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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.01.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187201101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18720110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18720110
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Paginierfehler: auf Seite 43 folgt Seite 42.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1872
- Monat1872-01
- Tag1872-01-10
- Monat1872-01
- Jahr1872
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 10.01.1872
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MßMM AltMM und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. 6. Erscheint i. Freiberg jcd. Wochcnt. Ab. ü U. für den and. Tag. Jnser. werden bis V. 11 U. für nächste Nr. angen. Mittwoch, den 1V. Januar Preis Vierteljahr!. 20 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 8 Pf. berechnet. 1872. Tagesgeschichte. Berlin, 8. Januar. Der „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht ein kaiserliches Gesetz vom 30. December 1871, betr. die Einrichtung für Elsaß-Lothringen. Von den wesentlichsten Bestimmungen sind folgende hervorzuheben: Die neue Verwaltungsorganisation schließt sich an die frühere französische Einrichtung an. Die drei Departe ments, in welche Elsaß Lothringen bisher zerfiel, bleiben unter dem Namen „Verwaltungsbezirke" bestehen und nehmen deutsche Namen an: Nieder-Elsaß (Bas-Rhin), Ober-Elsaß (Haut-Rhin) und Loth ringen (Moselle). Die an ihrer Spitze stehenden „Bezirkspräsidenten" üben dieselben Befugnisse aus, welche den bisherigen „Präfecten" zustanden; an die Stelle des „PräfecturratheS" tritt eine collegia- lische Behörde, die den Namen „kaiserlicher BezirkSrath" führt; neu ist dabei nur die „collegialische" Einrichtung. Die früheren Arrondissements, an deren Spitze die „Unterpräfecten" standen, sind durch eine größere Anzahl von Kreisen ersetzt worden. An Stelle der 12 Arrondissements sinv 22 Kreise getreten; an der Spitze derselben stehen „Kreisdirectisnen, welche dieselben Befugnisse ausüben, die durch die bestehenden französischen Gesetze dem Unter präfecten übertragen sind. Die neuen Reichslande haben insofern eine neue sowohl von den französischen, wie von den preußischen Einrichtungen abweichende Organisation erhalten, als die Befugnisse deS an ihre Spitze gestellten „Oberpräsidenten" denen den preu ßischen Oberpräsidenten gegenüber bedeutend erweitert worden sind; in Frankreich stehen bekanntlich die Präfecten direct unter dem Minister des Innern, ohne daß eine Zusammenfassung mehrerer Departements zu Provinzen oder Gouvernements stattfindet. Der „Kaiserliche Rath für Elsaß-Lothringen", welcher dem Oberpräsidenten als eine collegialische Behörde zur Seite gesetzt ist, wird gewisse Functionen ausüben, die in Frankreich dem StaatSrathe zustehen. Bremen. Die Auswanderung über hier ist von 46,763 Köpfen im Jahre 1870 auf 59,575 Köpfe im Jahre 1871 gestiegen. lieber Hamburg sind im vorigen Jahre 42,067 Menschen auSgewandert, 30,218 aus Deutschland und 11,849 anderswoher, nach den Ver einigten Staaten davon 38,425, nach Brasilien 1168 und 1906 nach Australien. Bon den hiesigen 59,575 Auswanderern des JahreS 1870 gingen 44,655 nach New Jork, 16,648 nach Bakti more, 3188 nach New-OrleanS und 1077 nach Galveston. Die Zunahme gegen 1870 erklärt sich einfach genug aus der damaligen Unterbrechung des Seeverkehrs durch den Krieg. Wien, 6 Januar. Bezüglich Croatien wurde gestern der ActionSplan festgestellt; doch beobachten die Regierungsorgane darüber das tiefste Stillschweigen, gewiß scheint, daß die Einigung mit den Nationalen nicht erzielt ist. — Das „N. Wiener Tage blatt" schreibt: Die überaus freundlichen Beziehungen, welche bis vor wenigen Wochen zwischen dem Grafen Andrassy und dem Grafen Beust bestanden, sollen plötzlich gestört sein. Graf Beust hat bekanntlich vor kurzer Zeit an den Präsidenten der Reichen berger Handelskammer, welche den früheren Reichskanzler bekanntlich zuerst in den böhmischen Landtag wählte und später ihm dies Mandat entzog, eine Antwort adressirt, in welcher er u. A. Oesterreich das Reich der „Unwahrscheinlichkeiten" nannte. Dieser Ausdruck, angewendet von einer Persönlichkeit, wie Graf Beust, soll in maß gebenden Kreisen peinlich berührt uud dem Grasen Andrassy ver anlaßt haben, den derzeitigen Botschafter in London darauf auf merksam zu machen, daß er, Graf Beust, als Stylist viel zu Vortheilhaft bekannt sei, als daß ein von ihm gewählter Ausdruck nicht srappiren sollte, welcher im publicistischen Gebrauch wohl geläufig sein und dort entsprechen mag, schwerlich aber von dem Botschafter Oesterreichs-Ungarns als Bezeichnung für diesen Staat hätte angewendet werden sollen. Wie Graf Beust diese Rüge ausgenommen hat, ist noch, nicht bekannt. - 8. Januar. Der Präsident des hiesigen ActionScomiteS der Altkatholiken hatte, wle die Morgenblätter berichten eine Au dienz beim CultuSministsr v. Stremeyer, welcher versprach der kirchlichen Reformbewegung volle Aufmerksamkeit zuwenden zu wollen. Paris, 5. Januar. Die Correspondenz Havas meldet: Der Herzog von Gramont soll bei seiner Vernehmung vor der betreffen den Commission wichtige Aufschlüsse gegeben haben, die nicht mit den in Journalen verbreiteten Nachrichten zusammenstimmen. Der Ex-Minister legte die Umstände dar, die ihn veranlaßten, auf die Hilfe Oesterreichs zu zählen, und behauptet die Existenz eine« Briefes des Kaisers Franz Joseph und des Grafen Beust, die keinen Zweifel darüber ließen. — Die Bureaus der Nationalversammlung haben gestern de« Gesetzentwurf des Herr« JuleS Simon über den obligatorischen Unterricht berathen. Der Streit, der darüber entbrannte, war sehr heftig und eS stehen stürmische Sitzungen in Aussicht, sobald die Versammlung in die öffentliche Berathung darüber eintreten wird. Von den 15 gewählten Commissions-Mitgliedern sind nur zwei dem Projecte des Ministers günstig, die Herren Carnot und Ricard. Unter den anderen Commissions-Mitgliedern bemerkt man mehrere Clericale. Diese Wahlen find um so auffallender, als etwa 70 Generalräthe sich kürzlich für den obligatorischen Unterricht ausge sprochen haben und außerdem die Municipalräthe saft aller großen Städte. London, 6. Januar. Das heute Mittag über das Befinden des Prinzen von Wales ausgegebene officielle Bulletin meldet: Die Genesung deS Prinzen schreitet in jeder Beziehung befriedigend fort. Rom, 5. Januar. „Gazetta usfiziale" veröffentlicht eia Decket, welchem zufolge die zwischen Deutschland und Italien abgeschlossene Convention wegen gegenseitiger Auslieferung von Verbrechern sofort in Wirksamkeit tritt. — Der Papst hat heute eine Deputation auS Irland empfangen, welche ihm eine Adresse überreizte. Konstantinopel, 6. Januar. Der Sultan hat die russisch türkische Convention wegen Legung eines Telegraphen-CabelS von Odessa nach Konstantinopel ratificirt. New-Aork, 7. Januar. FiSk, der Directer der Erie-Eisenbahn, wurde von einem gewissen StokeS durch einen Pistolenschuß tödtlich verwundet. (FiSk gehörte zu den berüchtigsten Schwindlern in den Vereinigten Staaten.) Sachsen. Freiberg. Jenes Wort: „Wohl zu thun und mirzutheilen vergesset nicht!" sahen wir am Epiphaniasseste Abends 7 Uhr auch in Mitte des Vereins „Saxonia" sich erfüllen. Durch die reichen Spenden der Mitglieder des Vereins war eS möglich gewesen, 29 armen Kindern ein sehr ansehnliches, im Werthe gegen je 2 Thlr. betragendes Geschenk zu überreichen, ebenso verdienen die Mühen, welchen sich die Männer infolge der Vorbereitung und Decorirung dieses frohen Actes unterzogen hatten, alle Anerkennung. AIS die Christbäume und die Lampions angezündet, die Gaben, bestehend in Stiefeln, Beinkleidern, Stollen rc., ausgebreitet und die Kinder an der Tafel aufgestellt waren, sangen mehrere Mitglieder des Gesangvereins „Stradella" zur Eröffnung der Bescheerung den VerS: „Auf Gott und nicht auf meinen Rath rc." und darnach den Vers: „Dies ist der Tag deS Herrn rc." Hierauf hielt Herr Berz verwalter Hänlein eine dem Zwecke trefftich entsprechende Rede, nach welcher gedachte Sänger als Schluß den Vers: „An dem, was wahrhaft glücklich macht, läßt Gott eS Keinem fehlen rc." vor-
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