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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.06.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187206291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18720629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18720629
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1872
- Monat1872-06
- Tag1872-06-29
- Monat1872-06
- Jahr1872
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.06.1872
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»8 und Amtsblatt de» Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträcht zu Freiberg u. Brand. Preil Vierteljahr!. 20 Ngr. Inserate Preis merietiayri. rv v-gr. 3n,era«e werden die gespaltene Zeile oder derm I Raum mit 8 Pf. berechnet. ^°148 Sonnabend, den 29. Juni edel. Krein chmittaz« indera. Ihr, i» ind. hit?-t« de- mv - rhub en der igegend. 'lge eine- Satte und rrt. Um i Bekami' Nachncht. Neuerdings coquettiren die Herren Franzosen wieder mit dem unfehlbaren Papstthum und lassen im Vatikan daS Feuer der Hoff nung nicht ausgehen, daß sie einst wieder die weltliche Macht der Päpste Herstellen werden. Natürlich haben derartige Demünstrationen auch die Bedeutung einer Drohung nach der italienischen Seit«? hin; allein die Italiener lassen sich nicht schrecken. Sie denken sogar schon an Rückforderung deS ihnen gestohlenen Gute-, der Provinzen Nizza und Savoyen. Wenigstens wurde dieser Tage einem französischen Blatte, das mit der Aussicht aus Einverleibung Triests kirren wollte, von einem italienischen Journal die Erwide rung, daß Italien vorher Nizza und Savoyen sich holen werde. Dies beweiset, daß Frankreichs Prestige in Italien zu dm be grabenen Dingen gehört. - , -, m. -usiu« iwoch« tritt«, ht „ Uttam 8vlä. Uiathtk Meder nittazz and. eh. g wn. >ch mit l. auf. iS beim üntrLgk ia«, den Unter. it meinem ndung gp lldev, das FortM en Maune ibertragen zuliruogt' n. 'ittwe. ach«, cdurch 4- Freiberg, 28. Juni 1872. Schmerzlicher noch als der Verlust der fünf Milliarden und vielleicht selbst als der Verlust von Elsaß-Lothringen, empfinden die Franzosen den Verlust ihres Einflusses nach Außen. Von langen Jahren her gewöhnt, jede beliebige fremde Angelegenheit als solche zu betrachten, in welcher die Interessen und die Würde oder schließ lich gar nur die „berechtigte Empfindlichkeit" Frankreichs ein ge wichtiges Wort mitzusprechen hatten, müssen sie es jetzt erleben, daß ihnen bei jedem Versuch einer Einmischung in anderer Leute Sachen mit kurzen Worten gesagt wird:' „Das geht Such nichts an; habt die Freundlichkeit, vor Eurer eigenen Thüre zu kehren." Europa gravitirt seit Sedan eben nicht mehr um Paris. Selbst die Gläubiger de» Bey von Tunis blicken mit mehr Hoffnung auf Berlin, als auf die Residenz des kleinen ThierS. Am erbittertsten sind die Franzosen darüber, daß die Italiener sich der Zuchtruthe ihres Prestige entzogen haben — dieselben Italiener, welche man in Paris seit jenem Kriege, der Oesterreichs Macht in Italien brach, als dankbare Sclaven Frankreichs betrachten zu dürfen glaubte. Aber die Italiener waren sich der Motive des Geschenkes, welches ihnen damals von französischer Seite gemacht wurde und ihnen nebenbei Nizza und Savoyen kostete, zu sehr be wußt, spürten überdies die Opposition Frankreichs gegen Vollendung der italienischen Einheit durch Einverleibung Roms zu lebhaft als Pfahl im Fleische, als daß ihre Dankbarkeit mehr als eine äußere Formalität hätte sein können, die aufhören mußte, als der ge fürchtete Nachbar machtlos am Boden lag. Jn's Volk waren ohne dies die französischen Sympathien nicht gedrungen und als die deutschen Siege über Frankreich die kostenfreie Krönung des Ge bäudes der italienischen Einheit ermöglicht hatten, da zwang die öffentliche Meinung sogar jene Kreise, welche aus dynastischen oder Partei-Interessen der Liebe zu dem gallischen Vetter pflogen, dies nicht mehr auf offenem Markte, sondern hübsch im Verborgenen zu thun. Die deutschen Sympathien wurden vollständig Meister; sie beherrschen die Presse und die Regierung. Erst jüngst noch sanden sie einen Ausdruck in der Reise des kronprinzlichen Paares «nach Berlin. Dies Alles wird von den Franzosen als krasser Undank gegen die generöse große Nation bezeichnet und die Wuth darüber spiegelt sich in der Pariser Presse auf tragikomische Weise ab. Anfangs versuchte man eS, die Italiener mit hochtrabendem Pathos zu cajoliren, um sie wieder in den Zauberkreis deS Prestige zu ziehen. Als dies aber nichts half, da kamen die Zornausbrüche, die bis heute noch fortdauern und sich in dem Maße steigern, in welchem die italienische Presse sich von ihnen gar nicht imponiren läßt, son« dern sie mit Hohn und Spott, oder auch mit Verachtung zurück weiset. ES ist kaum zu sagen, biß zu welchen Albernheiten die Pariser Presse in ihrer Gereiztheit sich versteigt. Natürlich lachen die italienischen Blätter über diese Capricten und ein römischer Lorrespondent bemerkt ganz richtig: wenn nicht schon deutsche I Sympathien in den Italienern vorhanden wären, so müßten die- I selben durch das paroxistische Treiben der Franzosen erst recht ent zündet werden. MNdlD beachte«, iträge i« tuscheln» rotze. >e. Erscheint i. Freiberg jed. Wochen». M. 6 U. für den and. Tag. Jnser. werden > bi« B. 11 U. für nächste Nr. angen. Tagesgeschichte. Berlin, 27. Juni. Der gestern vom JustizauSschutz und BundeSrath über daS Jesuitengesetz gestellte, mit Friedberg, Ney- maier, Held, Türkheim, Liebe und Krieger unterzeichnete Antrag fordert vom deutschen Reichsgebiete die Nichtgestattung irgend wel cher Thätigkeit deS ausgeschlossenen Jesuitenordens, namentlich in Kirche und Schule, sowie die Missionsabhaltung ohne die Anord nung der im Einzelfalle nothwendigen Verfügungen durch die Lau despolizeibehörden und empfiehlt den Landesregierungen die Be schränkung der gesetzlich zulässigen Jnternirung von Inländern auf- Fälle, wo OrdcnSangehörige außer Stande find, selbst einen be stimmten zulässigen Aufenthaltsort zu wählen, richtet ferner die Aufforderung an die Bundesstaatsregierungen, dem ReichSkanzler- amte von jeder Auflösung von OrdenSniederlaffungen, jeder Aus weisung oder Jnternirung den Namen und die persönlichen Ver hältnisse des Ausgewiesenen oder Jnternirten und endlich von Er hebungen über das Bestehen von dem Jesuitenorden oder sonstigen verwandten Orden und Categorien Anzeige zu machen. — Das unbestellbare Banndecret, durch dessen Behändigung die über den Professor vr. Reinkens verhängte excommuoicatio major perfect werden sollte, hat bis jetzt noch nicht in die Hände des Adressaten gespielt werden können. DaS fürstbischöfliche Ge neral-Vikariatsamt in Breslau hat deshalb auf Anordnung des Fürstbischofs an sämmtliche Pfarrer der Diöcese ein Circularschrei- ben versandt, in welchem diesen Herren angezeigt wird, daß die Ex- communication des Professor vr. ReinkenS erfolgt ist. DaS Ex« communicationS - Decret von den Kanzeln herab zu verkündigen, scheint man an betreffender Stelle mit Rücksicht auf die Haltung der Staatsbehörden nicht für räthlich zu halten. — Die Verhandlungen mit Frankreich wegen beschleunigter Zahlung der vertragsmäßigen Kriegskostenentschädigung und wegen entsprechender früherer Räumung französischer GebietStheile feiten unserer Truppen sind nunmehr in vollem Gange. Nachdem die französische Regierung in Verfolg der vorläufigen vertraulichen Besprechungen noch im Laufe der vorigen Woche bestimmte Vor schläge als Grundlage der Verhandlungen gemacht hat, find in den letzten Tagen dem deutschen Botschafter in Paris die erforderlichen Weisungen und Ermächtigungen zum Eintritt in die wirklichen Ver handlungen zugegangen. — Die Neubewaffnung der deutschen Armee mit dem verbesserten Zündnadelgewehr ist in voller Ausführung begriffen. Die Regi- meuter des GardecorpS find meist schon damit ausgerüstet worden, und verlautet dasselbe von dem 12. (sächsischen) ArmeecorpS. Al« Hauptvorzug der neuen Gewehre wird die Erweiterung de- Kera- iHusseS von 220 aus 350 und selbst 400 Schritt angegeben« Da«
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