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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187208016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18720801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18720801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-01
- Monat1872-08
- Jahr1872
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.08.1872
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Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. F176. Erschein« I. Freiberg jed. Wochen«. Ab. 8 U. für dm and. Tag. Jnser. werden bi« V 11 U. für nächste Nr. angen. Donnerstag, den 1. August. Preis vierteljährl. rv Ngr. Snsnale werdm dä« gespaltene Zeil« oder dem« Si-imi mt« 1 Ngr. berechnet. ML. Freiberg, 31. Juli 1872. ' V. Wir schließen heute unsere Auszüge auS dem mehrfach er wähnten Generalstabswerke, indem wir dem Capitel über die „Ereig nisse zur See bis zum 31. Juli 1870" noch Folgendes entnehmen: „Bei der großen Ueberlegenhcit der französischen Flotte konnten sich die norddeutschen See-Streitkräfte mit dem Feinde auf offener See nicht messen, ohne sich selbst mit größter Wahrscheinlichkeit der Ver nichtung und demnächst die saft vertheidigungSlosen Küsten der In vasion deS Feindes preiszugeben ; sie mußten sich vielmehr darauf beschränken, die KriegShäfen, die bedeutenderen Handelshäfen und die Flußmündungen mit Aufbietung aller Kräfte und Mittel gegen daS Eindringen des Gegners zu vertheidigen. Der Entwurf deS Vice-AdmiralS Jachmann über die Aufgabe der Marino in dem bevorstehenden Kampfe, welchem die Allerhöchste Genehmigung zu Theil wurde, stellte daher mit Recht diese defen sive Thätigkeit in den Vordergrund, schloß jedoch die Möglichkeit nicht aus, daß unter besonders günstigen Verhältnissen, mit Aus sicht auf partiellem Erfolg, ein Vorstoß durch die vereinigten drei Panzersregatten auSzusühren sei. Bei der Vertheilung der See- Streitkräfte waren demnach die voraussichtlichen Operationen deS Feindes, sowie ferner die Rücksicht aus solche Küstenpunkte maß gebend, welche einerseits den größten Werth besitzen, oder anderer seits durch Schiffe ausS Wirksamste vertheidigt werden können. DaS wichtigste Object der Vertheidigung war durch seine zukünftige Be deutung und seine Lage zu der Weser- und Elbmünduog das nahezu fertige, aber «och gänzlich unbefestigte Marine-Etablissement Wil helm-Hoven. Die hier concentrirten See-Streitkräfte liegen einer feindlichen Flotte, welche in die genannten Flußmündungen einzulaufen ver- sucht, in der Flanke, stets bereit, eine günstige Chance zum Angriff zu benutzen, oder die Verbindung eines nach Osten zu operirenden Feindes rückwärts zu unterbrechen. Die Vereinigung der drei Panzerfregatten war somit sür die Vertheidigung von Wilhelmshaven, sür die Möglichkeit eines Offen- fivstoßeS oder einer erfolgreichen Action eine Bedingung, während die Stationiruag der Panzerfahrzeuge „ArminiuS" und „Prinz Adal bert" auf der Elbe die Möglichkeit einer rechtzeitigen Coopera tion bot. Für die Vertheidigung der Ostseehäfen genügten dagegen ver- hältoißmäßig geringere Streitkräfte, um zusammenwirkend mit den Hafeobefestiguugen, deren Aufbau und Armiruog namentlich in Kiel aus'S Wirksamste gefördert wurde, und in Verbindung mit Sperrungen von Torpedos die Häsen und Flußmündungen gegen daS feindliche Eindringen zu schützen. Außer den sür die Vertheidigung unserer Küsten durchaus ersorderlichen Schiffen blieb sür eine etwaige Verwendung als Kreuzer