Suche löschen...
Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 28.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187901287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18790128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18790128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-28
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 28.01.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
betreffenden Summen werden natürlich nur für ein Halbjahr (vom 1. October 1879 bis 1. April 1880) gefordert. Das Reichsgericht erhält einen Präsidenten, 7 Senatspräsidenten, 1 Ober-Rechtsanwalt, 3 Rechtsanwälte, 60 Räthe, 1 Bureauvorsteher, 11 Subalternbeamte 1. Klasse, 15 Kanzleisekretäre, 1 Bolenmeister, 1 Kastellan, 10 Boten, 1 Hausdiener, 1 Portier. Die persönlichen und sächlichen Ausgaben betragen 538,854 Mark, wovon indeß 183,826 Mark für das Neichs- oberhandelsgericht abgehen. An einmaligen Ausgaben wird bean sprucht für die Dienstwohnung des Präsidenten 70,000 Mark, Ver gütung für die voll der Stadt Leipzig zu bewirkende bauliche Ein richtung des Reichsgerichts 2. Rate 21,200 Mark. Zur Bearbeitung der bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten sind 35, zur Bearbeitung der Strafsachen 25 Richter nothivendig. Fünf Civilsenate aus je 7 Richtern und drei Strafsenate aus je 8 bis 9 Richtern werden ge bildet. Zn diesem Jahre werden es vierhundert Jahre, daß die Buch druckerkunst in Leipzig eingeführt ward. Dieses bedeutungsvolle Er eignis; in würdiger Weise zu begehen, wird der dortige Buchdruckcr- und Buchhändlerstand eine großartige Ausstellung (und zwar jeden falls in der Halle der Kunst- und Industrieausstellung) veranstalten, bei welcher auf der einen Seite die modernen Leistlingen aller Zweige der graphischen Künste, auf der andern aber auch die Leistungen der frühem Jahrhunderte vertreten sein werden. Chemnitz, 25. Januar. Der Herr Geheime Kommcrzienrath Richard Hartmann hat bei seinen letztwilligen Verfügungen auch der hiesigen technischen Staatslehranstalten durch ein fehr bedeutendes Vermächtnis; im Gesammtbetrage von dreißigtallsend Mark gedacht; und zwar ist vorbehältlich weiterer Vereinbarung über die Grundbe- stüumungen der einzuführenden Stiftungen der höheren Gewerbschule die Summe von fünfzehntausend Mark zur Gewährung von Neise- stipeudien au würdige bedürftige Schüler und der Werkmeisterschule die gleiche Summe von fünfzehutausend Mark zur Unterstützung braver und fleißiger Arbeiter, welche die Schule besuchen wollen, ausgesetzt worden. Möge sich auch die Thatkraft des hochherzigen Stifters auf Diejenigen übertragen, welche aus den Mitteln seiner Stiftungen Unterstützung finden werden. Außerdem hat der Verewigte dem „Verein zu Nath und Lhut" dreitausend Mark, der Freimaurerloge „zur Harmonie" dreitausend Mark, dem Albert-Zweigverein dreitausend Atari und dem hiesigen Verein zur Forthülfe für Strafentlassene dreihundert Mark testamentarisch hinterlassen. Annaberg, 23. Januar. Auf eine im vorigen Monat von dem hiesigen Volksverein eingereichte Petition ist in diesen Tagen von der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen der Bescheid ergangen, daß, wie beantragt, der früh 4 Uhr von Annaberg ab gehende Zug wiederhcrgestellt werden, dafür aber der 6 Uhr da hin abgefertigte Zug iu Wegfall kommen soll; dazu wird bei dem Abends 8 Uhr von Flöha hier anlangeuden Güterzug vom 1. Februar d. I. ab versuchsweise Personenbeförderung eingesührt werden. All seitig hat man hier diese Entschließung mit Freuden begrüßt. Schneeberg, 24. Januar. Große Freude hat es in den hiesigen Bevölkerungskreisen hervorgerufen, daß die Generaldirektion der süchs. Staatsbahnen den ausgesprochenen Wünschen so bald Rechnung tragen will. Von; 1. Februar ab wird in den Vormittagsstunden noch ein Zug eingeschoben werden, durch welchen besonders der Verkehr in der Richtung nach Schwarzenberg wesentliche Erleichter ungen erfährt. Lengenfeld i. V., 25. Januar. Der hiesige Konsumverein hat auf die Entdeckung des Schreibers eines an den Herausgeber des hiesigen Wochenblattes, L. Meißner, gerichteten und „Sämmtliche Demokraten des Konsum" unterzeichneten Briefes, in dem die ge meinsten Drohungen gegen Meißner, den Schuldirektor, Bürgermeister, Fürsten Bismarck und den Kaiser ausgestoßen werden, 300 M. Be lohnung ausgesetzt. Am 23. d. M. entgleiste auf Station Markneukirchen der Chemnitz-Aue-Adorfer Linie aus noch unermittclter Veranlassung bei der Ausfahrt des früh 5 Uhr 7 Min. von da nach Chemnitz ver kehrenden Personenzugs die Maschine dieses Zuges, wodurch die Passagiere zu einem längeren Aufenthalte veranlaßt wurden. Irgend welche Verletzungen von Personal oder Passagieren sind nicht vor gekommen. Mcifzen. Auf dem Transport nach dem Zuchthause in der Leuchteuburg bei Torgau ist ein schwerer Verbrecher entsprungen, der, nachdem er in hiesiger Amtsfrohnfeste längere Zeit in Haft ge wesen, von hier dorthin gebracht werden sollte, um die ihm zuerkannte 17jährige Zuchthausstrafe abzubüßen. Derselbe hat sich hier stets als ein gänzlich gelähmter Mensch gestellt, der nur mit Mühe gehen konnte, hat aber dadurch Alle getäuscht und bei seiner Flucht, Abends, 3 Stunden von dem Ziele, sehr flinke Beine gehabt. Pirna. Eine Revision der Bücher bei der hiesigen Stadtsteuer einnahme hat bei der nunmehr erfolgten Beendigung ergeben, daß dieselben seitens des Stadtsteuereinnehmers Klitzsch nicht mit der von einem Kassenbeamten zu erwartenden Gewissenhaftigkeit geführt worden sind. Der betreffende Beamte ist bereits seit einiger Zeit vom Dienste suspendirt; durch die von demselben gestellte Kaution ist ein Verlust für die Stadtgemeinde ausgeschlossen. Radeburg. Am 22. Januar ist der Bäckerlehrling Ernst Max Rudolf aus Dresden, der in seiner Schlafkammer, wahrscheinlich um diese zu erwärmen, einen Topf mit glühenden Holzkohlen aufgestellt hatte, durch die ausströmenden Kohlengase erstickt, todt aufgefunden worden. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Coswig, 23. Januar. Bei der Fahrt eines Personenzuges am gestrigen Tage von Priestewitz hierher ist die eine Thür eines im Zuge befindlich gewesenen Berlin-Dresdner Viehwagens verloren ge gangen, in Folge dessen von den in demselben verladenen Kälbern 10 Stück unterwegs herausgestürzt sind. Die Thiere sind des anderen Tages nach und nach wieder aufgefunden worden und waren merk würdiger Weise unbeschädigt geblieben. Wie aus Karlsbad berichtet wird, starb dort am 21. Januar eiue Frau Nameus Margarethe Fischer im Alter von 103 Jahren. Die allgemeine Beliebtheit und Achtung, deren sich die Greisin zu erfreuen hatte, dokumentirte sich in der regen Betheiligung an deren Leichenbegängnisse. U le X a oder Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) „Nach Deinem Benehmen zu urtheilen, sollte ich meinen, daß Du in einem Wirthshanse