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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187402128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18740212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18740212
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1874
- Monat1874-02
- Tag1874-02-12
- Monat1874-02
- Jahr1874
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.02.1874
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NH Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. 1874 statt i n «cth-rst. besondett niß-KoM durch Mü' trachten, die unsere Zeit aufzuweisen hat. War es denn nicht ein Bischof, den die Pariser Commune so demonstrativ füstiiren Uetz? Das Unselige und Verderbliche der Stellung der katholischen Bischöfe im deutschen Reiche drückt sich eben in nichts Anderem so charak» teristisch aus, als daß sie in ihrer Feindschaft gegen das Reich den jenigen Umsturzmännern die Hand reichen, welche die Tage der Pariser Commune feiern und glorifictren. In dieser einfachen Thatsache liegt ihre Verurtheilung, ihre Zukunft. Um die Wette mit den Sozialdemokraten werden diese Römlinge in den Fragen des Militärgesetzes das deutsche Reich wehrlos und ohnmächtig zu machen bemüht sein. Den Ton, in welchem die Sozialdemokraten zu reden pflegen, ihren parlamentarischen Anstand, kennen wir all dem ersten Reichstage. Da ihre Zahl ans. 10 gestiegen — doch nein, wir müssen uns verbessern, denn der Bewunderer Spinoza'-, Johann Jacoby, hat sich soeben durch Ablehnung de» Mandat- seitens des Leipziger Landkreises an- ihrer Gesellschaft zurückge zogen — also da ihre Zahl auf 9 gestiegen, so werden sie sich noch weniger geniren, als vor drei Jahren. Welfische Partikularisten giebt es nur 4, unter ihnen wird Ewald den Reichstag öfterer belustigen. Freunde des Reiches zählen wir 144 National-Liberal», 45 Fortschrittsmänner, 10 bis 11 Mitglieder der liberalen Reichs partei; 25 Mitglieder der deutschen Reichspartei (auch Freikonser- vative genannt) und 20 Konservative. Diese sämmtlichen Fraktionen werden im Kampfe gegen die klerikal-sozialistische Opposition sich enger an einander schließen und mit einander wetteifern im Patrio tismus, in Einsicht und Thatkraft für das Beste der ReichS- institntionen, in der Entwicklung der bürgerlichen und religiösen Freiheit, in der Sicherung der Gesellschaftsordnung Deutschlands. Die heutige Situation ist al- ein Wink der Vorsehung zu betrachten, die kleineren Differenzen zu vergessen und die Hauptsachen mit gleicher und gemeinsamer Energie zu betreiben. Wir werden in der Vertheidigung der Militär-Organisation, welche Deutschland seine Einheit und sein Uebergewicht erkämpft hat, zusammen sehen: ehemalige Gegner, di»Jahrelang mit einander rangen,Konservative und Fortschrittsmänner. Sie werden die Basis deutscher Kraft und Sicherheit aufrecht halten gegen die Anläufe der Römlinge und Sozialisten. Der Ernst und die feierliche Stille, mit welcher diesmal die Thronrede angehört wurde, bis am Schluffe derselben wegen der gesicherten Fortdauer de» Friedens ein BeifallSrauschen ertönte, sind uns Beweis, daß auch der Reichstag seine Aufgabe und seine große Mission ebenso aufgefaßt, wie wir eS vorstehend gethan. ES gilt, mit aller moralischen Kraft, deren die edleren Geister in Deutschland fähig sind, das hohe Gut des einigen deutschen Vater- lanves und alle theuren Güter der Bildung, Gesittung und Freiheit .gegen die infernalen Kräfte und Stürme deutsch-feindlicher Clemente zu vertheidigen und zu erhalten. Und dieser Kampf kann nur siegreich enden, wenn unter uns selbst keine Zwietracht ausbricht. Mehr als je müssen wir heute das Wort beherzigen: „Seid einig, einig, einig!" 