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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.03.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186603011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18660301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18660301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1866
- Monat1866-03
- Tag1866-03-01
- Monat1866-03
- Jahr1866
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.03.1866
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Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand.' Merger Anzeiger und Tageblatt. ^°5V. Urscheln« jeden Wochentag früh » U, Inserate werden bl« Nachnr Z Uhr für die nächste Nr angenommen. Donnerstag, den I. März Ure» vlerreljjhrl. 20 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zell» oder deren Raum mit 5 Pf berechnet. 186«. Tagesgeschichte. Dresden, 27. Februar. Die Rückkehr Ihrer Majestäten des Königs und der Königin aus München erfolgte gestern Abend kurz nach '/, 9 Uhr. Allerhöchstdieselben wurden bei Ihrer Ankunft hierselbst auf dem Perron des Leipziger Bahnhofs von Ihrer Majestät der Königin Marie, Ihren königlichen Hoheiten dem Kron prinzen und der Frau Kronprinzessin, dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie aufs Herzlichste begrüßt. Wien. In einem, „Oesterreichs Pflicht und Interesse" über schriebenen Artikel läßt sich die Wiener „Presse" also vernehmen: „Alle Nachrichten aus Berlin, Wien und den Elbherzoglhümern über das Verhältniß der Regierungen der beiden „Condomini" stim men darin überein, daß dasselbe gegenwärtig ein mehr als gespann tes, ein nahezu feindliches ist. Die Krone Preußens fordert an geblich auf Grund deutscher Interessen den alleinigen Besitz der Herzogthümer oder gar deren Einverleibung in Preußen. Die Krone Oesterreichs verwahrt sich ihrerseits auf das Bestimmteste dagegen, erklärend, daß die von Preußen allegirten deutschen Interessen, auf welche es seine Besitzansprüche gründe, bis jetzt nicht nachgewiesen sind. Oesterreich hält an der von Preußen ebenfalls und durchaus freiwillig in der Londoner Cvnferenz am 28. Mai 1864 vor ganz Europa feierlich gegebenen Erklärung fest, daß der Herzog Friedrich von Augustenburg die bestberechtigten Ansprüche auf die Regierung der Herzogthümer habe und derselbe zugleich der von der unend lichen Majorität der Schleswig Holsteiner ersehnte Regent sei. Ist der Krieg Preußens gegen die Herzogtümer auch noch kein offener, so ist es doch bereits die Vergewaltigung derselben, die brutale Ver folgung der Einwohner. Durch die Londoner Erklärung, durch das Festhalten an derselben, durch den Charakter der österreichischen Verwaltung der Herzogthümer vor wie nach Gastein ist dagegen Oesterreich für die Schleswig-Holsteiner und ihr gutes Recht ein zutreten verpflichtet. Jndirect sind dadurch die Herzogthümer zum Ausharren in ihren Bestrebungen ermuntert und jede neue Note unserer Regierung, welche die Londoner Erklärung und die dama lige Rechtsanschauung aufrecht erhält, ist ein weiterer Schritt Oester reichs in dieser Richtung. Alles, was man gegenwärtig von den Verfolgungen in Schleswig und einem Theile Holsteins von Seiten der preußischen Regierung hört; das Licht, was auf diese Regie rung durch die Berliner Vorgänge geworfen wird, und das, was andererseits über die neuesten Erklärungen unserer Regierung in der Herzogthümerfrage verlautet, lassen es in den Augen des öster reichischen Volkes nicht mehr zweifelhaft erscheinen, daß sich Oester reich mit seiner Ehre, mit seiner Würde als Großmacht und deutsche Vormacht in der Herzogthümerfrage so tief engagirt hat, daß es nicht mehr zurück kann, ohne sich auf das Aeußcrste vor seinem ei genen Volke, vor Deutschland und ganz Europa bloSzustellcn. Eine lange Reihe von kleinen Zusagen, thatsächlichen, schweigenden, offenen, lauten, find ebenso bindend, wie eine einzige unbedingte, rückhaltslose Erklärung. Auf Grund der Haltung der österreichi schen Politik in der Herzogthümerfrage, die wohl geschwankt, mehr oder weniger unentschieden aufgetreten ist, aber nie ihren Charakter verleugnet hat, haben sich nicht Tausende, sondern Hunderttausende in den Herzogthümern in dem Kampfe für ihr Recht gegenüber den preußischen Ansprüchen so blosgestellt, daß sie der äußersten Der- solgung gewärtig sein