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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187811248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18781124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18781124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-24
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.11.1878
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linken uren «en ¬ den men ihl- asms^ LS! ? . «erantvortlicher Redaltenr Inliv« Bra», in Freiberg. rr.ir 1878 Hake. Die letzte Lin Särge meiner Hoffnung, -aß Liebe ewig ist'. E. Thieme. Noch eine frische Slitthe leg' ich Dir ans das Grab, Ls ist die letzte Gabe, die hier ich für Dich hab'. In ihrem Kelche glänzet der Thau so hell und rein: Ls fiel aus meinem Äuge die Lhräne heiß hinein. Die Llüthe, weiß und duftig, die ich für Dich gepflückt, Wie fie den dunklen Lasen des Grabes leuchtend schmückt, Wit fie des Todes Stätte mit Himmelslicht erfüllt In meinem wunden Herzen das Weh -es Schtidens stillt'. Deut' ist der Tag der Todteu, hrut treibt's mich mächtig fort Mit liebevollem Sehnen an jenen heil'gen Ort, Wo nnn das Äuge schlummert, das ehedem so klar, Das Herz in Staub fich läset, das einst mein eigen war. Des Grabes dunkle Tiefe verdeckt der Slume Pracht, Ich schaue neues Leben, nicht düstre Grabesnacht, Lin neues Glück -urchströmt mich und eine Stimme spricht: Was Du dereinst verloren, da unten such' es nicht'.' Noch eine frische Slüthe leg' ich Dir auf Dein Grab, > Ls ist die letzte Gabe, die ich hier für Dich hab', Lin Zeichen meiner Schmerzen, weil Du geschieden bist, Pflicht gegen das Gemeinwohl, gegen die sittliche Hebung des Arbeiters und seine eigenen Interessen. Diese Lehre wird nachdrücklich von den Erfahrungen aus der Pariser Weltausstellung wiederholt. Seit jeher war man freilich in Frankreich an jener Ausbildung der Angehörigen des Kunstgewerbes thätig, der man sich bei uns erst seit ein paar Jahrzehnten zu widmen begonnen. Die Verbindung von Kunst und Handwerk ist in Frankreich in Fleisch und Blut übergegangen. Auf die Ausbildung der Lehrlinge werden außerordentlich große Summen verwendet. Obgleich den Künstlern die Samm lungen des Louvre, des Luxemburg, des Hotel Cluny, des Llneös ÜS8 arts st metiorL, neben einer Unzahl von Vor lesungen und Fortbildungsschulen zu Gebote stehen, sind dennoch jetzt binnen wenigen Wochen Millionen gezeichnet worden — nicht einfach vom Staat gegeben — um ein Llusös äss art» äseorativss in's Leben zu rufen. Angesichts der jetzt bewiesenen Ueberlegenheit sagen sich gleichwohl die Franzosen: die anderen Völker rühren sich auch, England, Belgien, Oesterreich drohen uns einzuholen; wollen wir an der Spitze bleiben, uns selbst und unserem Nationalwohl stand zu Liebe, so müssen wir dafür sorgen, daß uns aus gezeichnete Arbeitskräfte verbleiben und neue heranwachsen. Auf diese Weise hat der französische Meister allen Ouvriers den Arbeitsstolz anerzogen, welcher einer der mächtigsten Hebel der geistigen und geschicklichen Ueberlegenheit der französischen Industrie ist. Vor Allem thut uns also gewerbliche Erziehung, bester und umfastender als bisher, Noth, damit Erziehung zum nationalen Arbeitsstolz. Mit unseren Gewerbeschulen ist es lange nicht genug; es bedarf noch mehr der Fortbitdungs- und Fachschulen und dann einer tüchtigen Anleitung in der Lehrwerkstatt. In alledem vermag das Bürgerthum aus eigner Kraft sehr viel und das Meiste zu thun. Jedes Handwerk kann sich bei gutem Willen korporativ vereinigen, m seine Fachschule zu unterhalten. Für die Ausbildung der Lehrlinge gar ist nur der Meister da und es ist nicht einzusehen, weshalb bei uns dazu mehr Gesetze nöthig sein sollten als in Frankreich. Das neue, vom 1. Januar 1879 an giltige Gewerbegesetz bietet für jeden Meister genügen den Schutz gegen die lässigen Gesellen und Lehrlinge, ob wohl dies Alles ja nicht das ersetzt, was es bewirken soll, daß nämlich der Arbeiter mit Freude und Stolz auf feinen Beruf erfüllt wird. Daß das Element der Ehre, richtig angewendet, das wirksamere Mittel zur Hebung des Arbeiterstandes ist, kann nur Derjenige leugnen, der wegen eigener Unbildung immer Lie sei ein klares Zeichen von meinem tiefen Schmerz, Der sich seit Deinem Schei-rn vergraben in mein Herz; Die Welt mit ihren Freuden, so hrißbegrhrt, so schön, Wie isi sie arm geworden, seit Dn mußt von mir geh n! nur mit Zwang bei Anderen durchzukommen glaubt. Im Punkt der Ehre ist man ja überhaupt innerhalb unseres Bürgerthums noch viel zu gleichgiltig und selbst un empfänglich, sonst hielte man die Polizei nicht so gern für die nothwendige Macht der öffentlichen Erziehung. Aber auch in dem Punkt ist man es, daß selbst unser wohl habenderes Bürgerthum gern Gelegenheitskäufe, billig und schlecht, macht, während in Frankreich auch hierin auf nationalen Stolz gehalten wird. Damit erhält man das Handwerk und die Industrie auf der Bahn der Reellität. Wenn jeder Käufer nur das Nothwendige, aber dies nur in bester Qualität zu kaufen sich angewöhnt, so wird auch die gesammte Produktion gezwungen, nur reelle Waare zu liefern. Hebung der nationalen Arbeit. Der große äußere Triumph, den Frankreich mit seiner letzten Weltausstellung errungen hat, ist auch zugleich ein außerordentlich moralischer. Frankreich stellte dabei für fein Theil mehr aus als die ganze übrige Welt; aber mit dieser Ueberlegenheit in der Quantität stand die der Qua lität im Einklang. Alls kompetenten Stimmen sind darüber einig und die Welt muß es sich trotzdem und alledem ge fallen lasten, Frankreich in Bezug auf Vervollkommnung der Industrie und der Arbeit und damit der Mittel aller Zivilisation an der Spitze der Völker stehen zu sehen. Wir können jetzt wieder bescheidener von uns denken und der kurze Rausch, in den uns ein glücklicher Krieg versetzt hatte, ist ja auch längst der grauen Ernüchterung gewichen. Seit jenem Wort Reuleaux's, das wie eine > niederschmetternde Bombe in die deutsche Geschäftswelt uiederfuhr, ist man bei uns wirklich mehr und mehr zu der Einsicht gelangt, daß wir bei allen unseren vorzüglichen Anlagen zur Arbeit, bei allem Fortschritt in industriellen Unternehmungen, doch den nationalen Stolz auf Arbeit verloren haben, der einst in unseren Zünften so mächtig und segensreich und ebenso in dem städtischen Bürgerthum vorherrschte. Natürlich wiederholt sich nichts in gleicher Wirkung in der Geschichte und es könnte nur ein Verkennen des Cha rakters unserer Neuzeit bedeuten, sich von Wiederher stellung der alten, abgethanen Zünfte einen Segen für unser Handwerk zu versprechen. Wie mit dem Schutzzoll unserer Industrie höchstens vereinzelt die täuschende Ge- sundheitsblüthe der Schwindsucht aufgetrieben würde, so wird jede bevormundende Fesselung der Arbeit nichts von alledem bewirken, was ihr fehlt. Die Franzosen bieten uns ja auch in dieser Hinsicht nicht das geringste Beispiel zöpfischer Moral, sondern ganz andere, denen nachzufolgen der deutsche Handwerkerstand aus eigener Initiative sich entschließen muh, will er nicht und mit ihm ein Haupt theil unserer nationalen Arbeit vom Weltmarkt zuletzt gänzlich ausgeschlossen werden. Plötzlich können wir die Geschicklichkeit und den ehr geizigen Geist, welcher die französische Arbeit so überlegen macht, bei unseren Arbeitern und Handwerkern nicht her- vorbrtngen ; das ist klar. Aber wir müssen eifrig Hand anlegen, dazu die Mittel zu bieten und die lernende Jugend in bessere Geschmacksbahnen zu lenken, als es seit her im Allgemeinen der Fall war. Der zünftige Meister von einst hatte die Pflicht, für die Ehre seines Handwerks einzustehen; jetzt muß es der freie Meister ebenfalls aus — «0. —- Somtag, dm 24. November. Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenom men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile oder deren Raum 1b Pfennige. Tagesschau. Freiberg, 23. November. Der Bundesrath hielt vorgestern eine Plenarsitzung unter Vorsitz des Präsidenten des Reichskanzleramts, Staats ministers Hofmann. Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzung theilte der Vorsitzende mit, daß der königl. sächsische Staatsminister der Finanzen Freiherr v. Kön- neritz an Stelle des königl. sächsischen StaatSministers der Justiz v. Ab eken und der grobherzoglich hessische Präsident des Ministeriums der Finanzen, Wirkt. Geh. Rath Schleier macher, an Stelle des seitherigen großherzoglich hessischen Präsidenten des Ministeriums der Justiz, Wirkl. Geh. RatHS Kempff, zu Bevollmächtigten zum Bundesrath ernannt worden seien. Vorlagen betreffend ») die Kosten der Ver waltung der Reichssteuern, b) die Revision des Zolltarifs, <-) die Abänderung der Bestimmung im 8 44 des Ersenbahn- Betriebsreglements bezüglich des Ersatzes für den Verlust von Thieren, ä) die Feststellung von Normen für die Re gelung des Dienstes der nach Maßgabe des 8 139b der Gewerbeordnung anzustellenden Aufstchtsbeamten, sowie An träge Lübecks betreffend die Revision der im Gebrauche der Zollbehörden befindlichen Maße und Gewichte und betreffend die Aussicht über die Ausführung der Vorschriften der Ge werbeordnung bezüglich der Verhältnisse der Fabrikarbeiter im lübeckischen Gebiete, wurden den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. Hierauf wurde über die Besetzung erledigter Stellen bet den kaiserlichen DiSzipttnarkammern zu Danzig und Erfurt Beschluß gefaßt. Auf Bericht des Ausschusses für Zoll- und Steuerwesen wurde beschlossen, daß die von der Pariser Ausstellung zurückkommenden Kunstgegenstände unter gewissen Voraussetzungen ohne Revision zollfrei wieder einzulassen seien. Zwei an den Bundesrath gerichtete Ein gaben, nämlich: eine Eingabe des Spielkarten-Fabrikanten August Thieme zu Rochlitz in Sachsen, betreffend Ab stempelung der Spielkarten und eine Eingabe der Lauen- burg-Wandsbecker Zündwaarenfabriken Phönix betreffend die Besteuerung der Zündhölzer wurden den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. — Das Berliner Polizeipräsidium -«MM Amtsblatt für dir königlichen Md Wüschen Behörden zn Freiberg und Brand. M -M Erscheint jeden Wochentag Abends « Uhr für den /0 > / ZÄ andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2S Pf., E. H » L zweimonatlich 1 M. bO Pf. u. emmonatl. 7b Pf.
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