Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-02
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.12.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^8 880 18»». wenden; jedoch wolle er nicht glauben, daß dieses Verfahren Krüger über die Vorgänge auf dem Kriegsschauplatz dis M allgemein charakteristisch für den Feind sei. (Siehe unten!) Oktober, woraus hervorgeht, daß die Lage der Buren sehr gu W Weiter meldet WolffsBureau vomDonnerStag: DoSenglische ist. Der Bericht stellt fest, daß di« Engländer Kassern Kriegsamt hat auS Kapstadt vom 29. November folgendes Tel«-/Basutos rekrutirsten, welche thatsächlich in den Reihe I gramm erhallen: In Kimberley war bis zum 23. November alles l Engländer kämpften. Die Regierung Transvaals besitze «enm. Kriegsgeschichte nur sehr unvollkommen zu kennen, und klagt, daß der Widerstand der Buren auf dem westlichen Schauplatz so viel wirksamer sei, als man erwartet hatte. Auch am Donnerstag hat das englische Knegsamt noch nicht die Verluste der Engländer mitgetheilt. Statt dessen wird auS Oranje-River großspurig eiu Telegramm verbreitet: General Lord Methuen hielt am Montag an die Truppen eine An sprache. Er beglückwünschte sie zu der wackeren Arbeit, die sie gethan, bezeichnete die Taktik des Feindes als vortrefflich und zollte der Tapferkeit desselben Anerkennung. Dagegen wandte er sich in scharfen Ausdrücken gegeü daS Verfahre» der Buren, auf die Ambulanzen zu schießen und Dumdum-Geschosse zu ver- konnten. ... Zum ersten Male seit Anfang des Krieges erhielt, wie M Paris gemeldet wird, LeydS «inen direkten Bericht des Präsidenten Urelderger »«zekger und Tageblatt. Seite S. — T Dezember Der Krieg w Südafrika. Der Telegraph schweigt von dem „vollständigen Siege" des englischen Generals Methuen am Modderfluß. Mit dem Zählen der todten und gesnngenen Buren aber können sich die Engländer unmöglich bis jetzt aufgehalten haben, denn die ganze Schlacht bestand in einem über den Modderfluß hinweg geführten Geschütz- und Gewehrkamps, bei dessen Schluß die Engländer immer noch aus dem linken Modderufer standen. Sie haben also weder Gefangene machen, noch daS von den Buren besetzte Gelände auf deren Verlust hin sich ansehen können. An dieser Schilderung deS Kampfes ist Manches unklar. Man versteht nicht, was eS heißt, der Feind habe seine Stellung aufgeben müssen, wenn trotzdem nur eine kleine Abteilung den Fluß zu über schreiten vermochte. Hier wäre doch Verfolgung bis auf den letzten Mann am Platze gewesen. Nach privaten Mittheilungen verloren die Engländer bei Modder River 1800 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen. General Methuen selbst ist verwundet. Auch das englische Kriegs amt hat am Donnerstag keine weiteren Einzelheiten über das Gefecht gegeben; dasselbe scheint nichts anderes gewesen zu sein, als ein Zurückdrängen der Buren auS ihrer Stellung. Die Letz teren zogen sich wahrscheinlich nur zurück, um sich mit den Truppen deS Generals Cronje zu vereinigen. Auch die „Times" ist entrüstet über die unzulänglichen Be richterstattungen des Generals Methuen. DaS Blatt erklärt die Bezeichnung der Schlacht bei Modder River als eine der schwersten und blutigsten in den Annalen der englischen Kriegsgeschichte für eine überflüssige Fanfaronade, die offenbar lediglich bezwecke, schwere Verluste auf englischer Seite zu verschleiern, nachdem bei Belmont und Graspan bereits ein britischer Gesammtverlust von 496 Mann zu verzeichnen sei. Der „Standard" kritisirt die citirten Bemerkungen dahin, der edle Lord scheine die englische Oesterreich. Nach übereinstimmenden Blättermeldungen ver lautet, daß behufs Regelung der deutsch-czechrsche« Angelegen heiten Konferenzen unter Vorsitz JaworSkiS stattfinden werden, an welcher je 8 Mitglieder