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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.05.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186505158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18650515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18650515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-05
- Tag1865-05-15
- Monat1865-05
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.05.1865
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»ra- tdt. un- n rau< aut ngasse. ttaße. itung. ebe und mgange r Allen ve indern. wbitt- l und ahre. Be- vir so n Be- ihrend lnsereS 'umen- seiner onderS le für Herrn cn für l tief- iverden ts ein- :r ünd unseres inigsten Freikerger Anzeiger u UNd ; . Tageblatt — Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. -»/» 'S 'S FV ekscheint jeden Wochentag früh 9 ». Uv I III Inserat« «erden bt» Nachm. Z Uhr die nLchste Nr. angenommen. Montag, dm 15. Mai. Pret» »ierteljihrl. 20 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zelle oder deren Raum mit S Pf. bnechnet. 1885. -l- Die Zustände Spaniens. Es gehen wunderliche Gerüchte über bevorstehende Ereignisse in Spanien durch die Presse. Die Spanier, so heißt es, wollen ihre Königin verjagen und den König Dom Lui« von Portugal zu ihrem Oberhaupte wählen. Der Grund ist die allgemeine Finanznoth in erster Reihe; die Regierung hat weder Geld noch Credit und da« Land ist arm. Aber eine neue Revolution wird daran nichts ändern, denn den Spaniern ist e« weder möglich, die Freiheit zu verstehen, noch durch ihre natürlichen Hilfsquellen sich Wohlstand und bessere Finanzen zu verschaffen — die Pfaffen haben die Erziehung dieser Nation unglücklicher Weise immer noch in Händen, und der spanische Klerus ist eS besonders, der sich beständig dem Fortschritt der Wis senschaft widersetzt, da er wohl einsieht, daß er seiner Macht ver derblich sein würde. Das Volk bleibt also unwissend, und da die Ursachen seiner Unwissenheit fortbestehen, hilft es dem Lande Nichts, daß von Zeit zu Zeit aufgeklärte Staatsmänner zum Vorschein ge kommen sind und freisinnige Maßregeln ergriffen haben. Die spanischen Reformer haben mit seltener Ausnahme die Kirche eifrig angegriffen; sie sahen klar, daß deren Ansehen vermin dert werden Müsse. Was sie aber nicht einsahen, ist, daß eine solche Verminderung keinen wirklichen Nutzen stiftet, wenn sie nicht das Resultat der öffentlichen Meinung ist und die Wirksamkeit der Po litiker nicht au« dieser hervorgeht. In Spanien ergriffen die Po litiker die Initiative und das Volk blieb zurück. Was daher in Spanien zu einer Zeit gethan wurde, mußte mit Sicherheit zu einer andern Zeit wieder aufgehoben werden. Als die Liberalen an der Spitze waren, unterdrückten sie die Inquisition, aber Ferdinand VH. stellte sie leicht wieder her; sie paßte eben zu den Sitten der spa nischen Nation. Man schaffte sie 1820 noch einmal ab; aber ist die Form auch verschwunden, der Geist der Inquisition lebt noch immer, den hat das Volk in'S Herz geschlossen. Ebenso scheiterten andere Angriffe auf die verdummende und den Aberglauben erhaltende Geistlichkeit - in Spanien. Im Jahre 1809 unterdrückte Joseph die Mönchsorden und confiScirte ihr ungeheures todteS Eigenthum zum Besten des Staates. Aber das Volk hielt zu den vertriebenen Mönchen und so wie der Sturm verweht war, wurde» sie wieder hergestellt. Im Jahre 1836 säcu- larisirten die zur Herrschaft gekommenen Liberalen abermals alle Kirchengüter; aber sie wußten nicht, wie thöricht es ist, ein Institut zu vernichten, dessen Bedeutung man vorher nicht schwächen kann. Nach wenig Jahren begann die Reaction. Im Jahre 1845 wurde ein Gesetz erlassen, unter dem Nameu des „Heimfallgesetzes"; es war der erste Schritt zur Wiedereinsetzung des Klerus in seine Güter. Im Jahre 1851 verbesserte man seine Stellung noch mehr durch das Concordat und mit alle dem war die Nation von ganzem Herzen