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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191607212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160721
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-21
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.07.1916
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pes anderen Unterseebootes in etwa 1000 Yards Entfernung gesehen. Dreses schob so fort einen Torpedv 'ab, aber durch rechtzeitigen Gebrauch des Steuers tonnte ich ihn, entrinnen und der Torpedo ging etwa 50 Fuß achtern vorbei. Achteraus erschien dann ein anderes Torpedoboot, dem ich Mitteilung machte. Wir feuerten drei Schutz gegen das zweite Unter, seeboot, was dieses veranlagte, zu tauchen. Nachdem wir die Boote in die Höhe gezogen hatten, sichren wir weiter. Pom Feinde war nichts mehr zu sehen. Wie W. T. B. hierzu erfährt, ist die Mit- teilung des Kapitäns des Dampfers „Lecoeg", er hätte das Unterseeboot vernichtet, v-ollftän» big aus der Luft gegriffen. Eine »erschlicht i« ««»««? Der „Köln. Ztg." zufolge wird au8 Kopen hagen gemeldet: Nach einem Telegramm au« Kristiansund in Südnorwegen wird dort deutlich eine scharfe Kanonade vernommen, deren einzelne Schüsse sich unterscheiden lassen. Die Küste entlang gegen den Uloösund bewegte sich langsam ein Zeppelin, der gegen zwölf Uhr über dem Meere verschwand. A»f der Sag» »ach der „Be»1fchla»D" «d „vrex»". Londoner Berichten zufolge veranstaltet die Ententeflotte eine eifrige Jagd auf das Handels U-Boot „Bremen". Eine größere Anzahl Hilfskreu zer durchstreift den Ozean, um das Schiff aufzu lauern. ES sind hohe Belohnungen auf Unschäd lichmachung der beiden Frachtunterseeboote aus gesetzt. Die „Morning Post" sagt, daß die Ententeschiffe die „Deutschland" angreifen würden, sobald diese die internationalen Gewässer erreicht habe. 15» holländische Kifchersahrzeuge von den SnglSnder« aufgebracht. Nach in Rotterdam eingetroffenen Berichten sind jetzt ungefähr 150 niederländische Fischer fahrzeuge nach England aufgebracht. SO schwedische Dampfer in Ratzland sebranchsunsShig gemacht. Wie „Berlingske Tidende" aus Stockholm meldet, sind 20 schwedische Dampfer, die seit Kriegsbeginn von den Ruffen im Finnischen Meer busen zurückgehalten wurden, fast vollständig ae- brauchsunfähtg gemacht worden, da den Reedereien der Zutritt zu den Schiffen nicht gestattet ist. Das schwedische Ministerium des Aeußern hat im Vorjahre und in diesem Jahre wiederholt die russische Regierung um Freigabe der Schiffe er sucht. Rußland erklärte, keine Ausnahme von der vollständigen Absperrung der Finnischen Bucht für den Verkehr der Handelsschiffe gestatten zu können. Trey verweigert die LiestMg amerikanischer Mt-Krenz- Artikel an Deutschland. Das Reutersche Bureau meldet aus Washing ton: Grey hat an die Vereinigten Staaten eine Note gerichtet, in welcher er seine Zustimmung zur Lieferung amerikanischer Rote-Kreuz- und medizinischer Artikel an Deutschland und Oester reich-Ungarn verweigert. Grey stellt in Abrede, daß die Blockade der Verbündeten gegen die Genfer Konvention verstoße, an deren Bestim- mungen England sich immer genau gehalten habe. Es bestehe kein Grund, anzunehmen, daß in Deutschland und Oesterreich-Ungarn Not an Rote-Kreuz-Artikeln herrsche. Man habe eher Ursache zu der Annahme, daß das Gegenteil der Fall sei. Wenn doch einiger Mangel an solchen Artikeln herrsche, müsse das dem Umstand zuge- schrieben