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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 20.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-188011206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18801120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18801120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-20
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 20.11.1880
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Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prsennmoranäa. Anzeiger Inserate werden bis spätesten« Mittags deS vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. . 4? 137. Sonnabend, den 20. November 1880. 5. Jahrg. ZUM T « ütk « tXgk. Selig sind die Todten, die im Herm entschliefen; > Selig sind die Todten, die im Herrn entschliefen; Weder Qual noch Leiden rühret sie mehr an, > Sanft gelehnt die Hand auf des Genügens Stab, Und der Engel Hände trocknen ihre Thränen. > Ja, der Geist spricht, daß sic rnh'n von ihrer Arbeit. Was ain Leben zehrte, banger Sorge Nagen, - Und es schweigt fortan das Wünschen und Verlangen, Was das Herz bedrückte, Jammer, Angst und Klagen; ? Das am Eitlen hing und Herz und Geist befangen. Alles ist vorüber; Gott hat wohlgethan. ) Friedenspalmen rauschen über ihrem Grab'. Selig sind die Todten, die im Herrn entschliefen; ? Selig sind die Todten, die im Herrn entschliefen; Denn sie streifen ab der Erde Tand und Lnst, § Ihrer Hände Werke folgen ihnen nach. Lassend alle Schätze, die dem Staub entsprossen, ) Fromme Klage trauert au der Ruhestätte, An des Grabes Schwelle als des Moders Beute. ) Alis den Hügel trüuft der Nachwelt Dank und Segen, Treulos ist das Glück, und flüchtig ist die Freude, ( Und die Krone der Gerechten strahlt entgegen Scharf der Stachel, den sie senkt in wunde Brust. Als ihr Siegespreis am Auferstehungstag'. Selig sind die Todten, die im Herrn entschliefen; Selig sind auch wir, wenn uns der Herr gerufen Sie sind es von nun an, denn im Hellen Licht Durch das dunkle Thor des Grabes einzugehn; Blüht der Seligkeiten ungeahnte Wonne. Denn er will uns nicht verlassen, noch versäumen. Bei dem Herrn ist Freude, Licht und Heil und Leben. Uns auch wird ein neuer, schönrer Morgen tagen, Es erfüllt sich herrlich, was wir hier erstreben, Uns der Auferstehung Wonnestunde schlagen; Wenn durch Grabesdunkel Glanz des Himmels bricht. > Ueber düsterm Grabe winkt das Wiedersehn. Bekanntmachung. Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird Freitag den SS. November «. abgehalten. Zwönitz, am 8. November 1880. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Neber das jüngste Erdbeben in Oesterreich. Die jetzt eingetroffenen jäheren Berichte über das Erdbeben, welches in der Stadt Agram am Aergsten gehaust zu habe» scheint, berichten entsetzliche Scenen. Die Verwüstung muß eine außerordentlich große sein, wenn nach den gegebenen Angaben über 1500 Schornsteine eingestürzt, selbst in den Kirchen die Priester und Kirchenbesucher, von dem Erdstoß nichts ahnend, überrascht, plötzlich zur Erde stürzten, ein Kirchthurm sich um drei Zoll von seiner Stelle verrückte, fast alle Kirchen und höheren Bauten größere Risse in allen vier Wänden davontrugen. Uralte Kirchen, welche seit Jahrhunderten in ungestörter Ruhe dastanden, wurden von den vielen sich folgenden Erdstößen derart zugerichtet, daß sie geschlossen werden mußten. Die alte und weitläufige Veste des Grafen Draskovil gerieth derart in allen ihren Theilen aus de» Fugen, daß keine Menschen seele mehr sich in ihr aufhalte» durfte. In dem Dorfe Brabec vermochte die Kirche der unheimlichen unterirdischen Gemalt nicht Stand zu halten, sie stürzte in sich zu sammen, wobei sechs Fuß starke Mauern wie Glas zerbrachen. In Agram wurden 3000 Häuser mehr oder weniger beschädigt. Natürlich ist der Verlust an Menschenleben ein bedauernswerther. Verletzungen, Arm- und Beinbrüche brachten viele Personen auf's Krankenlager. Die Krankenhäuser sind angefüllt von Verletzten in Folge des Erdbebens. Viele Personen sprangen vor Angst aus hohen Etagenfenstern, im Wahne, daß der Fußboden unter ihren Füßen zu weichen beginne. Fast alle Einwohner der vom Erdbeben heimgesuchten Städte leben in einer Art nervöser Aufregung, wie sie eine Todesgefahr nur zu erzeugen vermag, von der man nicht weiß, von wannen sie kommt, und gegen die absolut nichts auszurichten ist, der man sich ohnmächtig gegenüber fühlt und die man ruhig über sich ergehen zu lassen hat. Selbst eine Flucht vermag die Geängstigten nicht aus den Klauen des im ganzen Lande überall äuftretenden, nirgends sichtbaren Feindes zu retten. Die ganze Bevölkerung bewegt sich auf den Straßen. Mann, Weib und Kind eilen mit leichenblassen Gesichtern, beladen mit ihren merthvollsten Habseligkeiten, dem Bahnhof zu. Sw gehen in die un gewisse Zukunft hinein, noch missen sie nicht, wo ihr neues Heim sich finden wird — so sieht man Tausende und aber Tausende. Der Bahnhof bietet ei» unbeschreibliches Bild der Verwirrung. Dabei dauern die Stöße fort und die Wenigste» wagen es, in ihrer Wohnung zu bleiben, aus Furcht, das Dach könne ihnen auf den Kopf stürzen. Trotz empfindlicher Naßkälte schläft fast Alles im Freien. Am 12. stürzte die Cadettenschule ein. 15 Arbeiter, welche ein Gebäude ausbesserir wollten, verunglückten. Nahe vor der Stadt brachen übelriechende Wasser hervor und befürchtet man, daß der Erdboden, falls die Stöße nicht bald auf hören, seine Widerstandsfähigkeit verlieren müsse und große Kluften entstehen würden, welche Alles verschlingen, was vorher auf der Erd scholle gerade sich befunden hätte. Das Erdbeben selbst kennzeichnet sich als vulkanischer Natur, wie denn ja anch vom Vesuv her gewaltige Ausbrüche zur selben Zeit gemeldet worden sind. Klafterhohe Strahlen entspringen dem Erdinner» u»d die den Erdrissen entsteigenden Gase entzünden sich an der Luft. Lavaartige Ausströmungen wälzen sich bei Iran und Teoslivo an die Oberfläche und warme Quellen springen überall her vor. Die Ursache des Erdbebens wird, nach diesen Erscheinungen zu urtheilen, dadurch erklärt, daß große GaSmengen sich im Erd«
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