zufrieden. Die liberale Partei, als sie 4 Jahre später eine kurze Zeit regierte, annullirte zwar gewaltsam dies Concordat, indessen bewirkte sie dadurch in Aragonien eine Empörung und es ging ein Schrei der Angst durchs Land, daß die Religion in Gefahr fei. Es ist unmöglich, für solche Nation etwa« zu thun. Die Reformer wurden überwältigt und 1856 als Partei zersprengt. Jetzt begann die politische Reaction und machte solche Fortschritte, daß 1857 die schönste römische Politik in Flor war. Die Corte- unterstützten sie tapfer und der Klerus hat wieder ungeheure Schätze, während der Staat nicht einmal Sold bezahlen kann. In Spanien hat eS daher nie eine große nationale Empörung gegeben, selbst die von 1808 war nur ein religiöser Fanatismus. Das Volk war oft genug gesetzlos, aber nie frei; es hat unter dem Bann deS pfäffischen Systems keinen Begriff von wirklicher Freiheit; eS empört sich gegen eine schlechte Regierung, aber nicht gegen das System, aus welchem diese schlechte Regierung hervorgeht. Die Spanier besitzen eben nichts, als den natürlichen Trieb der Revolte gegen die Ungerechtigkeit ; sie empören sich nicht, weil sie Spanier, sondern weil sie Menschen sind. Sie hangen am kirchlichen Aberglauben und daher dringt die Wissenschaft nicht zu ihnen, welche Wohlstand schafft. Was nützt da eine Verjagung der Königin Isabella? Damit wird Nichts gebessert! Tagesgeschichle. Bromberg, 5. Mai. (N. A. Z.) Die Untersuchungen gegen die neuerdings zu Tage getretenen Umtriebe polnischer Revolutio näre dauern offenbar hier und in der Umgegend fort. Denn hier in der Stadt und in den Dorfschasten Okollo und Canalcolonie wurden bei mehrern Einwohnern Haussuchungen gehalten, wobei verschiedene verdächtige Papiere und Briefschaften in Beschlag ge nommen und nacheinander fünf Personen verhaftet wurden. Zuerst traf dies Geschick den Privatsecretär Kalinowski und einen Fremden mit dem vorgeblichen Namen Felix v. Bojanowski, ferner den On kel des Elstern, Gutsbesitzer Kalinowski in Strzelno. Gestern sind nun auch die Gastwirthin Gohlke und der DistrictScommissar Kali nowski, Vater des erstgedachten Kalinowski, verhaftet worden. Die Verhaftung des Letzter» erfolgte in Wtelno, wohin Kalinowski zur Abhaltung von Terminen Vormittags gereist war. Er wurde hier her gebracht und im Kreisgerichtsgefängnisse abgeliefert. Seine Ver haftung soll, wie verlautet, vom Gericht beschlossen worden und zu gleich Suspension vom Amte eingetreten sein. Zum Vertreter deS DistrictScommissar« ist der RegierungSsupernumerar Rechenberg be stellt worden. Die hiesigen Untersuchungen liegen in den Händen de« RegierungSrath« Raffel. Auch in Westpreußen dauern die Nach forschungen fort und werden dort von dem RegierungSrath Braun aus Marienwerder und dem Polizeicommissar Göritz au« Danzig geleitet. Wien, 10. Mai. Aus Venedig wird geschrieben: Den Be mühungen der hiesigen Behörden ist eS gelungen, ein Individuum zu verhaften, welches sich mit der Verbreitung gefälschter piemon« tesischer Schatzbons en xros befaßte. In einer hiesigen Wechsel stube hatte ein elegant gekleideter junger Mann einen Schatzschein von 500 Lire ausgewechselt. Der Wechsler entdeckte erst den Be trug, als der Thäter sich aus Venedig entfernt hatte; die Polizei verfolgte aber seine Spur, und es gelang ihr, denselben in Padua - in chem Augenblicke zu verhaften, als er eine größere Summe sol chen gefälschten Papiergeldes einzuwechseln im Begriffe war. So auf frischer That ertappt und im Besitze einer weitern Summe von 20,000 Fr. ebenfalls gefälschter Papiere bettoffen, wurde er zur Untersuchung hierher gebracht. Als piemontesischer Untertha« ward er den Behörden seines Landes ausgeliefert. München, 11- Mai. Der Justizminister Bomhard hat heute das Amnestiegesetz vorgelegt, beifügend : Der König habe heute allLn Militärs, welche 1849 in der Pfalz desertirten, Gennahardvn er-
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