöchnerinnen 300 Mk., für Sterbe geld 120 M?., für Kur- und Verpflcgungskosten an Anstalten 457.45 Mk. und für Verwal- tuirgskostcn rc. 1892,03 Mk. aus, während 1783,66 Mk. dem Reservefonds zugeführt wur den, der damit eine Höhe von 9564,98 Mk. erreicht hat. h. Gersdorf, 5. Mai. Ein Kaninchen diebstahl wurde in einer der letzten Nächte bei einem im oberen Ort wohnhaften Bergarbeiter von einem noch unbekannten Täter verübt. dj Gersdorf, 5. Mai. Am Freitag abend hielt der hiesige Obstbauverein im Gasthaus Teutonia eine Hauptversammlung ab, die die RcchnungSablage zum Gegenstand hatte. Es fanden dann verschiedene Ratschläge gegen Fröste im Frühjahre bei Rosen, Beerensträucher und dcrgl. statt. Die Versammlung war leider nicht gut besucht. l. Falken, 5. Mai. Gestern hatte „Sport klub Falken I" zwei Fußballwettspiele ange sagt. Die 1. Elf sollte gegen die des Langen- bcrger Fußballklubs spielen. Letztere erschien jedoch nicht, und es mußte dieses Spiel aus fallen. Die 2. Elf hatte als Gegner die 2. Mannschaft des Fußballklubs „Preußen"-Ober- lrohna. Falken konnte das Spiel mit 6 : 2 für sich entscheiden. s. Erlbach-Kirchberg, 5. Mai. Die diesjährige Generalaushebung findet vom 25. bis mit 29. Juli im Restaurant „Weißes Roß" in Stollberg statt. r. Wüstenbrand, 5. Mai. Die Vorarbeiten für das vom 7.-9. Juni stattfindende 50jährige Jubiläum des hiesigen Militärvereins schreiten rüstig vorwärts. Zum Kommers am Vorabend wird ein eigens für die Feier verfaßtes Festspiel neben anderen theatralischen ^DarbietungenIauß geführt werden. Am Haupttag ist ein Festzug geplant, der imposant zu werden verspricht, u. a. sollen Gruppen eingefügt werden, die Episoden aus den Freiheitskriegen, wie Schill mit seinen Offizieren, Theodor Körner und seine Getreuen usw. verkörpern. Auch preußische Landwehr- Infanteristen usw. will man mit marschieren lassen. Herolde in mittelalterlicher Tracht wer den den Zug eröffnen und Vertreter von Waffen gattungen der Jetztzeit ihn beschließen. v. Wüstenbrand, 5. Mai. (Faustball-Wett spiel) Das am gestrigen Sonntag ans dem hie sigen Sportplätze stattgesimdene Revanchewettspiel zwischen der 3. Mannschaft des Hohenstein-Ernst thaler Turnerbundes (1. Mannschaft der Riege „Germania") und der 1. Mannschaft des hiesigen Turnvereins endete mit 90 zu 79 zugunsten der Turnerbundmannschaft. * Limbach, 5. Mai. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke von Limbach nach Oberfrohna hatte sich die Verlegung des Gleises der Linie Limbach—Wüstenbrand auf die Südseite des Stationsgebäudes nötig gemacht. Am 1. Mai ist nun der Verkehr auf dieser Seite ausgenommen worden. Wie verlautet, erfolgt die Eröffnung der Strecke Limbach—Oberfrohna im Juli dieses Jahres. K . Chemnitz, 5. Mai. Am 11. Juni 10 Uhr vormittags findet auf dem Truppenübungsplatz Zeithain eine Parade der 40. Division (Chem nitz), verstärkt durch die Maschinengewehr-Abtei lungen, vor dem König statt. * Frankenberg, 4. Mai. Am Rechen der Weberschen Mühle in Braunsdorf wurde der seit etwa 4 Wochen vermißte 70 Jahre alte landwirt schaftliche Arbeiter Auerswald aus Flöha als Leiche aus der Zschopau gezogen. Allem Anschein nach ist Auerswald verunglückt. * Klingenberg, 4. Mai. Beim Bau der Tal sperre stürzte ein böhmischer Arbeiter aus zehn Meter Höhe ab. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald nach der Einlieferung ins Kranken haus Freiberg verstarb. * Dresden, 4. Mai. Vor dem hiesigen Land gericht hatte sich der Dresdener Rechtsanwalt Fritz Bschorer wegen Untreue, Unterschlagung, Bettugs- und Konkursvergehens zu verantwor ten. Wie erinnerlich, war Bschorer geflüchtet, er war aber im Januar v. I. in Prag verhaftet und nach Dresden gebracht worden. Vor Ge richt legte er ein umfassendes Geständnis ab. Die von ihm in den letzten vier Jahren verun treuten Gelder betrugen danach über 50000 Mark; sie setzten sich meist aus Mündelgeldern, Hypothekenzinsen, Vermögen, die ihm zur Ver waltung übergeben waren, und für seine Klien ten eingeklagten Forderungen, zusammen. Schon 1908 hatte Bschorer mit Schulden zu kämpfen und mußte Darlehen von Verwandten aufnchmen, um sich zu halten. Von 1909 an hat er ver sucht, durch Rennwetten Geld zu verdienen, und hat dabei viele Tausende verloren; so verspielte er auch das Vermögen seiner Mutter und seiner Geschwister. Schließlich hat er, um die Verluste wettzumachen, die Gelder seiner Mandanten an gegriffen; und als im Oktober 1912 der völlige Zusammenbruch erfolgte, floh er. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis. Drei Monate der Unter suchungshaft werden als verbüßt angerechnet. Leipzig, 5. Mai. Die Internationale Bau fach-Ausstellung, die „Iba", wie sie kurz genannt wird, wurde am Sonnabend durch König Fried rich August eröffnet. Der Vorsitzende der Aus stellung Oberrat Fabian hielt die Festrede. Der König machte, begleitet von seiner Familie, einen Rnndgang durch die Ausstellung, über die er sich mehrfach sehr lobend äußerte. Der Zweck der Ausstellung ist, alles, was die neue Baukunst geleistet hat, was Technik und das Bestreben, das deutsche Bürgerhaus wieder zum Mittel punkt unseres gesamten Kulturlebens zu machen, schon erreicht haben, in einem Gesamtbild dem Besucher vor Augen zu führen. Die Bauten, die auf der „Iba" gezeigt werden, sind schlicht zweckmäßig und wahr. Die Ueberladung mit ornamentalem Zierrat, wie sie noch vor wenigen Jahren in: Schwange war, gehört heute zu den überwundenen Standpunkten, und namentlich in der Errichtung des bürgerlichen Einfamilienhauses haben sich neue, praktische Gedanken durchzu setzen vermocht. * Grimma, 4. Mai. In der Papierfabrik von Schroeder in Gölzern geriet der Arbeiter Kunath beim Wegschieben eines Eisenbahnwagens mit dem Kopf zwischen die Laderampe und den Wagen. Er erlitt einen doppelten Schädelbruch, dem er im hiesigen Krankenhause bald nach seiner Einlieferung erlag. * Dörschnitz bei Lommatzsch, 4. Mai. Im Ucbermut kletterte der 18jährige Dienstknecht Schulze aus Riesa an einem Hochmaste der Ueberlandzentrale Gröba empor, berührte die Drähte der Starkstromleitung und stürzte vom elektrischen Strom tödlich getroffen ab. * Oberschlema, 4. Mai. Hier wurde der 10 Jahre alte Schulknabe Willy Blüthner, als er über die Straße lief, von einem Radfahrer, dem ein Ausweichen nicht mehr möglich war, angefahren. Der Knabe wurde so schwer verletzt, daß er in der Nacht nach dem Unfall starb. * Plauen i. B., 4. Mai. Von einem Auto mobil überfahren und schwer verletzt wurde im nahen Oberpirk der 12 Jahre alte Sohn der Witwe Viehweg, die erst vor vier Jahren ihren Gatten verloren, welcher als Eisenbahnbeamter in Mehl theuer überfahren und getötet wurde. Die Orts bewohner waren über den Unfall so aufgebracht, daß sie andere durchfahrende Kraftwagen zum Teil schwer beschädigten. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal ans vte Zeit vom 27 April bl« ». Mai 1»L8. Ein Sohn: dem HilfSmonteur Friedrich Arthur Hässelbarth, dem Eisendreher Friedrich August Haugk, dem Handfchuhftrirkec Richard Albert E nil Schüller, dem Schmiedegehilfen Paul Richard Walther Eine Tochter: dem Eattlermeister Hermann Emil Riedel, dem Nadelrichter Robert O kar Starke, dem Fabrikexvedienten Alfred Johannes Wolf, dem Buchbinder Max Arthur Herzog, außerdem 3 uneheliche Töchter. d> ««fg-bote: Der Apvreturgehilfe Karl Hermann Benter mit der Ttrumpfaufstoßerin Angüße Elsa Büchner, beide hier, der Fabrikweber Richard Schatten mit der Fabrikspulerin Ida Elsa Römer, beide hier. »h-schN.»