Verhandlungen der Sächsischen Volkskammer «8. Sitzung. Dienstag, den 18. November 1919. Seite Mitteilung über Veränderungen im Finanz ausschuß 8 23278 Einladung zu einer Kundgebung gegen die weitere Zurückhaltung unserer Gefangenen durch Frankreich 23276 Allgemeine Vorberatung über die durch den Rechenschaflsausschuß vorgelegien Entwürfe der Volkskammerordnung und der Geschäftsordnung der Volkskammer. (Drucksache Nr. 396) 2328^ vr. Kaiser (v. Vp ), Berichterstatter . . 2328^ Ziller (V.-Nat. Vp.) 2330 8 Lipinski (8. 8. 8.) 2331 Dr. Reinhold (Dem.) 23348 Überweisung der Entwürfe an den Rechenschaftsausschuß 23340 Tagesordnung der nächsten Sitzung . . . 23341) Am Ministertische: Ministerpräsident vr. Gradnauer, Minister Uhlig Ministerialdirektor vr. Schmitt und Geh.Nat vr. Junck. Anwesend 79 Kammermitglieder. Präsident Fräßdorf eröffnet die Sitzung 1 Uhr 7 Minuten nachmittags. Präsident: Die Sitzung ist eröffnet. Es ist zunächst eine Mitteilung eingegangen von dem Vorsitzenden des Finanzausschusses 8, Herrn Abgeord neten Fleißner. Es wird mitgeteilt, daß im Finanz ausschuß 8 folgende Veränderungen eingetreten sind: (2. Abonnement.) An Stelle des Herrn Abgeordneten Nitzschke ist eingetreten <o> Herr Abgeordneter Klühs, an Stelle des Herrn Abgeord neten Beda während dessen Erkrankung Herr Abge ordneter Schiersand. Außerdem wird noch mitgeteilt: Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Herr Abge ordneter Günther bestimmt. Genehmigt die Kammer diese Veränderungen im Finanzausschuß 8? — Das ist der Fall. Es ist eine Einladung zu einer Kundgebung am morgigen Tage eingegangen. Ich bitte Herrn Sekretär vr. Wagner, sie zu verlesen. (Sekretär vr. Wagner (Dresden) liest:) Dresden-A., den 15. November 1919. In ganz Deutschland finden in dieser Woche Protest versammlungen gegen die weitere Zurückhaltung unserer Gefangenen durch Frankreich statt. Es gilt, unser Volk aufzurufen zu einem energischen Eintreten für unsere Brüder, damit der kommende Winter die ohnehin an Leib und Seele Geschwächten nichts vollends zugrunde richtet. Wir gestatten uns deshalb, das Direktorium (v) zu der in Dresden am 19. November 1919, vor mittags */z 12 Uhr, im Centrallheater staltfiudenden Versammlung ganz ergebenst einzuladen. Es wird eine Entschließung vorgelegt werden, in der die Nationalversammlung anfgefordert wird, sich sofort nach ihrem Zusammentreten in einer besonderen Sitzung mit der Gefangenenfrage zu befassen. Wir bitten, uns gütigst mitteilen zu wollen, wen Sie in die Versammlung entsenden werden, damit wir dafür Sorge tragen können, daß nicht etwa Ihr Vertreter in den Be richten vergessen wird. Hochachtungsvoll Vereinigung von Angehörigen und Freunden der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen. Ich glaubte, diese Einladung der Kammer mitteilen zu sollen und anheimzustellen, an dieser Versammlung teilzunehmen. 332