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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.06.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186506096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18650609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18650609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-06
- Tag1865-06-09
- Monat1865-06
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.06.1865
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— - reikerger Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt de« Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand 130. Srschcini jedm Wochentag früh S U. Inserat« werden bi« Nachm. 3 Uhr für die nichste Nr. angenommen. Freitag, den S. Juni. Preis vierteljihrl. LV Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit S Pf. berechnet. 1883 Tagesgeschichle. Pommern. Zur Characteristik der sogenannten „konservativen" Presse möge ein Artikel in dem zu Stettin erscheinenden Journal „Pommerland" dienen, in dem es heißt: „Hört, Brüder, die Dumm heit oder, deutlicher geredet, die Tollhäuslerei der nicht bloS dummen, sondern auch gottlosen „Protestantenvereine" und ihres Anhanges, welche klares Olivenöl und schmutziges Spülwasser mischen wollen, ohne Bild, welche Gottes Wort und Christi unwandelbares Gesetz und Evangelium mit den „Errungenschaften" des Zeitgeistes und der Bildung vereinbaren, d. h. das Buch mit den sieben Siegeln des heiligen Vaterunsers in das „Kehrichtfaß und die Rumpelkammer" ihrer verschrobenen Halbbildung und Verbildung werfen, und es durch eine „Haupt- und Staatsaction" ihrer puppenhaften Weisheit und Phrasendreschmaschine ans der Welt schaffen wollen — dieses fast bis zur Unglaublichkeit unsinnige uud dennoch leider bei all den „gläubigen" Nachbetern nur allzu verderblich wirkende Gebühren der gottvergessenen Hauptschwätzer in Abgeordnetenhäusern und Schnapskneipen, in Stettiner und anderen „gesinnungstüchtigen" oder „liberalen Zeitgeistdestillationen" (so möchte ich gewisse Tages- producte des Schnellpressendruckes nicht undeutlich nennen) — kurz, ich sage, lieben Brüder, solche Dummheit und Tollhäuslerei liegt wie der Zündstoff zu einer ansteckenden Krankheit heut zu Tage so in der Luft, auch in der frischen pommerschen Seeluft, so daß selbst die klarsten Köpfe und gesundesten Herzen sehr auf ihrer Hut sein müssen, um oben zu bleiben rc. rc." Wien, 5. Juni. Die „Presse" berichtet von hier: „Der Wein händler Theodor Müller, welcher gestern um halb 10 Uhr Abends mit einem Localzuge der Südbahn von Liesing hereinfuhr, verlor während der Fahrt seine Brieftasche mit 11,000 Fl., die er bei einem eben abgeschlossenen Kauf erhalten hatte. Da seine Nach forschungen erfolglos blieben, stieg er am Meidlinger Bahnhof aus und wollte sich eben zur Polizei begeben, als er von einem ärmlich gekleideten Manne angehalten und mit der Nachricht überrascht wurde, daß dieser seine Brieftasche gefunden habe. Der Finder, ein armer Schuhmacher, Namens Anton Pertl, Vater von sieben Kindern, gab die Brieftasche dem Berlustträger zurück, welcher dem ehrlichen Manne unaufgefordert eine Banknote von 1000 Fl. als Finderlohn einhändigte und dadurch einen unendlichen Jubel in der Schusterfamilie hervorrief." Baiern. Der Ansschußantrag in der schleswig-holsteinischen Frage, den die Abgeordnetenkammer angenommen hat, lautet wört lich so: „I. ES sei an Se. Mas. den König die ehrfurchtsvollste Bitte zu richten, Allerhöchstdieselben möchten in geeigneter Weise dahin wirken: 1. Daß dem Volke in dem deutschen Bundeslande Holstein und dem damit untrennbar verbundenen Herzogthum Schles wig nicht länger das Recht vorenthalten werde, unter dem von ihm anerkannten rechtmäßigen Fürsten seine Angelegenheiten gleich unab hängig wie jeder andere deutsche Bundesstaat selbst zu ordnen. 