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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186804170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18680417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18680417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1868
- Monat1868-04
- Tag1868-04-17
- Monat1868-04
- Jahr1868
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1868
- Autor
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eiöerger Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträche zu Freiberg und Brand. Freitag, den 17. April ben eine neue Handhabe zur Politischen Agitation in dem Finanz- plan des Ministers Brestl gefunden. Sie wollen keine Vermö genssteuer hahen, sie wollen überhaupt keine neuen Steuern zahlen, ja, möchten für den böhmischen Landtag Kas Recht in Anspruch nehmen, daß ohne dessen Bewilligung keine Steuern in Böhmen erhoben werden dürfen. Sie verlangen eine fortgesetzte Theilung des Reiches. Noch leidenschaftlicher, als die Ziele ihrer Politik, ist die Sprache, die sie führen So heftig dürfen in Deutschland die Minister nicht angegriffen werden, und die deutschen Blätter m Wien beginnen ihrerseits eine aufgeregte Sprache zu führen. Sie verlangen, vielleicht aber zu voreilig, nach Maßregeln der Regie rung und sprechen von einem czechischen „Fenierthum." — Nach einer Mittheilung der „France" ist das hiesige Co- mit« officiell benachrichtigt worden, daß die französische Regierung ihre Agenten in den Donaufürstenthümern angewiesen habe, über die Judenverfolgungen, welche daselbst stattgefunden haben sollten, Untersuchungen anzustellen. Paris, 15. April. Der heutige „Moniteur" theilt die Rede mit, welche der Siegelbewahrer, Justizminister Baroche, bei dem Banket nach der feierlichen Grundsteinlegung der Kirche in Ram- ! Erscheint jedm Wochentag früh 9 U. j 11nserate «erden bis Nachm. 3 Uhr! , für die nächste Nr. angenommen. ! Berlin. Die „Boss. Ztg." meldet: „Die Vorarbeiten zu der in Aussicht gestellten Vorlage, die Aufhebung der Schuldhaft be treffend, sind jetzt soweit gediehen, daß die Einbringung derselben in den Bundesrath in dessen nächster Sitzung wird erfolgen können. Da der Justizausschuß des Bundesraths über die Frage bereits früher gehört worden ist, so wird die Sache selbst im Lundesrathe zu leinen längeren Discussionen mehr Veranlassung geben können, und also auch in der kürzesten Frist, um dann an den Reichstag zu gehen, ihre Erledigung zu finden. Die Handelskammern, welche über den Gegenstand der Vorlage ebenfalls gehört worden sind, besorgen in einer Aushebung der Schuldhaft keinerlei Nachtheile für den Handel. Die süddeutschen Staaten beabsichtigen, sobald der norddeutsche Bund mit der Aufhebung der Schuldhaft voran-' gegangen, ohne Zögern auch ihrerseits aus dem Wege zu folgen, so daß die Rückwirkung, welche die Aufhebung der Schuldhast aus die allgemeine deutsche Wechselordnung haben wird, in ganz scheinltch Deutschland genau dieselbe sein und durch diesen Umstand also ' dann auch die Rechtseinheit auf dem Gebiete der betreffenden Ge setzgebung für ganz Deutschland gewahrt bleiben wird." bonillet gehalten hat. Der Minister erwähnte die Vorbereitungen für den Ausbau der Vineinalwege und fügte hinzu: „Diese wichtige Arbeit fst ein Werk des Friedens und könnte nicht unternommen werden, wenn der Friede ungesichert oder ein Krieg bevorstehend oder nur wahr- nltch wÄe.Der Eifer der Regierung für die Ausführung des Projekts beweist, daß die Regierung den Frieden will und an den Krieg nicht glaubt. Der Kaiser will einen ehrenwerthen und einer großen Ration würdigen Frieden. Frankreich, seiner Kraft vertrauend und durch die Entwickelung seiner militärischen Orga nisation auf alle "Eventualitäten gerüstet, sucht nicht den Krieg. Wir haben die Ueberzeugung, daß Niemand daran denkt, uns ben Krieg «Mären zu wollen. Der Frieden Europas wird mithin nicht gestört werden. Glauben Sie daher nicht jenen Alarmrufen und Megs Phrasen, welche den Jrrthum und das Uebelwoüen ge wissermassen in periodischer Wiederkehr wieder laut werden lassen." — Der "„Köln. Ztg." wird aus Berlin geschrieben: Unter- richtcrc Privatnachrichten aus Paris versichern mit Bestimmtheit, daß die allgemeinen