4 . Mist» P«ie vltrttljthrl. SO Ngr. Jnstrate «ertm die gespaltene Zeile »der deren Raum mit 1 Ngr. berechnet. 35 Donnerstag, 12. Februar. t/I- M V. 11 U. für nächste Nr. angen. ' " d Achtm getyor^. kameraou> M »8 vH »local «l. Ms! -i- Freiberg, den 11. Februar 1874. ES ist außer Frage, daß man gegenwärtig in ganz Europa mit größerer Spannung der Zusammensetzung und der politischen Haltung eines deutschen Reichstages entgegensieht, als der des englischen Parlaments, welches ja eben auch den Prozeß einer Neuwahl durchgemacht. Noch vor zehn oder zwölf Jahren hätten die Gebildeten in Deutschland oder sagen wir die politisch Denken den an einer Parlamentskrtsis in England ein größeres Interesse genommen, als an irgend einem Vorgang auf dem preußischen, sächsischen, bayerischen Landtag Was richtet jetzt Aller Augen auf den deutschen Reichstag? Ist es die Größe der seit einem Jahr zehnt in Deutschland vollzogenen Ereignisse? Ist es die ver mehrte Macht des gesteigerten Ansehen Deutschlands? Gewiß nicht allein die-, sondern auch die Einsicht, daß auf dem deutschen Reichs« tag große, alle Welt bewegende Fragen in den nächsten Jahren zur Entscheidung kommen werden; die Fragen nämlich von Staat und Kirche, von Gesellschaftsordnung gegenüber ihren Feinden, die moralische Kraft des deutschen Reiches gegenüber ihren Wider sachern in Elsaß-Lothringen. In voller Freiheit und unter Theil- nahme aller Gesellschaftsklassen ist der Reichstag mittelst allge meinen Wahlrechts gewählt worden, so daß alle Interessen, Mei nungen und Bestrebungen zum Ausdruck gelangen konnten. Um . so größeren Anspruch haben die Entscheidungen dieser Bersamm- ümg über die Lebensfragen auf die Beachtung der ganzen gebil deten Welt. Mit einer dichten Phalanx von 104 entschlossenen Streitern rückt die römische Partei heran, großentheils Theologen, geleitet und gesührt von einigen in allen Listen und Ränken geübten welt lichen Mitgliedern. Die Wahlen vom 10. Jaguar lieferten 92 Mkamvntane; dann brachten die Stichwahlen noch Herrn Mou fang in ihre Reihen; Elsaß-Lothringen liefert in 1b Bezirken 11 Ultramontane, darunter die beiden Bischöfe von Straßburg und Metz. Die anderen 4 Elsaß-Lothringer gehören zur französischen Protest-Partei, werden aber auch, falls sie im Reichstag bleiben, mit ihren Collegen bei jedem ultramontanen Partei-Interesse zu sammengehen. Die ganze Stärke der Phalanx können wir also auf 108 Mann berechnen. Wir werden sie allezeit bereit sehen, dem Reichskanzler da- Leben sauer zu machen, jede schwache Seite der Reichsfreundt auSzubeutrn, jeden partikularistischen Einfall zu unterstützen, jede Schwankung in der Einigkeit der liberalen Par teien zu einer ernsten Collision zu erweitern, jeden energischen Schütt der Reichsgewalt zu lähmen, jeden Fortschritt der Gesetz gebung zu hintertreiben oder wenigstens zu verzögern. Die Reichensperger'sche Rede, welche wenige Stunden vor Eröffnung de- Reichstages im preußischen Abgeordnetenhaus gehalten wurde und worin die Revolution in sichere Aussicht gestellt wird, falls der Staat fortfahre, Gesetze wider die Bischöfe zu machen, werden wir noch in unzähligen Auflagen zu genießen haben. Neben diesen 108 Ultramontanen lassen wir billig die 10 Sozialdemokraten aufmarschiren. Man sollte ten Anhang der Bischöfe und die Sozialdemokraten als die tiefsten Gegensätze be MK HW Uit Mi Dew. Lhrt,^ i MV s«. wtlWhr
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