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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191911142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19191114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19191114
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-14
- Monat1919-11
- Jahr1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.11.1919
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M-MM Licht- SeschrSiillnsea. Das Landestohleuamt hat Richtlinien für die einheitliche Einschränkung des ElektrizitätS- und Gasverbrauchs in ganz Sachsen aufgestellt: In öffentlichen Verkaufsstellen, Warenhäusern und Ladengeschäften muß der Verbrauch an Strom und entsprechend auch' an GaS aus 50 Prozent des Verbrauchs im entsprechenden Mo nat des Jahres 1916 eingeschränkt werden. Für Gastwirtschaften, Konzertsäle, Zirkusunternehmun gen usw. musz der Verbrauch auf 35 Prozent herabgesetzt werden. Lichtspielhäuser und Thea ter dürfen ihre Vorstellungen nicht vor j^6 Uhr nachmittags beginnen und müssen sie um 10 Uhr abends beendet haben. Ter Verbrauch in diesen Lokalen mutz auf ebenfalls 35 Prozent einge schränkt werden. In Wohn- und Schlafzimmern dür'en nur Glühbirnen niit nicht mehr als 50 Kerzen verwendet werden. In Privathäusern ist die Treppenbeleuchtung nur bis ^8 Uhr ge stattet. Elektrische Heizöfen und Personenauf- zllge dürfen nicht mehr benutzt werden, nutzer von Kranken und Gebrechlichen. Auf Straßen und Plätzen ist die Beleuchtung auf 30 Prozent deS Verbrauchs vom gleichen Monat 1913 bis 1914 zu vermindern. Kleinbahnen und Straßen bahnen dürfen nicht nach j^11 Uhr abends ver kehren. Diese Zahlen sind aber nur Mindestbe- stimmnngen. Den Gemeinden wird es freigestellt, noch schärfere Einschränkungen vorzunehmen. AWt!W SkMkWkMsitzM in Oberlungwitz am 12. November Herr Gemeindevorstand L i e b e r k^n e ch t gibt bekannt, daß die Volkszählung am 8. Oktober 500 Persanen weniger ergeben habe. Ueber die Kartoffelversorgung äußerte sich Herr Gemeindeältester Riedel. Um gegen Rückschläge gesichert zu sein, habe die Gemeinde 400 Zentner Erbsen und 200 Zentner Hajerslockcn bestellt. Die Kartoffelabgabe im Orte lasse zu wünschen übrig, es werde sich eine Kellerrcvision notwendig machen. Innerhalb zwei Tagen sind bereits 400 Zentner Kartoffeln be schlagnahmt worden. Durch den frühen Eintritt der Külte müssen 700 Zentner Kartoffeln mar kenfrei zu 6 Vik. je Zentner verkauft werden; diese Menge gehe der Rationierung verloren. .In den nächsten Tagen hofft man den B-Abschnitt der Landeskartoffelkarte zu beliefern. Eine lange Aussprache rief die Kohlenversorgung hervor. Herr Gemeindeältester Riedel schilderte in zum Teil drastischer Weise die Verhol.nisfe, die er als unerträglich bezeichnete. Besonders erschwert werde die Ver teilung dadurch, daß sich Verbraucher wie Koh lenhändler an di'e Beschlüsse des Gemeinderatcs nicht halten, insbesondere verlaufen die Kohlen händler selbständig. Der Gemeinde stehe nab' ein Monalsguantum von 5600 Zentner Landabfuhr bei 1800 Haushaltungen zur Verfügung. Er be antrage daher 1. die Vornahme einer Kellerrev:- sion, um