gewesen bist und getrunken hast," sprach Lord Montheron zornig. „Ich habe mit deiner Unverschämtheit lange ge nug Nachsicht gehabt und hege Lust, Dich zu entlassen." „Sagen Sie nicht zu viel, entgegnete Renard ruhig, aber in warnendem Ton; „sonst möchten Sie es bereuen. Verstehen Sie? Solch' ein Gerede von Entlassung und dergleichen paßt nicht zwischen uns. Lassen Sie uns ernstlich und von Geschäften sprechen. Ich bin verschiedene Male in Leicester-Square gewesen und Jean hat das Haus mehrere Tage lang bewacht, aber wir haben von dem Flücht- ling nichts gesehen." „Er hat das Land wieder verlassen?" „Ich glaube nicht. Gestern wollte ich einmal zusehen, ob er wieder in dem Hotel angekommen sei, wo ihn mein Bruder, wie Sie wissen, gefunden hat. Zn meiner großen Ueberraschung sah ich Niis; Strange, die wir in Mont Heron verlassen, in einem Wagen wegfahren." „Bist Du sicher, daß sie es war?" „Ganz sicher. Ich miethete mir einen anderen Wagen und folgte ihr bis zu dem Hause der Lady Wolga Clyffe. Sie blieb zwei bis drei Stunden dort und fuhr nach einem Hotel in Westend, wohin ich ihr wieder folgte. Hier erfuhr ich, daß Mrs. Jugestre daselbst logirte, und daß beide am Abend zuvor angekommen waren." „Was konnte sie hierher geführt haben?" „Miß Stranges Angelegenheit natürlich. Sie ging nach Leicester- Square, um ihren Vater zu sehen, welcher sich dort wahrscheinlich verkleidet aufhält, und dann nach Parklane, um ihre Blutter zu be suchen, und wahrscheinlich, nm ihr die Thatsache von der Anwesen heit Lord Stratford Herou's in England zu melden!" „Fluch dem Mädchen!" knirschtederMarquis. „Meine Schwägerin ist von dem Geschöpf verhext, oder sie würde sich von ihr nicht so umherfchleppen lassen: nach London und zurück in einem Athemzuge und ohne mir ein Wort davon zu sagen. Ich werde mit ihr sprechen; sie" soll das Mädchen verabschieden —" „Welche daun zu Lady Wolga gehen und so aus unserm Be reich kommen wird! Sie sind ein Genie, Mr. Noland Jngestre! Das Mädchen ist gerade am rechten Platze, wenn unsere Interessen in Betracht gezogen werden. Sie scheint ein zartes anmnthiges Mädchen, aber sie ist in Wirklichkeit ein gefährliches Weib. Sie ist wachsam, berechnend und voller Mißtrauen. Meine Meinung ist, daß etwas Unerwartetes und Wichtiges ihre Veranlassung zu der Reise nach London gegeben hat. Sie ist entweder gekommen, um Lady Wolga ihres Vaters Anwesenheit in England zu verrathcn, oder sie hat etwas im Schlosse entdeckt." Der Marquis erschrak. „Welche Entdeckung wäre dort zu machen?" fragte er mit heiserer Stimme. „Ich weiß es nicht; aber Miß Alexa ist zu schlau," erwiderte der Diener. „Sie mag einen unbedeutenden Gegenstand gefunden haben, der mir entgangen ist. Ich sehe zwar nicht ein, daß wirklich etwas zu entdecken ist; aber so lange das Mädchen in England oder auf der Welt ist, fühle ich mich unruhig. Der Marquis wurde bleich. „Wenn Du anfängst, unruhig zu werden, ist eS Zeit für Andere, sich zu fürchten," murmelte er. „O, ich fühle mich noch Herr der Situation, soweit das Mädchen in Betracht kommt," erwiderte der Diener siegesbewußt; und ich fürchte auch Lord Stratford Heron nicht. Er ist in so großer Ge fahr, daß er sich nicht zeigen darf. Aber vielleicht ziehen er und seine Tochter Lady Wolga in ihre Angelegenheit; vielleicht überzeugen sie die Lady, daß er unschuldig war. Sie ist wohl angesehen, bei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder