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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.04.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186504298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18650429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18650429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-04
- Tag1865-04-29
- Monat1865-04
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.04.1865
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IreiöeiM Mnzttger und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. 87. Erscheint jeden Wochentag srüb 9 U. Inserate werden Lis Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Sonnabend, den 29. April. Preis vierteljihrl. 20 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit L Pf. berechnet. I8ÜS. Aus Königsberg vom 25. April wird der „Ostpreußischen Zeitung" berichtet: „Mittels allerhöchster Cabinetsordre vom 8. d.M. hat der König der seitens der hiesigen Stadtverordnetenversammlung erfolgten Wahl des Stadtkämmerers Hagen in Berlin zum erstell Bürgermeister der hiesigen Stadt die Bestätigung versagt." antworten. Nachdem die Vertagung der Debatte angenommen war, erklärte Herr v. Bismarck noch: es sei richtig, daß Oesterreich besorgt habe, in seinen Mitbesitzrechten durch die Marinevorlage und die Verlegung der Flottenstation nach Kiel beschränkt zu werden. Die Marine vorlage aber sei eine innere Angelegenheit zwischen zwei preußischen Behörden, also kein Gegenstand einer diplomatischen Verhandlung; die Verlegung der Flottenstation überschreite nicht das Mitbesitzer recht und stütze sich überhaupt auf die Hoffnung einer leicht zu erzielenden Verständigung mit Oesterreich. Die Regierung werde bei dem stehen bleiben, was sie gethan, sich durch keine Einsprache Awang anthun lassen, andererseits gegen völkerrechtliche Verpflichtungen in keiner Weise verstoßen. Virchow: DaS Volk sei besorgt wegen des Zusammengehens mit Oesterreich. Man habe von Compensationen gesprochen und Beruhigung hierüber sei wünschenswerth. Herr v. Bismarck: Ein Vorschlag sei weder gemacht, noch angenommen, wodurch die Rechte preußischer Unterthanen verletzt, oder die Geschicke des preußischen Staates auf lange Zeit beeinflußt werben könnten. — 26. April. Oesterreich soll, wie versichert wird, die Er klärungen der letzten preußischen Depesche über die Marineange legenheit noch keineswegs als begründet anerkannt haben. Dies dürfte auch diplomatisch kundgegeben werden, falls eS noch nicht geschehen ist. (Köln. Ztg) Darmstadt, 26. April. In der Deputirtenkammer beantragten Metz und 20 Genossen, den Staatsminister v. Dalwigk wegen Verfassungsverletzung in Anklagestand zu versetzen, und zwar wegen der Fortdauer der Mainzer Convention entgegen dem vor zwei Jahren gefaßten Beschlusse der Kammer. Altona, 24. April. Ein Ehrentag Schleswig-Holsteins ist gestern gefeiert worden; vor 17 Jahren schlugen Preußen und Schleswig-Holsteiner gemeinschaftlich den Erbfeind bei Schleswig; ein Jahr später, als der Däne am selben Tage die Schlappe des vorigen Jahres auöwetzen wollte, mußte er bei Kolding trotz der großen Uebermacht weichen, und ein solcher Tag wird nie vergessen. Der hiesige Kampfgenoss mverein feierte ihn in seinem zu diesem Zwecke besonders ausgeschmückten Locale in der „Tonhalle". Ein an unsern Herzog nach Kiel abgesandtes Telegramm ward von der hiesigen preußischen Telegraphenstatlvn nicht befördert: „Sie sei nicht autorisirt dazu." Aus Verona schreibt man dem „Kamerad": Es wurde bereits Tagesgeschichte. Berlin, 27. April. In der gestrigen Sitzung der Marine commission waren der Ministerpräsident, der Kriegsminister v. Noon und der Contreadmiral Jachmann anwesend. Herr v. Bismarck äußerte: Die in der Thronrede zugesagte Vorlage über die Kriegskosten werde bald erscheinen. Zugleich suchte derselbe den Nachweis für die Nothwendigkeit der Kriegführung ohne Bewilligung der Kriegsmittel zu führen, und gab eine Dar stellung der völkerrechtlichen Lage der Sache. Die preußische Re gierung sei Mitbesitzer Kiels, die Hafenerwcrbung sei eine unerläßliche Nothwendigkeit, und darüber sei Preußen mit Oesterreich in Einver nehmen getreten. Er hoffe, daß es gelingen werde, den Kieler Hafen für die preußische Flotte und damit zugleich für die deutsche Flotte zu gewinnen. Für die Forderung des Kieler Hafens sei der Landtag entweder ein bedeutende Hilfe, oder ein bedeutendes Hinder- niß; denn wenn die Kosten nicht bewilligt würde», so sei der Hafen ein werthloser Besitz. Er hoffe, der Landtag werde erklären: Kiel muß gewonnen werden. Die Regierung müsse wissen, wie weit' die Landesvertretung hinter ihr als Stütze stehe. Dann sei es die Absicht der Regierung, daß die Erwerbung des Kieler Hafens die Grundlage bilde zu jeder Verständigung. Abg. v. Saucken-Julienfelde erklärt sich wegen Mangels an Vertrauen zu dem gegenwärtigen Ministerium gegen die Vorlage. — Abg. Virchow fragt: ob die Regierung den ganzen Hafen von Kiel, oder nur einen Theil desselben erstrebe? — Herr v. Bismarck erwidert: Die Regierung verlange die Strecke zwischen Holtenau und Friedrichsort, nebst den gegenüberliegenden Ortschaften. Auf die Frage: ob diese Forderung eventuell zwangsweise durchzuführen sein werde, könne er aus Rücksicht auf auswärtige Mächte hier nicht mit den in Aussicht gestellten Reducirungen bei der Artillerie der dem Befehle des Feldzeugmeisters Ritters v. Benedek unterstehenden Armee begonnen und wird dieselbe auf den Friedensstand gebracht werden, da bereits die Ausmusterung der Pferde begonnen hat. Eine ähnliche Neducirung, respective Herabsetzung des Pferdestandes, steht auch bei den im lombardisch-venetianischen Königreiche liegenden Cavalerieregimentern bevor, in denen außerdem zwei Husarenregi menter, wie eS heißt, in andere Provinzen verlegt werden sollen. Daß auch bei der Infanterie weitere Standesherabsetzungen erfolgen werden, bezweifeln wir sehr, da schon jetzt der Dienst ein so ange strengter ist, daß eher eine Vermehrung als eine Dermmderung der Truppenzahl nothwendig wäre. Bern 26. April. Die Verhandlungen der Handelsvertrag«- conferenz in Stuttgart sind vertagt; man hofft, daß dieselben am 10. Mai wieder ausgenommen werden können. In einer gestern Abend hierselbst hattgehabten Versammlung wurde eine Glückwunsch- — Die „Preußisch-Litauische Zeitung" meldet au« Königsberg: „Der Submarineingenieur Bauer befindet sich gegenwärtig hier. Er hat von der Regierung den Auftrag erhalten, den Versuch zu machen, eine Anzahl werthvoller Ketten aus der Tiefe des Pregel« hervorzuholen. Diese Ketten waren an dem eisernen Fundamental kasten befestigt, auf welchem der Pfeiler zur Eisenbahn-Drehbrücke gemauert worden war. Sie mußten bei Vollendung des Baue« am Grunde zurückgelaffen werden." Danzig, 22. April. Auch hier hat eine Arbeitseinstellung auf den hiesigen Holzplätzen stattgefunden, indem die Bretschneider und Kürzer oder Balkenhauer sich weigerten, für den bisherigen Lohn zu arbeiten ; erstere verdienen wöchentlich höchstens 2 Thaler, letztere bringen cs auf 4 und 6 Thaler, während beide sich früher bedeutend besser standen. Die Arbeitseinstellung wiederholt sich auf sämmtlichen Holzfeldern ziemlich jede« Jahr und hat den Zweck, wenigstens die vorjährigen Preise zu erlangen. Die Bretschneider haben jetzt bereits zum größten Theil wieder ihre Arbeit ausge nommen; die Kürzer aber feiern noch. Aus Bremen vom 26. April berichtet die „Weser-Zeitung": „Die Arbeitseinstellung eines großen Theils der Schneidergesellen währt noch fort. Die Meister haben eine Erhöhung des Lohne«, sowohl für Stückarbeit als Tagesarbeit bewilligt, jedoch find die Gesellen damit nicht zufrieden. Sie verlangen beispielsweise, für die Anfertigung eines Rockes 1 Thlr. mehr, al« bisher, während die Meister nur circa 24 Ngr. mehr bewilligen wollen. Aehnliche Forderungen werden von den Gesellen hinsichtlich der anderen Ar beitserzeugnisse gestellt und von den Meistern beanstandet."
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