festzustellen, wer die Kohlen am drin gendsten benötige, 2 den Beschluß zu sassen, daß den Kohlenhändlern bei weiteren Verstößen gegen die Beschlüsse des Gemeinderales der Kohlenbe- zngS schein entzogen werde. Bei der letzten Koh lenkartenverteilung sei an die Vernunft der Ein wohner appelliert worden, indem die Leute, die die Kohlen nicht unbedingt brauchten, zugunsten der weniger günstig gestellten Haushaltungen aus die Karten verzichten sollten. Man habe jedoch die Karten den Austrägern förmlich aus den Händen gerissen. .Selbst Leute, die sich mit gan zen Fuhren eingedeckt haben, verlangten die Kohlenkarle. Dabei stehen nur 3 Zentner Koh len monatlich je Haushalt zur Verfügung. Die Kohlennot habe geradezu einen Sturm auf die mit der Kohlcnvertcilung betrauten Beamten ent fesselt, nnd wenn keine durchgreifenden Maßnah men ergriffen würden, übernehme er keine Ver antwortung. Herr Bennewitz, der ftn dieser Angelegenheit in Dresden beim Kohlen kommissar vorstellig geworden ist, berichtet, daß lediglich erreicht worden ist, daß der Firma Louis Bahner ein Teil Kohlen zugewiesen werden konnte, damit der drohende Stillstand des Betriebes vermieden ivurdc. Für den Ort selbst ist nichts erreicht worden. Auch auf einen Vorschlag des in Dres den init anwesenden Volkskammerabgeordncten Dresche r aus Gersdorf, die mehr geförderten Koblen aufstapcln zu lassen und die Landabfuhr zu begünstigen, anstatt die Bergarbeiter die frei willig übernommene Sonntagsschicht im Monat nicht verfahren zu lassen, blieb die Antwort aus. Der Kohlenkommissar konnte lediglich damit trö sten, daß die Kohlennot in den Großstädten noch viel größer sei und daß wahrscheinlich auch man cher Bergarbeiter die Dcputatkohlen anderen Ein- wolmern überlasse, womit die Not auch etwas gemildert würde. Der Kommissar ist darauf hin- gewiesen worden, daß der Bergarbeiter, wenn er Kohlen übrig hat, diese natürlich nur gegen Le bensmittel usw. eintauscht, die die breite Masse nicht bieten kann. Die Vorstellung blieb jedoch bis auf den einen Erfolg wirkungslos. Sein (des Redners) Vorschlag gehe dahin, sich mit anderen Gemeinden in Verbindung zu setzen und gemeinsam bei den zuständigen Stellen immer wieder auf vermehrte Landabfuhr zu drängen. — Gegen eine Revision der Keller wandte sich beson ders Herr Freitag. Er glaubt, wenn nicht an die Vernunft der Einwohner appelliert wor- den, die Kohlenkartcn-Verteilung aber besser or ganisiert wäre, hätten diese Mißstände nicht ein treten können. In der über eine Stunde wäh- renden regen Aussprache wurden noch verschiedene Vorschläge gemacht, um die Verteilung zu regeln, Herr Riedel versprach sich aber eine durchgrei fende Wirkung nur von einer allgemein vorge nommenen Revision der Kohlenbe- lt ä n d e, die denn auch beschlossen wurde. Die Revision soll nur den Zweck haben, die Leute, die Lanz ohne Kohlen dastehen, festzu- sicllen, damit eine Belieferung erst hier einsetzen ann. Auch der zweite Antrag, Kohlen händlern den Bezugsschein zu verweigern, wenn gegen die Bestimmun gen des Gemeindcrates verstoßen wird, fand A n- nähme. - . Der Bezirk ist mit dem Vorschlag der Er- Achtung eines