werden, daß die Mittelmächte das in Frage stehende Material zu anderen Zwecken benutzen. Und wenn man neue Vorräte an sie gelangen ließe, würde das nicht den Kranken und Verwundeten zugute kommen, sondern man würde dadurch den Mittelmächten nur Material sür Kriegszwecke in die Hände spielen. Die eng lische Regierung sei deshalb nicht in der Lage, einen solchen Präzedenzfall zu schaffen, wie ihn die Aufstellung eines Aussichtskomitees, die das amerikanische Rote Kreuz vorgeschlagen habe, darstellen würde. Man sieht auch aus dieser Note wieder, daß sich England um die amerikanischen Einsprüche absolut nicht kümmert; der Pustraub wird fort gesetzt, die völkerrechtswidrige Blockade ebenfalls; alles dieses wäre nicht möglich, wenn eS Amerika mit seinen Protestnoten ernst wäre, was eben nicht der Fall ist, denn die Vxreinigten Staaten haben der Entente gegenüber genug Mittel an der Hand, ihre Forderungen durchzusetzen. Trotz dem gibt es aber in Deutschland immer noch Leute, die an den Ernst der Wtlsonschen Proteste glauben. OerMche» «nd «Schfische». *— Wittern ngsaussicht sich Freitag, den 21. Juli: Zeilweise heiter, etwas wärmer, Gewitterneigung, sonst keine wesent lichen Niederschläge. * — Die Vertustlifte Nr. 306 der Kvmgt. Sächsischen Armee vom 19. Juli ent- hält folgende Angaben aus unserem Leser kreise: Pinkert, Johannes, Oberlungwitz, ver nicht; Scharschmidt, Alfred, Huttengrund sch,w. v.; Bohne, Joh., Gersdorf, l. v.; Jacob, Gustav, Erlbach, vermißt; List, Kurt, Berns dorf, l. v.; Part um, Mar, Langenchursdorf, I. v.; Meger, Bernhard, Hohenstein-Ernstthal, vermißt; Werner, Alfred, Gersdorf, vermißt; Philipp, Albin, Kuhschnappel, vermißt; Vie- >veg, Friedrich, Gersdorf, vermißt; Haase, Emil, Hohenstein-Ernstthal, vermißt; Müller Paril, Vangenchursdorß schm, v., Bogel, Otto, Hermsdorf, ins. Unfall schw. verl., Löffler, Arthur, Langenberg, gesellten. * Hohenstein-ksrnstthal, 20 Juli Kaum daß die Linden in Mute stehen, kann ein nick- sichlsloses Vorgehen der Sammler der zur Teebereitung, Verwendung findenden Linden blüten insofern wahrgenommen werden, als nicht nur Zweige, sondern sogar starke Aeste abgelrochen oder abgesagt werden. Dieses Ge- laren ist eine trotz vieler Hinweise jedes Jahr tvi oderlehren de Erscheinung und es ist darum nicht verwunderlich, wenn Besitzer von Liudenbämnen ein Sammeln der Müten über haupt nicht dulden. — Eine weitere täglich wahrnehmbare Unsitte besteht darin, daß Kirschlerne achtlos ans die Straßen und Fußgänger»'ege geworfen werden, was nicht selten schon zu Unfälle» von Passanten ge führt hat. Vernünftiger ist es, die Kerne zum Zwecke der Oelgewinnung zu sammel» Un sere Schule» habe» überdies die Kinder an gewiesen, während der Ferien die Kerne zu samnreln und bei Schulbeginn an die Lehrer schaft abzugeben. *— Auskauf von Eier», Quark und Geflügel. Wir werden gebeten, er- neE darauf hinzuweise», das; der Aufkauf von Eiern, Quark und Geflügel außerhalb der Wobnsitzgememdc mir im Besitze eines Auf kaufsscheines befindliche» Persone» gestattet ist. Tie Ausstellung des ?lnfkaufsßl eines ist beim Ttadtrat zu bewirken. * — Das Ehrcnkreuz f ii r frei willige Wohlfahrtspflege wurde der in Dresden tätige» Buchhalterin Fräu lein Martha Irmscher, Tochter des Hernr Wachtmeisters a. D. I r m scher, hier, ver. liehen. * — Das K oni k u r s v e r s a h r e n übe» den Nachlaß des ani i3. Oktober 1915 in Chemnitz verstorbenen Handschnhfabrikauten Ernst Robert Müller