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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.10.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186510064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18651006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18651006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-10
- Tag1865-10-06
- Monat1865-10
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.10.1865
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^-233 Freitag, den 8. Oktober Erscheint jeden Wochentag früh S U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. Tagesgefchichte. Berlin, 3. Oct. In Bezug aus das Verfahren gegen den Redac- teur May berichtet die „Nordd. Allg. Ztg.": „Der Verlauf der Ver handlungen hat, wie wir hören, hinreichend bewiesen, daß über die Eigenschaft des May als^ Preuße kein Zweifel ist, und nicht nur das Gericht hat sich deshalb für kompetent in der Sache gehalten, sondern auch Herr May selbst hat aus diesem Grunde die Compe- tenz nicht bestritten, da er mit großer Vorsicht dafür Sorge ge- tragen hat, daß sein preußisches Jndigenat während seiner zehn jährigen Abwesenheit aus Preußen erneuert wurde." — Ueber den Abgeordnetentag in Frankfurt sagt die „Nordd. Allg. Ztg.": Wie schwungvoll auch die Reden klingen mögen, welche man für diesen Tag ausgearbeitet hat: Eins steht fest und läßt sich durch keine Rede beseitigen. Die Zukunft Deutsch lands liegt nicht in den Männern des Worts, sondern in den Männern der That. Dafür legen die Beschlüsse und Entschlüsse, sich an dem Abgeordnetentage nicht zu betheiligen, ein unzweifel haftes Zeugniß ab. Diese Nichtbetheiligung ist nichts mehr und nichts weniger als die Erklärung, daß der Weg, den man Seitens de» Fortschrittes in der schleswig-holsteinischen Frage eingeschlagen hat, ein total verfehlter war, oder, was dasselbe sagt, daß man nicht dir Mittel besitzt, die gefaßten Beschlüsse zur Ausführung zu bringen. In der Politik müssen Worte Vorboten von Thate» sein. Die Worte der Parlamentarier sind aber Worte geblieben. — Die „Mil. B." schreiben: Ueber eine militärische Aus- Hebung oder gar über Truppenformation in den Herzvgthümern Schleswig und Lauenburg ist noch durchaus nichts bestimmt, ja soviel wir wissen, sind diese Angelegenheiten noch nicht einmal in das Stadium der ersten Erwägungen getreten, und Alle«, was in ' den öffentlichen Blättern davon an Gerüchten mit mehr oder weniger Sicherheit auftritt, beruht auf Erfindung. — Der officiöse Correspondent der „Hamb. B.-H." versichert, es sei Thatsache, daß der Redacteur May erst vor 3 Jahren die Erneuerung seine» HeimathSscheinS «achgesucht und erhalten hat. Wien, 1. Oktober. Herr v. Beke, der seit gestern hier an wesend war, kehrt heute Abend, wie man uns mittheilt, nach London zurück, mit den Vollmachten zum Abschluß eines Anlehens unter Bedingungen ausgerüstet, welche schon anfangs nicht eben ungünstig waren, sich ohne Zweifel aber noch günstiger stellen werden, wenn er den Unternehmern sowohl die Resultate des gegenwärtigen Jahre», al» den bereit- ausgearbeiteten Voranschlag für das nächst jährige Budget vorlegt. Er ist in beiden Beziehungen mit den erforderlichen authentischen Belegen versehen. — An keine« Mannes Schicksal sind die wunderbaren Wand lungen Oesterreich» so genau zu verfolgen wie an Bach. Den Wiener Advocaten hob da» Jahr 1848 auf den Ministerstuhl; er überlebte alle 48gev College» unter dem Beistand seiner Gönnerin, der Mutter des Kaisers. Er arbeitete an dem Zusammenschweißen der auseinanderstrebenden Völker Oesterreichs, aber nicht wie Schmer ling durch eine Verfassung, sondern mit Schwarzenberg durch Sol daten und Beamte. Als Soldaten und Beamte scheiterten, nament lich in Ungarn, zog er als Gesandter nach Rom und half das Con- cordat machen; die „schwarze Garde" sollte ausrichten, was der andern mißlungen war. Er scheiterte auch hier. Die Ungarn, seine, der Centralisation und vielleicht auch des Concordates Feinde, sind obenauf gekommen; da dankte er ab oder wurde abgedankt. München, 1. Oct. Unser heutiger Haupttag des Octsber-Festeö war von der schönsten Witterung begünstigt, s» daß denn auch wie der eine ungeheure Menschenmasse — wohl mindestens 100,000 M enschen — auf dem Festplatze versammelt waren. Se. Majestät der König, welcher mit dem Prinzen Otto um 1 Uhr au» Hohen schwangau hier, eingetroffen war, erschien Schlag 2 Uhr auf dem Festplatze ; unter den Klängen der Musik, dem Donner der Ge schütze und dem diesen weit übertönenden Jubel der großen Men schenmasse fuhr der König auf den Festplatz ein und stieg am Kö nigszelt ab, wo sich mit den königlichen Prinzen das diplomatische Corps, die Staatsminister, der Magistrat und der Generalcomitö des landwirthschaftlichen Vereins befanden. Nachdem sich der Kö nig einige Zeit mit den im Zelt befindlichen Herren unterhalten hatte — es hatte inzwischen die große Musikaufführung durch sämmtliche hiesige Militärmusiken begonnen — begab er sich, ge leitet von dem genannten Comitö, auf den Festplatz, um die dort aufgestellten, preisgekrönten Thiere zu besichtigen. Nachdem Se. Majestät in das Zelt zurückgekehrt war, begann der Festzug, dann folgte die Vertheilung der Preise an die Oekonomen unter Vor führung ihrer Thiere und diesem folgte schließlich da» hier landes übliche Pferderennen. Nach Beendigung des Rennen«, nach zwei stündigem Verweilen, kehrte der König unter dem abermaligen Ju bel des Volkes nach der Stadt zurück. Die bairische Thierschau ausstellung und die Ausstellung der landwirthschaftlichen Dampf maschinen rc. werden sich für morgen eine» Besuches des König« zu erfreuen haben. — Die „Bair. Ztg." publicirt eine kvnigl. Entschließung au» Hohenschwangau vom 8. v. M., durch welche der König bewilligt, daß vom 1. Oktober d. I. angefangen allen Obersten, Oberst lieutenants, Majoren und in gleichem Range stehenden Militär beamten eine Gageerhöhung von jährlich 200 Fl., den Hauptleuten 1. Classe, Rittmeistern, Hauptleuten 2. Classe, Oberlieutenants und in gleichem Range stehenden Militärbeamten eine solche von 100 Fl. verabfolgt werde. Vom gleichen Zeitpunkte an werden auch Dienst alterszulagen: a) den Hauptleuten 1. Classe und* Rittmeistern nach zurückgelegten 8 Dienstjahreu in der Charge als Hauptmann oder Rittmeister jährlich 100 Fl., nach ferneren 4 Dienstjahren weitere 100 Fl. ; b) den Hauptleuten 2. Classe nach 4 Dienstjahren in dieser Charge 100 Fl.; c) den Ober- und Unterlieutenants nach 6 Dienstjahren in der betreffenden Charge 100 Fl. zu Theil werden. Pesth, 1. October. (Pr.) In seiner Programmrede an die Ofner Wahlbürger erklärte Baron Eötvös, die einzige Ursache de« jahrhundertelangen Zwiespalt» sei, daß das gesetzliche Verhältniß zwischen Ungarn und dem Reiche nie vollständig anerkannt, eine DemarcationSlinie zwischen gemeinsamen und abgesonderten Ange legenheiten nie scharf gezogen worden wäre. E» sei endlich die Zeit gekommen, dieß zu thun. Als-Äedingnisse des Ausgleichs stellt EötvöS folgende hin: -1. Bei der Bestimmung der gemeinsamen Angelegenheiten dürsen wir die Grnndbedingungen nicht vergessen, welche die Fundamente unserer Zusammengehörigkeit mit dem Reiche bildeten. Ein« dieser Fundamente ist, daß Ungarn ein freie« Land sei, welche«, keinem andern unterwosen, seine eigene Verfassung und Selbstständigkeit besitze. II. Sowie wir unsre Unabhängigkeit und, bei Bestimmung der gemeinsamen Angelegenheiten, vollständige Parität verlangen, ebenso dürsen wir nicht das Band vergessen, da« un« mit dem Reiche ver bindet. Die ReichSmachtstellung, die Freiheit und die Wohlfahrt der Völker jenseits der Leitha find auch unsre Machtstellung, unsre Freiheit und Wohlfahrt. Ul- Wie immer die gemeinsamen Angelegenheiten erledigt werden mögen, so darf die« keinesfalls in der Art geschehen, daß dabei unsre rechtliche Stellung beeinträchtigt würde, oder die andere Hälfte des Reiches die Freiheit cinbüßen, oder Ungarn seme Unabhängigkeit aus geben solle. Auch die andere ReichSbälste würde nie nachgeben, wenn ihre Freiheit und Verfassungsmäßigkeit angegriffen werden sollte; daher muß ein Modus gesunden werden, der hrtde Hälften befriedigt. Unser Prei« vierteljihrl. 2V Ng^ Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren I Iva Raum mit S Pf. berechnet!
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