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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570926
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-26
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.09.1857
- Autor
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Erscheint jcht« Wochentag ftüh j Uhr. Inserate Wer da bi» Nachmittag« z Uhr für die nächst- oscheinende Nummer angenommen. Preis vierteljährlich 1S Ngk» Inserate werd« di« gespaltene Zeile »d« deren Raum mit S X . gerechnet. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. 224. Sonnabend, Sen 2«. September. 1887 -n.- t Tagesgeschichte. Dresden. Wie die Freimüthige Sachsen-Zeitung hört, tviiren aus Sachsen etwa 70 Anmeldungen bei der Gesandtschaft in Dresden bezüglich der S t. - H elen a - M ed atl le eingelaufen. Berlin. Das bereits erwähnte Volksfest im Thiergarten zu Berlin zum Besten der Abgebrannten in Bojanowo hat einen Ertrag von 7200 Thlr. geliefert. Die Anzahl der Theilnehmer > würde sonach ungefähr 40,000 betragen haben. - Am 20., 21. und 22. Oct. wird in Berlin die zwölfte ! Generalversammlung des Vereins deutscher Gerber stattfinden. Die Zahl der Themata zur Besprechung in den Sitzungen «st 67. j Es sind davon 18 Fragen in forstwirlhschaftlicher Beziehung; . 18 Fragen in Bezug auf Chemie und Physik; 14 Fragen m ! Bezug auf den praktischen Gerbereibetrieb; 10 Fragen in Bezug > auf Mechanik, bauliche Anlagen, Werkzeuge re., und 7 Fragen in mercantilischer Beziehung. Berlin, 23. Septbr. Es ist von Wichtigkeit, bestimmte s richterliche Aussprüche zu registriren, welche das in neuerer Zeit ron so mannigfachen Seiten her etwas angefeindete Panier der ! Preßfreiheit in Preußen hoch cmporhalten und den Beruf der Presse so klar bezeichnen, wie dies in den folgenden Worten ! der Fall ist. Das hiesige Kammergericht hat in einem in der Appellations-Instanz zu seiner Entscheidung gekommenen Pro- > zesse, (es handelte sich um einen Preßprozeß gegen die hiesige „Volkszeitung") vor wenig Tagen in seinem sreisprechcnden s Urtheile sich unter Anderm wörtlich folgendermaßen ausgespro chen: „Es ist der Beruf und das Recht der Presse, die öffentli chen Zustände und die Maßnahme der diese Zustände leitenden Behörden einer die Form des Anstandes und der Gesetzmäßig- , leit nicht überschreitenden Kritik zu unterwerfen, und wenn diese Kritik dergleichen Maßnahmen angreift und tadelt, so darf darin . eine Schmähung rind Verhöhnung derselben an und für sich noch nicht gefunden werden, wenn nicht die gesetzliche Freiheit der Presse und der Zweck dieser Freiheit illusorisch werden soll." Magdeburg. Der Apostel der Jrvingianer, von Poch hammer, hat hier eine „apostolische" Gemeinde, aus 64 Seelen bistehcnd, confiituirt. Zu ihrem Geistlichen hat Herr von Poch- Hammer, dem dies statutarisch zusteht, den hiesigen Prediger Rothe gewählt, als Diacon wird der Hühneraugenoperateur Altrecht fungiren. Uebrigens sagt nach den Statuten durch den I Beitritt zur Gemeinde sich Niemand von der Gemeinschaft der! allgemeinen Christenheit los, die Mitglieder verwerfen und ver achten auch nicht die sonst noch bestehenden kirchlichen Ordnun gen, es ist ihnen deshalb auch der Besuch der christlichen Kirchen und die Benutzung der darin gebotenen göttlichen Segnungen keineswegs untersagt. Wir heben aus den Statuten noch die Bestimmung hervor, daß die Mitglieder verpflichtet sind, den zehnten Theil ihres reinen Einkommens Christo darzubringcn. Aus diesen Mitteln wird der Unterhalt der Diener der Gemeinde bestritten; Opfergaben, welche außerdem freiwillig beigesteuert werden, dienen zur Erhaltung des Gottesdienstes und zur Pflege der Armen. Die Entrichtung der Beiträge ist rein dem Ge wissen ter Einzelnen überlassen und cs findet keinerlei Controle statt. Au« Magdeburg vom 20. Sept, schreibt man dem Frank furter Journal: „In der am 17. Sept, stattgefundenen Schluß sitzung der Berliner Versammlung evangelischer Christen charakterisirte der Prediger Kuntze aus Berlin in scharfen Um rissen die geistlich-religiösen Physiognomien der einzelnen Pro vinzen des preußischen Staals, und äußerte unter Anderm in Bezug auf die Provinz Sachsen (eigentlich wohl mehr in Be zug auf Magdeburg und Umgegend): „In der Provinz Sachsen ist das Kirchcnthum leblos; wie könnte es auch anders sein in einer Gegend, in welcher ein Uhlig gewirkt!" Warum sagte der erwähnte Herr nicht lieber: „Wie könnte es anders sein in einer Gegend, wo, wie im Magdeburgischen, jeder Käufer ches seif einem halben Jahrhundert mit Segen gebrauchten kirchlichen Gesangbuchs jetzt nach neuester Consistorialverordnung einen Liederanhang mitkaufen muß, aus dem z. B. gesungen werden soll: „O du verfluchtes Menschenkind!" oder wo in dem schönen Hause, das sich einst die Magdeburger Freie Gemeinde baute, die Jrvingianer sich auf den nahenden Jüngsten Tag vorbereiten ?" — Bekanntlich ist die Ertheklung von Confirmationsunterricht, mithin auch die Konfirmation selbst, in den Freien Gemeinden Preußens gesetzlich nicht gestattet. Es wurden nun Besorgnisse laut, die Len Freien Gemeinden angehörigen und daher nicht confirmirten Knaben würden auch nicht in eine Innung aus genommen werden können, ja der Bürgermeister einer Magde burg nahen Stadt faßte die Sache wirklich so auf. Vor Kur zem aber ist er von Seiten der hiesigen Regierung bedeutet worden, der Knabe sei unverzüglich und unweigerlich bei der Innung einzuschreiben." Als in Glogau für die fast gänzlich abgebrannte Stadt Bojanowo gesammelt wurde, erklärten die Zimmer- Und Maurer meister: wir werden unser Scherflein selber hinschicken. So ist's auch geschehen. Sie bauten ein großes transportables HauS für acht Familien, setzten es auf die Eisenbahn und brachten - nach Bojanowo, um's an Ort und Stelle aufzurichten. Da die Eisenbahn für ganze Häuser keinen Tarif hat, nahm fie's gratis mit. Aus Eisenach liest man in öffentlichen Blättern: Vor zwei Jahren kaufte ich 2 Pfund fremden Staudenroggen, da- Pfd. zu 10 Sgr., säete denselben dünn in Reihen auf steinigen, am Berge liegenden kalkhaltigen Boden den 6. Oetbr. 1855 aus. 1856 am 6. August erndtete ich 11 Garben mit 102 Pfd. Aus drusch; diese Menge wurde am 29. Septbr. 1856 auf gleichem Boden und Lage ganz dünn bestellt, auf den Acker von 140 ^Ruthen 4 Eisenacher Metzen oder 56 Pfd. Am 28. Juli d. I. erndtete ich 135 Garben mit einem Ausdrusch von 9 Cent. 22 Pfd. »ett»; hätte die Hitze nicht so nachtheilig eingewirkt, so wäre das Resultat noch ein weit günstigeres gewesen. Die erstaunliche Ertragsfähigkeit läßt sich daraus schließen, daß Stöcke von 10, 11, 13 und 14 Achren darunter waren, wo von letzteren 1064 Körner von einem einzigen Korn erzeugt worden waren. — Dieses Staudenkorn hat die Eigenschaft, daß es sich nicht leicht lagert, bei der Erndte nicht leicht ausfällt, wie daS vor 40 Jahren angebaute, festeres Stroh liefert und der Saamen ganz rein von Unkraut ist. Dem Einwand, daß eS ausarte, kann man dadurch begegnen, daß man es, wenn es zwischen anderen Kornarten bestellt wird, 8 oder 14 Tage früher auSsäet, damit es früher blühe, wo die Begattung des Blüthenstandes alsdann nicht stattfinden kann, da die vom Staudenroggen schon vorüber ist. — Um kleineren Landwirthen es möglich zu machen, sich Liesen empfehlenswerthen Roggen anzuschaffen, habe ich den Verkauf Herrn M. L. Atz el hier übertragen, von welchem da- Pfd. ä 4 Sgr. gegen portofreie Einsendung LeS Betrags zu beziehen ist. (W. A. Gräf.) Aus Kurhcffen, 21. Sept. Durch einen Erlaß des Fi- nanz-Ministeriums ist, in Betracht: „daß es theils der dadurch erzielt «verdenden Ersparnisse wegen, theils um dem Anwachsen der Acten entgegenzuwirken, wünschenswerth ist, Ler Verwen dung von den dem betreffenden Actcnstück aufzuklcbenden Stem-» pelmarken statt voller Stcmpelbogen größere Ausdehnung zu - geben, die Oberzolldirection angewiesen worden, Stempelmarken zu allen denjenigen Beträgen anfertigen zu lassen und bereit zu halten, zu denen Stempelbogen vorhanden sind und nach denen sich irgend erhebliche Nachfrage zeigt. Gleichzeitig sind die Un terbehörden angewiesen, bei den zu erlassenden stempelflichtigen Verfügungen in möglichster Ausdehnung von den Stempelmar ken Gebrauch zu machen. AuS Hessen-Darmstadt, 21. Sept. Nach Berichten rheinischer Blätter ist die Zahl Ler Bewerber um die St.-He lena-Medaille hier zu Lande eine ziemlich bedeutende. Gegen 100 Veteranen haben die Denkmünze bereits auf der franzö sischen Gesandtschaft in Empfang genommen.
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