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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189009213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900921
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-21
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.09.1890
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.V 22«.! Erjcheint jeden Wochentag Nachmittags tlhr sür dm andern Tag. Brei» vierteljährlich 2 Mart 2b Pfg, zweimonatlich 1M 5V Pf. und einmonaüich 7b Pt, 43. Jahrgang. Sonntag, den 21. September. Inserate »erden bi» Bormittag 11 Uhr angenorn- » mm und bcttögt der Preis sür die gespaltene Zeile I FATH» I oder derm Raum 1b Pfg. L.W V Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II § 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Rcichsgesetzblatt Seite 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Haupt marktortes Dresden im Monat August dieses Jahres festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen im Monate September dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt im Lieferungs- verbande der hiesigen Königlichen Amtshauptmannschaft 9 Mk. 73,« Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 Mk. 68,7 Pfg- für 50 Kilo Heu, 3 Mk. 18,« Pfg. sür 50 Kilo Stroh, was zur Nachachtung andurch bekannt gemacht wird. Freiberg, den 20. September 1890. Königliche Amtshauptmanuschaft. Vr. LLukerltorii. Hbld. Auf Folium 350 des Handelsregisters sür die Stadl Freiberg, die Firma Freiberger Anzeiger und Tageblatt, Braun und Mauckisch daselbst betreffend, ist heute verlautbart worden, daß der Mitinhaber der vorgenannten Firma, Herr Eduard Julius Braun, Nedakteur in Freiberg, in Folge Ablebens ausgeschicden und daß Frau Hedwig Rosalie verw. Redakteur Braun geb. Schulz daselbst Mitinhaberin der Firma, sowie daß die Letztere von der Ver tretung der Firma ausgeschlossen ist. Freiberg, am 19. September 1890. Königliches Amtsgericht, Abth. Ile. Hpt. Bekanntmachung. Die der Stadtgemeinde Freiberg gehörigen Pachtstücke Nr. 18 und 19 und 25 der soge nannten Gemeinvevorwertsfelder — Theile der Parzelle Nr. 2202 des Flurbuchs für Freiberg — von denen die ersteren beiden zusammen 90,2 n Fläche enthalten, während das letztere 69,9 » Fläche enthält; ferner das Pachtstück Nr. 15 der sogenannten Nathvorwerksfelder — Theil der Parzelle Nr. 268 des Flurbuchs für Zug — mit einem Flächeninhalt von 3 da 9,3 a, werden mi Ende September nächsten Jahres pachtfrei und sollen vom 1. Oktober 1891 ab au 8 Jahre anderweit verpachtet werden. Pachtliebbaber werden hierdurch aufgefordert, in dem auf Sonnabend, den 4. Oktober d. I., Bormittags 11 Uhr, anberaumten Termin im Rathhause — Zimmer Nr. 5 — sich rechtzeitig einzufinden, ihre Gebote eröffnen und des Zuschlags sich zu gewärtigen. Die Auswahl unter den Bietern und die Zurückweisung aller Gebote bleibt Vor behalten. Freiberg, den 18. September 1890. Der Stadtrath. Nürmler. Fhrg. Bekanntmachung, die öffentlichen Impfungen betr. Um Gelegenheit zu geben, die bisher unterlassenen Impfungen im laufenden Jahre noch nachzuholen, haben wir zur Vornahme der öffentlichen unentgeltlichen Impfungen für Mittwoch, den 24. September ds. Js., Vormittags 9—1V Uhr im Kaufhause noch einen Termin anberaumt, während die Revision der Impflinge Dienstag, den 30. September er. ebendaselbst um dieselbe Zeit stattfinden soll. Unter Bezugnahme auf die in unserer Bekannt machung vom 27. Mai d. Js. angedrohten gesetzlichen Strafen wird Solches hiermit zur öffent lichen Kenntniß gebracht und im klebrigen noch darauf hingewiesen, daß die autzerhalb der öffentlichen Impftermine ausgestellten Impfscheine oder Jmpfbefretungs- «achweise, soweit nicht schon geschehen, nunmehr baldigst an Rathsstelle, Zimmer Nr. 5, vorzulcgen sind. Freiberg, am 18. September 1890. Der Stadtrath. Kßlg. Bekanntmachung. Montag und Dienstag, den 22. und 23. September dieses Jahres sollen sämmtliche Expeditionen und Kaffenlokalitäten des Rath- und Stadthauses gereinigt und gescheuert werden, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß an diesen beiden Tagen nur unaufschiebbare Geschäfte erledigt werden können. Freiberg, den 13. September 1890. Der Stadtrath. NSssIvr. Neff Bekanntmachung, das Ziehkinderwesen betreffend. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 30. August 1886 bringen wir an durch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die zweite der in diesem Jahre stattfindenden ärzt lichen Hauptuntersuchungen der im hiesigen Stadtbezirk befindlichen Ziehkinder, welche noch nicht schulpflichtig und nicht bei verwandten Personen untergebracht sind, Mittwoch, den 24. September 1890, Nachmittags 3 Uhr, in der Kastenftube deS Kaufhauses anberaumt haben. Es werden daher die betreffenden Ziehmütter, welche auf Erfordern Aus kunft über Namen, Geburtsort, Alter und sonstige Familienverhältnisse ihres Ziehkindes und dessen Eltern zu geben in der Lage sein müssen, hierdurch aufgefordert, die Ziehkinder gedachter Art am genannten Tage dortselbst unter Vorzeigung des polizeilichen Erlaubnißschemes den mit der Untersuchung beauftragten Herren Aerzten vorzustellen. Unentschuldigte Berfäumnitz der Vorstellung des Kindes verwirkt die Berechtigung zum Halten von Ziehkindern. Freiberg, den 15. September 1890. Der Stadtrath. Abtheilung sür Armensachen. Idi». Vgl. Rheinisch-Wtstfülisch-Sächsischer Berbands-Güterverkehr. Am 1. Oetover d. Js. treten Nachtrag I zum Heft 1, II . - 2, - I - - 3 des Tarifs in Kraft, welche außer einigen Berichtigungen Entfernungen für die neu aufgenommenen Stationen Bärenstein bei Weipert, Breitenhof, Cunewalde und Halsbrücke der Königlich Sächsischen Staatsbahnen, Birten, Goch, Hassum, Pr. Uedem und Xanten der Nordbrabant- Deutschen Eisenbahn und Morsbach bei Wissen, Sudmühle, Volperhausen und Wisserhof des Eisenbahn-Directionsbezirks Köln (rechtsrheinisch) enthalten. Die Entfernungen sür die 4 zuletzt genannten Stationen gelten erst von einem noch be kannt zu machenden weiteren Termine. Die gegen seither erhöhten Entfernungen für die Verkehrsverbindungen Weipert-Langen- berg und Zeitz (S. St. B.) — Bleialf treten erst mit 1. November 1890 in Kraft. Vom gleichen Tage ab kommt die in den Rheinisch-Westfälisch-Sächsischen Gütertarif, Heft 2 einge stellte Entfernung für Wolfsgefärth-Montenau in Wegfall. Dresden, am 17. Seplember 1890. Königliche Generaldireetion der sächs. Staatseisenbahnen. Namens der Berbandsverwaltnnge«. Bekanntmachung. In der Gemeinde Hilbersdorf ist die Polizeidienerstelle für den Tagesdienst ander weit zu besetzen. Militär-, Berg- oder Hütten-Pensionäre werden bevorzugt. Anmeldungen sind schriftlich bis zum 5. Oktober d. I. bei Unterzeichnetem anzubringen. Hilbersdorf, am 20. September 1890. Der Gemeinderath. Gemeinde-Vorstand. Die Woche. »Die engen Beziehungen innigster Freundschaft uild festester Waffenbrüderschaft", welche den deutschen Kaiser mit dem Beherrscher der benachbarten österreichisch-ungarischen Monarchie nach Kaiser Wilhelms eigenen Worten verbinden, haben durch die jüngste Monarchenbegegnung in dem schlesischen Schlosse Rohnstock eine neue Bethätigung erhalten. Das Beisammensein der beiden befreundeten Monarchen, denen sich auch unser König Albert zugesellte, trug den Charakter wahrer Herzlichkeit und Aufrichtigkeit und unterschied sich dadurch sehr zu seinem Vor theil von der Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Zar Alexander, bei welcher nach Allem, was man darüber gehört hat, in der Hauptsache der Ton der Höflichkeit und vorsich tiger Zurückhaltung waltete. Durch die gleichzeitige Anwesen heit der beiden leitenden Minister, des Reichskanzlers v. Caprivi und des Grafen Kalnoky, hat man der schlesischen Kaiserbegcg- nung mit Recht eine politische Bedeutung beigemessen, und dies um so mehr, als Kaiser Wilhelm erst vor wenig Wochen dem Zaren einen Besuch abgestattet, von besten Verlaus insonderheit die russische Presse eine Aenderung der deutschen Politik zu Gunsten der russischen Balkanpläne erwartete. Man durste erwarten, daß Kaiser Wilhelm das Verlangen haben werde, seinem österreichischen Bundesgenossen über den Verlauf dieses Besuches Mittheilung zu machen. Daß der deutsche Kaiser, wie es die russische Presse hoffte, in Folge seines Aufenthaltes in Narwa und Peterhof nun versuchen werde, den Kaiser von Oesterreich zu veranlassen, „seine Balkanpolitik mehr in Ein klang mit der Rußlands zu bringen", daran glaubt in Deutsch land kein Mensch. Gäbe es wirklich eine Möglichkeit, zwischen Rußland und Oesterreich eine Verständigung zu Stande zu bringen, bei welcher die russischen Interessen am Balkan auf ihre Rechnung kämen, so würde dies immer nur um den Preis von Zugeständnissen möglich sein, deren Kosten in letzter Linie Niemand anders zu tragen hätte, als Deutschland. Wenn Oesterreich kein Interesse mehr daran hat, seine Selbständigkeit an der unteren Donau gegen die russische Alleinherrschaft mit Hilfe Deutschlands zu schützen, so hat es auch kein Interesse an dem Bündnisse mit Deutschland mehr, und dieses selbst würde eine von seinen Voraussetzungen verlieren. Eine Unterwerfung Oesterreichs unter die russischen Pläne wäre gleichbedeutend mit der Auf lösung des Friedensbnndes und einer neuen Gruppirung der Mächte, in welcher Rußland eine gebietende Stellung einnehme. Und dazu sollte Deutschland die Hand bieten? Daß Kaiser Wilhelm seinem kaiserlichen Freund über diesen Punkt erst Auf klärung zu geben habe, wird Niemand in Deutschland an nehmen, der österreichischen Presse aber, die in der Regel ner vöse Anwandlungen bekommt, so oft von einer Begegnung des deutschen Kaisers mit dem Zaren die Rede ist, kann dies nicht oft genug gesagt werden. Von offiziellen Trinksprüchen aus Anlaß der Kaiserbegegnung hat der Telegraph — sonderbar! — noch nichts zu berichten gewußt. Dafür erregten aber um so größeres Aufsehen die Worte, mit denen der Kaiser am Sonntag bei dem für die obersten Behörden der Provinz Schle sien gegebenen Diner unsere sozialen Zustände berührte: „Ich knüpfe hieran den Wunsch, daß das gute Beispiel, welches die Provinz gegeben hat, ohne Unterschied der Parteien und Kon fessionen von allen Theilen meines Staates befolgt werde, daß unsere Bürger endlich aus dem Schlummer erwachen mögen, in dem sie sich so lange gewiegt haben, und nicht blos dem Staat und seinen Organen die Bekämpfung der umwälzenden Elemente überlassen, sondern selbst mit Hand anlegen." Man kann diesen mahnenden Worten keine andere Auslegung geben, als die, daß es der Wunsch des Kaisers ist, die Arbeitgeber möchten überall im Sinne der sozialpolitischen Maßnahmen der Regierung den Arbeitern werkthätig entgegen kommen, ihre Forderungen ehrlich auf ihre gerechten Grundlagen hin prüfen und im Falle der Berechtigung derselben es nicht an der nöthigen Besserung fehlen lassen. Möchten sie nicht ungehört Verhallen! Neben den Vorgängen in Schlesien hatte sich die Presse vor nehmlich mit einer Nachricht aus Ostafrika zu befassen, die in Deutschland sofort auf berechtigten Zweifel stieß, in England aber eine hochgradige Erregung hervorgerufen hat. Der Korre spondent, den die Londoner „Times" offenbar mit der aus drücklichen Instruktion in Zanzibar unterhält, von Zeit zu Zeit Nachrichten zu senden, die geeignet sind, die deutschen Kolonial- Unternehmungen zu diskreditiren, hatte die sensationelle Mel dung telegraphirt, in der deutschen Kolonie Bagamoyo hätten unter den Augen der deutschen Beamten öffentliche Sklaven auktionen stattgesunden, wie denn der stellvertretende Reichskom missar überhaupt durch Proklamationen den Sklavenhandel wieder gestattet habe. Ob dieser Meldung ist die englische Presse in große Erregung gerathen. Sie hat ein gewaltiges Maß mo ralischer Entrüstung über die „treulose" deutsche Politik aus geleert und hätte den angeblichen Vorgang am liebsten zu einem Streitfall erster Klasse gemacht. Und weshalb dieses Geschrei? Wohl nur deshalb, weil die englischen Kolonialpolitiker einen neuen Anlaß brauchten, um sich selbst auf deutsche Kosten zu glori- fiziren. Nachdem die Behauptungen des „Times"-Bericht erstatters amtlich als frivoles Lügenwerl gebrandmarkt worden, veröffentlicht jetzt der „Neichsanzeiger" eine sehr kühl gehaltene Abweisung unbefugter Einmischungsversuche, die man unter
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