Bezirkskrankenhauses an die Gemeinden herangetreten. Es handelt sich dabei vorerst nur um eine grundsätzliche Stel lungnahme. Der Gemeinderat entschied sich siir ein mit den nächsten umliegenden Orten zu er richtendes Verbandskrankenhaus. Der Finanzausschuß schlug vor, die den Reichs und Staa'sbeamten gewährte Beihilfe von 1000 Mark und für jedes Kind 200 Mk. den G e - m e i n d e b e a m t e n und -ar Leitern zur Hälfte mitzugewähren. Herr Gemeindeälte- ner Riedel beantragt die Gewährung der vol len Beihilfe. Sie vernrsacht einschließlich der Beihilfe für die Lehrer einen Mehraufwand von !6 000 Ml. — Herr Freitag kann sich nicht damit einverstanden erklären, daß diese Beihilfe wn Steuerzahlern aufgebracht wird,. die noch weniger als die Gemeindebeamten schon jetzt be ziehen, verdienen. Der Antrag Riedel wird ehfteßiich gegen 5 Stimmen angenommen. Ans ein Gesuch der Kriegsbeschädig ten und K r i e g e r w i t w e n um Ermäßi gung der Lebensmittelpreise um 50 Prozent, Steuerfreiheit bis zu 3000 Mk. Einkommen ufw. "alte der Finanzausschuß beschlossen, 13 beson ders Schwerbeschädigten ein Einkommen von 80 Mark für Ledige, 100 M/. für Verheiratete mit ns zu einem Kind, 110 Mk. bis zu drei Kin dern und 120 Mk. mit mehr Kindern wöchent- 'ich sicher zu stellen. Kriegerwitwen und Krie- -erfmuen sollen eine 30prozentige Erhöhung ihrer Gemeindeunterstützung erhalten. Herr Riedel ätilägt 50prozentige Erhöhung vor. Beide Vor schläge werden — letzterer gegen eine Stimme — angenommen. Die Gemeindebeamten bitten in iuem Schreiben um Revision ihrer G e- h älter; sie stützen sich auf das den Kriegsbc- chädigtcn von der Gemeinde gesicherte Einkom men. Bisher erhält ein verheirateter Beamter mit 4 Kindern 109,61 Pfg. wöchentlich, ein Bc- muter mit 2 Kindern 106 Mk. Dem Gesuch soll nähergetreten werden. Zur Anschaffung von E i s e nr o h - e e n zur Auswechselung der Wasserleitung im Kirschgrund wird die geforderte Summe — 100 Meter lausendes Nohr, dqs Meter zu 65 Mk. — bewilligt. Auf Antrag des Herrn Freitag will die Ge- m. iude beim Elektrizitätswerk um Festlegung der ?tromsperrstunde auf 5 Uhr (jetzt 5 Nbr) vorstellig werden. Durch die Maßnahme werden die nach Chemnitz fahrenden Arbeiter besonders getroffen. — Schluß ^11 Uhr. OertttcheS und LiichstscheS * — Kein Personenverkehr am V u ß t a g. Am Bußtag, den 19. November, wird der Personenverkehr wie an Sonntagen ein- g schränkt. In Preußen werden gleiche Maßnah men durchgefllhrt. * — Postverkehr. Von morgen ab 'werden wieder Wert- und Einschreibepakete zur Postbeförderung angenommen. * — Die Kartoffelversorgung. Mit Rücksicht auf die schwierige Versorgung des Erzgebirges mit Kartoffeln — im oberen Erz gebirge sind die Kartoffeln noch zum größten Teil auf dem Felde — hat der Landcskulturrat der sächsischen Negierung nahegelegt, die Kar toffeln überhaupt freizugeben und die Preisbildung nicht mehr zu binden oder eine allgemeine Heraufsetzung des Kartoffelprei ses vorzunchmen, damit cs den Landwirten mög lich wird, unter Benützung aller sich ihnen bie tenden Möglichkeiten den Teil der Kartoffelernte- noch zu retten, der sonst zum weitaus größten Teil zweifellos dem Verderben preisgegeben sein muß. Es wird auch nötig sein, daß für den Transport der jetzt noch zu gewinnenden Kar toffeln alle nur erdenklichen Verkehrsmöglichkei- tm zur Verfügung gestellt werden, denn wenn auch die noch im Boden lagernden Kartoffeln bis jetzt noch nicht erfroren sind, so werden sie doch, selbst wenn sie geborgen werden können, nach dem Urteil der Fachleute nicht so haltbar sein, wie die bei gutem Wetter geernteten, und deshalb müssen auch für ihre möglichst sofortige Verwendung alle Vorkehrungen getroffen werden. — In Dresden wurde die Wochenration auf 5 Pfund herabgesetzt- Die Verkehrssperre ist infolge der Witterung für die Kartoffelversorgung leider ohne Einfluß geblieben. * — Warnung v^r e i n-e m Betrü ger! Ein gewisser in Meerane wohnhafter Arthur Mehlhorn verübte in den letzten Tagen in Glanchau, Gößnitz und Meerane Betrüge reien. Er ließ sich ansehnliche Geldbeträge für angebliche Belieferung mit Briketts aushä,ndigen und leistete in fast allen Fällen Quittung dar über, indein er sich falscher Namen bediente. Mehlhorn treibt sich noch in der Umgegend um her. Es sei hiermit vor ihm gewarnt. * -— Verlängerte' ZeichnungS- frist für dieSparprämienanleihe. Durch die Vcrkehrsspcrre wird die Nachrichten- Vermittelung über Einzelheiten der StaatSprä- mienanleihe namentlich in den ländlichen Bezir ken verlangsamt. Da aber die Negierung auf die Beteiligung der ländlichen Bevölkerung den groß- ten Wert legt, hat der Reichsfinanzminister be schlossen, die Zeichnungsfrist, die ursprünglich vom 10. November bis 26. November laufen sollte, um acht Tage zu verlängern. Die Zeich nungsfrist läuft also vom 10. November bis zum 3. Dezember. * — Von der S p a r p r ä m i e n - A n - leihe linden jährlich zwei Verlosungen statt. In jeder Ziehung kommen 2500 Gewinne zur Entscheidung, und zwar 5 Gewinne zu je einer Million Mark, 5 zu 500 000 Mark, 5 zu 300 000 Mark, 5 zu 200 000 Mk., 10 zu 150 000 Mk., 20 zu 100000 Mk., 50 zu 50 000 Mk. und weitere 2400 Gewinne. Selbst wer in der ersten Ziehung mit einem reichen Treffer bedacht wird, nimmt solange an den Vorteilen der weiteren Verlosung teil, bis die Nummer in der Rück- Zahlungsauslosung erscheint, und die Auszahlung dos Stückes mit den ausgelaufenen Zinsen erfolgt. * — W a r n u n g v o r Annahme von Wcrtpapierkupons an Zahlung»- st a t t. Die Chemnitzer Handelskammer schreibt uns: Nach ' der Verordnung vom 24. Oktober l9!9, Maßnahmen gegen die Kapitalflucht be- nesfend, werden Zins- oder Gewinnanteilscheine künftig von Banken nur eingelöst, beliehen und gutgeschrieben werden können, wenn der Inhaber der Scheine bei der betreffenden Bank das Wert- Papier oder den Zins- oder Gewinnanteilbogcn mit dem Erneuerungsschein entweder hinterlegt oder der Bank eine Bescheinigung des zuständi gen Finanzamtes nachweist, daß er auch das Aertpapier selbst besitzt und angemeldet bat. Per- uuen, die Kriegsanleihekupons im gewöhnlichen Geschäftsverkehr an Zahlungsstatt annehmen, önnen deshalb nicht daraus rechnen, daß diese Kupons eingelöst' werden, wenn nicht noch zu ihren Gunsten für den nächsten