Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.06.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186506123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18650612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18650612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-06
- Tag1865-06-12
- Monat1865-06
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.06.1865
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ImöeM- Mzeiger Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. und Tageblatt 132. Erscheint)edm Wochentag fnil> 8 U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Montag, den 12. Juni. Prei« vierteljährl. 28 Ngr. Inserate werden die gespalten« Zeile oder deren Raum mit 8 Pf. berechnet. 1863. Tägesgeschichle. Berlin. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 8. Juni kam die Duellsache zwischen dem Ministerpräsidenten v. Bismarck und dem Abgeordneten Virchow zur Sprache. Wir entnehmen dem Bericht unser« Correspondenten darüber für heute Folgendes:^, , Aba. v. Forckenbeck erklärte, mit Bezug auf die nach öffent lichen Blättern von Herrn v. Bismarck an Professor Virchow er gangene Forderung, daß der Ministerpräsident sich eines Attentats gegen die Verfassung und die Privilegien des Hauses schuldig machen würde, wenn er auf solche Weise SatiSfaction nehmen wollte wegen in diesem Hause gesprochener, nach seiner (des Ministers) Ansicht unparlamentarischer Worte; Abg. Virchow würde aber seine Pflicht als Abgeordneter verletzen, wenn er die Forderung annähme. Das Duell dürfe nicht stattfinden, und er fordere den Präsidenten auf, die Rechte des Hauses zu wahren. Präsident Grabow: Er trete diesen Ansichten ganz bei und hoffe, daß Abg. Virchow dem Ausspruch des Hauses in Wahrung seiner parlamentarischen Redefreiheit folgen werde. Der Kriegsminister erklärt, das Ministerium habe keinen Grund, sich in diese Debatte einzumischen; nur der Ansicht müsse er als Minister und als Abgeordneter entgegentreten, als ob die persönliche Ehre des einen oder de» andern, sobald sie sich hier befänden, lediglich unter dem Gesetz und der Geschäftsordnung dieses Hauses stehe. Für eine Verletzung der persönlichen Ehre könne durch keinen Ausspruch, selbst nicht von höchster Stelle, Genugthuung gegeben werden. Der Präsident erklärt: Ein Beschluß des Hauses sei nicht beantragt; den von ihm selbst geforderten Ausspruch habe er gethan; er spreche nun die dringende Erwartung aus, „daß der (abwesende) Abg. Virchow so handeln werde, wie er als parlamentarischer Mann nach der Verfassung und den Gesetzen handeln muffe". Die Stelle aus der Rede Birchow'S, von der sich Hr. v. Bis marck so beleidigt fühlt, lautet nach dem stenographischen Bericht folgendermaßen: ,;Meine Herren! Der Herr Ministerpräsident meint, nachdem gerade diese Sache so populär sei, nachdem sie so sehr viele Jahre hindurch eine Sache gerade der liberalen Partei gewesen sei, jetzt habe er erwartet, der Bericht werde constatiren, daß die Regierung noch nicht genug fordere, er werde constatiren, daß die Regierung noch nicht schnell genug mit der Sache vorgehe; statt alles dessen stehe gar nichts davon darin, gar kein Wort der Anerkennung, der Sympathie. Meine Herren, gegenüber der Behauptung bin ich genöthigt, Ihnen einige Stellen des Berichts unmittelbar vorzu- fühten, von denen ich in der That nur annehmen kann, daß der Herr Ministerpräsident sich nicht die Mühe genommen hat, den Bericht ganz zu lesen, indem ich vielleicht voraussetzen darf, daß eö ihm genügt hat, den Schluß, soweit er gerade sich um die schwebende schleswig-holsteinische Frage bewegt, seiner Prüfung zu unterziehen. Aber wenn er ihn gelesen hat und sagen kann, es seien keine solche Erklärungen darin, so weiß ich in der That nicht, was ich von seiner Wahrhaftigkeit denken soll. (D. A. Z.) — Die „Börsen-Zeitung" berichtet vom 8. Juni aus Berlin: „Gestern zählten wir im Jnseratentheile der „Voß'schen Zeitung" nicht weniger als 21 SubhastationSanzeigen. Darin liegt eine passende Illustration zu dem im Interesse der hohen Besteuerung jetzt so viel gerühmten Wohlstände der Bevölkerung." Pesth, 