ist am Dienstag nach mittag vor dem hiesigen Königlichen Amts gericht eröffnet wordeii. Konkursverwalter ist Herr Vizelokalrichtcr Z schock e. Alle Kon- lursforderungen sind bis 7. Anguß dem Ge richt zu melden, das zur Bestellung des Glau- bigerausschusses und zur Prüfung der zur An meldung kommenden Forderungen für den 17. August vormittags 10 Uhr Termin anbe räumt hat. * Oberlungwitz, 20. Juli. Bei der mor gen stattändende» Ausgabe von Speisebezugs, marken für die Volksküche werden an Krieger- frauen neue Karten aus gebändigt, aus wel chem Grunde diese die Ausweis- und Gemüse- karte vorzulegcn haben. Die Maükenausgabe an Kriegerfrauen und Witwen erfolgt nach- mittags von 2 bis 4 Uhr und an andere von der Einrichtung Gebrauch machende Personen, deren Jahreseinkommen 1500 Mark nicht übersteigt, von 4 bis 6 Ubr. Näheres besagt die dies- bezügl. Bekanntmachung im amtlichen Teil die ser Nummer. ):i Oberlungwitz, 20. Juli Als Sol- datenfamilic kann die des Herr» Martereibe sitzers Hewny, hier, bezeichnet werden. Nach dem bereits fünf Söhne im Felde stehen, hat am Freitag »och ein sechster Sohu, Edriard Hemm, beim Militär cinzutrcffen. Mö gen alle sechs Sühne nach Beendigung des grausamen Krieges gesund und wohlbehalten wieder ms Elternhaus zurückkehren. gl. Oberlungwitz, 20. Juli In der Nacht zum 15. und in der Nacht zum 16. d. Mts. sind hier aus mehreren verschlossene» Ställen 10 Stück verschiedene Kaninchen ge stohlen worden. In alle» Fälle» hat sich del Täter durch gewaltsames Oefsnen der Stall- türen Zugang zu den Kaninchen verschafft. Als der Tat verdächtig wurde in der Nacht zum Ist. d. M. ei» aus der Anstalt Colditz ent. Michener .Handarbeiter von hier festgenommem Er leugnet zwar, ireibt sich aber schon seit längerer Zeit umher und erscheint es deslwlb nicht ausgeschlossen, daß er auch anderweitig, der gleichen Diebstähle ansgeführt hat. Wegen sei nes nicht normalen geistigen Zustandes dürfte er für die Straftaten wohl kaum verantwort lich gemacht werden können. (Xl Gersdorf, 20. Juli. Den Helden tod erlitt am 9. Juli bei einem Patrouillen- gang der Unteroffizier Albert Fanghänel, Sohn des Gartenbesitzers Herrn Lonis Fang hänel, hier. Ter Gefallene, der dem Infante rie-Regimeut Nr. 139 angehörte, war bereits für erfolgreiche Patrouillengänge mit dem Ei sernen Kreuz 2. Klasse lind der Friedrich- August-Medaille ausgezeichnet worden. Elre der» Airdcnkeil dieses Tapfere»! t. La»«e»bers, 20. Juli. Das Eiserne Kreuz 2. Klaffe erhielt der Soldat Fritz Steinbach, Sohn der Frau verw. Steinbach, hier. Der AuSge- zeichnete wurde am 3. September vorigen Jahres verwundet und ist nun so weit hergestellt, daß er beim 1. Trsatz-Batatllon des Jnfanterie-Regi- mentS Nr. 181 wieder Dienst verrichten kann. t . Kalke», 20. Juli. Heute erfolgte die Be erdigung des am Montag im hohen Alter von fast 91 Jahren verschiedenen GutSauSzügler« Fritz Uhlmann, hier. Mit ihm ist der zweitälteste Einwohner unseres Ortes dahingegangen. g . WRßenbrakd, 20. Juli. Der hiesige Spar-, Kredit- und Bezug-verein (eingetr.Gen m.unbeschr. Haftpfl.) erhöhte den Zinsfuß für Einlagen auf 4 Prozent. * Oelsnitz i. 20. Juli. Die hier wohn hafte P., deren Ehemann sich im Felde befindet, ist dem Gericht zugeführt worden. Sie hatte heimlich geboren und da« neugeborene Kind im Küchenofen verbrannt. Sie hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann. * Krankenberg, 19. Juli. In hiesiger Gegend ist Anfang dieser