Termin Aus nahmebestimmungen erlassen werden, welche die Kammer bei der Meichsregierung angeregt hat. Wir warnen deshalb alle Geschäftsleute und Privatpersonen davor, künftig Kriegsanleihe- und andere Wertpapierkupons in Zahlung zu nehmen. * Hohenstein-Ernstthal, 13. Nov. Ueber das Vermögen des Elektrotechnikers Max Wosi- lus hier, alleinigen Inhabers der Finna Wosilus L Co., Dresdner Straße, ist am Dienstag das Konkursverfahren eröffnet worden. Herr Rechts anwalt Dr. Dierks ist zum Konkursverwalter er nannt. Konkursforderungen sind bis zum 10. Dezember bei dem hiesigen Amtsgericht anzu- melden. * — Urwahlen zur Handels- und Gewerbckamme r. Bei den gestern statt- .ofundenen Urwahlen zur Handelskammer Chem nitz wurden die Herren Fabrikbesitzer Max Clauß, Stadtrat Wilhelm Layritz, hier, und Hermann Bucher in Oberlungwitz, und bei den Urwahlen mr Gewcrbekammer die Herren Stadtrat Ewald Lange und Gastwirt ^Linus Wetzel zu Wahlmän nern gewählt. —b. Der Kegler-Lokal-Verband Hohenstein-Ernstthal und Umg. hielt am Mon tag eine Generalversammlung ab, in der ein Kegelklub in Wüstenbrand neu ausgenommen wurde. Die Neuwahl des Vorstandes ergab Wiederwahl der Herren Tuchscherer-Bernsdors als Vorsitzenden, Fiedler, hier, als Hauptkassic- rer, Cteinbach-Wüstenbrand als 2. Kassierer. Zu Kegelbahn-Revisoren wurden M. Wagner rind M. Baum gewählt. Am 16., 17., 23. und 24. November soll ein Meisterschastskegeln im Gast haus „Zur Börse" abgehalten werden. * — Ermittelt. Der Unbekannte, der in der Nacht zum Montag in verschiedenen Stra ßen der Neustadt 4 Schaufenster- und 13 andere Fensterscheiben mit einem Spazierstock einschlug, ist in der Person eines Grllnaer Einwohners er- mütelt worden, der die Untaten in betrunkenem Zustand - ohne jede böswillige Absicht verübt ha ben will. Hoffentlich ist die Rechnung, die er für die eingeschlagenen Scheiben zu bezahlen hat, reckit hoch, damit ihm bei seinem nächsten Rauscb sein Tun etwas mehr zum Bewußtsein kommt. * — Grete Wallenburg konnte gestern abend wegen schwachen Besuches nicht auftrcten. Die Vorstellung ist auf nächsten Sonntag nach dem Gewerbehaus verschoben worden. b. Oberlungwitz, 13. Nov. Auch an die- ser Stelle soll noch einmal hingewiesen werden auf den öffentlichen Familienabend, den die hiesige Ortsgruppe vom Volkskirchlichen Laien- bund morgen abend im Saale des Gasthauses „Zur Post" abhalten will. Der Abend beginnt' j^8 Uhr und soll in zwei Teile zerfallen. Für den ersten Teil hat sich der hiesige JünglingS- vcrein zur Verfügung gestellt, der mit einigen fröhlichen Darbietungen, Gedichten und der Auf- fühnmg „Die neue Bahn", zur Ausschmückung des Mcnds beitragen will, so daß auch die fröh liche Seite des Lebens zu ihren: Rechte kommt. Im zweiten Teile wird in der Hauptsache ein Vortrag geboten, der einen der größten Kirchen- liedcrdichter aller Zeiten zum Gegenstand hat, Paul Gerhardt, der trrtz schwieriger Lebensfüh rungen und der schweren Zeit des 30jährigen Krieges, in der er lebte, ein Dichter christlicher Lebensfreude geblieben ist. Der Eintritt ist frei, doch sind freiwillige Gaben zur Deckung der mancherlei Unkosten sehr erwünscht. ):( Oberlungwitz, 13. Nov. Bei den gestern im Rathaus stattgefundenen Urwahlen zur Gewcrbekammer wurden aus dem Kreise der Handwerker die Herren Kllrschnermeister Paul Weber und Tischlermeister Albin Scheffler und als Nichthandwerker die Herren Gastwirt Emil Böttcher und Hermann Bergmann-Gersdorf als Wahlniänncr gewählt. t. Wüstenbrand, 13. Nov. In die Be- zirksvcrsammlung wurden Sie Herren Lagerhalter Ewald Viertel und Landwirt Max Kirmse ge wählt. t. Mittelbach, 13. Nov. Der neugewähl- tcn Bezirksvcrsammlung Chemnitz wird aus un serem Orte Herr Walter Demmler, Dreher, an gehören. g. Ursprung, 13. Nov. Das Wahlergeb nis für die Wabl zur Bezirksvcrsammlung Stoll berg im 4. Wahlkreis, ümfassend die Orte Sei- ferSdorf, Ursprung, Jühnsdorf und Pfaffenhain, hat folgendes Ergebnis Seifcrsdorf für Wahl vorschlag 1 (bürgerlich) 13L, Ursprung 234, Jahnsdorf 610, Pfasfenhgin 50, insgesamt 1026 stimmen; Wahlvorschlag 2 (Soz.): Seisersdorf >32, Ursprung 468, Jahnsdorf 1220, Pfa fen- >ain 150, insgesamt 1970 Stimaun. Auf Wahl vorschlag 1 entfiel ein, auf Wahlvorschlag 2 zwei Vertreter. Als gewählt gelten Lehngerichtsbe sitzer Krauspe, Jahnsdorf, Trikolagenfabrikant Püschmann-, Jahnsdorf, und Textilarbeiter W « i- gclt, Ursprung. p. Lugau, 13. Nov. Der Lugauer Stein kohlenballverein beruft aus den 2. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung ein, auf de ren Tagesordnung als einziger Punkt „Mitter- lnng über die Verhandlungen mit dem sächsi schen Staat wegen Ankaufs der Mehrheit der Aktien unseres Vereins" steht. * Gosau, 13. Nov. Die Gesellenprüfung als Tischlerin hat die Tochter des Tischlermei sters Schwarzenberg hier abgelegt, nachdem sie während dreier Jahre bei ihrem Vater gelernt hatte. Als Gesellenstück batt, sie ein eichenes Büfett angefertigt. * Zwickau, 13. Nov. Zwischen der Arbeits gemeinschaft sozialistischer Lehrer von Zwickau und Umgegend und Der hiesigen sozialistischen Parteileitung ist ein heftiger Zwiespalt ousge- krochen Die sozialistischen Lehrer nehmen Anstoß an einem im „Sächs Volksblatt' veröffentlichten Aussatz, durch den sich die gesamte Zwickauer Lehrerschaft aufs schwerste verletzt fühlt. Ferner stehe das Verhalten der sozialdemokratischen Stadtoerordnetenfraktion in Sacken der Be- schasfungsbeihilfe in schärfstem Widerspruch zu den Verordnungen der Landesregierung über sosortiße Auszahlung der Beihilfen. Die Arbeits gemeinschaft sozialistischer Lehrer erklärt zum Protest darauf, daß sie bis auf weiteres jede Mitarbeit in der Partei einstelle. Die Partei leitung erkennt die Berechtigung dieses Protestes in einer äußerst scharfen Erwiderung nicht an, billigt vielmehr ausdrücklich den betreffenden Dolksblatt-Artikel- und weist auch die Vorwürfe gegen die Stadtoerordnetenfraktion zurück. In diesen ernsten Zeiten könne sich die Partei .den Luxus, gekränkte Leberwürste zu spielen", nicht gestatten. -- Im 2. Schacht des Zwickauer Brückenbera-Steinkohlcnbauvereins hatte der 52 Jahre alte Schachtaufseher Taut an der Seilbahn- Maschine eine Verrichtung auszuführen Dabei wurde die Kleidung Tauts vom S-.il erlaßt und der Unglückliche in das Getriebe der Maschine gezogen, wobei ibm beide Arme aus den Schul- tern gerissen und der Brustkorb zerquetscht wurde. Der Tod trat sofort ein — Beim Fällen einer Fichte wurde im Großpöhlaer Staatsfvrst der 61 Jahre alte Waldarbeiter Fritzsch aus Ham merrittersgrün von dem umfallenden Baume so schwer verletzt, daß er nach etwa einer Stunde verschied. , * Schwarzenberg, 13. Nov. Einen Aus sehen erregenden Fund hat angeblich Direktor August Frydrychowicz gemacht In der Nähe der Stadt ist er auf einen Steinkohlenersatz ge stoßen, der bet mäßiger Beimischung von Stein kohle oder Koks sehr gute Heizerfolqe hat. Bei der gegenwärtigen Kohlennot ist dieser Fund von Bedeutung. * Dresden, 13 Noo. In einer Versamm lung der sozialdemokratischen Parteifunktionäre Groß-Dresdens Whrte der Wirtschaftsminister Schwarz u. a. aus: Wir haben in Sachsen 1OO0OO Zentner Suppenmehl festsitzen. Das haben wir dem früheren unabhängigen Er nährungsminister Wurm zu verdanken. Don ihm erhielten wir Ende Februar die Mitteilung, daß wir mit unserer Ernährung am Ende des Lateins seien, wir hätten dann kein Brot mehr. Dieser Termin wurde dann von Wurm auf Mitte April und schließlich auf Ende Mai ver schoben. Wir glaubten, mit Suppenmehl dem Bedürfnis zu entsprechen. Durch diese unab hängige krnähruagstakttk entsteht dem Freistaat Sachsen ein unermeßlicher Schaden, doch sind die Suppenmehle durchaus einwandfrei. — Am Mittwoch belustigten sich unterhalb der Albert- brücke mehrere Kinder mit Rodeln Dabei fuhr ein etwa sechs Jahre alter Knabe mit seinem Schlitten über den Damm hinaus und geriet in die Elbe. Er wurde fortqetrieben, doch gelang es einigen beherzten Personen, das Kind ans Ufer zu bringen, doch war es bereits tot. * Radeberg, 13. Nov. Zu einer Bauern hochzeit in Lomnitz war ein Schwein geschlachtet worden. Auch 87 Kuchen, sür die als Zutat fast ein Zentner Butter verbacken worden war, sollten den Gästen vorgesetzt werden, doch wurden 40. davon nebst dem Schwein beschlagnahmt. * Leipzig, 13. Nov. Im Radenitzer Holz bei Schkeuditz kam es zu einem Zusammenstoß zwischen dem Jagdaufseher Kirchmann und zwei Wilderern, die auf Kirchmanns Anruf auf diesen schossen, worauf Kirchmann ebenfalls von seiner Waffe Gebrauch machte und den einen Wilderer schwer verletzte Wie*sich herausftellte, ist der Verwundete der erst kürzlich von der unab hängigen Sozialdemokratie gewählte Gemeinde vorsteher Sperling in Radenitz. Letzte Nachrithten. Berlin. Die staatliche Kraftwagenlinie Per- lin—Leipzig und Berlin—Dresden ist heute er öffnet worden. Amsterdam. Nach einem bolschewistischen Bericht hat die Note Armee die Front Denikins auf einer Breite von 47 Kilometern durchstoßen. Nach einer anderen bolschewistischen Meldung ist Denikin in der Gegend von Kinitricw von den Bolschewisten geschlagen worden und hat den Rückzug angetreten. Aus Reval melden Vie „Ti- mcs", daß Judenitsch die Bolschewisten in der Richtung auf Rodow zurückgeschlagen und an scheinend Erfolge davongetragen hat. Wie das selbe Blatt aus Warschau meldet, macht die pol- Nische Offensive gute Fortschritte.
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