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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.01.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185501137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18550113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18550113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1855
- Monat1855-01
- Tag1855-01-13
- Monat1855-01
- Jahr1855
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.01.1855
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3U 1855 Sonnabend, de« 13 Januar 10 land. rgane- d brau. vor l« Fran. ncrt 7 Uhr. bscn. 'dein. davon erwähnen; Ivo, Bischof von Chartres (1090) war eigent lich der Erste, der die Beschneidung Christi auf diesen Tag setzte und auf den Kirchenversammlungrn im 13. Jahrhundert wird es das erste Mal unter den Kirchenfestrn genannt. Der Hauptgrund zur theilweisen Einführung diese« Festes scheint besonders darin gesucht werden zu müssen, daß man den am 1. Januar bei den Heiden üblichen Festen möglichst entgegenar- beiten wollte. Die heidnischen Römer feierten an diesem Tage ein dem Janus gewidmetes Fest, welches aber mit der wildesten Zügellosigkeit begangen wurde. Um die Christen von jeder Theilnahme davon abzuhalten, ward sehr bald bestimmt, den 1. Januar mit Kasten zu begehen und er zu einem strengen Buß-, Bet- und Fasttage erhoben. Im 13. Jahrhunderte sahen wir dann aber, besonders in Frankreich, ein ganz anderes Bild von der Feier dieses TageS. Am 1. Januar hatte sich ein wahrhaft sündlicher und schmachvoller Gebrauch geltend gemacht — das sogenannte Narrenfest. Zurrst wählten die Priester untereinander einen Narrenbischof, der einen Bischofsstab erhielt; dann zog man mit großem Pomp in die Kirche, um daselbst Messe zu lesen. Hierauf wurde in der Kirche ein großes Gast- mahl angerichtet, wobei die geistlichen Herren ihr ganzes Witz- vcrmögen ausschütteten und Narrenspoffen trieben. Sie sangen, tanzten, betranken sich ; ebenso war es der Gemeinde gestattet, in der Kirche ausgelassen fröhlich zu sein, lächerliche Possen zu treiben und unpassende, sogar unzüchtige Lieder zu fingen. Der zweite Akt des Festes geschah in der Vesper. Die niedere Klerisei eroberte an diesem Tage die ersten Plätze im Chore. Kam eS nämlich an die Stelle im Lobgcsange der Maria: „er hat die Mächtigen vom Sitze gestürzt und die Niedrigen dabei erhoben", so wurden die höchsten Plätze von den niederen Geist lichen gewaltsam eingenommen, natürlich mit entsetzlichem Lärme. Dazu sang man diese Worte wohl zwanzig Mal, so daß die Kirche ein wahres Tollhaus war. Die Kirchen wurden also zu Possenreißermärkten herabgewürdigt, man spielte auf den Altären Karte, pokulirte aus den Kelchen, die Sakristeien waren Schänkstuben, die Altäre Buffete, die Geistlichen trugen weib liche Kleidung. Einem Esel ward ein geistliches Kleid ange- than und so mit ihm und dem Narreubischof die Stadt durch zogen und dazu Lieder gebrüllt. ES ist dies ein Schandfleck in der Geschichte der christlichen Kirche. Im Jahre 1435 ward in Deutschland diesem Unfuge durch die Aufhebung de« Narren- festes von Seiten des Baseler Concils ein Ende gemacht. :s 7 Uh: n Saale, c Zutritt > für tu bei den des übn- drr Hm rz- Us bcnst ein schirm». in halbes er. Dn ; der Jn- bei dem Nr. 98. Der Jahresanfang, welcher bei uns also den 1. Januar , H fällt, bewirkt es, daß die eigentliche Bedeutung, welche man D diesem Tage in der Kirche beigelegt hat, zuriicktritt — nämlich M die Erinnerung an die Beschneidung Jesu. Bei uns ist I fast durchgängig der religiöse Sinn auf den freudig ernsten W Jahreswechsel gerichtet. Das Fest der Beschneidung Jesu kann I aber kein zu altes Kirchenfest sein, da die Kirchenväter nichts Tagevlatt Monat Januar. Der Name dieses Monates wird abgeleitet von dem latei nischen Worte der Bezeichnung einer heidnischen Gottheit, die als Bringerin der Jahreszeiten und als Leiterin der mensch lichen Schicksale mit zwei Gesichtern abgebildet wurde, von denen das eine das Antlitz eines Greises war, das andere daS Antlitz eines Jünglings zeigte. Jetzt, wo der Januar das neue Jahr beginnt, entspricht somit seine Ableitung und diese bildliche Darstellung seiner Stellung umsomehr, als wir bei seinem Beginne auf ein scheidendes Jahr zurückblicken und mit jugendlichem Muthe in das neue eintreten. Früher wurde, um dieS hierbei zu erwähnen, das bürgerliche Jahr von den Christen sehr verschieden begangen. Bis ins 16. Jahrhundert rechnete» Viele den Beginn des Jahres vom 25. Dec. an; man sah nämlich den 1. Januar als zum Weihnachtsfest gehörig an und rechnete, einer jüdischen Sitte nach, welche den achten Tag eines Hauptfestes besonders auSzeichrlete, den ersten Januar und Weihnachten als Ein Fest. Selbst in Luthers Briefen finden wir diese Rechnung noch. Die Engländer fingen in ihren StaatS-, Kirchen und Gerichtskalendcrn noch bis in die neuere Zeit mit dem 25. März an. In Frankreich ward der Anfang des bürgerlichen Jahres unter Karl H im Jahre 1564, in den Niederlanden und in Spanien im Jahre 1575, in Schott- Aland im Jahre 1600 auf den 1. Januar verordnet. Frankreichs RBeispiele folgten dann die verschiedenen christlichen Negierungen > n Europa;, am spätesten die russische, indem erst Peter der Freiberger Anzeiger Srt-bcint.jeden Wochcutag früh y Uhr Preis viertkljadrlich IS Ngr. - Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittag« , Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und Lie gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. er Liebt Große im Jahre 1706 den Anfang des Jahres vom 1. Sept, gccbnn M auf den 1. Januar verlegte. Bei den Türken und Arabern -"iß «"'Hist der 16. Juli Jahresanfang: das Jahr der Brahmanen be- 4 Tage« H ginnt mit dem Neumond im April, das der Mexikaner im s ' fühlai H Februar mit dem ersten Grün der Blätter (ihr Jahr zählt 18 ilhlm-w« W Monate, jeder 20 Tage), das der Abyssinier den 26. August, m Wor« Ader amerikanischen Indianer mit dem ersten Neumonde in der isprcchc». AFrühlingsnachtgleiche :c.
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