Woche mir dem Schnitt des Roggens begonnen worden. * Leipzig, 19. Juli. Das hiesige Schwurge richt verurteilte gestern wegen schweren Land- friedenSbruchrS weitere 14 Personen, nämlich zwei Arbeiter, eine Rentenempfängerin, eine Schlossers- und eine Kürschnersehesrau, die übrigen Arbeiterehefrauen undArbettertnnenzuBefänaniL- strafen von 7—11 Monaten. — In dir Merse burger Straße stürzte ein 4 Jahre alte- Mädchen beim Hinauslehnen aus dem im 4. Stockwerke gelegenen Aborlfenster in den Hof hinab, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. * VoSa«, 19. Juli. Auf dem Wiesenplan des Ochsenkopfes heim Gasthof „Jägerhaus" wurde in Erinnerung an ein vor 50 Jahren dort gefeiertes Turnfest und an den Nestor der deutschen Turnerschast Dr. Goetz vom Turnverein Bockau von 1869 ein Gedenkstein errichtet, der zugleich als Erinnerung an die jetzige große Zeit dienen soll. Die Weihe fand am Sonntag statt. * Oelsnitz t. »., 19. Juli. Der 19 Jahre alte GutSbesitzerSsohn Oskar Winkler in ZaulL- darf hat am Dienstag nachts, mutmaßlich in der Schlaftrunkenheit, den im väterlichen Anwesen stehenden Leitungsmast bestiegen, die mit 1000 Volt geladenen Drähte berührt und ist schwer verbrannt abgestürzt. Ein Nachbar hörte daL Stöhnen de« Unglücklichen, vermochte aber nm noch den Tod festzustellen. Wlnller, dessen Vater im Feld« steht, war für die nächste Woche eben falls zum KriegSdikflst einherufen. Depeschen vom 20. Juli. Berlin. (Amtlich.) Am 17. Juff wurden a»r der englische» Ostküstc von unseren U-Boo ten sechs englische Fischerfahrzeuge versenkr. Berlin. Die Freilassung des gestern v-m deutschen Torpedobooten an der Südoßknste Schwedens aufgebrachten britische» Dampfers „Adam" ist, wie die T. U. vo» zuständiger Stelle erfährt, angeordnet worden, nachdem sich herausgestellt hat, daß die Aufbringung des Schiffes innerhalb des schwedische» Ho heitsgcbietes stattgefunden lx». Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" veröffentlicht an der Spitze ihrer heu tigen 2. Ausgabe einen Artikel mit der Ueber- sch riß „Deutsch-italienische Rechtbeziehungen", an dessen Schluß es zusammenfassend festgeftellt beißt: Nicht Deutschland. sondern Italien lxrt den deutschätalieniselp-n Handelsvertrag und die deutsch-italienische Mai-Verständigung ge brochen. Nicht Deutschland, sondern Italien hat sich von de» durch diese» Vertrag anfer- legten völkerrechtliche» Verpflichtungen losgo sagt. Wenn die italienische Presse es anders dar- stellt, so ist dies eine große Irreführung der öffentliche» Meinung Jtalie»s. Basel. Der Korrespondent der „Daily News" meldet aus Washington: Die „Deutschland" hat gestern abend Baltimore verlaffen. Die BJatznng erklärte, daß das Unterseeboot ein bi« zwei Tage in der Nähe der Küste verbleiben dürste, um sich den Nachstellungen der feindlichen Schiffe zu ent- ziehen. Genf. Wie der Korrespondent des „Journal de Geneve" meldet, hält man dort die Wieder aufnahme des verschärften Unterseebootkrieges im Atlantischen Ozean wie im Mittelländischen Meer als unmittelbar bevorstehend. Man spricht von einem neuen großen Typ deutscher Kampf- U-Boote, die an Tonnage selbst den Typ der „Deutschland" Übertreffen. Ein italienischer Kapitän erklärte, in der Nähe von Gibraltar deutsche Unterseeboote von 5000 Tonnen gesichtet zu haben. Las»«». Nach einer Meldung der „Stampa" explodierte durch Platzen einer Bombe die Pul verkammer der Porto Franca d'Jvrea (Piemont). 