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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.11.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186511200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18651120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18651120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1865
- Monat1865-11
- Tag1865-11-20
- Monat1865-11
- Jahr1865
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.11.1865
- Autor
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reMrger Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSäwter u. der Stadkäthe zu Freiberg, Sayda U. Brand. 271. Erscheint jeden Wochentag früh 9 U. Inserate werden bl« Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr angenommen. Montag, den 2V. November Pret, vlerteljährl. SV Ngr. Inserate werden di» gespaltm« Zell« oder deren! Raum mit 3 Pf. berechnet. 1865 Tagesgeschichte. Berlin. Herr de St. Hubert, ein belgischer Industrieller, ist, wie die „Bank-Ztg." mittheilt, in diesen Tagen von dem preußischen Handelsminister, Herrn Grafen Jtzenplitz, empfangen worden, um demselben den eben so umfassenden als wichtigen Plan einer Canalisation der Oder und der March behufs der Verbindung der Ostsee mit dem schwarzen Meere vcrzulegen. Die ersten Vor arbeiten sind bereits so weit gediehen, daß wenigstens die Ausführ barkeit des Unternehmens nicht bezweifelt werden kann. Der Handelsminister hat Herrn de St. Hubert die von dem Geh. Ober- baurath Becker entworfenen CanalisirungS - und Nivellementspläne der Oder und ihres ganzen Stromgebietes zur Benutzung bei den Vorarbeiten zustellen lassen. Auch die österreichische Regierung ist ihm wohlwollend entgegengekommen und sollen sich auch bezüglich der Canalverbindung mit der Donau und March erhebliche Schwierig keiten nicht herausstellen. Prag, 16> Nov. (Boh.) Die Verkehrsstörung auf der nörd lichen Staatsbahn infolge des Felssturzes bei Liebschitz wird voraus sichtlich noch 5—6 Tage andauern. Nach gepflogener Untersuchung der betreffenden Felswand zeigte sich dieselbe so geklüftet und ge fahrdrohend, daß die Arbeiten auf der verschütteten Bahnstrecke ein gestellt und vorerst Sprengungen auf der ober» Felswand vorge nommen werden müssen. Die Untersuchung der Lagerung des Ge stein«, sowie die Bohrungen werden mit größter Vorsicht ausgeführt. Die Arbeiter, an Stricken befestigt, klettern wie die Eichhörnchen an den steilen Felsen herum, um die Bohrungen an den geeignetsten Stellen anzubringen. Gestern wurde der große Block gesprengt, und heute werden die größern Sprengungen au den gefährlichsten Stellen des Felsens vorgenommen. Die Frachtenbeförderung bleibt noch fortwährend eingestellt. Eilgüter und kleineres Gepäck der Reisenden werden jedoch befördert. Obwohl die Ueberschiffung jetzt durch größere Fahrzeuge stattfindet, daher schneller von Statten geht, verursacht doch die Verschiebung der Waggons, da sich auf der Straße nur ein einfaches Gleis befindet, einen größern Auf enthalt, und trafen die Züge gestern sämmtlich um mehr als zwei Stunden verspätet hier ein. — Wer kann aus Oesterreich klug werden? In demselben Augenblick, wo den Protestanten die Erbauung eines Bethauses in Meran von dem Ministerium in Wien abgeschlagen wird, findet die Einweihung der „evangelischen Salvatorkirche" in Prag statt. Diese Kirche ist ein charakteristisches Stück österreichischer Geschichte. Sie wurde erbaut 1614 von Andreas von Schlick, einem der Häup ter der böhmischen Protestanten. 1621, nach der unglücklichen Schlacht am Weißen Berge, fiel das Haupt ihres Erbauers unter dem Beile des Scharfrichters und die Kirche wurde den Katholiken übergeben. Unter Kaiser Josef wurde sie geschlossen, weil man nicht traute, sie den ursprünglichen Eigenthümern zurückzugeben und sie doch auch nicht in ungerechtem Besitze lassen wollte. Am 5. No vember wurde sie ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben. ' Alle evangelischen Gemeinden Böhmen-, sowie der Leipziger Gustav« Adolf-Verein schickten Abgeordizpte zur Einweihungsfeier. Der Pra ger Stadtrath legte die Einladung aä acta, die übrigen Behörden thaten desgleichen. Aber die Schmach that man den Protestanten an, daß man als Stellvertreter der Behörden den Polizeicommissar schickte. In Ptsth äußerte sich ein radikaler Wahlcandidat vr. Schwarz (der Mann schreibt sich Schwartz) folgendermaßen über die Finanz frage: Ungarn könne sich durch österreichische Deficite in seiner . Entwickelung nicht-gufhalten lassen. Der Finanzminister möge zu ¬ sehen, wie er fertig werde. Er möge durch eine auf Venetien lautende oder durch eine andere Operation, zu der er berechtigt sei, Helsen. — An demselben Abend wurde Hrn. Schwarcz ein groß artiger Fackelzug gebracht. Kronstadt, 8. Novbr. Eine Erklärung der Kronstädter Ru mänen in der „Gaz.-Trans." verweigert die Theilnahme am be vorstehenden Landtage. Die Erklärung lautet: „In Erwägung, daß das Princip der Gleichberechtigung vom Jahre 1848 herwärt« ununterbrochen von Sr. Maj. dem Kaiser verkündigt worven; in Erwägung, daß dieses Princip im Jahre 1863 und in den von diesem Landtage gebrachten Gesetzen in Ausführung kam und eine reelle konstitutionelle Basis gewann; in Erwägung, daß der Land tag vom 19. November 1865 auf Grundlage des XI. Artikel-von 1791 berufen wurde, der sich auf Institutionen und Principien de« Diittelalters basirt, die mit den Forderungen de« Zeitgeistes nicht zu vereinbaren sind; in Erwägung, daß der Censu« von 8 Fl. Merr. Währ., der für die früher nicht berechtigten Klassen einge- sührt wurde, im Allgemeinen und speciell für uns Rumänen sehr ungünstig ist; in Erwägung, daß, wenn wir an den Wahlen nach dieser Modalität theilnehmen würden, wir damit unsere aus dem Landtage von 1863 erlangten nationalen Rechte nicht nur nicht be rücksichtigen, sondern vielmehr mit Füßen treten würden, so erklären wir endesgefertigte Wähler von Kronstadt, daß wir an der Depu- tirtenwahl für den Landtag vom 19. November 1865 weder Antheil nehmen können, noch wollen." Kronstadt, 8. Nov. 1865. (Folgen die Unterschriften.) München, 14. November. (A. Ztg.) Heute sind es voll« 50 Jahre, daß der k. Geh. Rath, Obermedicinalrath und Professor Or. v. Ringseis im Dienste des Königs und Staate« steht, und diesen Mittag überreichte der Staatsminister v. Koch demselben das ihm aus diesem Anlaß von Sr. Majestät dem Könige ver liehene Ehrenkreuz des LudwigSordens. Der trotz seiner nahezu 81 Lebensjahre noch einer seltenen geistigen Frische und körperlichen Rüstigkeit sich erfreuende Jubilar hat in diesem langen Zeiträume eines segenreichen Wirkens um die Wissenschaft, wie auf dem practischen Gebiete als Arzt, große Verdienste sich erworben. — Briefe aus Rom aus vollkommen zuverlässiger Quelle bezeichnen alle Angaben der Blätter, als gedenke König Franz II. die ewige Stadt zu verlassen und anderswo seinen Aufenthalt zu nehmen, als blose Erfindungen und vielleicht fromme Wünsche des ParteigeisteS. So lange der heilige Vater Rom nicht verläßt, wozu e« wohl sobald noch nicht den Anschein hat, wird auch König Franz 1l daselbst bleiben. . — „Ein freies Wort an BaternS König und sein Volk über das Cabinetssecretariat" im „Nürnberger Anzeiger" spricht sich in entschiedener Weise gegen dies Institut, als der Constitution zu wider, aus. Der Artikel schließt mit den Worten: „Sagen wir'« dem jungen Monqrchen, daß die Deklaration seines Vaters vom 25. Nov. 1848 noch nicht "zur Wahrheit geworden, daß für eine aufgehobene Stelle noch Staatsdiener verwendet und au« der Staatskasse bezahlt werden, im Widerspruch mit der Constitution; sagen wir's ihm, daß das Volk einen der königl. Staatömtnister an seiner Seite wünscht, wenn seine Abwesenheit vom Sitz der Re gierung von längerer Dauer ist, keinen unverantwortlichen Hofbe diensteten; sagen wir's ihm: das Budget des Lande« hat keinen Etat, das Volk kein Vertrauen für ein Cabinetssecretariat, da« sich in Staatsangelegenheit mischen darf; vielleicht fällt ein Institut, das trennend zwischen den König und sein Volk geschoben ist, da« dem Willen der Nation, dem Geist der Constitution, das dem Recht und dem Glück de« Landes zuwiderstrebt l Eine konstitutionelle, kein« Labinetsregteruug — das fordert Baiern« Bott!"
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