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Zwönitztaler Anzeiger : 25.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191810254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19181025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19181025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-25
- Monat1918-10
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 25.10.1918
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Zwönihtaler Anzeiger Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.—Bezugspreis: Durch unsere Tröger monatlich 80 Psg. srei ins Kaus, durch die Post be zogen vierleljährl. M. 2.40. Druck u. Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Olt, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.: Carl Bernh. Oll. Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz. Kühn- haiderstr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 4814 Leipzig. für das Königliche Amlsgericht und -ie — städtischen Behörden zu Zwönitz ---- Anzeigen: Diesechsgespallene(43mm)Kleinzeileoder deren Raum 25 Psg., bei Familienanz.» Sammelanz.,labellar.Sah u. auswiirt. Anz. 30Psg. dieZeile, die dreigespall.Zeile im Reblamel. 70 Psg., im amll. Teile 60Psg. Mindeslpr. einer Auz.lM.BeiWiederholungenPreisermäß.nachDereinbar. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zieliiberschreilung fällt jede aus Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. yazetziersürZwöuitz,Me-erzwönih,Kühnhaide,Lenkersdors,Dorfchemnitz,Günsbors und antereOrlschasten im Zwönihtale Nr. 163. 43. Jahrg Freitag, den 25. Oktober 1S18. Amtlicher Teil. Hausschlachtungen. Auf Grund der Bekanntmachung des Königlichen Mini steriums des Innern dem l. Oktober <018 über Fleisch Selbstversorgung und Hausschlachtungen Sächsisch: Staats- zeüung Nr. 233 wird zu 8 7 folgendes bestimmt: Zu Absatz 1 des 8 7: Der Selbstversorger, der ein Schwein schlachten will, hat sich beim Nachsnchen um die Genehmigung, wenn er mehrere Schweine hält, zur Abgabe eines mindestens gleich schweren Schweines binnen spätestens 2 Monaten, wenn er aber nur das zur Hausschlachtung bestimmte Schwein hält, zur Abgabe eines S ch w e i n e v i e r t c l s zu verpflichten. Die Abgabe hat zu erfolgen an die Fleisch- Versorgung e. G. m. b. H. in Stollberg. Im Interesse der rechtzeitigen Weitcrvcrteilung durch di: Flrischversorgnng an die Fleischer hat der .Hausschlachtende bis zum Sonn tag der Woche, in der das Schwein geschlachtet werden soll, der Geschäftsstelle der Flcischversorgung (Geschäfts- sührer Pötzsch in Stollberg, Hrhrnsteiner Straße Nr. 423, Fernruf 10) von dem Tage der bevorstehenden Haus schlachtung Mitteilung zu machen. Zu Absatz 2 8 7: Wegen der Speck oder Fettabgabc verbleibt cs bei den Bestimmungen der Bekanntmachungen des Kommnnalver bandes vom ö. Dezember 4917 Stollbcrger Anzeig.'r und Tageblatt Nr. 283 - und vom 4. Januar >918 Stollberger Anzeiger und Tageblatt Nr. 6 —: nur wird 8 3 der erstgenannten Bekanntmachung wie folgt geändert: Die Sammelstcllen (Fleischbeschauer) bezahlen: 2 M. 20 Pfg. für > Pfund eingesalzenen Speck, 2 M. 30 Pfg. für l Pfund gut gepökelten Speck, 2 M. 40 Pfg. für 1 Pfund geräucherten Speck, 2 M..20 Pfg. für I Pfund Fett in unzubercitetem Zu stande, 2 M. 60 Psg. für > Pfund ausgelassenes Fett. Stollberg, den 21. Oktober 1918. Der Kommunalverband. Wegen Beschotterung und Abwalzung wird die Flockenstraße in Flur Kirchberg auf die Strecke vom Gasthaus „Erholung" bis zur Flurgrenze init Ur sprung vom 23. d. Mts. ab auf die Dauer der Ar beiten gesperrt. Der Verkehr wird über Seifersdorf verwiesen. Königliche Amtshauptmannschaft Stollberg, den 21. Oktober 1918. Die anittichrn Nckaimtmachnnnkn scr «mtshmiptmmnischab MW »cm «mtSblattc dieser Bcdördr cnlnmmncn. 8m NMiW. Unter dem Vorsitz des Königs sand am Dienstag eine Sitzung des 'Gesamt Ministeriums statt, die sich mit der künftigen Regierungsgestaltung befaßt. Jin Deutschen Reichstage wurde die Aussprache über die allgemeine politische Lage fortgesetzt: Vizekanzler v. Pah er hielt eine längere Rede. Auf ein« Anfrage erklärte Lansing, daß das Frie densprogramm dos Präsidenten die Erstattung von Kriegs kosten durch den Feind nicht Vorsicht. Dio konservative Fraktion der sächsischen Zweiten Kammer sprach sich für das allgemeine, gleiche Wahlrecht ohne jede Sicherung aus. Die konservative Reichstagssraktion hat im Reichstag einen Antrag auf Erhöhung der Mannschaftslöb- nung eingebracht. Kultusminister Dr. Beck und Finauzminister von Seydewitz haben, wie verlautet, ihre Abschieds gesuch« eingereicht. Der Reichskanzler ist an der Grippe erkrankt, cs handelt sich um einen leichten Fall. Den Arbeiterorganisationen Schlesiens ist von den Grubenbehörden das Versprechen gegeben wor den, daß mit dem Beginn des nächsten Jahres der acht stündige Arbeitstag im Bergbau allgemein durchgeführt werden wird. Im Sitzungssaale des niederösterreichischen Landtages in Wien ist die deutsch« Nationalversammlung zusammengetreten; Prof. Waldner hielt eine beachtens wert« Rede. Im ungarischen Ab g eo r d n c t e n h a u s e sprach sich der Ministerpräsident gegen den vom Grafen Karolhi geforderten Sonderfriedensschluß Ungarns aus. Hk! MOr Der die MckMOsWcu. In der Reichstagssitzung am Dienstag hielt der Reichs kanzler Prinz Max von Baden eine bedeutsame Rede, in der or etwa folgendes ausführte: Das ganze deutsche Nolt wartet darauf zu hören, welche Aussicht die Regierung für das Gelingen des Friedenswerkcs zu sehen glaubt. - Die letzte Note des Präsidenten Wilson hat noch keine Klarheit gebracht. Zweifellos wird die neue Antwort des Präsidenten end- giltige Gewißheit bringen. Bis dahin müssen wir uns auf beide Möglichkeiten rüsten: Erstens daraus, daß die feindlichen Regierungen den Krieg wollen, und daß uns keine andere Mahl bleibt, als uns zur Wehr zu setzen mit der ganzen Kraft eines Volkes, das man zum Neußerstcn treibt. Wenn diese Notwendigkeit eintritt, so hege ich keinen Zweifel, daß die deutsche Regierung im Namen des deutschen Volkes zur nationalen Ver teidigung aufrufen darf, wie sie im Namen des deutschen Volkes sprechen durfte, als sie für den Frieden handelnd eingriff. (Beifall.) Aber wir müssen nun auch die zweite Möglichkeit in ihrer ganzen Tragweite ins Auge fassen. Das deutsche Volk hat ein Recht, zu fragen, was ein Frieden auf der Basis der Wilsonschen Bedingungen für sein Leben und für seine Zukunft bedeutet. Es ist ein Entschluß von gewaltiger Tragweite. Die Sätze, die wir als für uns maßgebend angenommen haben, be rühren auch Probleme innerhalb des Reichsgebietes. Es ist von vielen Seiten gesagt worden, daß die An nahme dieser Bedingungen die Unterwerfung unter ein feindliches Tribunal bedeuten würde. Wenn dem so wäre, warum scheuen dann gerade die ertremen Macht- politiker der Entente das Verhandlungszimmer wie der Schuldige das Gericht? Der Kernpunkt des ganzen Wilsonschen Programms ist der Völkerbund. Er kann gar nicht Zustandekommen, wenn nicht sämtliche Völker zur nationalen Selbstüberwindung sich aufraffen. Die Realisierung der Rechtsgemeinschaft verlangt das Auf geben eines Teiles der unbedingten Selbständigkeit, die bisher das Zeichen der Staatshoheit war, von uns wie von den anderen. (Zustimmung.) Wenn wir einge sehen haben, daß der Sinn dieses furchtbaren Krieges vor allen, der Sieg der Rechtsidee ist, und wenn wir uns dieser Idee freiwillig unterwerfen, so finden wir darin ein Heilmittel für die Wunden der Gegenwart und eine Aufgabe für die Kräfte der Zukunft. (Sehr richtig.) Sind einmal diese Menschheitsziele unser, so wird uns die Mitarbeit der Nationen zu der großen befreienden Aufgabe. Gewiß sind noch gewaltige Widerstände zu überwinden, ehe der Gedanke Wirklichkeit werden kann. Aber mögen uns die nächsten Tage oder Wochen zu weiterem Kampf aufrufen oder möge sich der Weg zum Frieden öffnen, darüber kann kein Zweifel sein, daß wir den Aufgaben des Krieges oder des Friedens nur gewachsen sein werden durch die Durch führung des Regierungsprogramms und die entschiedene Abkehr vom alten System. (Lebhafte Zustimmung links.) Nun wandte sich der Reichskanzler den Fragen der inneren Politik zu. Er erörterte die Wahlrechtsreform in Preußen, wo die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts nunmehr gesichert sei (Beifall), ferner die beiden dem Hause zur Beschlußfassung vorliegenden Verfassungsänderungen. Im Zusammenhang damit stehen die Vorarbeiten für den rechtlichen Aufbau der politischen Verantwortlichkeit des Reichskanzlers, die durch die Einsetzung eines Staats gerichtshofes zu sichern wäre. Der Reichskanzler hofft, dem Reichstag das Ergebnis der Vorarbeiten hierzu bald vorlegen zu können. Das neue System der Reichs regierung hat eine neue Regierungsweisc in den Reichs landen zur natürlichen Folge gehabt. Die Statthalter schaft in Elsaß-Lothringen hat ein Elsässer übernommen, ein Elsässer ist sein Staatssekretär geworden. In die Landesregierung sollen weitere führende Männer aus der Zweiten Kammer des Landtages eintreten. Die geplante Aenderung des Artikels 11 der Neichsverfassun i enthält die zwingende Festlegung zu dem Grundgedanken der neuen Regierungsart. Der Reichstag soll über Krieg und Frieden ein volles Mitbestimmungsrecht er halten. (Beifall.1 Darin liegt eine Gewähr für die friedliche Weiterentwickluna des Reiches und seiner Be ziehungen zu den anderen Mächten. Auch zu einer Er weiterung der Volksrechte auf die Bündnisverträge wird die Reichsregierung gern die Hand bieten, wenn der Völkerbund praktische Gestalt gewinnt. Die volle Weiterentwicklung der staatsbürgerlichen Freiheit wird erst der Frieden bringen. Die außerordentlichen Voll machten der Kriegszeit sind noch nicht entbehrlich, sie können aber jetzt nur noch im Einverständnis mit dem Reichskanzler ausgeübt werden, der dem Reichstag ver antwortlich ist. Die angekündigten Anordnungen Sr. Majestät des Kaisers sind inzwischen ergangen. Ferner ist eine weitgehende Amnestie angeregt und in Aus führung. Wenn der Reichstag den Vorlagen beipflichtet, die auf der Tagesordnung stehen, so wird die Volks regiernng in den Reichsgesetzen fest verankert sein. Das deutsche Volk sitzt seit langem im Sattel, nun soll es reiten. Eine entscheidende Wendung in der Charakter entwicklung des deutschen Volkes, die nach allen Leistungen und Opfern dieses Krieges unausbleiblich geworden ist, hat sich vollzogen. Es liegen noch Schätze in der Tiefe unseres Volkes, die nur die neue Freiheit Heden kann. (Beifall.1 Die Stunden im Leben der deutschen Nation, die sie niederzuschlagen schienen, sind noch immer die Gebnrtsstunden einer neuen geistigen Kraft gewesen. (Beifall.) Aber um unsere Eigenart ruhig zu entwickeln, müssen wir unser Hausrecht wahren können. An unseren Toren steht der Feind. Unser erster und letzter Gedanke ge hört den Kämpfern, die sie gegen die Uebermacht ver teidigen, und die man nicht beleidigen kann, ohne unser Volk an der Ehre zu treffen. (Beifall.) Unsere Sol daten haben es heute furchtbar schwer, und doch halten sie stand. Wir danken ihnen, wir vertrauen ihnen, mir rufen ihnen zu: Die Heimat läßt euch nicht im Stich, was ihr braucht, nnd was sie hergeben kann an Menschen, an Mitteln und an Mut, das soll euch werden. (Lebhafter Beifall.) Oberleutnant Lvorzer, der Kommandeur des Jagd geschwaders 3, ist vorzugsweise zum Hauptmann befördert worden. In parlamentarischen Kreisen Berlins erwartet man die Antwort Wilsons bis Donnerstag abend. Nachrichten aus Neuhork zufolge will Wilson vor Beantwortung der deutschen Note einen Meinungsaus tausch mit den Alliierten ausnehmen. Der Wortlaut der deutschen Note an Wilson ist am Dienstag bei der Schweizer Gesandtschaft in Washing ton eingetroffen. Dis Alliiert enkonferenz in Versailles ist in dis Beratung der W affenstill st andsbedingun- gen eingetreten. Der Senat von Kanada hat sich in einer Ent schließung für die Erstattung - her .Kriegslasten Kanadas vom Feind« ausgesprochen. Die belgische Regierung hat an die Alliierten dis Aufforderung gerichtet, im Falle eines Waffenstill standes di« Räumung Luxemburgs als Bedingung zu machen. Beiderseits von Solcsmes und Le 'Cateau haben wir erneuten Durchbruchsversuch der Engländer vereitelt. Dis heftigen Kämpfe fanden in der Linie St. Martin Neuville-Bonsiss-Ors -Catillon ihren Abschluß. Auf nördlichem Serrenfcr, beiderseits Vouzicrs und "westlich von Grandpre sind Angriffs der Fran zosen, auf Maas ufern sehr heftige Angriffe der Amcri lauer gescheitert. -4- 44V VVV Tonnen im September versenkt! Amtliche Meldung. Berlin, 26. Olt. Im Monat September haben Die Mittelmächte rund 440 000 Brt. des für unsere Feinde nutzbaren Handelsschisfsraumes vernichtet. Nach neuen Berichten sind außerdem weitere 36 000 Brt. Schiffsraum durch unsere kriegerische Maßnahmen schwer beschädigt in feindliche Häfen eingebracht. , Der Chef des Admiralstabes der Marine.
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