Instructionen des Herrn Benedeist, des fran zösischen Gesandten in Berlin, unausgesetzt darauf gerichtet sind, Alles zu vermeiden, was die guten Beziehungen zwischen Preußen und Frankreich stören könnte. — Am 13. April meldeten sich die ersten Hannoveraner aus der ehemaligen Legion auf der preußischen Botschaft zu Pa ris, um auf diese Weise ihre Rückkehr in die Heimath zu bewerk stelligen. Sie hätten es nicht mehr ausgehalten, in Frankreich umher zu lungern, sagten sie aus, und ihren Kameraden ergehe es nicht besser, nur fehle ihnen der moralische Muth, sich gerade an die preußische Botschaft zu wenden. Die Leute würben sehr freund lich ausgenommen und zunächst nach Aachen dirigirt, so daß ihnen, wahrscheinlich dadurch ermuthigt, Andere bald nachfolgen dürsten. Kiel, 13. April. Die Arbeiten an dem Marineetablissement bei Ellerbeck werden, wie man hört, in nächster Zeit mit großer Energie.begonnen werden. Eine bedeutende Zahl Arbeiter aus den östlichen Provinzen — man spricht von 1500 bis 2000 — wird hier erwartet. Für die Unterbringung derselben bei und in Ellerbeck werden besondere Vorkehrungen erforderlich sein. In Hof sind am 13. d. M. Nachts 14 Scheunen weggebrannt. Wien. König Georg beginnt jetzt in seinem kolossalen Hof staat Reduktionen vorzunehmen und hat einer Anzahl seiner Be amten und Dienerschaft gekündigt. Es scheint sich der Einfluß der Beschlagnahme seiner Revenuen nun doch fühlbar zu machen. Einige werthvolle Kunstgegenstände seines Silberschatzes läßt er jetzt im Kunstmuseum ausstellen. — Die heftigsten Widersacher der österreichischen Regierung sind gegenwärtig dre Slawen, welche fürchten, bei dem Ausgleich zwischen, den Ungarn und den Deutschen zu kurz zu kommen. An -er Spitze der Zwischen OMsjtM,stehhn hieWchep, Hiesc hq- Lissabon, 14. April. Es heißt, das Ministerium werde von den Kammern die Autorisation verlangen, die Habeas-Corpus-Acte zu suspendiren, um die Ruhe im Lande vollständig wiederherzustellen. Mexico. Die Erwartungen, die von gewisser Seite aus dem Siege der Juaristischen Partei für ein Aufblühen des mexikanischen Staates ge schöpft wordeü find, haben sich schlecht erfüllt. Die mexikanischen Zei tungen find voll Berichten über Straßenräubereien, die von Banden in der Stärke von 10V—300 Mann im ganzen Lande, überall, wo kein Militair steht, verübt werden. Die Schlagwörter: Eivilisation de» neunzehnte» Jahrhuuderts, Garantie der persönlichen Rechte, BolkS- souveränetät, gleiche Bertheilung der Lasten, materieller Fortschritte, Freihandel, Eisenbahnen, Telegrgphenlinien u. s. w., find so geläu fig,, daß sie Jedermann kennt , aber mit der Praxis steht e- scheu au«. Von Allem existirt nichts al« die pomphaften Worte. Da werden z. B. Privilegien von Eisenbahnen gegeben, und aus den Hauptstraßen, den Lebensadern des Lande«, existiren kaum einige Meilen in so schlechtem Zustande, daß ein guter Hausvater sein Testament machen muß, bevor er sich den wackeligen Holzgerüsten über Schluchten und Flüsse anvertraut. Nirgends hat der Handel solche Schranken wie in Mexiko. Unmäßig hohe Eingangszölle, denen JnternationSzölle, Verbrauchssteuer und eine ganze Reihe anderer Plagen beigefügt flud. In jedem Nest ist eine Zollbehörde, die von allen inländischen Erzeugnissen Zoll, erhebt: Jeder mann schreit dagegen, in den Congreffen der einzelnen Staaten werden lange Reden dagegen gehalten, und es bleibt, wie es war, weil doch die Ausgaben gedeckt sein müssen; im Gegentheil, man erhöht den Zaft noch um 1S oder SO Prokent, weil der tausendsgHen KiMhsWsi H Tatzisgeschichte. Berlin, 14. April. Der soeben erschienene „St.-Anz." enthält die (vom 13. April datirte) allerhöchste Verordnung, durch welche das Zollparlament aus den 27. April einberusen wird. — Weiter publicirt dah amtliche Blatt für den norddeutschen Bund das Gesetz, die Unterstützung der bedürftigen Familien zum Dienste einberusener Mannschaften der Ersatzreservc betreffend. — Ferner wird im „St.-A." der an den Reichstag gelangte Entwurf einer Gewerbe ordnung sür den norddeutschen Bund, nebst den Motiven mitgetheilt. Prch vierteljährl. 20 Nar. Inserate ! . werden die gespaltene Zeile oder deren > H Raum mit S Pf. berechnet.
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