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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189608043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960804
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-04
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.08.1896
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Als weitere Schießprämien gelangten ein kauchservice, eine Flasche Wein, ein Fischglas mit Ständer, eine Sommerweste, ein Bierglas und ein paar Manschettenknöpfe zur OertNcheS und Sächsisches. Freiberg, den 3. August. — »erzichturkunde des Prinzen Max. Vor Sr Majestät dem Könige sowie in Gegenwart des Staatsministers vr. Schurig als Vorsitzenden Staatsministers im Gesammt- ministerium und des Vortragenden Raths beim Gesammtministerium Geh. RatheS Meusel als Protokollführers hat Sonnabend Vor mittag 11 Uhr im Königl. Schlosse Se. König!. Hoheit Prinz Max, Herzog zu Sachsen, nachstehende Verzichtsurkunde, nachdem sie vom Staatsminister Schurig vorgelesen worden war, mit seinem Namen unterzeichnet und sodann Sr. Majestät überreicht. Se. Majestät der König hat hierauf den in dieser Urkunde von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Max ausgesprochenen Verzicht zunächst vom Standpunkte des hausgesetzlichen Aussichtsrechts aus genehmigt und sodann im Namen der sächsischen Staatsregierung angenommen. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut. Wir Max, Herzog zu Sachsen, leisten, nachdem Wir die heilige Priesterweihe empfangen haben, hiermit für alle Zeiten, wiewohl mit dem gleich weiter zu erwähnenden Vorbehalte, Verzicht auf die Uns als Prinzen des Sächsischen Königshauses nach der Verfassungsurkunde des Königreichs Sachsen vom 4. September 1831 bezüglich der Nachfolge in die Krone und in das Königliche Hans- fideikommiß (ZZ 6 und 20), der Führung der Regierungsverwesung (8 9), der Theil- nahme am Familienrathe (88 11 und 12) und deS Eintritts in die Erste Kammer der Ständeversammlung zustehen^en Rechte sowie auf die im Königlichen Hausgesetze vom 30. Dezember 1837 geordneten Ansprüche auf EtablirungS- gelder, Apanage und Nachfolge in die Sekundogenitur. Dieser Verzicht soll jedoch sofort für die Zukunft rechtlich unwirksam sein, dafern jemals bei einer Erledigung des Zertheilung. — Man schreibt unS: Mit schwerem Herzen hat sich die Schützengilve zu der Aufforderung an die Bewohnerschaft FreibergS entschlossen, die Gilde durch Beitritt und Beiträge zu unterstützen. Es ist ein erfreuliches Zeichen, daß der Aufruf wenn auch nicht den Beifall Aller, so doch eine- großen TheileS der Freiberger Bürgerschaft gefunden hat. Man hat allgemein den leingeschlagenen Weg für den unter den obwaltenden Ver hältnissen einzig richtigen anerkannt. Wünschenswerth und noth wendig ist eS aber, daß sich den wohlwollend gesinnten älteren und jüngeren Bürgern, die ihren Beitritt erklärt haben, noch recht viele anschließen mögen, da nur auf diese Weise daS erreicht werden kann, waS eben durch die Umstände bedingt wird: eine größere Mitgliederzahl. Seit beinahe einem halben Jahrtausend besteht unsere Schützengilde! Warum sollte sie sinken - Muß nicht Jeder, der am Schwedendenkmal vorüberaeht, sich sagen, hier steht von hochherzigen Männern gestiftet ein Denkmal als Zeichen der Dankbarkeit gegen die wackeren Vertheidiger der Stadt, der waffengeübten muthigen Bürgerschaft errichtet, daS heißt der Schützengilde und den Handwerksschützen Freibergs, den Defen- sionern und Bergknappen, welche willig und opferfreudig einstanden