7. Juni. (W. Bl.) Bei dem Empfänge des Adels erwiderte Se. Majestät auf die Ansprache deS Primas, welcher «amen» Aller die Versicherung der Treue und inniger Anhänglichkeit abgab; mit folgenden Worten: „ES freut Mich, so viele ausgezeichnete Söhne der ritterlichen Nation vor Mir zu sehen. Der Stand, dessen Mitglieder Sie find, hat sich stets durch hervorragende politische Tugenden, Treue und An hänglichkeit an den Monarchen ausgezeichnet. Diese Tugenden leben ohne Zweifel in Ihnen fort. Ich erwarte daher von Ihrer Treue und Anhänglichkeit zuversichtlich, daß Sie an der Durchführung Meiner dem« nächstigen, das Wohl des Landes bezweckenden Verfügungen mitwirken werden. Seien Sie von Meiner herzlichen Zuneigung und Meinem aufrichtigen Vertrauen überzeugt, halten Sie sich dessen bei dieser Ge legenheit wie jederzeit versichert." — Das erste Pferderennen wurde bei herrlichstem Wetter ab gehalten. Se. Majestät erschien um 4 Uhr am Rennplätze, von lautem Jubel begrüßt, und verweilte daselbst während der Rennen, in leutseligster Weise sich mit dem versammelten Adel und sonstigen Gästen unterhaltend. Die Tribüne war gedrängt voll, viele Tausende von Menschen waren um den Rennplatz gruppirt. Sieger blieben im ersten Rennen Hack-Stakes Ludwig v. Semsei; im zweiten. Rennen (Nationalpreis 440 Ducaten), nachdem der erste Curs un entschieden blieb, bet Wiederaufnahme de« Rennens Graf Joseph Huniadyi; bei dem dritten Rennen (Damenpreis und Herrenrennen, silberner Becher mit 250 DucateiO Ernst v. Blaskovich; im vierten Rennen (Kaiserpreis) Graf Hugo Henket; im fünften Rennen (KinS- kypreis 500 Fl.) Graf Hugo Henkel. — Die Rückfahrt Sr. Maj. erfolgte unter lebhaften Eljenrufen durch die dichtbesetzten Straßen. Eisenach, 7. Juni. Der deutsche Protestantentag wurde heute Morgen mit einem feierlichen Gottesdienste in der Nikolaikirche er öffnet, bei welchem Generalsuperintendent Mayer aus Koburg die Predigt hielt. Aus den hierauf folgenden Verhandlungen - theilen wir einstweilen mit, daß das von dem Ausschüsse vorgelegte neue Statut einstimmig angenommen wurde, ebenso die von Kirchenrath vr. Rothe aus Heidelberg gestellten Thesen über die Frage: „Durch welche Mittel könnnen die der Kirche entfremdeten Glieder ihr wieder gewonnen werden?" und endlich die Thesen des Professors 0r. v. Holzendorff aus Berlin über die gemischten Ehen, letztere jedoch mit der Modification, daß die Frage, ob obligatorische oder facul« tative Civilehe, zunächst der Berathung des enger» Ausschusses zu überweisen sei. Die Zahl der Theilnehmer überstieg heute 400. Darmstadt, 5. Juni. Wie verlautet, soll die Regierung beab sichtigen, eine eingreifende Reform unserer Strafanstalten vorzu nehmen. Hoffen wir, daß sich diese Mittheilung bald bestätigt. Mecklenburg. Der „Volks - Zeitung" wird unter der Ueber- schrift: „CabinetSjustiz in Mecklenburg", Folgendes aus Mecklen burg-Schwerin vom 6. Juni mitgethetlt: „Das cabinetsjustizltche Drama, welches der Minister v. Oertzen gegenwärtig vor den Au gen des erstaunten Deutschland aufführt, hat seit meinem letzten Bericht einen Act weiter gespielt. Der Magistrat der Stadt Ro stock hatte, wie ich zuletzt mittheilte, den Minister darauf hingewie sen, daß nach dem Erbvertrage unter allen Umständen nicht er, der Magistrat, sondern der Minister selbst das die 43 Nationalvereins mitglieder freisprechende Erkenntniß zu cassiren habe. Dabei hatte der Magistrat aber sich alle seine Rechte reservirt und die Bestel lung eines Procurators erbeten, um die Sache im Wege Rechtens au-machen zu können. In Folge davon ward, wie gleichfalls schon berichtet, die angedrohte Execution einstweilen sistirt. Nunmehr ist ein ministerielles Rescript nachstehenden Inhalts an den Magistrat gelangt: Es solle von der Forderung, daß der Rath sein eigene« Erkenntniß cassire und ein neues Erkenntniß auf Grund der die Theilnahme am Nationalverein verbietenden ministeriellen Verord nung von 1859 — welche bekanntlich vom Rach für rechtsunglltig erklärt worden ist — fälle, abgesehen und die üngeMek Exemtion
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite