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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189109290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-29
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1891
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Freiberg«* Auzetger und Tageblatt» Seite 8. -»L 226. erg tri» i)r. Nllffe i und der Schickis 6 Uhr der lt worden, > bri ngen und b der ihnen ein entsetzlicher Anblick. Die Maschinisten und Assistenten hatten sich in der Weise vereinigt, daß immer zwei Mann den Neger hielten und die anderen Beiden nach Herzenslust mitTuks- packungen auf ihn einhieben. Der Unglückliche machte in seiner Todesangst schließlich den Versuch, sich mit einem Hammer zur Wehr zu setzen und nun gingen die Mißhandlungen eist recht los. Als man ihn schließlich losließ, schleppte sich der Unglückliche an Deck, wo er besinnungslos zusammenbrach und nun von seinen Landsleuten ins Logis getragen wurde. Es wurde sofort nach aumeifier > welchem und von lassen- .erzu das mentgclt- d.M. n der , um ndtag andat ihlen- n der en zu >g ge- nefeld. mngs- meä. Besitzer lehnen mlung mngs- inder imann, m und )er am -onder- sctzt. zember nasial- es aus ihrigen mg des Pflüger cen des dem Schiffsarzt geschickt, aber seine Hilfe war nicht mehr nöthig; l der Neger verschied, als der Arzt eben das Logis betreten hatte. Die Sektion ergab nach Aussage des Arztes, daß der Neger an einem Herzschlag gestorben sei. Abends um 7 Uhr wurde die Leiche über Bord geworfen. Angenommen, der Neger wäre an einem Herzschlage gestorben, — man muß das ja gelten lasten, da derselbe jetzt auf dem Meeresgründe ruht und infolgedessen kein anderer Beweis zu erbringen ist, — ist wohl anzunehmen, daß der Herz schlag infolge der erlittenen entsetzlichen Behandlung eintrat. Wenn die oben genannten deutschen Heizer erklären, daß sich ihnen bei dem Anblick, der sich ihnen im Heizraum bot, „das Herz im Leibe umgedreht habe", so ist die Mißhandlung eine brutale ge wesen, denn auch diese Leute sind durch Sturm und Wetter hart geworden und in Bezug auf „Behandlung" schon etwas gewöhnt." — Die Untersuchungsakten gegen den Maschinisten und den Assistenten des Dampfers „Aline Woermann" wurden der Hamb. Staatsanwaltschaft übergeben. Der Maschinist Lohse ist auf Antrag des Vorsitzenden des Senats, Wasserschout Tetens, sofort verhaftet worden. * Ein „Knickebein" scheint für die Franzosen etwas ganz Neues und ein mit Andacht zu verehrendes Heiligthum zu sein, seit der russische Großfürst Alexis dieses köstliche Gemisch eines Tages in einer Pariser Kneipe zu nehmen geruhte. Da er das unerkannte Umherschweisen liebte, so gerieth er, wie sich die „Post" aus Paris schreiben läßt, von ungefähr in eine Art von „Destille" wo er sich ein Getränk bestellte, dessen Mischung er also befahl', ein Gläschen Chartreuse oder Anisette, dann ein Eigelb und da-' rüber ein paar Tropfen Kognak, das Ganze in einem Champagner- Glase. „Man muß es," sprach der Großfürst, „auf einen Zug austrinken, um das Ei hinabgleiten zu lassen. So!" Der Groß fürst verschlang den Inhalt des Glases, während die Umsitzenden ihn in stummem Staunen anstarrten. Dann sagte er zum Wirth: „Sehen Sie, da habe ich Ihnen das Rezept für ein neues Getränk gegeben." Also ein ganz gewöhnlicher Knickebein in etwas ver feinerter Auslage, dessen Ursprung der Deutsche Student be kanntlich auf den „Sandwirth von Passeier" zurückführt. * Welche Unmassen von Schreibmaterialien in der Berliner städtischen Verwaltung während eines Jahres verbraucht rr. Dresden» .) - Mi»' l: Marge- Sonnabend: Sonntag: eustadt: af Essex. - — Sonn- und Finke, tsikalischc wsammlung ählt wurde, alvcrsamm- ;ner Kindl' Gesellschaft nterscheiden,! flossen, Be> d von Zoh« .I., Abends erte wird der resden nicht rl. di Lasso, ino, und del rch: „Koma: pez (^uäivi portugiesische er starb 103 aselbst. Die wohl ganz Künstlerlauft n jähes Ende tpodium von Heu irdischer Merkel i 1864 lter den ich inS- chsthum ee ledige dem sie Gram vergifte!, te, vei- setbe ist hmerzrn kubschüs ; Görlitz der seit ade Pro- ms einen nckau zu ktor vr. Anerken- en Lehrer as. Mit Familieu-Nachrichteu. Geboren: Ein Knabe: Hrn. vr. E. Schelle in Dresden. — Ein Mädchen: Hrn. vr. G. Oertel in Leipzig. Hrn. Regicrungsbaumelster Proessel in Dresden. Borlobt: Hr. Diakonus Johann Richter in Leipzig-Gohlis mit Frl. Julie Ramm in Stuttgart. Gestorben: Frl. Charlotte Henriette Kybcr in Dresden. Hr. Zchirmsabrikant Julius Alwin Teuchert in Dresdcn-N. Hr. Johann Skaula, Instrumentenmacher in Dresden. Frau Natalie Böcker, geb. Grimm in Döbeln. Hr. Kaufmann Karl August Schlegel in Leipzig. werden, erfährt man aus dem Berichte der Magistrats-Deputation für das Verwaltungsjahr 1890/91. Hiernach waren erforderlich 52 327 Bogen Aktendeckel-Papier, 12 285 Bogen Schreibpapier, großes Format, 325 746 Bogen gewöhnliches Schreibpapier, 2990 Bogen Konzeptpapier, großes Format, 586 094 Bogen gewöhnliches Konzeptpapier, 26 400 Bogen Kouverlpapier, 80 585 Bogen Brief papier, 58 286 Bogen Löschpapier, 38 970 Bogen Packpapier, zu fammen 1 183 683 Bogen. Ferner waren erforderlich 35 Bund Federposen (L 25 Stück), 631 Pfund Siegellack, 2438 Groß Stahl federn, 71^ Pfund Oblaten, 6441 Stück Stahlfederhalter, 1055^ Pfund Bindfaden, 18 583 Stück Bleistifte, 2018 Liter schwarze Tinte, 55°/g Liter farbige Tmte, 6211 Stück farbige Stifte, 500 Gramm Heftseide, 1695 Stück Heftzwirn, 3436 Heft nadeln, 147 Stück Ziehfedern, 208 Stück Lineale, 151 Federmesser, 108 Papierschceren, 498 Flaschen Stempelfarbe, 90 050 Stück Kouverts mit gedruckter Adresse, 324 010 Stück Kouverts ohne ge druckte Adresse, 1745 Stück Radir- resp. Blei-Gummi. ZuDruck- s chen sind verwendet worden 7 114 736 Bogen Papier. Zu den von der Deputation beschafften Formularen für die am 1. Dczbr. 1890 stattgefundene Volkszählung sind allein ca. 750 000 Bogen Papier verschiedener Art verbraucht worden. Für das Gemeinde blatt nebst stenographischem Berichte, Vorlagen Tagesordnungen und Beilagen (wie Etats rc.) haben die Herstellungskosten bei 8650 Auflageexemplaren gegen 8400 im Vorjahre (durchschnittlich) 55 686,81 Mk. gegen 57 432,21 Mk. im Vorjahre betragen, und ist ein Gesammtverbrauch an Druckpapier für dasselbe 1 510 938 Bogen erforderlich gewesen. * Der Geraer Bankdirektor-Prozesi. In dem Prozesse gegen den Bankdireklor Roßbach in Gera und