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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.04.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186604038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18660403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18660403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1866
- Monat1866-04
- Tag1866-04-03
- Monat1866-04
- Jahr1866
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.04.1866
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»«8 Tagesgeschtchle. Berlin, 27. März. Dem Wiener „Vaterland" wird von hier Folgendes berichtet: „Der König hat bei der Generalitätencour an seinem Geburtstage mehr als sonst gesprochen. Erzählt wurde nach der Cour, der König habe sich, nachdem er den Ernst des Moments stark hervorgehoben, an einen alten Bekannten, der indeß nicht allein stand, gewendet und diesem in rascher, sonst dem Könige seltener Art gesagt: „Sie wissen, was ich in Karlsbad aussprach, in Gastein wiederholte. Man macht mich zu einem Mittelstaats- könig, wenn man jetzt unser Preußen aufhält. Ich habe das auch dem Kaiser bereits gesagt." Diese Worte sind verständlich; ihr Inhalt ist die Vorbedingung jenes Lonseils vom 28. Februar ge wesen, welcher — eventuell — dem Grafen Bismarck den Entschluß zum Bruch in die Hand giebt." — Die „Zeidler'sche Corresp." bemerkt: Die Krisis, weit entfernt abzunehwen, scheint vielmehr in Steigerung begriffen. Wenn Oesterreich gerüstet hat, so zwingen es seine Finanzverhält nisse, rasch anzugreifen. Die preußische Regierung hat dies in ernste Erwägung gezogen. Die „Nordd. Allg. Ztg." .nennt diejenigen Rheinländer, welche gegen den Krieg agitiren, Anhänger Oesterreichs, obwohl dieselben den Krieg nur „unter den jetzigen Umständen, als für Preußen Unheil bringend erklärten, ihn also unter einem liberalen Regimente wohl für zweckmäßig halten würden. — 29. März. Graf Bismarck hat die preußischen Ver tretet bei den deutschen Regierungen angewiesen, sich dahin auszu sprechen, daß Preußen sich bemüht habe, das gute Einvernehmen mit Oesterreich in der schleswig-holsteinischen Frage aufrecht zu erhalten; die durch das Wiener Cabinet dem Gasteiner Vertrage gegebene Ausführung habe indessen nothwendigerweise Differenzen Hervorrufen müssen. Jetzt sei Oesterreich sogar zu Rüstungen geschritten und Preußen dürfte durch die Sorge für seine eigene Sicherheit gleichfalls zu militärischen Vorkehrungen sich genöthigt sehen. Schließlich wird den preußischen Vertretern der Auftrag ertheilt, sich über die Haltung zu informiren, deren sich Preußen, falls die Dmge eine schärfere Wendung nehmen sollten, von den betreffenden Regierungen zu versehen habe. Wien, 27. März Die „Presse" schreibt: Wie man in hiesigen diplomatischen Kreisen glaubt, dürfte die längst erwartete preußische Eröffnung morgen oder übermorgen hier eintreffen. Bis dahin ist die DiScussion über Krieg und Frieden eine müßige. Bemerkt muß indessen werden, daß, wie man uns mittheilt, von österreichischer Seite schon seit vier Tagen keine weiteren vorberei tenden militärischen Schritte mehr gethan werden, was dahin auSzulegen sei, daß man jene Grenze, welche man den Vorsichts maßregeln von vorherein gesetzt, bereits erreicht habe und über dieselbe nicht ohne Noth hinausgehen wolle. — Im vergangenen Jahre sind bei den kgl. sächsischen Post anstalten überhaupt 24,038,248 Sendungen aller Art, mit Ausschluß der sogenannten Stadtbriefe jedoch, welche 20,098,750 Stück ergeben haben, eingegangen. Dieses Ergebniß zeigt wieder eine Zunahme des Postverkehrs, und zwar gegen das Jahr 1864 um 3,273,855 Stück und gegen das Jahr 1850 sogar von 16,289,670 Stück, indem in dem letztgedachten Jahre die Anzahl der Postsendungen nur 7,748,578 Stück betragen hat. Der Gesammlwerth der ein gegangenen deelarirten Sendungen repräsentirt die ansehnliche Summe von 253,725,992 Thlr. Weimar, 29. März. Unser Minister von Watzdorf hat auf eine Anfrage Preußens über das Verhalten Weimars bei einem Conflicte zwischen Oesterreich und Preußen, nach einer Conferenz mit dem königl. sächsischen Minister v. Beust.— Preußen einfach auf Art. 11 der Bundesverfassung (der Selbfthülfe verbietet) verwiesen. Tchltiw'g, 26. März. Das von heute datirte 21. Stück des „BerordnungSbl. f. d. Herzogthum Schleswig" bringt eine Bekannt- machung des Gouverneurs, betreffend die im Jahre 1867 in Paris stattsindende allgemeine Ausstellung. Dieselbe besagt: Da die Be theiligung de« Herzogthums Schleswig an der Pariser Weltaus stellung im Jahre 1867 in der bisher versuchten und in der Be kanntmachung vom 2. Dec. pr. den Interessenten mitgetheilten Weise nicht hat gesichert werden können, und da andererseits die königl. preußische Regierung dem Herzogthum Schleswig in dem, Preußen zur Verfügung stehenden Raume ein Terrain von 50 Quadrat metern offerirt hat; ist letztere« Anerbieten, um die Industriellen und Landwirthe Schleswig« von den Nachtheilen einer Ausschließung von der Ausstellung zu bewahren, angenommen