ür Haus, Familie und Stadt. Um solcher Vergangenheit willen sollte sich die gegenwärtige Bürgerschaft Freibergs angeregt fühlen, einem Verein anzugehören, der so edle Zwecke verfolgte, so lange Zeiten hindurch bestanden, sich aber im Laufe der Zeiten von Vielen auf Wenige verringert hat. Wenn in dem Aufruf zum Beitritt zur Gilde ausdrücklich hervorgehoben ist, daß weder die alten noch die neubeitretenden Mitglieder irgend eine solidarische Haft trifft, noch treffen kann, hört man trotzdem immer noch Stimmen, welche einen Zweifel darüber anSdrücken. Zur Steuer der Wahrheit sei nochmals gesagt: Eine solidarische HUt» barkeit für die Mitglieder der Gilde giebtes nicht. Mögen sich auS allen Kreisen der Bürgerschaft, dem Gewerbestand, wie der Beamtenschaft recht viele neue Freunde der Schützengilde finden, um der Gilde zu neuem frischen Leben zu verhelfen. — Das 5. deutsche LLngerbunvesfeft in Stuttgart begann Sonnabend Abend um 8 Uhr in der großen Sängerfest halle. Die zahlreichen Theilnehmer hatten sich bereits seit Nach mittag in der Festhalle versammelt. Die Feier begann mit dem Vortrag eines Gesammtliedes. Nach dem Lied überreichte der Vorsitzende des niederösterreichischen Sängerbundes I. E. Jenitsch die Bundesfahne dem Vorsitzenden des deutschen Sängerbundes Rechtsrath Beckh, welcher sie mit dankenden Worten annahm und der Feststadt Stuttgart überreichte. Oberbürgermeister Rümelin nahm das Banner entgegen und erklärte, dasselbe treu hüten zu wollen als Mahnung, die idealen Güter des Lebens zu erhalten und zu pflegen. Frau Oberbürgermeister Rümelin befestigte so dann ein von den Frauen Stuttgarts gestiftetes kostbares Band an dem Banner. Der Oberbürgermeister nahm darauf daS Wort und führte aus: In dem Lanve, in welchem Schiller, Uhland und Sucher geboren wurden und welches die Wiege des deutschen Volksliedes sei, müsse auch ferner das Lied, das deutsche Lied, das einigende Band für Alle sein. „Wir müssen zusammenhalten, nicht bloß innerhalb der Grenzen des Reiches, sondern soweit die deutsche Zunge klingt." Nach verschiedenen Gesangsvorträgen hielt Professor Deibler aus New-Orleans — ein geborener Faktor sind die außerordentlichen militärischen Auslagen, zu welchen sich die Pforte in Folge der Ereignisse der letzten Zeit gezwungen sieht. Seit den vorjährigen Wirren wurden beinahe 20 000 Mann mobil gemacht, die monatelang unter den Waffen standeu, und außerdem haben die Bewältigung der verschiedenen Aufstände im Hauran und die mit großen Schwierigkeiten ver bundenen militärischen Expeditionen dahin bedeutende Ausrüstungs kosten verursacht. Wie ernst die finanzielle Krise ist, beweist der Umstand, daß kürzlich in einem Ministerrathe sogar die Frage der Beschlagnahme der Einnahmen der Dette Publique gestreift worden sein soll. Die Nachricht hat selbstverständlich in den interessirten Kreisen Beunruhigung hervorgerufen, so daß ein diplomatischer Vertreter sich veranlaßt sah, bei einer sich ihm bietenden Gelegenheit an oer maßgebendsten Stelle eine dies bezügliche Anftage zu stellen. Es wurde ihm die Zusicherung zu Theil, daß diese Absicht türkischerseits nicht bestehe, und daß man lm Gegentheil die Institution der Dette Publique als ein geeignetes Mittel zur Hebung und Erhaltung deS türkischen Kredits betrachte. Durch diese Erklärung wurde die erwähnte Beunruhigung wieder beseitigt. Die stetig zunehmende Finanznoth nnd die begründete Befürchtung, daß sich die ungünstigen Rück wirkungen der vorjährigen Ereignisse noch verstärken und die Einnahmen der