Genossen wegen einfachen ünd betrügerischen Bankerott?, sowie wegen Untreue, er kannte der Gerichtshof am Sonnabend gegen Roßbach auf 8 Jahre Zuchthaus und 17 800 Mk. Geldstrafe, evcnt. weitere 16 Monate Zuchthaus, wobei 2 Monate der Untersuchungshaft auf die Strafe in Anrechnung gebracht werden, außerdem auf 10 Jahre Ehrver lust. Die Mitangeklagten Wilhelm Tetzner und A. A. Leibelt wurden freigesprochen. * Unterschlagungen. Der kürzlich in Königsberg durch Selbstmord verstorbene Justizrath P. aus Bartenstein in Ost preußen stand in seiner Vaterstadt in hohem Ansehen und be kleidete verschiedene Ehrenämter. Allgemein galt P. für einen reichen Mann, und große — zur Verwaltung ihm anvertraute — Summen gingen durch seine Hände. Wie man aus Bartcnstein schreibt, hat Justizrath P. seit einer langen Reihe von Jahren große Summen, besonders viele Kindergelder, anstatt dieselben hyvothekarisch unterzubringen, in seinem Nutzen verschwendet, lieber 150000 Mark sollen dem Bartensteiner Gerichte bereits angemeldet sein. Sehr viele Personen ans Bartenstein und von auswärts, darunter auch Waisen, sind so um ihr ganzes Vermögen gebracht- Ueber den Nachlaß des Justizrath P. ist der Konkurs eröffnet, doch wird nach Ausschüttung der Masse nichts oder wenig übrig bleiben. * Liebeswahnsinn. Die Kammersängerin Marie Wilt, welche sich in Wien kürzlich das Leben nahm, übergab, wie wir weiter mittheilen, nachdem sie im April aus der Irrenanstalt als geistig gesund entlassen worden, im Mai ihr Vermögen von 400 000 Gulden der Triester Gesellschaft „Assicurazioni generali" , gegen 33000 Gulden Jahres-Leibrente. Die Hälfte der Rente ; sollte sie am 15. November zum ersten Male beziehen. Sie schloß < den Vertrag ab, um ihren Angehörigen kein Vermögen hinterlassen 1 zu müssen. Letztere wollen nun die Giltigkeit des Vertrages an- ' sechten. Nach einer von der „Franks. Ztg." mitgetheilien Dar- , stellung des Grazer Opernsängers Göttinger, des Schwiegersohnes von Marie Wilt, war diese schon seit längerer Zeit wahnsinnig in , Folge einer Liebesleidenschaft zu dem bei einer adeligen Familie j angestellten Hofmeister vr. W. Sie verfolgte den jungen Mann j aus seinen Reisen überall mit Liebesanträgen, vr. W. wies Frau Wilt schließlich ab, worüber sie den Verstand verlor; ihm zu Liebe ! errichtete sie auch die bekannte Stiftung von 100 000 Gulden für Studenten. Der Liebeswahn der alternden Frau machte einen mitleiderregenden Eindruck. Marie Wilt drohte ost mit Selbstmord, sie wälzte sich zuweilen auf der Erde und simulirte Sterbeszenen. In der letzten Zeit stellte sie auf gewöhnlichen Zapierzetteln für exaltirte Zwecke Bons im Betrage von 200000 Gulden aus, die sie später wieder vernichtete. Die Ver wandten der Todten wollen verschiedene Schenkungen, die Marie Wilt gemacht hat, anfechten. Das heute eröffnete Testament der Wilt setzt deren Tochter zur Nniversalerbin ein. Neben anderen Legaten werden auch dem Gesanglehrer der Sängerin, Professor GänSbacher 20000 Gulden vermacht. Das Testament sammt Nachträgen datirt vom Jahre 1889, der Lribrentenvertrag mit der Triester Assikurazione vom Mai 1891. Dem „Berl. Tage blatt" wird noch telegraphirt: Die auf Wunsch der Erben Marie Wilt's vorgenommene pathologische Obduktion der Leiche derselben ergab sehr deutlich nachweisbare und auffallende Veränderungen der Gehirnsubstanz, wie sie bei einzelnen schweren Gehirnerkrankungen, welche mit Schädigungen der Intelligenz einhergehen, gefunden werden. Der Befund ist von größter Wichtigkeit bei der Bekämpfung des Leibrentenvertrages der Künst lerin. Die Tochter der Frau Wilt würde, wenn die Anfechtung des Vertrages ohne Erfolg wäre und die großen testamentarischen Legate ausbezahlt würden, fast nichts aus dem großen Vermögen ihrer Mutter erhalten. Marie Wilt schloß den Leibrenten vertrag in der bewußten Absicht ab, der Tochter selbst den Pflicht» theil zu entziehen, weil sie auf deren Antrag hin in die Irren anstalt gebracht worden war. Fremdenlifte vom 26. September. Vieras, Kaufmann, Leisnig, Hotel R. Hirsch. Blaß, Kaufmann, Berlin, Hoicl R. Hirsch. Bi ucker, Kaufmann, Plorzheim Hotel Goldn. Stern. Brückner, Bahn-Diälist, Auerbach, Stadt Brüx. Hunke, Handels mann, Scbichütz b. Meißen, Gasthaus Fleischer. Gogartcn, Fabrikant, pogen i. W, Hotel R. Hirsch. Hartmann, Kaufmann, Dingelstaedt, Hotel Goldn. Stern. Hosmann. Avantageur, Rötha, Hotel de Saxe. Löser, Lehrer, Thum, Hotel Stadt Altenburg Leher, Kaufmann, Brot terode, Hotel Stadt Altenburg Lehn, Kaufmann, Berlin, Hotel R. pirsch. Linderer, Kaufmann, Berlin, Hotel de Saxe. Leathart. N:wcastle, potcl de Saxe. Rätsch, Schmiedcmeister, Probstheida, Stadt Brüx. Stamm, Bcrgbcamtcr, Karbitz i. Böh., Hotel R Hirsch. Minna Schorler, Annaberg, Hotel Stadt Altenburg. Stiasnig, Kaufmann, Görlitz, Hotei Goldn. Stern. Schreiner, Kaufmann, Frankfurt a. M., Hotel Goldn. Stern. Schirrmeister, Schmiedcmeister, und Sohn. Leipzig, Stadt Brüx. Schneider, Kaufmann, Leubcn, Hotel Stadt Altenburg. Thoß Kaufm, Leipzig, Hotel R. Hirsch. Turk, Kaufmann, Dresden, Hotel de Saxe. Wagner, Kausmann, Frankenberg, Hotel R. Hirsch. Börseu-Nachrtch« en. Chemnitzer Marktpreise vom 26. September 1891. Weizen, russische Sorten 11 Mk. 70 Pf. bis 12 Mk. 50 Pf. weiß und bunt — Mk. — Pi. bis — Mk. — B>, Weizen, sächsischer, gelb und weiß, 12 Mk. - Pf. bis 12 Mk. 20 Pf., Weizen 12 Mk. 40 Ps. bis — Mk. — Ps., preußischer Roggen 11 Mk 90 Pf. bis 12 Mk. 40 Ps., sächsischer Roggen 10 Mk. 80 Ps. bis 11 Mk. 50 Ps., russischer Roggen 12 Mk. AO Ps. bis 12 Mk. 60 Ps., tüikischer Roggen — Mk. - Pfg. bis — Mk. — Psg., Braugerste 8 Mk. 25 Ps. bis 10 Mk. lO Ps., Futtergcrste 8 Mk. — Ps. bis 8 Mk. 75 Ps., sächsischer alter Hascr, 8 Mk. 50 Pf. bis 8 Mk. 75 Ps., neuer Hafer 7 Mk. 50 Pf. bi» 7 Mk. 75 Pf , Kocherbsen 10 Mk. - Pf. bis 10 Mk. 75 Pf., Mahl- und Fuitererbscn 9 Mk. 25 Ps. bis v Mk. 75 Pf., Heu 2 Mk, 70 Ps. bis 3 Mk. 10 Ps., Stroh 2 Mk. 80 Pf. bis 3 Mk. 10 Pf., Kartoffeln 3 Mk. 50 Ps. bis 3 Mk. 60 Ps. pro 50 Kilo. Butter pro 1 Kile 2 Mk. — Ps bis 2 Mk. 70 Pf. Leipzig, 26. September Produktenbörse. Wetter: —. Weizen loko Mk 228 dis 236, fremder Mk. 240 bis 250, niattcr. Roggen loko Mk. —, neuer Mk. 244—249, matter. Spiritus loko Mk. —, 50er loko Mk. 71,80, 70er loko Mk. 52,—. Rüböl loko Mark 62 55, ruhig. Hafer loko —. Berlin, 26. September. Produktenbörse Wetter: Schön. Weizen loko Nik. —, Scrtembe: -Oktober 227,—, Oktober-November 226 25, November-Dezember 226,25, w ichcnd. Roggen loko Mk. 233,—, Sep tember-Oktober 235,50, Oktober-November 232,75, November-Dezember 231,75, ruhig. — Spiritus loto Mk. —, 70er loko Mk. 51,50, Sev- kmdck 50,90 September-Oktober 50,60, 50er loko Mk. —.— weichend. — Hüböl loko Mk. 62.30, September-Oktober 62,—, April-Mai 61,lO, matt. Haier loko Mk. —,—, Septembcr-Oktobcr 156,25, Oktober-No vember 156,50, scster. London, 25. September. Silberbarren 45'/.. Kupfer, Chili-52'/., oer 3 Monat 52'/„ best sclectcd 55 Lr. 10 s. Zinn, StraitS Sl Lr. 15 8., per 3 Monat 92 Lr. 5 8, cngl. 94 Lr. 15 s. Blei span. 12 Lr. 5 8., mgl. 12 Lr 7 8. 6 ä. Zink, gewöhnliche Marken 23 Lr. l5 s, des. 24 Lr., gewalztes schlesisches 26 Lr. 2 8. 6 ä — 26. September. Silberbarren 45'/.. Börsenwochenbericht. Freiberg, 27. September. Bei dem Beginn der verflossenen Woche machte sich auf dem internationalen Geldmärkte eine wesentliche Versteifung - bemerkbar und zeigte sich aus den meisten Börsen eine durch die politischen - Betrachtungen der letzten Zeit leicht erklärliche Zurück altung. Die von dem Präsidenten Carnot in Rheims gehaltene srrcvllche Rede übte weder aus die westeuropäischen noch aus die deutschen Börsen eine merkliche Wir kung aus und auch in Wien herrschte am Montag eine gedrückte Stim mung. Pariser Meldungen, welche die Räumung Aegyptens durch die Engländer betrafen, konnten unter solchen Umstünden am Dienstag die Lage der Börsen kaum noch verschlimmern; es trat sogar schließlich wieder eine Wendung zum Besseren ein, weil in Folge der Milderung der Paß- Vorschriften in Elsaß-Lothriugsn die Pariser Schlußkourse sich etwas gün stiger gestalteten. Am Mittwoch war die Berliner Börje trotz einer recht sympathischen Acuhcrung des „Journal de St. Pätcrsbourg" wieder in trüber Laune, was aus die angekündigtc Diskont-Erhöhung der Bank von England zurückgesührt wurde. Auch an den folgenden Tagen übten Be- sorgnisse über die Gestaltung des Geldmarktes in London und New Dort einen verstimmenden Einfluß aus. Daß die Bank von England sich mit einem Diskont-Ausschlag von nur Prozent begnügte, "schien der Ber liner Börse sehr crsrculich; die letztere wurde schließlich auch da ch wsonenjug e zwischen .Verfahren- rmert, der st keine Be- isses seine Ttandesamtsnachrichten au- Freiberg vom 26. September 1891. Ausgcbote: Der Bergarbeiter Johann Robert Heyde hier und die SchuhmachcrSwiltwc Augustine Wilhelmine Haubold geb. Tanneberger aus Sü önseld bei Sayda; der Geschirrführer Franz Lack aus Goldenstein in Mahren und die Handarbeiters-Wittwe Juliane Wilhelmine Fröhlich geb. Börner aus Klcinharlmannsdors, Beite hier; der Schulaufwärter Paul Hugo Oswald Wolf in Psorta bei Naumburg a. d. S. und Minna Marie Hoyer hier. Eheschließungen: D.rZigarrcnarbeiter Friedrich Wilhelm Heyne und Alma Helene W igner hier; dcr Handarbeiter August Bruno Oster mann und Auguste Marie Halm hier. Geburten: Dem Kaufmann Malz ein Sohn; dem Kaufmann Steinbeiß eine Tochter ; dem Bleilöther Neuverl eine Tochter; dem Bäcker meister Hammer eine Tochter. Stcrbcfällc: Des Buchdrucker und Maschinenmeister Gutmann Tochter Hedwig Martha, 4 I. alt ; des Schirmwacher Kaden Tochter Emma Martha, 1 I. 2 T. alt. Vergänglichkeit, das Konzert aufgeben. Der Weltruf der Künstlerin mißhandelten. Hierauf mußte er wieder in den Heizraum. Es ist eigentlich an der Spree begründet worden; in Berlin ist die währte aber nicht lange, so wurden zwei an Bord befindliche 1838 in Paris von deutschen Eltern geborene Sängerin, die eigent- deutsche Heizer durch ein aus dem Heizraum schallendes Jämmer lich Marie Gilbert hieß und 1859 in Madrid ihren ausländischen geschrei aufmerksam. Sie schauten hinunter, und nun bot sich Namen annahm, zuerst 1860 als Mitglied der italienischen Operntruppe des Impresario Morelli im Königlichen Opernhause aufgetreten und Hai in italienischen Opern namentlich durch die wunderbare Ausgeglichenheit ihrer Register und ihre meisterhafte Köln, 2«. September. Die „Kölnische Zeitung'" meldet: Der Reichskanzler von Caprivi erklärte aus die Begrüßung seitens des Bürgermeisters im Friedenssaale des Rathhauses zu Osnabrück: Die Besürchtnngen, ob der gegenwärtige Zustand erhal len bleiben werde, seien unbegründet. Keiner der Regierenden habe den Wunsch, den Frieden zu stören und einen europäischen Krieg hervorzurufen. Anch die Annäherung der Staaten in der neuesten Zeit gäbe keinen Grund zu Befürchtungen; sie sei nur der Ausdruck schon vorhandener Verhältnisse. So weit er übersehe, wolle keine der europäischen Re gierungen den Krieg, der in seinen Folgen alle früheren übertreffen werde. Auch die Verhältnisse im Innern, um welche der Kaiser bemüht sei, wer den «inen besriedigenden Abschluß finden, wenn schon vielleicht erst nach Jahrzehnten. Osnabrück, 28. September. Der Reichskanzler von Caprivi wohnte gestern Abend dem Kommers der ehemaligen Angehörigen des Regiments bet und erinnerte in einem Trinkspruch auf den Kaiser an Scharnhorsts Schöpfung der allgemeinen Wehr pflicht. Das Dichten und Trachten des Kaisers sei ans Vas Wohl des Landes und die Erhaltung des Friedens gerichtet. Gegenwärtig sei nicht der ge ringste Grund vorhanden, an der Erhaltung des Friedens zn zweifeln. Keine Wolke trübe den poli tischen Horizont. Prag, 28. September. Gestern Mittag begann die Rundfahrt des Kaisers durch die festlich geschmück ten Straßen, wobei die Menge in begeisterte Huldi gungen ausbrach. Dann fand Hoftafel statt, zu welcher die Mitglieder des Böhmischen Adels, die Beisitzer des Landesausschusses geladen waren, ferner der Führer der Deutschen, vr. Schmeykal und der Führer der Altczechen, vr. Rieger. Später besuchte der Kaiser die Ausstellung. Es fand ein starker An- drang des Publikums statt. Nachmittags erreichte die Zahl der Besucher die zweite Million. Rom, 28. September. Die Blätter versichern, das Gerücht von der bevorstehenden Abschließung der Märkte Nordamerikas für italienische Produkte als Repressalie für die Nichtaufhebung des Verbots der Einfuhr amerikanischer Schweinefleischsorten, sei nnbegründet. Vermischtes. e * Brutale Behandlung. Ueber die Umstände, welch den Tod des Negers auf dem Dampfer des Herrn Woermann herbeigeführt haben, enthält das „Hamb. Echo" nachfolgenden Bericht, bei dem allerdings schwer festzustellen ist, ob die Schilde rungen in dem genannten sozialdemokratischen Blatte frei von jeder tendenziösen Uebertreibung sind. Das „Hamb. Echo" schreibt: „Auf der Heimreise des vor einigen Tagen in Hamburg angekommenen Dampfers „Aline Woermann" zeigten sich die Schwarzen nicht recht arbeitsfähig. Ob in Folge Krankheit oder Ueberanstrengung, lassen wir dahingestellt. Um die Leute nun arbeitsfähiger zu machen, mußten die bekannten Tukspackungen herhalten, es wurde fest geprügelt. Der Heizer Christian mußte an einem Tage von Morgens 4 Uhr an bis Abends 8 Uhr im Heizraum arbeiten; als Würze erhielt er zwischendurch eine Tracht Prügel und zwar in einer solchen Weise, daß er erkrankte. Ein Anderer, Glasgow mit Namen, hatte sich beim Auffeuern eine Vernachlässigung zu Schulden kommen lassen. Er wurde nun von dem zweiten Maschinisten an Deck geb.acht und bei dem ersten Maschinisten angeklagt. Die Folge war, daß Beide über den armen Teufel herfielen und ihn in der fürchterlichsten Weise Koloratur Entzücken erregt. ** Vom 1. Oktober ab erscheint in München eine neue medi zinische Wochenschrift, betitelt „Aerztliche Rundschau" Heraus geber derselben ist der Freiberger Bürgerssohn vr. Arno Krüche in München, ein durch seine medizinischen Lehrbücher, welche bereits in zehnter Auslage vorliegen, weit über Deutsch lands Grenzen hinaus bekannter Arzt. Die Ausstattung des neuen Organes, dessen Probenummer uns vorliegt, ist durchaus gediegen und geschmackvoll. Die Zeitschrift ist besonders für die Bedürfnisse des praktischen Arztes berechnet, behandelt aber auch Fragen von allgemeinem Interesse, und dürfte deshalb eine bisher in wissenschaftlichen Kreisen oft schmerzlich empfundene Lücke aus füllen. Berg, und Hüttenwesen. Dem „Oberschl. Anz." zufolge wuroe auf dem Krugschacht in der fiskalischen Königin Louise-Grube bei Ratlbor beim Schichtwechsel die Schale bei der Einfahrt so heftig aus gesetzt, daß 14 auf derselben befindliche Bergleute mehr oder minder schwere Verletzungen davontrngen. X Am 11. Oktober begeht der Zwickauer Steinkohlen bauverei« das Fest des fünfzigjährigen Bestehens durch eine Bergparade mit Bergpredigt in der Marienkirche, sowie ein Festmahl mit nachfolgendem Balle und zwar in den Sälen des Hotels Deutscher Kaiser, des Schwanenschlößchens und des Deutschen Hauses. Sämmtliche Beamte und Belegschaften des Werkes, so wie die Mitglieder des Verwaltungsrathes nehmen an der Fest lichkeit Theil. X Auf dem zum Freiherrlich v. Burgkschen Stein- kohleuwerke gehörigen „SegenGottes-Schacht" Verunglückteam Sonnabend Nachmittag der als Hundeschmierer beschäftigte 17jähr. Polster aus Welschhufe dadurch, daß er vorschriftswidrig den Elevator benutzt hat. Bei dieser Auffahrt erlitt der Arbeiter derartig schwere Quetschungen, besonders am Brustkörbe, daß sich seine Unterbringung im Knappschafts-Krankenhause zu Burgk er forderlich machte. Drahlberichte -es „Freiberger Anzeiger". Dresden, 28. Deptemver. Der neunten General versammlung des Allg. SSchs. Lehrervereins wohnten etwa SVOtt Lehrer bei. Die Versammlung wurde heute Vormittag im Saale des Gewerbehanscs durch Herrn Direktor Schumann in Anwesenheit zahl reicher Ehrengäste erössnet.
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