der Deutschen und Czechen theilnehmen. Der czechische Großgrundbesitz entsendet die Abgg. Graf Palffy und vr. Mettal zu diesen Konferenzen, welche eventuell noch heute ftattfinden sollten. Sowohl die Klubobmänner der Linken als auch das Exekutivcomitt der Rechten werden 'die Vorfragen über die VerstäudigungSkonferenzen vorher erörtern. Frankreich. Aus Paris, 27. November, wird der „Boss. Zeit." geschrieben: In ihrem maßlosen Haß gegen England hat sich die nationalistische Schmutzpresse auch gegen die Königin Viktoria zu Beschimpfungen verstiegen, von deren Rohheit man sich im Ausland«, wo die nationalistischen Blätter geringere Beachtung finden, kaum eine Vorstellung machen kann. Vollends die ihr gewidmeten Spottbilder lassen sich zum Theil in einem Blatte, daS sich und seine Leser achtet, nicht einmal in verhüllten Andeutungen beschreiben. DaS Wochenblatt „Le Rire" brachte u. A. in seiner letzten Nummer ein schamloses Zerrbild, daS die mehr als achtzigjährige Königin, die Urgroßmutter, ent blößt darstellt, wie sie nach Art eines unartigen kleinen KindeS von einem Buren gezüchtigt wird. Und diese empörende Ent würdigung des Greisenalters, der weiblichen Würde, ist noch nicht einmal die schlimmste Ausgeburt der Phantasie hiesiger Sudler. Die ganze Londoner Presse hat denn auch einen Wuth schrei über dieses Treiben auSgestoßen, und die Empörung muß drüben überaus tief und gefährlich sein, denn die Pariser Blätter, die in London Vertreter haben, erhalten von diesen Brief«, die eine wahre Angst verrathen. Man schreibt dem „Figaro", dem „Matip", dem „Temps", dem Siecle", daß Frankreich, trotz der vernünftigen Haltung seiner Regierung, gerade auf einen Krieg mit England zutreibe. Fast n..t gleichlautenden Worten be schwören die Londoner Berichterstatter die Pariser Preßsyndikate, die Sach« in die Hand zu nehmen und nicht zu gestatten, daß der abscheulich« Unfug fortgesetzt werde. Wenn sie ihn nicht ver hindern könnten, so sollten sie wenigstens öffentlich die Leute brandmarken, die sich solcher Niederträchtigkeiten schuldig mach«», und feierlich erklären, daß die anständigen Blätter, die anständigen Leut« in Frankreich nichts mit ihnen gemein haben. Die Nationalisten-Blätter, die noch eine gewiss« Ehrbarkeit zu heucheln suchen, wie „GauloiS" und „Journal deS DöbatS", ver- theidigeu die Sudler mit echt nationalistischen Gründen. Rach einigen obenhin ausgesprochenen Worten eines gleißflerischen Bedauerns über die „Geschmacklosigkeiten" ihrer Parteigenossen werfen sie der Londoner Presse vor. daß sie kein Recht habe, sich über bodenlose Pöbeleien gegen ihre Königin zu beklagen, da sie während der DreyfuS-Wirren auch vom — General Mercier nicht in Ausdrücken der Hochachtung gesprochen habe! Die Königin Victoria dem General Mercier gleichzustellen, ist eigent lich noch beleidigender als daS schamlose Zerrbild deS „Rire". lieber CzernuSky, den klassischen Zeugen QueSnayS im Prozeß von Rennes, liest man im „6rl äs Varis": „Dieser Herr ist ein äußerst gewandter und schlauer Kunde. Der Abkömmling der serbischen Könige hat jetzt ein neues Gewerbe gefunden, nämlich vom Papste verliehene Titel an den Mann zu bringen. DaS ist sehr einträglich und CzernuSky versteht eS, sich schöne Gewinne auS ihm zu sichern. Indem er die ihm anvertraute „Waare" «ineS gewissen Rocco Zeppino gegen 15 000 Francs lieferte, nahm er für sich eine bescheidene Vermittlergebühr von 87*/, Prozent von vornherein in Anspruch, waS ihm wahrschein lich neue Schwierigkeiten mit der Justiz verursachen wird." In Spante« haben die Handelskammern ein Resumä der Klagen des Lande- veröffentlicht. Dies Resums stellt daS Finanz werk d«s Ministers Villaverde als ein Fiasko dar. Noch sei eS Zeit znr Umkehr. Aendere die Regierung ihr Verhalten nicht, so müsse die weitere Steuerverweigerung angerathen werden. Die gemäßigte Presse empfiehlt, damit zu warten, biS die letzte Hoffnung auf Erfüllung der Wünsche der Steuerzahler be züglich der Ersparnisse und der Verwaltungsrejormen aufge geben sei. die Durchgangsstation für den 8 Uhr-Ladenschluß bilden. Auf die Mittagsruhezeit wolle er aus mannigfachen Bedenken ver zichten. Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.): Die vorgeschlagenen Be stimmungen seien so einschneidend, daß man nur vorsichtig zu Werke aeyen könne, ein allgemeiner gesetzlicher Ladenschluß sei jedenfalls zur Zeit zurückzuweisen, dagegen stehe einem Laden schluß nach freier Vereinbarung nichts im Wege. Aba. Stöcker (wildkons.) legt in längeren Ausführungen die ethische Seite des 8 Uhr-Ladenschlusses dar. Die gegenwär tigen Zustände seien für die Angestellten im Handelsgewerbe höchst ungesund. Nirgends wird die Kraft der jungen Leute so ausgenutzt, wie hier. Die Bevölkerung Deutschlands leide unter dem Mangel einer ausreichenden Ruhezeit. Der Feier abend fehle hier vollständig, in Folge dessen sei die Bevölkerung nicht fähig, den Sonntag zu heiligen. Die Folge dieser Ueber- hastuna sei die erschreckende Zunahme der Nervenkrankheiten. Man solle von England lernen, wo die Ladeninhaber aus frei em Antriebe die Arbeitszeit verkürzen, um den Angestellten grö ßere Ruhe zu geben. Das deutsche Volk sei zu lange und zu gut regiert, als daß man von ihm wie vom englischen den ein heitlichen Ladenschluß aus eigenem Antriebe erwarten könne. Nur durch den obligatorischen Ladenschluß auf Grund des Ge setzes sei etwas zu erreichen. Er empfehle den 9 Uhr-Laden schluß und hoffe, dßß man auf ihm zum 8 Uhr-Ladenschluß kommen werde. Abg. Rösicke - Dessau (wildlib.) bestreitet, daß das deut sche Volk obligatorischer Maßnahmen bedürfe. Eine Bevor mundung der Gewerbetreibenden durch Zwangsgesetze halte er für ungerechtfertigt. Staatssekretär Graf Posadowsky: Das Beste wäre, wenn die Geschäftsinhaber allgemein den 8 Uhr- Lavenschluß einführen. Es sei ein kleinlicher Trödlerstand- punkt dir Geschäftsinhaber, wenn sie meinen, den Laden recht lange offen halten zu müssen, um noch diesen oder jenen Kunden einzufangen. In England hätten in großen Städten die La- deninhaber aus freiem Antriebe sich sogar entschlossen, an be stimmten Wochentagen den Laden überhaupt nicht zu öffnen. DaS Geschäft sei nicht zurückgegangen, sondern vielleicht noch gestiegen. Ob man bei uns auf vem Wege freier Vereinbarung zum 8 Uhr-Ladenschluß aelangen werde, sei zweifelhaft. Der von der Regierung vorgeschlagene Weg des Ladenschlusses auf Grund freier Vereinbarung entspreche oen an die Reichsregier- una gelangten Wünschen der Bevölkerung. Ob die Regierung weuer gehen werde, darüber könne er heute noch nichts sagen, die Sache bedürfe noch einer sorgfältigen Erwägung im Bun- deSrath. Das beste scheine ihm, daß die Regierungsvorlage an genommen wird. Sollte dieser Weg sich nicht bewähren, so wäre immer noch Zeit, auf Grund der gemachten Erfahrungen den obligatorischen Ladenschluß einzufuhren. Abg. Raab (deutsch-soz. Reformp.) tritt für die Kom- missionSbeschlüsse ein, die nicht nur die Angestellten, sondern auch die kleinen Geschäftsinhaber verlangen als Schutz gegen Konkurrenzzwang und gegen den Unfug deS Publikums, das da verlange, daß der Ladeninhaber ihm bis in die Nacht zur Verfügung stehe. Abg. Pauli-Potsdam (fraktionslos) hält die Kom missionsvorschläge für zu weit gehend und befürwortet die Re gierungsvorlage, während Abg. v. Salisch (kons.) die Be denken durch den Antrag zu mildern sucht, daß der Ladenschluß nur auf eine bestimmte Zeit, etwa auf ein Jahr, beschlossen wer den solle. Das Eraebniß der Abstimmung war die Annahme des Z 137a mit dem Unterantrage von Salisch (kons.), ebenso die Annahme des 8 139?