worden. Die in der Bekanntmachung vom 2. Dee. pr. der Kieler AuSstellungS- commisston ertheilte Ermächtigung zur Vertretung der Interessen schleSwig'scher Aussteller tritt daher außer Kraft. Venedig, 24. März. Die sogen, ungarische Legion in Italien hat sich den neuesten Nachrichten zufolge gänzlich aufgelöst, da ein großer Theil der Mannschaft nach Ungarn zurückgekehrt, ein Theil nach den Donaufürstenthümern abgezogen ist, der Rest sich für die päpstliche Armee anwerben ließ. Von den Offizieren ist ein Theil ebenfalls nach den Fürstenthümern abgereist, der Rest hat sich in England und der Schweiz zerstreut, die wenigsten sind in Italien zurückgeblieben. — Schon wieder tritt ein Infanterieregiment au- dem Verbände der Venetianischen Armee, nämlich das hier garniso- nirende Infanterieregiment „Graf Nobili", welche- übermorgen von hier nach Wien abrückt, ein neuer Beweis, daß man kriegerische Verwickelungen mit Italien nicht besorgt. Bukarest, 18. März. (O. P.) Es ist nichts Neues, wenn man hier Unterschleifen von Beamten auf die Spur kommt; aber die Resultate der Mißwirthschaft, welche unter Kusa'S Regierung herrschte, übersteigen doch Alles, was man in den Doyaufürsten- thümern bisher Aehnliches erlebte. Die Untersuchung der Post rechnungen des Herrn Liebrecht vom Jahre 1865 hat herauSge-- stellt, daß blos in jenem Jahre der Herr Postdirector sich Unter schlagungen im Belaufe von 2,676,214 Piastern hat zu Schulden kommen lassen. Posthäuser, die er gebaut zu haben vorgab und deren Baukosten er sich bezahlen ließ, sind gar nicht vorhanden, und man vermißt bei 1000 Pferde, deren Ankaufspreis und Erhaltung er verrechnet hat. — Letzthin besuchten die Mitglieder der provi- sorischen Regierung die Staatsgefängnisse in Bukarest, 430 Ge-. fangene befanden sich in denselben. Davon waren 357 m Unter suchungshaft, ohne daß man sie seit Monaten, einige sogar seit Jahren vernommen, verhört oder abgeurtheilt hätte. Bei manchen war es nicht möglich, überhaupt den Grund, warum sie in Haft gebracht waren, ausfindig zu machen, andere hatten ihre Strafzeit bereits seit einem Jahre überstanden, ohne daß man sie befreit hätte, und dies bloS aus dem Grunde, weil man sich nicht die Mühe nahm, sich mit der Sache zu befassen. Die provisorische Regierung hat eine Anzahl Richter und Staatsanwälte bestimmt, um bie Ge fängnisse mit thuntichster Beschleunigung zu leeren. New-Aork, 17. März. Binnen 2 Monaten sollen 40,000 im Süden statwnirte Schwarze ausgemustert werden. — Der heutige St. Patrickstag ist von den Irländern ruhig gefeiert worden. Fenische Demonstrationen fanden nicht statt. - Die Oelquellen im Westen PennshlvanienS sind wahre Quellen de« ReichthumS geworden. Vor 9 Monaten bestand die Stadt Pithole aus 2 Häusern. Gegenwärtig giebt eS dort 12 Hotels, die glänzende Geschäfte machen, ein Postamt, welche- monatlich über 50,000 Briefe empfängt und ein Tageblatt, welches in einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt wird. Ein bei spielloser Aufschwung in 9 Monaten. Fünzehn Meilen unterhalb Franklin in West Pennsylv>niieu entstand vor einiger Zeit zufällig ein Brand; die Flamme war anfangs klein, spottete aber jedes Ver suches, sie auszulöschen. Bald wuchs sie an Umfang und schoß zuletzt so stark empor, daß sie eine Höhe von 60—100 Fuß er reichte, das ganze Land viele Meilen in der Runde beleuchtend. Mehrere hundert Fuß ringsum war der Boden wie geheizt und «S sprang eine Vegetation aus der Erde, frisch blühend, als wäre eS Frühling. Das Licht sah man in Franklin und noch entferntere^ Orten. Sachsen. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: den 13. April, Vormittags 10 Uhr: Verhandlungstermin in Untersuchung«- und Privatanklagsachen des Gutsbesitzers Christian Gottlieb Fritzsche zu Dittmannsdorf gegen den Gutsbesitzer Traugott Leberecht Hinkel daselbst, wegen Bedrohung, Körperverletzung und Beleidigung; Verhandlungstermin in der Untersuchung gegen den Gutsbesitzer Christian Gottlieb Fritzsche und dessen Tochter Christiane Karoline Fritzsche zu Dittmannsdorf, wegen Hutungsvergehen. - j- Dresden, 30. März. Mit nicht geringer Spannung sieht man hier dem Resultat entgegen, den ein auf Anklage gegen die hiesige Polizeidirection gerichteter Beschluß der letzten Stadt verordnetenversammlung haben wird. Schon im Laufe des ver gangenen Jahres wies der Stadtverordnete 0r. Schaffrath nach, daß da« polizeiliche Regulativ, bezüglich des öffentlichen Zettelan schlags, sowie die Instruction für die zum Anschläge verpflichteten Afficheure neben mehrfach unnützen und unzweckmäßigen Bestim mungen, geradezu Verletzungen der V erfassun gS ur kunde und de« Preß- und Gewerbegesetze» vom 14. März 1851 und 15. October 1851 enthalten, weshalb er im Collegium bean tragte: wegen jenes polizeilichen Regulativs und jener polizeilichen Instruction 1) insoweit sie nicht verfassungs- oder gesetzmäßig sind, Beschwerde über die Polizeidirection bei deren vorgesetzter
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