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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189006214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900621
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-21
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.06.1890
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Freiberg, den 20. Juni 1890. Königliche Amtshauptmannschast. Vr. Hbld 43. Jahrgang. — Sonnabend, den 21 Juni Mittwoch, den 25. Juni 1«SO, Bormittags S Uhr, an Ort und Stelle freiwillig versteigert werden. Die näheren Versteigerungsbedingungen sind aus dem an hiesiger Gerichtstafel aus hängenden Anschlag zu ersehen. Königliches Amtsgericht Brand, am 18. Juni 1890. vr. < Förster. M Tageblatt Amtsblatt für die königliche» und städtischen Behörden zn Freiberg und Brand So ist denn auch die Aufnahme, die das Uebereinkommen in der deutschen Presse gefunden, die denkbar günstigste. Kolo nialfreunde und Kolonialgegner begegnen sich in Vieser Auf fassung, wenn auch aus verschiedenen Beweggründen. Ob bei Beiden aus den oben dargelegten Gründen auf den allgemeinen Jubel mit der Zeit nicht ein kleiner Kater folgen wird, ist freilich noch nickt ausgemacht. Auch von England kann man behaupten, daß dort die öffentliche Meinung zum überwiegend größten Theil das Uebereinkommen billigt. Daß sich John Bull die Zugeständnisse in Afrika wohl gefallen ließe, war nicht zu bezweifeln. Darüber verlieren selbst die Blätter kein Wort, die aus der Abtretung Helgolands an Deutschland dem Lord Salisbury ein Verbrechen machen möchten. Namentlich sind es die irischen und die radikalen Blätter, die diesen Punkt des Vertrages ausbeuten, um Stimmung gegen das Ministe rium zu machen. Hierbei vergessen sie gänzlich, daß in frü heren Jahren gerade radikale Abgeordnete es waren, die im Parlament für eine Abtretung des für England „doch nur lästigen" Besitzes eintraten. Diesen zum Theil sehr heftigen Auslassungen einiger wenigen regierungsfeindlichen Blätter ist jedoch kein besonderer Werth beizulegen. Man nimmt vielmehr mit Bestimmtheit an, daß das Parlament den Vertrag in allen seinen Theilen gut heißen wird. Selbst Gladstone hat die Abmachungen gebilligt und wird sie nicht bekämpfen. Einstimmig heißt auch die österreichische Presse das deutsch- englische Uebereinkommen gut. Das Urtheil derselben ist in diesem Falle schon deshalb von einigem Werth, weil sie aus der Entfernung leidenschaftslos beobachten und das Für und Wider billig abwägen können. So schreibt das dem auswärtigen Amte nahestehende „Fremdenblatt": „Alle Differenzen mit England, welche sich aus der deutschen Kolonialpolitik ergaben und stets eine Trübung der sonst so innigen Beziehungen zwischen beiden Reichen befürchten ließen, erscheinen damit endgiltig beseitigt und die engste Annäherung Englands an Deutschland besiegelt. Beide Parteien haben Opfer gebracht, dafür aber auch erhebliche Vortheile errungen und ihre Interessensphären in Afrika nunmehr klar begrenzt. Die Position Englands in Afrika wird durch sein Protektorat über Zanzibar gekräftigt, dagegen wird die Erwerbung Helgo lands in ganz Deutschland mit besonderem Jubel begrüßt werden." Ganz in demselben Sinne äußert sich die italienische Presse, die die Vereinigung Helgolands mit Deutschland als ein nationales Ereigniß bezeichnet. Nur „in Paris ist man nicht heiter", sondern gönnt weder dem Einen noch dem Andern Theil seinen Erfolg. Am meisten aber fürchtet man, daß neben dem offiziellen Vertrag noch geheime Abmachungen bestehen, die sich auf Zusagen Deutschlands gegenüber der englischen Politik in Egypten beziehen. Man nimmt an, daß Lord Salisbury Helgoland nur deshalb abgetreten habe,' um in Egypten und Neufundland gegenüber Frankreich freie Hand zu bekommen. Auch daß Deutschland der Nachbar des Kongo staates wird, auf welchen Frankreich bekanntlich das Vorkaufs recht besitzt, beunruhigt die Franzosen nicht wenig. Wir in Deutschland aber werden uns wegen eines etwaigen deutsch- französischen Grenzkrieges in Zentralafrika noch lange keine grauen Haare wachsen lassen. Der Kolonialverlrag. Noch immer beherrscht der deutsch-englische Vertrag das politische Interesse. Wenn es die Diplomatie darauf abgesehen hatte, der Welt einmal eine Neberraschung zu bereiten, so hat sie hierbei ihren Zweck in denkbarster Vollendung erreicht. Wer hätte auch daran gedacht, daß das kleine Felseneiland Helgoland einmal berufen sein würde, eine so hervorragende Rolle in der afrikanischen Kolonialpolitik zu spielen I Der deutschen beziehentlich der englischen Diplomatie ist es aber ge lungen, die Insel zum Ei—land des Kolumbus zu machen. In Afrika selbst lagen die Verhältnisse derart, daß auf eine, beide Seiten, d. i. Deutschland und England, befriedigende Abgrenzung der Interessen kaum gehofft werden konnte. Da ist ein findiger Diplomat — ob es ein deutscher oder ein englischer gewesen, ist, wie gesagt, noch nicht ausgemacht — auf den glücklichen Gedanken gekommen, daß England in der Insel Helgoland einen vorzüglichen Trumpf in seiner Karte hat, mit dem es bequem ein paar Tausend Quadratmeilen in Afrika „stechen" könnte. Dieser Gedanke ist denn auch in der ausgiebigsten Weise verfolgt worden, und so stehen wir heute vor einer Abmachung, die das deutsche Reich in den Besitz der lang begehrten Felseuinscl^bringt, die, obgleich von deutschen Stammesgenosscn bewohnt und in deutschem Meere gelegen, bisher doch ein fremder Posten war im eigenen Lande. Für England hatte die Insel wenig oder gar keinen Werth, ja Lord Salisbury, der englische Minister des Aeußern, erklärte sogar, die Insel würde in einem Kriegsfall die Verantwortlich keit Englands bedeutend vergrößern, ohne zu dessen Sicherheit beitragen zu können. Vergegenwärtigt man sich noch, daß die Verwaltung der Insel den Engländern jährlich ein paar Tausend Pfund Zuschuß kostet, so sollte man denken, England würde noch etwas darauf gezahlt haben, um das Inselchen mit seinen 2000 Einwohnern auf anständige Art los zu werden. Da hätte man jedoch die Rechnung ohne den bei den Engländern nun einmal stark ausgeprägten „Erwerbssinn" gemacht. Wie die hier als bekannt vorausgesetzten deutsch-englischen Abmachungen ergeben, hat sich England das Stückchen europäi schen Felsen recht schwer mit afrikanischem Sand auswiegen lassen, viel theurer als unsern deutschen Kolonialfreunden lieb ist. Schon daraus, daß die bedeutendsten englischen Blätter nahezu einstimmig das Abkommen als gerecht und für England günstig bezeichneten, während sie vorher eine nervöse Unruhe wegen der vielleicht zu großen Nachgiebigkeit, Lord Salisburys an den Tag gelegt, kannte man mit Bestimmtheit schließen, daß die Engländer kein schlechtes Geschäft bei dem Handel gemacht hatten. Dem ist auch in der That so. England erhält das Protektorat — drücken wir uns weniger diplomatisch aber deutlicher aus: die unumschränkte Herrschaft — über Zanzibar, erhält das deutsche Witugebiet — Deutschland giebt also den Sultan von Witu, einen treuen Bundesgenossen, seinen er bitterten Gegnern Preis — erhält die Somaliküste, ferner Uganda, das reichste Land im Innern Afrikas, und alles Land westlich vom Viktoria - Nyanza bis zum 1. Grad südlicher Breite; das riesige Gebiet nördlich von dieser Linie ein- AbolmeMnts-Eilülldmlg. Zum Ouartalwechsel erinnern wir unsere geehrten Leser an die rechtzeitige Erneuerung des Abonnements, damit in der Zusendung unseres Blattes keine Unterbrechung eintritt. Auch die neu hinzutretenden Abonnenten ersuchen wir ergebenst um zeitige Anmeldung, da eine Nachlieferung von Exemplaren nur ausnahmsweise geschehen kann. Der „Freiberger Anzeiger" wird auch fernerhin seine gemäßigte und objektive Haltung beobachten und den Lesern von allen interessanten Ereignissen des In- und Auslandes so schnell wie möglich, zum großen Theile durch telegraphische Berichterstattung Kennlniß verschaffen. Die besonders wichtigen Tagesfragen werden wie bisher in den regelmäßigen Leitartikeln eingehende sachliche Besprechung finden. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges berücksichtigt werden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts - und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, sowie Mit« theilungen über Obst- und Gartenbau. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur gediegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. In der werden die Preisräthsel auch während des Tommerhalbtahres fortgesetzt. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, die gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postansralten, sowie die bekannten Ausgabestellen entgegen. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt". schließlich der Aequatorialprovinz mit Wadelai bleibt gleich falls dem englischen Einflüsse gesichert. Alles, was vr. Peters auf seiner Reise für Deutschland gewonnen, wird also unbesehen an England abgetreten. Dis aufopfernde Bemühen des kühnen Reisenden war umsonst, und auch das Unternehmen Emin Paschas wird vielleicht durch die jetzigen Abmachungen ein in seinen Zielen verfehltes sein. Die gegentheilige Behauptung, daß die Grundlagen des Abkommens gerade von Emin selbst her rührten, hat kaum einen Blick der Wahrscheinlichkeit für sich. Ver schwindend gering gegenüber den Errungenschaften Englands sind die Zugeständnisse, die Deutschland in Afrika gemacht worden sind. Daß das deutsche Reich den von der ostafrika nischen Gesellschaft gepachteten Küstenstrich als Eigenthum erhalten soll, kann man kaum als ein Zugeständniß ansehen: dieses Verhältniß wäre über kurz oder lang von selbst einge treten. Die Ostgrenze von Damaraland wird ferner bis zum oberen Zambesi vorgeschoben, damit sind acker in der Haupt sache die deutschen Errungenschaften in Afrika zu Ende. Diese Abmachungen an sich würden in Deutschland nur geringe Befriedigung Hervorrufen. Versöhnend wirkt erst die Abtretung von Helgoland, und zwar um so gründlicher, als Niemand auf diese Lösung der Frage gehofft hatte. Doch auch hier wird das „Aber" nicht ausbleiben. Die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" nennt diesen Theil des Uebereinkommens einen „idealen Erfolg." Sie hat Recht, denn für die Behauptung eines materiellen Erfolges müßte der Beweis erst erbracht werden. Materiell wird uns der Besitz Helgolands sogar recht beträcht liche Opfer kosten. In Marinekreisen, so sagt man, wird die Abtretung Helgolands mit großer Genugthuung begrüßt, da die Insel vollständig die Mündungen der Jahde, Weser und Elbe beherrschen, und sich somit als ein neuer werthvollcr Stützpunkt unserer Marine in der Nordsee erweisen wird. Sollte hinter dieser an sich so harmlos klingen den Bemerkung nicht ein neuer Nachtragsetat zu wittern sein? So lange die Insel in englischem Besitz war, mußte sie für den Fall eines Krieges als neutral gelten — denn an die Möglichkeit eines Krieges mit England denkt heute in Deutsch land kein Mensch. Nach Abtretung der Insel an Deutschland liegen die Verhältnisse aber anders. Eben gerade wegen seiner werthvollen militärischen Lage wird Helgoland ein viel um strittener Punkt sein, und so wird sich ganz von selbst die Nothwendigkeit ergeben, daß es militärisch befestigt wird. Da hätten wir also einen neuen Kolonialnachtrags-Etat, aber für Deutschland! In Einem aber darf man die Abmachungen zwischen Deutschland und England mit Freuden willkommen heißen: Unsere Kolonialpolitik tritt durch dieselben in ein klares Verhältniß, sie kann zielbewußt vorgehen und sich in sonderheit praktischen Zielen zuwenden. Nicht minder erfreu lich ist es auch, daß ein, wie zu hoffen ist, dauerndes Einverständniß zwischen den beiden in Afrika vornehmlich rivalisirenden Nationen erzielt ist. Allem Anschein nach ist durch dieses Uebereinkommen auch die Stellung Lord Salis burys eine festere geworden, ein Erfolg, den man in Deutsch land gleichfalls nur mit Freuden begrüßen könnte, denn die Politik Salisburys ist von jeher im Gegensatz zu der Glad stones eine dem Dreibund geneigte gewesen. Grimdstücksversteigerung. .... .... — - , . . , . o .... Erbtheilungshalber sollen die zum Nachlasse weil, des Waldarbeiters Gustav Hermann Der von der Freiberg - Tepl.tzer fiskalischen Straße abzwe.gcnde nach der Lorenz fchen Robert Baumgart in Mulda gehörigen Haus-, Feld- und Gartengrundstücke, Foll 6 des Grundbuchs für Mulda, vorm. Ritterguts-Anth., Nr. 97 des Brand-Cat. und Nr. 580a, 580b, 552, 581, 582 des Flurbuchs nebst anstehender Ernte, welches Besitzthum ortsgerichtlich auf 3000 Mark — Pfg. gewürdert worden ist, Inserate werden bit Bormittag 11 Uhr angenom- o/b/b men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle I I ff oder deren Raum lb Pfg.
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