13 Personen sind tot, 24 schwer verletzt. Von den Schwerverletzten glaubt mau kaum einen am Leben erhalten zu können. Die Ursache d-8 Unglücks ist noch unaufgeklärt. Unter der Be völkerung herrscht große Aufregung. Amfterda». Die verschiedenen Meldungen über den bevorstehenden Beginn des verschärften deutschen U BoolkriegcL erregen hier die aller größte Aufmerksamkeit. Die holländische Presse gibt ausführlich alle diesbezüglichen Meldungen der deutschen Blätter wieder und fragt mit stei gernder Besorgnis, ob tatsächlich für die kom mende Woche eine Verschärfung deS U-Boot- kriegeS zu erwarten sei. DaS „Allgemeine Handelsblatt" bemerkt zu der Frage: Eine Aenderung in der deutschen U Bootspolitik wäre für unser Land für die allergrößte Bedeutung. Eine Verschärfung deS U-Bootkrieges hätte zur Folge, daß die deutsche Marine wieder ohne vorherige Untersuchung Angriffe auf Schiffe unternimmt. Es ist also möglich, daß auch unsere Kauffahrteischiffe in Mitleidenschaft ge zogen werden. Hoffentlich versteht die hollän dische Regierung die Aenderung der deutschen Politik richtig und hoffentlich tut sie alle«, um ihr zuvorzukommen. ES muß Deutschland be greiflich gemacht werden, daß eS schwierig ist, die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern mit einer Verschärfung des U-Bootkrieges in Einklang zu bringen, der auch unsere Handelsflotte in Mit leidenschaft ziehen könnte. Amsterdam. Aus Washington melden die „Times", daß die „Deutschland" die Dretmeilen- Zone unter Wasser zurllcklrgen wolle, was, wie der Korrespondent entrüstet bemerkt, ein Miß- brauch amerikanischer Gastfreiheit sein würde, weil das Unterseeboot dadurch eine Gefahr für die Schiffahrt sein würde. Rotterdam. Der Minister deS Inneren, Herbert Samuel, verteidigte im englischen Unter haus eine Regierungsvorlage, für die allgemeine Wahl eine besondere Kommission zu ernennen. Carson bekämpfte den Borschlag heftig, worauf Ministerpräsident Asquith die Vorlage zurückzog. „Daily News" bezeichnet den Fall als eine ernste Niederlage der Regierung, die man mit dem schwierigen Problem sitzen laste. „Lventn^ News" freut sich über den Retnfall der Regte- rung, die alles durch Kommissionen lösen wolle, deren Zahl bereits während deS Krieges auf 162 gestiegen sei. Rotterdam. Die Erpressungen Englands an den Neutralen, die ihm nicht zu Willen sind, hat eine neue Vermehrung erfahren. Da Schweden den Forderungen Englands, betr die Ausfuhr von Butter, nicht nachgeben kann, hat England ««geordnet, daß Produkte, die zur Erzeugung von Margarine in Schweden gebraucht werden, nicht auLgesührt werden dürfen. Die schwedischen Margarinefabriken stehen daher vor der Gefahr, in kürzester Zett ihre Betriebe schließen zu müssen. Zwei Fabriken sollen bereit« ihre Arbeiter ent- lasten haben. Auch der wirtschastliche Druck aus Holland hat eine neue Verschärfung dadurch erfahren, daß England gewisse Forderungen nach Ausfuhr der holländischen landwirtschaftlichen Produkte zugunsten Englands und seiner Ver bündeten erhoben hat. London. Lloyds meldet, man vermute, daß der Dampfer „Evangelistria" versenkt wurde. Der italienische Dampfer „BngelS" wurde von einem Unterseeboot versenkt. Die Besatzung wurde gelandet. DaS Reutersche Bureau meldet aus Christianstadt, daß der britische Dampfer „AdnmS", der aus Finnland kam, gestern nach mittag von einem deutschen Zerstörer gekapert und nach Süden gebracht wurde. Stockholm. Die beispiellose Festigkeit der deut- scheu Stellungen an der Riga-DUnaftont schildert „Ruskoje Slowo" wie folgt: Die russische Ar tillerie sei machtlos gegen die deutschen Schützen graben-Systeme. Jeden Tag ersännen die Deut sche» eine neue geschickte VertetdigungSart. Die Drahthindernisse haben sich zu 18sachen Sperr- linicn verdichtet. Die glänzenden Telephonanlagen machten jede Ueberrumpelung unmöglich. In ktMk SnmlWchericht lW.T.B.) Großes Ha«ptq»artter, 20. Juli. »estttchor «riegsschauPlatz. Zwischen dem Meer und der Ancre vielsach lebhafte Feuertätigkeit und zahlreiche Patrouillen. Unternehmungen. Mit erheblichen Kräften griffen die Engländer unsere Stellungen nördlich und westlich von FronelleS an. Sie sind abgewiesen und wo eS ihnen einzudrtngen gelang, durch Gegenstoß zurückgeworfett. Ueber SOO Gefangene, darunter eine Anzahl Offiziere, befinden sich in unserer Hand. Beiderseits der Somme sind neue schwere Kämpfe im Gange. Nördlich deS Flusses wurden sie gestern nachmittag durch starke englische An- griffe gegen Longueval und daS Gehölz Delville etngeleitet, in die der Gegner wieder eindrang. Unserem Gegenangriff mußte er weichen. Er hält «inen Teil des DorseS und des Gehölzes. Heute srüh setzten aus der ganzen Front vom Foureaux-Wäldchen bis zur Somme englisch- französische Angriffe ein. Der erste starke Ansporn ist gebrochen. Südlich deS FluffeS griffen die Franzosen nachmittags in der Gegend von Belloy zweimal vergeblich an und sind heute in der Frühe im Abschnitt EstreeS-Soyecourt bereits dreimal blutig abgewiesen. In einem vor springenden Graben von Soyecourt wurden sie im Bajonettkampf geworfen. Die Alliierten entfalten auf beiden Somme- ufern die größte Kraft. Auf Teilen der Champagne-Front zeitweise lebhafte Artillerietätigkeit. In den Argonnen Minenwerferkämpfe. Im Maasgebiet keine besonderen Ereignisse. Auf der CombreShöhe eine erfolgreiche Patroutllenunternehmung. Bei ArraS, Peronne, BiacheS und BermandS sind feindliche Flugzeuge abgeschossen. Zwei von ihnen durch die Leutnants Wintgens und Hühn- dorff. Dem Leutnant Höhndorff, der am 15. Juli, wte nachträglich gemeldet wurde, einen französischen Doppeldecker südöstlich von Peronne abgeschoflen hat, ist von Sr. Maj. dem Kaiser der Orden Pour le Merite verliehen worden. Oestlicher Rrie-sfchauplatz. H e « > e S g r u p p « de» Geuoknlhold- marschall» von Hindenburg. Auch gestern hatte der Feind mit seinen am Nachmittag wieder ausgenommenen Angriffen beiderseits der Straße Ekau—Kekkau, südöstlich von Riga, keinerlei Trsolg. Ec hat nur seine großen Verluste noch erhöht. Russische Patrouillen und starke Aufklärungsabteilungen sind überall abgewiesen. Heeresgruppe de» Generalsol d- marschallr Prinz Leopold von Bayern: Im Anschluß an lebhaste Handgranaten- kämpse in der Gegend von Skrobowa griffen die Russen an und wurden glatt abgewtesen. Heeresgruppe de» General» » o » Linsingen. Im Stochodknie nördlich von Sokul unter nahmen österreichisch-ungarische Truppen einen kurzen Vorstoß, warsen die Russen aus der vordersten Linie und kehrten planmäßig in ihre Stellungen zurück. Südwestlich von Luzk haben die deutschen Truppen die Stellung in die allgemeine Linie TereSzkowiec-^-Jelizarow wieder, vorgeschoben. Der Feind steigerte an der unteren Lipa und in Gegend von Werben sein Feuer. Heeresgruppe des Generals Grafen von Bothmer. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Unverändert. Oberste Heeresleitung.
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