2. Daß demnach die verfassungsmäßige Vertretung des schleswig- holsteinischen Volkes zur Ausübung ihrer vollen gesetzlichen Wirk samkeit einberufen werde. II. Es sei an Se. Maj. den König fer ner die ehrfurchtsvollste Bitte zu richten: jeder ohne die freie Zu stimmung dieser Volksvertretung oder in Widerspruch mit den Grund gesetzen des Bundes erfolgenden Entscheidung über die Zukunft der Herzogthümer die Anerkennung zu versagen und dahin zu wirken, daß sie auch vom Deutschen Bunde versagt werde." Dazu bemerkt die Wochenschrift der bairischen Fortschrittspartei: „Schon die eigen- thümliche Lage Schleswigs hätte darauf führen müssen, nicht allzu stark auf das Bundesrecht und die Beschränkungen zu pochen, welche der Bund dem freien Vertragsrechte seiner einzelnen Glieder auf ¬ erlegt. Preußen kann durch seinen Widerspruch den Eintritt Schles wigs in den Deutschen Bund hindern und wird dies um so gewisser thun, als man im nichtpreußischen Deutschland die Absicht provoci- rend an den Tag legt, durch die Fessel des Bundes die preußische Machtentwickelung in den Herzogtümern sogar gegen den Willen der Bevölkerung selbst auf das möglichst geringe Maß zu beschrän ken. Deshalb würde es uns besser geschienen haben, wenn der Ausschuß, wollte er durchaus ein bestimmtes Maß der Zugeständ nisse an Preußen al« ein „bis hierher und nicht weiter" bezeichnen, sich an die Berliner Vereinbarung und die Denkschrift des Herzogs Friedrich gehalten hätte, dies um so mehr, da ja auch Herr v. d. Pfordten in den Ausschußverhandlungen sich mit diesen Grundlagen im Wesentlichen einverstanden erklärt haben soll und erfreulicher weise auch der Ausschußbericht über die Marinevorlage in der II. preußischen Kammer sich auf diesen Standpunkt stellt. Schließlich wollen wir unsere Ueberzeugung nicht verhehlen, daß, wenn Deutsch land vor der Alternative stände, die volle Ausnutzung der maritimen Vorzüge der Herzogthümer auf ein ungenügendes Maß beschränken zu müssen, oder aber von den Grundgesetzen des Bundes in dem einen oder andern Punkte abzugehen, für einen Patrioten die Wahl nicht schwer sein kann. Daß durch Schleswig-Holstein Deutschland, wenn auch zunächst erst vertreten durch Preußen, der Weg zur See und einer kräftigen Flottenentwickelung gebahnt werde, ist unum gänglich nothwendig; daß der Deutsche Bund mit seinen jetzigen Grundgesetzen unveränderlich bestehen bleibe, ist nicht einmal nützlich oder wünschenSwerth." Gotha, 2. Juni. Im Sonderlandtag richtete heute ein Ab geordneter den Befragungsantrag an das Ministerium, ob Letzteres Kenntniß davon habe, daß der koburg-gothaische Consul Hr. Hinrichs in Nordamerika im Verdacht eines Einverständnisses mit den Con- föderirten gestanden, vor der Haftnahme aber sich durch Vorschützung seines amtlichen Charakters geschützt habe. Der anwesende Staats minister v. Seebach beantwortete diese Interpellation dahin, daß eine annonhme Benachrichtigung ihm zugegangen sei und er mit Rücksicht auf Lie Sachlage Schritte gethan habe, um sich über den Grund oder Ungrund dieser Nachricht zu vergewissern. Sollte die letztere als wahr sich herausstellen, so würde das Ministerium sich für verpflichtet halten müssen, Hrn. Hinrichs seiner Function zu entheben. Bremen, Anfang Juni. (D. A. Ztg.) Die Arbeiten auf dem Festplatze, welche ununterbrochen fleißig betrieben werden, sind jetzt hinreichend vorgerückt, um erkennen zu lassen, daß wir nach Voll endung derselben einer.der sinnreichsten und interessantesten baulichen Schöpfungen der Neuzeit gegenüberstehen werden. Die Festhalle, der Gabentempel, die Nebengebäude, obwohl durchweg aus Holz aufgeführt, sind auf das Strengste im Sthl antiker Steinbauten ausgefallen. Die Formen, obwohl einfach, sind durchweg im edelsten Geschmack. Auch der strengste Theoretiker wird kaum geneigt sein, in diesem Falle die Uebertragung eines Baustyls auf ein Material, welches ihm sonst fremd ist, zu tadeln. Wie verwerflich es sein mag, Backsteinbauten durch Tünche den Anstrich von Quaderbauten zu geben, so wird doch für Baulichkeiten, die in wenigen Wochen aus der Erde hervorgezaubert worden und nach der kurzen Dauer von wenigen Tagen wiederum von der Erde verschwinden, eine Li- cenz gestattet sein. Nicht leicht wird heute einemArchitekten die Gelegenheit geboten, einen Raum von etwa 85,000 Ouadratfuß herzustellen; und wer einen solchen Auftrag erhält, ist an vielfache Rücksichten gebunden, die ihn hindern, ausschließlich seinem Geschmack zu folgen. Die Möglichkeit, rein griechische Formen in so ausge dehntem Umfange anzuwenden, kehrt nicht so leicht wieder. Wer mag es einem geistvollen Baumeister verdenken, wenn er den Anlaß ergreift, ei» Werk herzustellen, dessen Kosten, in Stein auSgeskhrt
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