Dette Publique im laufenden und im nächsten Finanzjahre bedeutend vermindern könnten, haben nun in den französischen Finanzkreisen, die an der Dette Publique interessirt sind, die Frage angeregt, auf welche Art und Weise man der Pforte finanziell unter die Arme greifen und dabei direkt oder indirekt auch der Dette Publiaue nützen könnte. Es sind ver schiedene Pläne, darunterauch die Monopolisirung gewisser Artikel erörtert worden, ohne daß sie in ernstes Stadium getreten wären. — Es ist also thatsächlich von einem Eingriff in die Gelder der Dette Publique oie Rede, so ernstlich jedenfalls, daß dies zu einer Anftage bei dem Sultan selber führte. Bulgarien. In der Nacht zum Sonntag ist in Sofia ein Dynamit-Anschlag gegen Stambulows Grab verübt worden. Das Kreuz auf dem Grabe und die Einfassung sind zerstört, der Sarg aber ist unversehrt geblieben. Außer der einen Dynamit- Bombe wurden am Grabe vier weitere Bomben aufgefunden, welche jedoch nicht explodirt waren. Von den Thätern fehlt bisher jede Spur. - - China. Eine Fluthwelle überschwemmte am 26. v. M. in einer Ausdehnung von 5 Meilen die Küste bei Haichau im Nord osten der Provinz Kiangsu. Eine Anzahl Dörfer ist zerstört. 4000 Einwohner sind, wie geschätzt wird, umgekommen. Eine große Menge Vieh ist verloren gegangen. Die Reisfelder sind überfluthet. Für den Herbst wird Hnngersnoth befürchtet. Südafrika. Nachdem der Versuch des Generals Carrington, die Matabele in ihren Schlupfwinkeln in den Matoppobergen zu vernichten, an der verzweifelten Tapferkeit der „schwarzen Teufel" gescheitert ist, richtet sich die Chartered Company auf einen lang wierigen Austilgungskrieg ein. Zunächst freilich dürfte General Carrington noch einmal gezwungen sein, den Matabele ein Treffen zu liefern, die sich unter dem Häuptling Secombo den britischen Stellungen bedrohlich genähert haben. Sodann sollen die Ma- toppoberge als Aufstandsgebiet erklärt und mit einer Kette von Forts umschlossen werden, die, für die Wilden kaum angreifbar, diese an Ackerbau und Viehzucht verhindern und schließlich aus hungern und zur Unterwerfung zwingen sollen. Ist dies ge schehen, dann soll ein 600 Mann starkes Polizeicorps zur Aufrecht erhaltung der Ordnung in Rhodesien gebildet werden. Damit hat es vorerst freilich noch gute Wege, denn die Matabele, die über zahlreiche Tragesel verfügen, häufen vom Shangani her be zogene Getreidevorräthe an. Von der Verschlagenheit dieser ebenso schlauen wie tapferen schwarzen Burschen zeugt der Unistand, daß sie vor dem Zuge Carringtons absichtlich eine größere Zahl ihrer Krieger, die mit ganz unbrauchbaren Waffen versehen waren, als Gefangene in die Hände der Engländer fallen ließen, um diese über die Bewaffnung der Aufständischen zu täuschen und zu einem Angriff mit unzureichender Macht zu verleiten. Wie ihnen diese Kriegslist gelungen ist, haben die unglücklichen Kämpfe Carringtons und seiner Offiziere während der letzten Tage gezeigt. Colonialpolitisches. Die Meldung, daß Friedrich Schröder von dem Gericht in Tanga mit 15 Jahren Zuchthaus bestraft ist, giebt diesem Falle einen überraschend schnellen Abschluß. Was eigentlich vorgelegen hat und welches die Verbrechen des Schröder gewesen sind, ist in den Einzelheiten auch jetzt noch nicht bekannt, aber nach der Schwere des Urtheils müssen sie schlimmster Art gewesen sein. Die rasche Art der hier geübten Justiz muß jedenfalls als eine hocherfreuliche Erscheinung bezeichnet werden. Man weiß recht wohl, daß eine solche Schnelligkeit nicht immer erreicht werden