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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600428
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-28
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.04.1860
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Lagevlatt. 1960. Sonnabend, den 28. April. 98. hqmMaiMnOoM» '." !>r<sV^ rMchM.^ Erscheint t«d« y,chaM früh s Uhr. Inserate wer- dm di» Nachmittag » Uhr für die nächst, erscheinende Nummer angenommen. P rei, -«chO«^>»W , ' Msaate werde« M. MM . Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsamter und der StadtrLthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 7^ - —— - 'M---. -...7 Ls Freiberger Anzeiger und Togesgeschichte. Leipzig, 23. April. Das königliche OberappellationSgericht hat die Strafe deS Conditorgehülfen Ulrich Ferdinand Denis Cler mont, welcher wegen Todtschlags seines Stiefvaters Krüger von dem hiesigen königlichen Bezirksgericht zu fünfzehnjähriger Zucht hausstrafe verurtheilt war, auf eine achtjährige gleiche Strafe herabgesetzt, indem es zwar den zweiten Absatz deS Art. 156 des Strafgesetzbuchs nicht für anwendbar erklärt hat, jedoch auf das im ersten Absätze bestimmte Minimum herabgegangen ist. Es hat das königliche OberappellationSgericht aber weiter von dem ihm gesetzlich eingeräumten Recht, in geeigneten Fällen Verbrecher der Gnade Sr. Maj. deS Königs zu empfehlen, Gebrauch gemacht, und infolge dessen ist im Gnadenwege die Zuchthausstrafe in ArbeitShauSstrase, jedoch ohne Aendcrung der Strafdauer, ver wandelt worden. . Berlin. Der hier erscheinende Deutsche Botschafter vom 2l. April schreibt: „Mittheilungen aus Paris wiederholen, daß der Kaiser die natürlichen Grenzen zum Gegenstand der Berathung eines europäischen Congresses machen wolle. Preußen soll gegen das linke Rbeivufereine Anweisung auf deutsche Länder erhalten, Oesterreich Venedig 'abtreten und dagegen auf Kosten der Türkei mit Serbien und Bosnien entschädigt werden. Der Rest der euro päischen Türkei soll zwischen Rußland und Frankreich gctheilt, Eng land mit Aegypten abgefundeu werden. — Der Magdeburgischen Zeitung schreibt man aus Erfurt vom 19. April: „Da die Gewehrfabrik zu Sömmerda im Fall eines Kriegs dem Feinde sofort wehrlos in die Hände fallen könnte, so hat die Regierung hier in Erfurt einen Theil des sogenannten Mainzer Hofes, hart an dem Petersberge und zwar innerhalb der Stadtumwallung, angckauft, um eine neue Gewchrfabrik anznlegen, wofür die Grundbauten gegenwärtig in vollem Zuge sind." — Wenn am 21. April in manchem Ohr ein schriller und scharfer Ton erklungen ist, so kann der wcstphälische Freiherr v. Vincke in Berlin sagen: das war ich, ich habe Sturm geläutet! — An dem Tage sprach er in der preußischen Kammer über die kur- hessische und die deutsche Frage mit all der Rücksichtslosigkeit, die ihm eigen ist: über den Bundestag, den er nicht anerkennt, über Oesterreich, über die Regierungen der Mittel- und Kleinstaaten und über den eigenen Minister, dem er ein Vertrauensvotum geben wollte. Wer lieber die Friedens- als die Sturmglocke geläuret hören wollte, wird fragen, ob Jemand in politischen Dingen auch das, was er für wahr hält, ganz und zu jeder Zeit und an jedem Orte sagen darf und soll, und ob er mehr nützt oder schadet. Wir geben die kürzeste Blumen- und Dornen-Lese aus der Vincke'schen Rede. „Was wir eigentlich wollen? Wir wollen die Einheit Deutschlands, der deutschen Stämme unter der Führung Preußens und mit Ausschluß Oesterreichs. Die Hauptgegner einer solchen Einheit find die Mittelstqaten rc." — „Die preußische Re gierung muß ihre Sympathixen da suchen,-- wo sie ihr niemals fehlen werden, im deutschen Volke. Mit ihm werden wir die Einheit erreichen. Man kann aber in Deutschland nicht eher Sympathieen für den Weg der preußischen Regierung empfinden, als bis man diesen Weg genau kennt." — „Nur auf dem Wege der Offenheit ist die Regierung im Stande, sich in allen großen Fragen Sympathieen Deutschlands zu erwerben. Nicht mit noch so großer HeercSmacht wird dje Negierung Widerstand leisten kön nen gegen Frankreich, sondern nur dann, wenn sie die