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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186502063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18650206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18650206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-06
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.02.1865
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reikcrger Knpger Ulld Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brandt 30. Ulschrini jetm Wochentag stich 4 U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für dis nächste Nr. angenommen. Montag, den 8. Februar. Preis vierteljährl. 26 Ngr. Inserate ivcrden die gestatten? Zeile oder deren Raum mit 3 Pf. berechnet. 1883. Tagesgeschichte. Berlin, 2. Februar. In einem Artikel des „Publius!" wirr der Fortschrittspartei an das Herz gelegt, warum sie von ihrem Standpunkte aus die Armeereorganisation bew lligen müsse. Die Reorganisation soll wesentlich dazu beitragen, „mit schnellen Schrit ten die deutsche Frage zu lösen", nnd darum dürfe ihr Niemand etwaS in den Weg legen. Der „Publicist" meint: Schon jetzt sollten Diejenigen, welche bei jeder Gelegenheit von dem deutschen Berufe Preußen- reden und gleichzeiitg die Reorganisation angreifen, die hohe Bedeutung anerkennen, welche die Armeereform für die politische, militärische, maritime und volkewirthschaftliche Zukunft Deutschlands haben muß. Was speciell die politische Bedeutung der neuen HeereSorgayisation nnlangt, so wird der Streit darüber, wer in militärischen Angelegenheiten das letzte Wort in Preußen haben soll, ob die Regieruug oder das Abgeordnetenhaus, ein ganz unfruchtbarer sein. Die Militärfrage zu einer Budgetsrage machen wollen, kann uns nicht weiter bringen. Die volle Anerkennung des Budgetrechts der Landes- Vertretung in der Militärfrage von feiten der Regierung würde uns die Sympathien der liberalen Partei in Deutschland einbringen; mit diesen Sympathien allein aber gewinnen wir nicht ein Dorf, während wir mit der Reorganisation nach und nach in allen deutschen Staaten den Parti- cularismu« niederschlagrn können. Mit dem Budgetrecht wird das Ab geordnetenhaus nie den Haß entwaffnen können, der von jeher in den deutschen Mittel- und Kleinstaaten gegen die Suprematie Preußens zu Tage getreten; wohl aber können wir von der Reorganisation einen solchen Gebrauch machen, daß wir den Kleinstaaten die Verfügung über die organifirtcn Kräfte entziehen und damit die deutsche Kleinstaaterei beseitigen, welche- die eigentliche Lösung der Militärfrage ist, die wiederum die Durchführung der Reorganisation zu ihrer Voraussetzung hat. — Die „Kölnische Zeitung" schreibt aus Berlin: „Die preu ßische Depesche an Oesterreich soll sehr ausführlich gehalten sein. In der politischen Welt heißt es, sie habe an fünfzehn Seiten Text, was dahingestellt sein mag! Daß die preußischen Forderungen darin noch nicht enthalten sind, wird halbofficiell in den ministeriellen Abendblättern bestätigt. Man kann aber vorhersehen, daß Oester reich die Forderungen, so weit sie namentlich das militärische Ver- hältniß der Herzogthümer zu Preußen umfassen, für unannehmbar erklären wird. Die Unterhandlungen sind danach noch ziemlich weitaussehend. Erklärt sich Oesterreich gegen die preußischen For derungen, so wird die Rechtsfrage der Erbfolge mehr in den Vordergrund treten. Schließlich ist aus den früher» preußischen Erklärungen mit Bestimmtheit ersichtlich, daß, wenn das Aeußerste geschehen und die Mittelstaaten mit ausdrücklicher oder stillschweigen der Geuehmigung Oesterreichs die Anerkennung des Herzogs Friedrich am Bunde aussprechen sollten, wozu zunächst keine Aussicht vor handen, Preußen diesen Beschluß, der sich ohnehin nur auf Holstein beziehen könnte, sehr wahrscheinlich nicht anerkennen würde." — „Ich hatte", schreibt Jemand der „Zeitung f. Rorddeutsch- land", „in diesen Tagen Gelegenheit, den Paß eines geachteten Fabrikanten einer rheinischen Handelsstadt einzusehen und las darin wörtlich : „Inhaber hat sich, solveit diesseits bekannt geworden, bisher gut geführt und sich namentlich in politischer Hinsicht nicht bemerk lich gemacht."" Nus Iserlohn vom 3l. Januar schreibt man Ker „BolkS- Zeitung": „Wir haben hier in den letzten Wochen ein Stück Ässalte'schr Agitation gehabt. Der bekannte Hr. Hillmann aus Elberfeld hatte hier eine „Gemeinde" des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins unter der Arbeiterbevölkerung zu Stande gebracht. Bei der am verflossenen Sonntag neuerdings anberaumten Ver sammlung gerirth man tndrß mit der Polizei in Confltct, was die Auflösung der Versammlung und die Verhaftung Hillmann's zur Folge hatte. Zusammenrottungen auf der Straße mußten mit polizeilicher Gewalt verhindert werden, wobei es zu Verwundungen und weitern Verhaftungen kam. Einem Fabrikinhaber wurden Fensterscheiben zertrümmert. Hillmann ist nach zweitägiger Hast entlassen und nach seinem Wohnorte zurückgeschickt worden. Die Laffalle'schen Agenten überboten sich auch hier in Schmähungen der Fortschrittspartei, insbesondere der Bestrebungen Schulze-Delitzsch'S, bekundeten dagegen die größte Sympathie mit den socialistischen Agitationen der Feudalpartei." Dem „Frankfurter Journal" schreibt man aus Stuttgart vom l. Februar: „Während seit einiger Zeit nur Petitionen für Abschaffung der Todesstrafe eingekommen waren, gehen seit mehreren Tagen aus verschiedenen Gegenden des Landes Bittschriften gegen die Abschaffung der Todesstrafe ein. Der Präsident Weber kündigte daher in heutiger Sitzung II. Kammer an, er werde solche zu Ende nächster Woche in Verbindung mit der Motion des Abg. Becher für Abschaffung der Todesstrafe auf die Tagesordnung setzen." Den Besuchern der merkwürdigen Schloßruine zu Heidelberg diene zur Nachricht, daß nun endlich ein bequemer Fußweg auf dieselbe errichtet werden wird, dessen sie bisher ermangelte. Der Kurfürst Karl Philipp, zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, beab sichtigte bereits eine prachtvolle Fahrstraße auf die alte Pfalzgrafen burg anzulegeu, unterließ dies jedoch, da er, wegen Zerwürfniß mit der Stadt und den Behörden, sofort seine Residenz nach Man heim verlegte. Nach einer Volkssage, deren Inhalt thcilweise sogar U kundlich bestätigt sein soll, hat Pfalzgraf Friedrich V., als er, kurz vor dem Beginn des dreißigjährigen Krieges zum König von Böhmen gewählt, in dieser Eigenschaft nach Prag übersiedelte, einen großen Theil seiner Schätze in einem Gewölbe dieses Schlosses ver graben. Kürzlich traf man nun — waS man curiusituti» causa berichtet — zur Nachtzeit auch Personen, welche, freilich ohne Erfolg, in einer Kasematte Nachgrabungen nach diesen angeblichen Schätzen anstellten. Aus Hamburg vom 1. Jan. berichtet der „H. C.": „Ein Student und ein MechanikuS, der Eine aus Chemnitz, der Andere aus Leipzig, waren hierher gekommen, um sich heimlich nach Amerika zu begeben. Da sie sich aus ihrer Heimath Schulden halber ent fernt hatten und daher die Vigilanz der hiesigen Polizei fürchteten, krochen sie in den untersten Raum des Schiffes, mit dem sie zu entkommen gedachten. Da jedoch das Schiff erst Nachts 3 Uhr abging und es ihnen in ihrem Verstecke zu kalt wurde, so begaben sie sich wieder ans Land, wo sie bald darauf in die Hände der Polizei geriethen. Schleswig-Holstein. Die stark für den „Anschluß" an Preußen agitirende Flens burger „Nordd. Ztg." bestätigt, daß die Anschlußpartei im Lande immer mehr unterliegt. Sie sagt zürnend darüber: „Liest man jetzt die vielen Erklärungen für ein selbstständiges Schleswig-Holstern, die Proteste gegen einen engen Anschluß an Preußen, selbst aus dem Herzogthum Schleswig, so sollte man fast glauben, daß das schleswig-holsteinische, besonders das schleswigsche Volk, nicht die 14 Jahre schwerer Drangsale erlebt hätte. Wohl läßt sich einzeln eine schwache Stimme vernehmen und wird dann häufig von anderer Seite verhöhnt, die einen Dank gegen Preußen anssprlcht, doch nirgends findet sich eine Spur, daß man aus solchem Gefühl, ab- gesehen von andern Motiven, geneigt wäre, etwas zu opfern. Wo einmal von einem Anschluß an Preußen die Rede ist, verlangt man, daß zuvor die Ständeversammlung gehört werde, als wenn die« nicht so viel hieße, al« keinen Anschluß oder ihn unter Bedingungen
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