nur die Corvette „Elisabeth", eil« Schiff von den besten Eigenschaften, aber doch nur von geringer Bedeutung gegenüber den zahlreichen und überlegenen Schiffen deS Feindes. Der plötzliche Ausbruch eines Kriege« war so wenig erwartet gmesin, daß die die; Panzerschiffe „König WMA", „Friedrich Carl", „Kronprinz" und „Prinz Adalbert" sich zu der Zeit, alt die ersten diplomatische» Verwickelungen eintraten, unter dem Be fehl Sr. königl. Hoheit deS Prinzen Adalbert von Preuße« zu einem Geschwader vereinigt, auf einer UebungSfahrt nach dem atlantischen Ocean befanden. Dieselben hatten am 10. Juli «ach einigen nöthig gewordenen Reparaturen den Hafen von Plymouth verlaffen, kehrten aber in Folge der bedrohlichen Nachricht«», welche daS nach Darmouth entsendete Panzer-Fahrzeug „Prinz Adalbert" am 13 überbrachte, nach Plymouth zurück, um di« Rückreise nach Wilhelmshaven anzutreten, wo sie am 16. eiotrafe» und Mit alle« Vorbereitungen für eine energische Abwehr d«S Feindes begannen. DaS Panzer-Fahrzeug „Prinz Adalbert" wurde, dem Ver- theidigungSplane gemäß, gleich nach de« Eintreffen de« Panzer- GeschwaverS auf der Jade »ach der Elbmüadung dirigirt. Da nach Lage der Verhältnisse auf eine gemeinsame Actio« der Seestreitkräfte verzichtet werde» mußte, wurde Sr. königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen von seine« Lommaudo abberus«, um an dem Feldzuge in Frankreich bei« Obtrcommaud» der I. Armee Theil zu nehmen. Der Oberbefehl über die Seestreitkräfte der Nordsee wurde dem Vice-Admiral Jachmann, derjenige in der Ostsee dem Stationschef zu Kiel, Contre-Admiral Heldt übertragen. Mit dem successtven Eintreffen der Reserven und Seewehr- Mannschaften Schritt haltend, erfolgte die Indienststellung der ge summten dienstbereiten Seestreitkräfte noch vor Beendigung de« MonatS. Der geschehenen Fertigstellung der Schiffe folgte un mittelbar deren DiSloctrung mit besonderer Rücksicht auf die Ent sendung der sür die Nordsee bestimmten Schiffe Inzwischen haben sich in Frankreich bei der Flotte die Uebel stände wiederholt, welche durch die übereilte KriegSerkläruug der Landarmee erwachsen waren. Der Minister Admiral Rigault sprach eS im Conseil offen aus, daß die Marine für einen großen Krieg nicht vorbereitet sei. Die plötzliche Indienststellung aller Schiffe mußte auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen; bei den ungenügenden Vorräthen der Arsenale fehlte es an dem Nöthigsten. ES erforderte daher eine verhältnißmäßig lange Zeit, einen Theil der Flotte seeklar zu machen. Erst am 24. Juli Nachmittags gingen tu Gegenwart der Kaiserin die Panzerfregatten „Surveillante," „Gauloise," „Guyenue," „Flandre," „Ocean," „Thetis," die Panzercorvette „Jeaane d'Arc" und der Aviso „Le Caffard" von Cherbourg auS in See. Zwei Tage srüher war dem Vice-Admiral Grafen Bouet- Willaumez mitgetheilt worden, daß er den Befehl über diese Flotte zu übernehmen habe, welche demnächst bi« zu 14 Panzerfregatten und durch eine größere Anzahl von Aviso'« verstärkt werdm solle... Die Instruction des Admirals Bouöt-Willaumez verwies ihn zunächst nach dem Sund. Die Fregatte „ThrtiS" hatte er «ach Kopenhagen zu detachiren, wo, wie e« scheint, bereit« Verhand lungen wegen einer Evolution eingeleitet waren. DaS Geschwader selbst sollte aber demnächst bei Nacht umkehren, um die preußischen Schiffe im Jahdebusm zu blokiren. Dort würden inzwischen die PMckuM her NM HqrkM kN M W. MMl HM
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