1437. Die Besitzer u. Hauptleute der Landeskrone. Gefahr von dort. 123 [416] sehen liess 1 ), und durch seinen Tod in der zweiten Dezemberwoche. — Die letzten Monate brachten aber noch ein anderes schlimmes Ereignis: Ende Oktober kam die Landeskrone in den Besitz des Herzogs Hans von Sagan. Nachdem das alte Geschlecht der v. Landeskrone Burg und Berg nebst den zugehörigen Dörfern aufgegeben hatte, wurden seit 1357 die vonBiberstein auf Friedland Besitzer 2 * ). Sie setzten dort After lehnsleute als Befehlshaber ein. Als solche finden wir daselbst 1397 Sander von Hoberg’), 1413 Jone v. Gersdorff 4 * ), 1419 Jone v. Hoberg 6 ), angeblich bis 1419 die von Kottwitz, die die Burg damals an Vincenz Heller auf Sercha verkauft haben sollen 6 ), 1423, 1427 Heinrich von Uechtritz 7 ). 1433 erscheint ein Hauptmann auf der Burg, ohne dass sein Name genannt wird 8 ). Vielleicht war es schon Jerusalem Becherer, der sich seit 1435 als solcher nachweisen lässt. Die Inhaber des Schlosses hatten, soviel wir sehen, sich stets als gute Nachbarn der Stadt Görlitz gezeigt und keinerlei „Ritte“ ins Land getan; war doch Heinrich von Uechtritz selbst Görlitzer Stadthauptmann. Nur 1433 findet sich eine Spur, dass während der Fehde der Stadt Zittau mit Ulrich von Biberstein (s. S. 379 f.) Zugriffe geschahen. Wohl seit 1435 wurde das anders. Damals vielleicht schrieb Wenzel v. Biberstein, Herr zu Friedland und Forst, drohend nach Görlitz, weil die Bürger ihm in seinen Wald um die Landeskrone führen, ritten und gingen, auch das Holz ihm ab hieben 9 ); und wohl bald darauf erhalten die Görlitzer Nachricht, dass der Hauptmann auf dem Berge Jerusalem Becherer „grosse Stallung zur Landeskrone mache“ und viele Drohworte gegen die 1) 683, 14. 3) Die pergamentene Belehnungsurkunde mit 6 Siegeln vom 8. November 1357 liegt im Wenzels (Kron)archiv zu Prag, s. Lünig, Codex Germaniae dipl. I, S. 1182, Zobel I, S. 70 Nr. 350. ’) Carpzow, Ehrentempel I 283. 4 lib. act. 1413 ff., Bl. 6b. 5) lib. act. 1413 ff., Bl. 132a. 6) So nach Knauthe in Kreysigs Beyträgen III (1756), S. 343, dem auch Knothe, Adel, S. 267, folgt. Belegstellen kann ich bis jetzt nicht beibringen. Jedenfalls ist Vincenz Heller als Schwiegervater Wenzel Emerichs unmöglich, und die Zerstörung der Burg, die die Görlitzer angeblich 1422 infolge desHeller- sehen Besitzes vornahmen, ist ganz unwahrscheinlich, und die Nachricht scheint auf den bekannten Lügenhistoriographen Hosemann zurückzugehen; s. Beschreibung der Landeskrone, Görlitz 1847, S. 55 und 56, Neues Laus. Mag. Bd. 68, S. 86 und 94 Anm. 7; oben S. 52 Anm. 8. 7) Görlitzer Entscheidebuch nach L. I 123, S. 6; cod. dipl. II 1 249, 29. 8) 412, 22. 9 ) Das’ Schreiben (ohne Jahr) 684, 29 ff. fällt wohl ans Ende 1435, vergl. 561, 27.