müssen, wenn Oesterreich nicht dem Recht zum Siege verhilft. Worauf wartet man noch, um die Frage vor das Land, vor den Bund, vor Europa zu bringen? Wenn es je eine Frage gab, in der zweifellos die ganze Welt auf Seite Oester reichs stand, so ist eS diese. Selbst das preußische Volk hat endlich die angeblichen deutschen Interessen, welche Herrn v. Bismarck den Anspruch auf Annexions-Berechtigung liefern sollten, als leeren Schwindel erkannt, als ein Berauschungsmittel, um das preußische Volk gegen die Vergewaltigung im Innern und die Versöhnung seines eigenen Rechtes unempfindlich zu machen. Da« Volk Preu ßens wird sich weder in seiner Würde, noch in seinem RechtSge« fühl gekränkt finden, wenn Oesterreich darauf dringt, endlich die brennende Frage zu entscheiden. Man vergesse nicht, daß diese brennende deutsche Frage für Oesterreich eine Last, gegen Deutsch land ein Unrecht und für die Herzogthümer eine Qual ist, und daß man durch das Hinziehen derselben einen edlen, tüchtigen, deutschen Stamm — an dem man sich einst so schwer versündigt hat — wahrhaft auf die Folter spannt. Zurück kann Oesterreich nicht, das hieße es der Verachtung der Welt aussetzen, also fasse man endlich einen Entschluß. So günstig liegen die Verhältnisse, daß der blose ausgesprochene Wille schon ein Sieg ist, ein Sieg, der Oesterreichs moralische Bedeutung in der Welt außerordentlich er höhen und ihm die alte, zum Theil eingebüßte Sympathie des deut schen Volkes voll zurückgeben, ja sie vielleicht verdoppeln wird." — Wir sehen ab von den Reflexionen, die in diesem Artikel in öster reichischem Sinne sich, geltend machen, und constatiren bloS mit Vergnügen, daß man schon jetzt daran denkt, nachdem die brennende ungarische Frage zu einem gedeihlichen Ende zu gelangen scheint, auch den deutschen Interessen in deutschem Sinne sich wieder ^uzu- wcnden. Möchte Oesterreichs guter Stern es fügen, daß die Worte in seiner deutschgesinnten Presse nicht verhallen. Dann dürfen wir überzeugt sein, daß bald ein Umschwung der Dinge eintreten wird, dessen nächstes Ziel unzweifelhaft der Sturz des Erzfeindes Bis marck ist. — 27. Februar. Die „Debatte" sagt über die neuesten Er eignisse in den Donaufürstenthümern: „Kufa fiel vor der Action der zur gemeinsamen That vereinigten Demokraten, die in der neu gebildeten provisorischen Regierung durch General GoleSko vertreten sind, und der Bojaren, deren Repräsentant in der jetzigen Regierung Catargi ist. Kusa's Ende kommt nicht unerwartet; Kusa hat während der Dauer seiner Herrschaft Nichts gethan, was ihm den Thron sichern konnte, und Nichts unterlassen, was denselben in seinen Grundfesten erschüttern mußte. Mit dem friedlichen unw ohne Blutvergießen vollzogenen Umstürze in Bukarest ist aber die Donau« sürstenthümerfrage in ein Stadium getreten, welches die größte Aufmerksamkeit erheischt und das besonders Oesterreich zu großer Wachsamkeit auffordert. Die Donaufürstenthümerfrage kann zu einer europäischen werden, und zwar nicht blos durch ihren direkten Zusammenhang mit der orientalischen Frage, sondern auch durch die Stellung, die der Moldau und Walachei auf der Pariser Cvnferenz cingeräumt wurde. Welche Haltung wird Frankreich einnehmen, das bekanntlich den Fürsten Kusa lange Zeit in auffallender Weise protegirte? Wie wird Rußland, im Hinblick auf seine geheimen und doch so bekannten Pläne, die neuesten Ereignisse in Bukarest betrachten? Welche Zwecke verfolgen endlich die in Bukurest selbst jetzt an» Ruder gelangten Parteien, und wie verhält sich die Masse des Volks und besonders die von Kusa so sehr begünstigten Bauern zu diesen Zwecken? Alle diese Fragen drängen sich von selbst auf, ohne daß sie jetzt schon beantwortet werden können. Aufgabe des österreichischen Cabinets aber ist es, rasch jene Maßnahmen zu treffen, die den so wichtigen Interessen Oesterreich« in den Donau fürstenthümern entsprechen, die uns gestatten, vorläufig feste Position zu fassen in einer Frage, bei welcher wir in erster Reihe betheiligt sind, und wir zweifeln auch nicht, daß die Regierung ihrer Aufgabe gerecht werden wird." Ihehsc, 23. Februar. (Nd. Z.) Auf Antrag des schleSwig« scheu Gouvernements hatte der hiesige Magistrat gegen den Buch drucker Pfingsten al- Herausgeber und verantwortlichen Redacteur
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