« mit großer Mehrheit. Dafür stimmten geschlossen die Deutschkonservativen, Antisemiten, das Centrum, die Nationalliberalen und Sozialdemokraten, dagegen die Reichspartei und ein Theil der Freisinnigen. wohl. Di« Bahn- und Tclegraphen-Berbindimg »ach Modder River ist wieder hergestellt. Die Nachricht, daß die Belagerung von Kimlerley von de» Buren nach d«m 25. November aufgehoben worden ser bat nick» Ausfälliges, denn «S entspricht der Regel, daß der Belagerer Ring lockert oder löst, fall» Entsatztruppen heronrücken, um »u- nächst diesen entgegenzutretea und zugleich der Gefahr zu «w gehen, durch die Belagerten auch im Rücken bedroht zu werden. Ueber den Auftrag, den General Methuen mit seinem Marsch nach Norden zu erfüllen hat, herrscht nach wie vor Ungewißheit- man wird jedoch kaum fehlgehen in der Annahme, daß «r ledig lich darin besteht, die in Kimberley und Mafeking eingeschlnssen-n Abtheilungen zu entsetzen. Zu dem Zwecke setzte «sich»g« Lager am Oranjestuß unter Zurücklassung deS Gepäcks in Eil- Märschen in Bewegung. Von größerer Wichtigkeit al» die Ent setzung Kimberleys ist nun die Frage, ob Lord Methuen stack genug sein wird, von Kimberley gegen Bloemfontein vorzudring» Die Hauptstadt deS Oranje-Freistaates liegt von Kimberley w der Luftlinie nur 144 Kilometer entfernt. Zu eine« olchen Marsch durch Feindesland — eine Eisenbahn steht hier nickt M Verfügung — müßte aber eine lange Etappenstraße hergefkllt und gesichert und ein gewaltiger Troß mitgeführt werden. Ah. gesehen aber davon, daß die Mittel dazu schwerlich jetzt sch», dort im Westen zur Stelle sind, ist General Methuen nicht in der Lage, eine so langgezogene Marschkolonne genügend zu Kiku weil es ihm an Kavallerie mangelt.- ' Auch aus Natal kommen fast nur verworrene, sich gegenseitig widersprechende und aufhebende Nachrichten. Wäh rend die Zeitungsdepeschen die beiden Truppenlorps der Am- rale Barton im Mooifluß-Lager und Hildyard in Eastcouck sich bereits vereinigten, ja vor Colenso stehen lassen, wissen die of fiziellen Berichte davon nichts. General Buller „hofft" yur, die Verbindung per Draht und Bahn wiederherzustellen uyd'den Vormarsch beginnen zu lassen. Thatsächlich haben nur einige berittene Plänkler am Sonntag Nachmittag die Station Fn« geräumt, nachdem sie auf dem Wege dahin einem Beobachtungs- Posten der Buren begegnet waren. Selbst die telegraphych« Verbindung war erst bis zur Highlandstation wiederhergestellt. Von einem allgemeinen Ruckzuge der Buren gegen den Tugela« fluß liegen bisher unbestrittene Anzeichen nicht vor. Dagegen meldet General Buller, er versuche, LOM Buren bei Willnow Grange, d. h. am Mooifluffe abzuschneiden. Danach ständen die Buren also immer noch mit starken Kommandos in der bockigen Gegend, obwohl sie offenbar den Plan aufgegeben haben, ihn Kräfte in einer Reihe kleiner Einzelbelagerungen aufzureiben. Thatsächlich wissen wir jetzt nichts über die gegenwärtigen Stell ungen der feindlichen Truppen-Korps, außer daß Jouberts Sohn mit seinem kleinen Kommando auf der Straße nach Wer nen abgezogen war. Joubert hat nach Eintreffen der neuen In struktionen sofort seine Taktik geändert und konzentrire seine Truppen in drei Korps. Das erste vor Ladysmith mit dem Be fehl, den Blatz schleunigst um jeden Preis zu nehmen, das zweite am Tugelafluß, um dort General Clery solange aufzuhalten, bis Ladysmith gefallen ist ^man erwarte diesen Fall in den aller nächsten Tagen, und dann mit den dort freigewordenen Kräf ten den englischen General nach Pietermaritzburg zurückzuwei fen, während ein östlich von diesem zurückgelaffenes Korps ihm den Rückzug verlege. General Buller meldet in einer Depesche aus Pietermaritz burg vom 