nationalen Sympathieen sucht, nicht allein die Sympathieen des Heeres, son dern des Volkes in seiner Gesammtheit, der Landwehr." Dle Kurheffen dürfen lesen, was Vincke von ihrer sprüchwörtlichen, ehrenvollen Blindheit sagte: sie seien von blinder Tapferkeit, blick? der Unterthanen- und Eidestreuer - . "7 Wie«. Die hier erscheinende Donau-Zeitung bvm 21. MH« aeiselt den Eifer der Schweiz für Verträge im Gegensatz zu ihre« Verhalten in der Neuenburger Angelegenheit. Auch da- Dresdner Journal eifert gegen die Schweiz und spricht sich gegen eine Unter stützung derselben durch Deutschland au«. Wie«, 27. April. Die amtliche „Wiener Zeitung" veröffent licht heute folgende, auf Frhrn. v. Brück'« Tod bezügliche That» fachen: Am 2V. April Abend« wurde Freiherr v. BruA al« Zeugt in dem v. Eynatten'schen Proceß vernommen. Diese Vernehmung gab Anlaß zu weitern Erhebungen, welche sein« Consrontation mit andern Zeugen und Mitbeschuldlgten kn nächste Aussicht stellten. Unter diesen Umständen erließ Se. Majestät der Kaiser a« 22. April an Herrn v: Bruck folgende« Handschreiben: „Ich ver setze Sie auf Ihr Ansuchen in zeitlichen Ruhestand und übertrage provisorisch die Leitung des Finanzministerium« dem ReichSraty v. Plener." > Dieses kaiserliche Handschreiben wurde Herrn v. Bruck am 22. April Abends zugestellt. Am 23. April Morgen« wurde Herr v. Bruck blutend im Bette gefunden und gegen Abend war derselbe aerschieden. Am 25. April erfolgte die gerichtliche Obduetion; der SectionSbefund ist bereits gestern gemeldet worden. Aus Bade«, 17. April. Ich glaube aus guter Quell« di« Ueberzeugung gewonnen zu haben, daß wir im Großherzogthu« Baden kein Concordat mehr erhalte» werden. Ein Concordat verschließt jeder nöthig werdenden Veränderung,, welche die Zett und ihre Bedürfnisse stet« mit sich führen, die Thür, indem immer ein Contrahent an den andern gebunden ist, und bei dem bekannte« stabilen Princip Rom« lväre an ein Nachgeben ohne dessen ent schiedenen Vortheil nicht zu .henken. ! Rom wird an dem abgeschlos senen Concordat wahrscheinlich festhalten wollen, und eine neue, dem Staat günstigere Vorlage eine« Vertragsentwurf«, hervorge gangen unter Berathung der Kammern, würde Rom« Zustimmung - wohl nicht erhalten oder in weite Zeiten hinauSgeschoben werden. Auch ist die Stimmung des Landes nicht für ein Concordat; man ist belehrt durch die gründlichen und ausführlichen Besprechungen der H. Kammer. Die Regierung wird, gerecht werdend allen kirchlichen Corporationen, der Kammer einen Entwurf vorlegen, welcher, wenn er die Zustimmung derselben erhält, zum StaatSge« setz erhoben wird; da er hervorgegangen sein wird au« den höchsten StaatSregionen und aus den Landesvertretungen, so wird Zufrie denheit das Werk krönen, wozu die Proklamation de« erhabenen Landesfürsten den Grund gelegt hat. (Schwäb. M.) Wiesbaden, 17. April. In der heutigen Sitzung der Stände versammlung beantragte Bischof Wilhelmy die Aufhebung der Spiel banken, welcher Antrag nach lebhafter DiScusfion, an welcher sich auch die Abg. Koch und Hilf betheiligten, angenommen wurde mit dem Zusatze, daß die Regierung in keinem Falle die gegenwärtig bestehenden Spirlpachwerträge verlängern möge, // Wiesbaden, 21. April. Die H. Kammer hat heute in ihrer allgemeinen Ausschußsitzung über die Petitionen für und gegen ein Concordat verhandelt. Die Majorität des Ausschusses beantragt, „die herzogliche Regierung zü ersuchen, 1) von dem Abschlüsse eine» Concorhats oder einer demselben ähnlichen Convention mit dem bischöflichen Stuhle abzusehen, 2) dagegen i« Erwägung zu zleHen, ob nicht ein Abkommen mit letzterem wegen Besetzung der katho lischen Pfarrstellen zu treffen sei." Die Minorität beantragt ein fachen Uehergang zur Tagesordnung. Ein dritter, heute in der allgemeinen Ausschußsitzung.gestellter Antrag geht dahin, „die Re- gieruqg zu ersuchen, 1) von dem Abschluß eines jeden Vertrag» mit dem päpstlichen oder mit dem bischöflichen Stuhle abzusehe« und 2) die nöthigen Einleitungen zu treffen, um da« Verhältnis zivischen der Staatsgewalt einerseits und der evangelischen und
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