kann, wo es aber möglich ist und wo es durchgeführt wird, sind die Gerichte immer dazu zu beglückwünschen. Albert. Durch eine einfache aber herzliche Feier wurde daS Feß noch verschönt. Der stellvertretende Vorsteher Herr Hofschneider meister Opitz beglückwünschte im Namen des GesammtvorstandeS den Vorsteher Herrn Butze zu seiner 25jährigen Mitgliedschaft. Mit dem Wunsche, daß der Gefeierte noch lange dem Vereine erhalten bleiben möchte, wurde ein freudig aufgenommenes Loch auf den Jubilar ausgebracht. Als sichtbares Zeichen der An erkennung wurde ihm ein altdeutsches Bierseidel überreicht. Herr Butze dankte hierauf, sein Hoch galt dem Militärverein I. Für Belustigung war in hinreichender Weise Sorge getragen. Für die Herren fand Schießen nach einer Lust- und Königsscheibe statt. Die Damen vergnügten sich mit Sternschießen mittels Stech- Württemberger — eine Ansprache, in welcher er hervorhob, daß das deutsche Lied in den fernsten Welttheilen die Deutschen zu sammenhalte. Nachdem die verschiedenen Vereine noch GesangS- vorträge gehalten hatten, schloß die Feier. — Wetterregeln für August. Stelln sich im Anfang Gewitter ein, wirds bis zum End so beschaffen sein. — Sind die ersten Wochen heiß, bleibt der Winter lange weiß. — Je dicker die Regentropfen im August, desto dünner der Wein. — Nord winde im August bringen beständiges Wetter. — Wenn recht viele Goldkäfer laufen, braucht der Wirth den Wein nicht zu taufen. — Donner im August bedeutet Koth vor Weihnachten. — Auf Laurentius (10.) Sonnenschein, bedeutet ein gutes Jahr von Wein. — Wenns am Lorenz regnet, giebts ein schlechtes Schaf- und Bienenfutter. — Um den Ludwigstag (19.) Pflegt warmes Sommer wetter stets in Regen umzuschlagen, Welcker an 8 Tage dauert. — Regnets an Johanni Enthauptung (29.), so verderben die Nüsse. — Eine für Baverelsende bemerkenswerthe Ent scheidung hat kürzlich ein Kaufmann aus Offenbach herbeigefübrt. Seine Gattin hielt sich drei Wochen in Soden im Taunus oer Luftveränderung^ wegen auf und wurde zur Zahlung einer Kur taxe von 14 Mark herangezogen, deren Zahlung mit der Be gründung, daß sie die Kureinrichtnngen nicht benutze, verweigert wurde. Die Gemeinde Soden wies diesen Einwurf zurück und drohte Pfändung an, worauf die Zahlung der Taxe erfolgte. Die seitens des Kaufmanns auf dem Verwaltungswege angestrengte Klage gegen die Gemeinde Soden fiel zu seinen Gunsten aus, das Landrathsamt in Höchst verfügte die Rückzahlung der Kurtaxe, die denn auch erfolgt?. — Bösartige Hansthiere. Das bürgerliche Gesetzbuch hat bekanntlich viele Neuerungen gebracht. Dahin gehören u. A. die neuen Recktsbestimmungen über den Ersatz des durch Haus thiere verursachten Schadens, — eine Rechtsmaterie, die den deutschen Bürger unmittelbar zu interessiren geeignet ist. DaS bürgerliche Gesetzbuch erklärt hier das Folgende für Recht: „Wird durch ein Thier ein Mensch getödtet oder der Körper oder tue Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, f ist Derjenige, welcher das Thier hält, verpssiFtet, dem Verletzt^ den daraus entstehenden Schaden zu ersepen. D P ß sehe Landreckt -liebt für die Ersatzpflicht engere Grenzen. Es hebt dieselbe auf wenn der Schaden durch ein Hausthcer verursacht ist und der Besitzer desselben die nöthige Vorsicht angewandt hat, um einen Schaden für Dritte abzuwenden. Dementsprechend sächsischen Königsthrone- Wir der einzige noch lebende Prinz deS sächsischen Königshauses siin sollten. Dresden, am 1. August 1896. Max, Herzog zu Sachsen. — Ueber den Anmarsch der Truppen zur Kaiserparade bei Zeithai« am 3. September sind vielleicht folgende Mit- theilungen von Interesse. Die Pioniere schlagen, wie schon mit- getheilt, zwischen Strehla und Lorenzkirck und bei Moritz, östlich von Riesa über die Elbe je eine Kriegsbrücke, die vom 1. Sep tember früh 7 Uhr an gangbar sein müssen. Die Pionier-Com pagnien sind während dieser Zeit wie folgt verquartiert: Die 2. und 3. Compagnie vom 30. August bis mit 5. September in Strehla, Glaubitz und Moritz, die 1. und 4. sind am 31. August früh in Strehla eingetroffen; die 5. Compagnie nebst der Tele- graphenabtheilung rc. rückt am 1. September in das Lager von Zeithain ein. DaS Musikchor der Pioniere ist gleich dem deS TrainbataillonS um diese Zeit in Riesa verquartiert. Die sächsischen Kavallerieregimenter üverschreiten am 1. September die Brücken bei Riesa und Strehla und haben mit ihren rechts der Elbe inS Quartier kommenden Abtheilungen diese Brücken bis 9 Uhr Vor mittags passirt. Ihnen folgen auf dem gleichen Wege die beiden Grenadierregimenter, sowie die beiden Lausitzer Regimenter Nr. 102 und 103. Die zweite Division Nr. 24, bestehend auS den drei Leipziger Regimentern Nr. 106, 107, 134 und oem Döbelner Nr. 139, benutzt die Brücken von Riesa und bei Moritz und hat mit den rechts der Elbe inS Quartier kommenden Truppen den Strom bis 9 Uhr 30 Min. Vormittags überschritten, während die obengenannten Truppen der ersten Division Nr. 23 (Grenadiere und Lausitzer) die links der Elbe liegende Linie Heida-Seerhausen nicht vor 9 Uhr Vormittags passiren werden. Am 8. September, dem eigentlichen Paradetag, sind die Truppen eine Stunde, be ziehungsweise eine halbe Stunde vor Beginn der Parade auf dem Paradefelde bei Zeithain eingetroffen. Die beiden Grenadier regimenter mit den gleichfalls an der Parade (gleich dem Kadetten corps) theilnehmenden Marienberger Unteroffizierschülern und den Pionieren marschiren über Röderau, Moritz, Booersen, Zeit hainer Lagerplatz bis zu ihrem Aufstellungsplatze; Regiment Nr. 102 und 103 rucken über Gohlis, Lichtensee an; Regiment Nr. 134 und 139 über Glaubitz, Dorf Zeithain; Regiment Nr. 106 und 107 auf der Straße Moritz, Dorf Zeithain; die im Lager Zeithain bis dahin untergebracht gewesenen Truppen der dritten Division rc. gehen Regiment Nr. 104 und 133 und Jägerbataillon Nr. 15 über Gohlis, Streumen, Regiment Nr. 108 und Jäger- bataillone Nr. 12 und 13 über Streumen, GohliS, Lichtensee und Zeithain nack ihrem AufstellungSpunkte; die Gardereiter, Pirnaer Artillerie und der Train dirigiren fick auf dem Wege nach Gohrisch zur Parade. Die preußische Garde-Kavalleriebrigade (die rothen Leibgardehusaren und die 2. rothen Gardeulanen) benutzt zum Aufmarsch die Straße Lichtensee, Dorf Zeithain. Die 1. sächsi schen Ulanen und Husaren (Regiment Nr. 17 und 18), dergleichen die Karabiniere und 2. Ulanen Nr. 18 erreichen daS Paradefeld aus dem Wege Glaubitz, Gohrisch unter Ueberschreitung der Eisenbahn Wülknitz-Röderau; das 2. (Grimmaer) Königshusaren regiment Nr. 19 marschirt die Straße Moritz, Dorf Zeitbain, Lichtensee nach seinem Aufstellungspunkte. Das 1. Feldartillerie regiment Nr. 12 nebst 1. reitender Batterie marschirt Bobersen, Lager, den Gardereitern nach. Die 2. reitende Batterie benutzt die östliche Zeithainer Straße; die 3. reitende Batterie folgt dem 1. (Großenhainer) Königshusarenregiment Nr. 18. Das dritte (Riesaer) Artillerieregiment Nr. 32 benutzt die Straßen Riesa, Röderau, Militärstraße, westliche Zeithainer Straße. Nach der Parade marschiren die beiden Grenadierregimenter und vom Pionierbataillon die Compagnien 1 bis 4 nach der westlichen Zeithainer Straße, der Gohttser Straße, Röderauer Straße nach Bobersen, Riesa. Die beiden Lausitzer Regimenter Nr. 102 und 103 marschiren in der Richtung auf Gohlis bezw. Jakobsthal ab. Die Regimenter der 2. Infanteriedivision Nr. 106, 107, 134 und 139 marschiren die östliche Zeithainer Straße. Die dritte Division kehrt ins Lager zurück. Kavallerie und Artillerie gehen bis Dorf Zeühain und dann nach Belieben weiter. Am 4. Sep tember werden die Kriegsbrücken bei Strehla und Riesa abge brochen und beginnt der Anmarsch zu den Kaisermanövern. Vom 8. September ab beginnen die Kriegsmärsche. — Ueber die zum 1. April 1887 neuzubilvenven Bataillone wird von gut unterrichteter Seite im Anschluß an unsere kürzlich gebrachte Notiz noch Genaueres mitgetheilt. Das königl. sächs. XII. Armeecorps stellt drei Regimenter, vorläufig zwei Bataillone stark, auf. Dieselben werden durch Abgeben ganzer Compagnien der aktiven Truppen innerhalb einer Division formirt und bleiben vorläufig denselben unterstellt. Die neu gebildeten Regimenter werden, wie schon früher mitgetheilt, die Nummern 169, 170 und 171 erhalten. Regiment 169 wird der 1., 170 der 2. und 171 der 3. Division zugetheilt. — Die Rekruten der sächsischen Infanterie-Regimenter, Jägerbataillone, Feldartillerie-Regimenter und des Pionier- Bataillons werden kommenden 17. Oktober eingestellt. Die Nekruteneinstellung bei der Kavallerie erfolgt bereits am 10. Oktober. — König Albert hat bestimmt, daß bei dem Fußartillerie- Regiment Nr. 12 statt des Signalhorns mit Riemen die Signal trompete mit Banderolle zur Einführung kommt. — Zu Sommer-Uniformen für die Post-Unter beamten hat die Reichspostverwaltung durch die Oberpostdirektion Köln bei einer Kölner Firma Proberöcke Herstellen lassen, die, wie die „Köln. Ztg." festgestellt hat, allen Ansprüchen, die man im Allgemeinen auch an einen Sommerdienstrock stellen muß, zu entsprechen scheinen. Mit einer größeren Zahl dieser Proberöcke läßt die Reichspostverwaltung zur Zeit in den Oberpostdirektions bezirken, Köln, Frankfurt a. M., Berlin, Königsberg und Liegnitz Trageversuche anstellen. Der Proberock hat einen bequemen, gefälligen Schnitt, dessen Form sich im Allgemeinen der im deutschen Heere für den kleinen Dienst eingeführten Litewka an schließt. Der Rock ist sehr leicht, 550 bis 600 Gramm schwer, und aus einem blauen, atlasartigen Gewebe hergestellt, welches äußerst stark sein soll. Auch ist, wie die Vorversuche ergeben haben, auf Grund der Eigenart der verwandten Garne, der Web art sowie der Färbung die fast vollkommene Wasserdichtigkeit und Echtheit der Farbe erreicht. — Amtsjubiläum. Am 1. August erfüllten sich 25 Jahre, daß Herr Rathsaktuar Rudolf Berger bei der hiesigen städtischen Verwaltung angestellt ist. Aus diesem Anlasse überbrachte Herr Stadtrath Rößler dem Jubilar die Glückwünsche des Raths und eine Deputation der städtischen Beamten beglückwünschte den selben unter Ueberreichung eines Geschenkes. Am Abend ver einigten sich die Beamten zu Ehren das Jubilars im Saale des Restaurants „Bürgergarten." —- Der Königl. Sächf. Militärverein X hielt gestern un „Tivoli" sein Sommerfest ab. Das Konzert wurde vom Jägermusikchor ausgeführt. Der Vorsteher Herr W. Butze be grüßte die Gäste und Mitglieder durch herzliche Worte und schloß seine Rede mit einem Hoch auf den Protektor von SachsenS Militärvereineu, Seine Majestät den König
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