29. November: Ein Telegraphenbeamter, dem es ge lungen ist, in der Nacht des 25. November Ladysmith zu ver lassen, ist in Weenen angekommen, von wo er telegraphirte, das die Buren bei ihrem Angriff am 9. November mit großen Ver lusten zurückgeschlagen worden seien. Die Verluste der Eng länder seien sehr gering gewesen, auf ihrer Seite seien nur 8 Mann durch eine Bombe getödtet worden. In den verschiedenen Gefechten während der Belagerung von Ladysmith seien imGin- zen etwa IM Engländer getödtet oder verwundet worden. Seit dem 9. November hätte seitens der Buren kein ernsterer Angriff auf Ladysmith stattgefunden. In ihren Nachrichten vom Kriegsschauplätze Wersen die Eng länder den Buren beharrlich Verletzung deS Völkerrecht», schW Behandlung der Gefangenen und ähnliche Dinge vor. M wenig vorwurfsfrei sie selbst in dieser Hinsicht sind, ist «ck einem Briefe aus dem Kaplande zu erkennen, in dem e» HK „Letzte Woche nahmen die Buren 12M Engländer gefangen, dil mit anderen Gefangenen nach Pretoria gebracht wurden. M logirte man sie in große, bequeme Häuser, erlaubt ihnen sM in einem gewissen Naum frei umherzugehen, die Offiziere büch» sich sogar Alles einkaufen, waS sie brauchen; und im Ganzni führen die Leute da ein ganz gemüthlicheS Leben, in da» Fuß ballspielen und andere Sports angenehme Abwechslung bringe« So behandeln die Buren, jene ungebildete, grausame und demoralisirte Rasse, ihre Kriegsgefangenen. Wie thut e» aber die menschenfreundliche, gebildete, englische Nation? Sie setztdie 184 Mann, die in der Schlacht bei Elandslaagte in ihre Hinde gefallen, auf ein Schiffchen und bringt sie von Natal nach dm Kap. In SimonStown, dem KriegShafen, bringt man sie aus ein englisches Kriegsschiff, und hier sind sie nun. Bor einigen Wochen besuchte ich eines der Kriegsschiffe; der Raum war so beengt, daß ich froh war, davon wieder weazukommen. Die Buren-Offiziere haben es natürlich nicht so schlecht, aber die Gemeinen führen ein miserables Leben. Die Meisten stecken noch in den Kleidern, die sie am Tage ihrer Gefangennahme ungefähr vor drei Wochen trugen. An Land kommen sie natürlich nicht, und eS müssen mildthätige Menschen für sie sorgen; an 200—3M Bündel voll Kleidungsstücke werden ihnen dieser Tage gesandt werden. Zu essen bekommen manche nur einmal de» Tages, einige liegen auch in besonderen Zellen, weshalb, weiß man nicht. Zeitungen sind ihnen nicht erlaubt, kurz, man be handelt sie mehr als Sträfling«, wie als Kriegsgefangene, W das thun die Engländer. — Bon den gefangenen Deutschen up Holländern wird eidlich erhärtet, daß die Engländer bei Elandt- laagte Verwundete und Gefangene plünderten. Kein Einziger besaß mehr Geldbeutel oder Uhr. Dem verwundeten Gymnasial lehrer Beijleveld auS Pretoria wurden durch Lanzenreiter 14 Lstrl. abgenommen, dem General Kok, der später in Mal starb, 40 Lstrl. Die Leiche Dr. CosterS war total geplündert Beim plötzlichen Ansturm der Lanzenreiter auf die 90 Deutsche» und Holländer, welche daS bekannte Kopse vertheidigten, warft» Letztere die Gewehre weg, da sie sich verschossen hatten mw hoben die Arme in die Höhe. Nach eidlicher Aussage de» aus der „Penelope" gefangenen tranSvaaliscben Oberbeamten Sause»- thaler rief der Kapitän der Reiter: „Lill tkv dnxgsw! und daraufhin stachen die Reiter nach Jedem, den sie erreicht» Politische Nmscha«. Freiberg, den I. Dezembir. Deutschland. Im Reichstag fällt am Freitag nächster Woche wegen deS katholischen Feiertags die Plenarsitzung auS. Auch der Sonnabend soll frei bleiben und am Montag, den 11. Dezember, die erste Berathung deS Etats beginnen. Als dann tritt das Haus in die Ferien, welche sich bis zum 9. Januar 19M erstrecken sollen. Di« undankbare Sozialdemokratie! Als das Schicksal der Arbeitswilligenvorlage