«n«-n: Der Tischlergehilke Fritz Schwabe mit der Geschäft? - gebilfin Ella Helene Weise, beide hier, der Bauhand- a'beiter Max Emil Meyer mit der Fabrikspulerin Anna Auguste Pertuch geb. Freitag, beide hier. ä) Sterbefälle: Iohannes Paul Stark, Sohn deS Handelsmannes Ewald Paul Stark, 7 Monate alt, totgeborenes Mädchen des Kutschers Emil Gustav Richter, die Handarbeiters- Ehefrau Ida Veronika Löbel geb Schulze, 43 Jahre alt, der Webermeister Fiedrich August Finsterbusch, öd Jahre alt, die Privatmanns-Ehefrau Karoline Ernestine Werner geb. Pomper, 58 Jahre alt, Hermann Paul Wagner, Sohn des Färbereiarbeiters Karl Richard Wagner, 7 Tage alt, die HausweberS-Ehefrau Karoline Riese gen. Nürnberger geb. Salomon, «2 Jabre alt, der Schneider meister Eonrad Friedrich Struve 7g Jahre alt Reinhard Herbert Semmler, Lohn deS NadelmacherS Johann Reinhard Semmler, 6 Monate alt, Johannes Kurt Hässelbarth. Sohn des Hilfsmonteurs F iedrich Arthur Hässelbarth, 5 Tage alt, Kurt Herbert Baßler, Sohn des Malers Paul Oskar Baßler, 4 Monate alt Kurt Walter Keller, Sohn des Maurers Friedrich Otto Keller, 4 Monate alt. Im Fundamt Zimmer S des Rathauses Hohenstein-Ernstthal sind folgende Gegenstände als gefunden abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, 1 Brosche mit rotem und blaueni Stein, 1 Brosche mit 3teiligem Anhängsel, 1 goldene Dameuuhrkettc, 1 Handkorb, in dem Preißelbeercn waren, 1 silberner Damenfingerring, 1 goldner Klemmer, 1 Geldstück, 1 Kassenschein, 1 goldner Herrenfingerring, 1 Revolver, 1 schwarze Damenhandtasche. Weitere Fundgcgcnstände sind in dem an der schwarzen Tafel im Rathause angehcfteten Verzeichnisse aufgcführt. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 5. Mai. Berlin. (Priv.-Tel.) In diesigen diplo matischen Kreisen ist man der Ansicht, daß man gut tun würde, deit Optimismus einigermaßen zu dämpfen, den die Nachricht von der Absicht Montenegros, Skutari zu räumen, Hervorrufen könnte; denn nach allen Nachrichten handelt es sich lediglich um nicht mehr, als die Kundgebung der Absicht, die vielumstrittene Stadt zu räumen. DerTermin, an dem die Räumung erfolgen soll, ist noch nicht bekannt gegeben, noch weniger ist die Räumung selbst ausgeführt worden. Wien. Hier sind gestern eine Reihe von Gerüchten aufgctaucht, nach denen in Montenegro eine vollständige Umwälzung stattgefundeu hat. Das Ministerium soll nach einer stürmischen Sitzung demissioniert haben. Skutari soll be reits geräumt oder in Räumung begriffen sein. Auf dem Wiener Auswärtigen Amt weiß man nur, daß der Kronrat in Cetinje sehr stürmisch verlief. Jedenfalls besteht begründete Hoffnung, daß König Nikita in letzter Stunde nachgeben wird. Man glaubt, daß die heutige Lon doner Botschafterkonferenz bereits vor einer Tatsache stehen wird, die es ihr ermöglicht, die Frage des Anschlusses Skntaris an Alba nien als erledigt anzusehen. Allerdings bleibt noch immer die schwierige albanische Frage, da Oesterreich und Italien entschlossen sind, gegen die dortigen anarchistischen Zustände einzuschrei ten. Ein weiteres Gerücht will wissen, daß König Nikita ein Telegramm an den Kaiser Franz Joseph absandte, worin er die Räumung binnen 24 Stunden zugesagt habe. Wien. (P r i v. - T e l.) In hiesigen unterrichteten Kreisen wird daran festgehalten, daß auch die Räumung Skntaris die albanische Aktion lediglich erleichtern, aber nicht anshal ten würde. Di: Expedition wird unbedingt zn einem von Oesterreich rind Italien zn bestim menden Zeitpunkt unternommen werden. Das Ergebnis der Botschcrfterreunion von heute wird jedoch, wie man mit Gewißheit sagen kann, abgewartet werden, schon darum, weil die Bot- schasterreunion der letzte Termin ist, den der König Nikita gestellt bekam, einen klaren Ent- schlich kund zu tun. Paris. (P r i v. - T e l.) Die am Frei tag in Montbellier vorgenommene Verhaftung zweier spanischer Anarchisten, die während des Aufenthaltes des Königs Alfons in Frankreich gegen dessen Leben einen langgeplanten An schlag ausführen wollten, hat ein weiteres überraschendes Ergebnis gehabt. Bei einer Haussuchung in Becieres bei Montbellier be schlagnahmte die Polizei einen Briefwechsel, der Mitteilungen über einige groß angelegte Verschwörungen enthielt. Infolgedessen wurden Haussuchungen auch in Marseille, Lyon und Avignon vorgenommen. In Avignon wurde gestern ein dritter Verdächtiger verhaftet. Man sieht in Paris nunmehr der Ankunft des Kö nigs mit erhöhter Besorgnis entgegen. Paris. „Matin" schreibt: Oesterreich fährt in seinen Vorbereitungen an der Grenze Mon tenegros fieberhaft fort. Gestern kamen vier neue Regimenter in Cattaro an. Täglich kom men frische Truppen aus der Herzegowina, die nach der Grenze weiter befördert werden. Die österreichische Militärverwaltung requiriert Pferde und Maulesel. Das Grenzgebiet gleicht einem Militärlager. London. Das Komitee für „die Freiheit des Wortes" hatte gestern auf dem Trafalgar Square eine Protestoersammlung gegen das Polizeiver bot des Suffragettenmcetiugs im Hydepark einbe rufen. Die Versammlung verlief anfangs ganz ruhig. Als aber die Polizei zur Auflösung der selben schreiten wollte, stellte sich die Menge von 25- bis 30000 Personen auf Seite der Redner. Es kam zu einer großen Schlägerei, die schließ lich durch berittene Polizisten gesprengt wurde. Eine Anzahl Verhaftungen wurde vorgenommen. Konstantinopel. Der frühere Botschafter in Berlin, Osman Nizami Pascha, der Arbeitsmini ster Bazaria, sowie der Rechtsbeirat im Ministe rium des Aeußeren, Reschid Bei, wurden zu Bevollmächtigten der Pforte für die Friedens verhandlungen ernannt und werden wahrschein lich am Dienstag abreisen. Saloniki. Die bulgar scheu Militärbehörden berufen alle wehrfähigen Leute der von den bul garischen Armeen okkupierten Gebiete ein, selbst solche unter dem 20. Lebensjahre. Die in Serres gegründete mazedonische Brigade zählt bereits 8000 Mann. Auf höheren Befehl mußten die bulgarischen Truppen, die sich in Serres mit Ge walt der Häuser der Griechen bemächtigt hatten, um sich Quartiere zu verschaffen, diese wieder räumen und ein Freilager beziehen. Ein bul- garisches Bataillon ist im Tale von Aiwatovo, in der Gegend von Langada, eingetroffen. Athen. Königin Sophie von Griechenland, die Schwester des deutschen Kaisers, wurde von einer Prinzessin glücklich entbunden. Montenegro gibt nach! Wie uns kurz vor Redaktivusschluß nach stehend zugegangene Pcioattelegramme melden, scheint der Balkankouflikt seiner Lösung entgegen zugehen. Cetinje. Der König beschloß die Räumung Skutaris. Eine diesbezüg liche Mitteilung an die Großmächte sieht bevor. Budapest. Der ungarische Minister präsident hat bei Erössnnng der heutigen Abgeordnetenhaussitzung mitgeteiltz dah König Nikita beschlossen Hatz den Mächten die bedingungslose Räumung Skntaris anzuzeigen. Keine Verwechslung mit andern Emulsionen ist möglich, wenn Sie ausdrücklich Scotts Emulsion verlangen und darauf bestehen, diese zn erhalten. Der Name „Scott" bürgt für die Güte und Wirksamkeit des Präparates, das MHL. auf eine — wohl beispiellose — / Ais? 37 jährige Wertschätzung zurück- blickt. Wer sich und seinen Kindern H M den Nutzen einer mustergiltigen, U, in allen Ländern eingeführtcn Lebertran-Emulsion zuteil werden lassen will, der kaufe Scotts Emulsion, denn nur diese ist nach dem eigenartigen Scottschen Zubercitungsverfahren hergcsteUt. Cö gibt nur eine Scotts Emulsion. 8 >8 umumuu MUMM!!
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