noch unentschieden war, ließ «S die sozialdemokratische Presse an Anerkennungskundgebungen für die „einsichtigen" Politiker deS Centrums und der National liberalen, die an ihrer Absicht, daS „Scheusal" einfach zu „ver scharren", sesthielten, nicht fehlen. Es mochte damals so etwas wie „Gehobenheit" die Brust derer um Bassermann und vr. Schcudler erfüllen; sie mochten sich als „echte Arbeiterfreunde", würdig an der Seite der Singer'schen Phalanx zu marschiren, Vorkommen. Nachdem nun aber die „Genossen", offenbar über rascht, allerdings angenehm überrascht, „ihren" glänzenden Sieg eingeheimst und wohl erkannt hatten, daß von der famosen „Ab wehrmehrheit" des Reichstags vorläufig nichts weiter zu er warten sei, höhnen sie die vorher Gepriesenen, die es sich jetzt angelegen sein lassen, mit einem „hörbaren Rucke" von der Sozialdemokratie wegzurücken. „Sie thun Buße", meint der „Vorwärts" von den Nationnalliberalen, die einstimmig be schlossen haben, den sozialdemokratischen Koalitionsantrag rund zurückzuweisen. Was hat es also den tapferen „entschieden Liberalen" geholfen, daß sie der Sozialdemokratie zu einem glänzenden Siege geholfen und die Regierung in noch nicht da gewesener Art brüskirt haben? Die „Voss. Ztg." theilt mit, daß die Berliner Stadt- Verordneten-Versammlung gegenwärtig 103 evangelische Mitglieder (unter ihnen einige Dissidenten) 21 Juden und 2 Katholiken zählt. — Das ist denn doch nicht das richtige Ber- hältniß! Gegenüber dem erneuten Dementi der „Berl. Corresp." in Sachen der Berliner Selbstverwaltung schreibt die „Köln. VolkS-Ztg." auS Berlin, gegenwärtig trete mehr der Ge danke in den Vordergrund, eine vermehrte Staatsaufsicht über Berlin in die Wege zu leiten, da die jetzige Komunalverwaltung in mehrfacher Beziehung sich nicht bewähre. Dazu hätten noch Airchenbautenstreitigkeiten, sowie die Differenzen wegen des Fried hofes der März-Gefallenen sehr verstimmt, sodaß vielfach die Meinung herrsche, so gehe eS nicht weiter. Ohne Zweifel trage man sich an maßgebender Stelle mit dem Wunsche, hierin Wand lung zu schaffen. Nur darüber, was geschehen solle, sei man noch nicht schlüssig geworden. Der unter dem Verdachte der Spionage vor ungrfähr vierzehn Tagen in Straßburg verhaftete Bischheimer Reisende Dubois wurde sreigelassen, da sich seine Unschuld herausgestellt hat. Der zugleich mit Dubois verhaftete Brüsseler Reisende Lohr verbleibt daqegen in Hast. M2 NatalS, Pi Gemeinde au? aller deutende V nie durch d Missionsar die erste Hw zug in das W Missi, der, dort l lien. Die deutend gri Hannover, itzt Kirche ücht wird. Mehlich! Gemeinden de Neuenki hat einen Gemeinde z wa 8—10 Ackerbauer« Marburg,' rer. Diet lich wird v daß die eng von 5 Mar gestern alle - diese» Borr gemeldet r sächlich fest braucht zu weißen Fah durch ein 2 sein, jM Ulan einen morden v, aus eine Ai »um Theil banden ui würfe grgei — Hierana GraNsamk nicle", die Bericht eine "mit: „Die in dem Ztr Dott wurdi mal durch Dragoner, I von ihre» f Kops mit d MN möge Stich der 'entgehen. aabcn ihnei Das waren die meisten Die t den Schiet Nähe abspi noderanery Langhans' Beranschau «n bis zur verzeichnet, ochsstatiope leidenschaft tals findet Port Nata m Neu-D« Entstehung zurück, das goairteck 18 lassen. Neu auf grünen liegen. Jh DeutWan' und Pfarr sucht, der L Mönch. Di sche Art n plattdeutsch Deutschen Kaffee, An Habt ein c — Dos Kammer wr von Gesetze einige wer setzeS vc verwalt steuctung d rathrmg ei eines Perm Die Borlag Plenum üb ordnung: ? ietzeS zur § Lehrer an beihilfön z Abänderuns betreffend, und erklärt diesen Geg« heutigen du die kleinere einen Lehre sofern, als gestellt wär ru geben, u hätte nicht der Fall se geradezu in durch dcü t folge. Gr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder