32 Zur Zusammenarbeit mit der Dresdner Ga lerie kam es erst 1910 durch Posse. Drei Jahre später wurde Schmitz gemeinsam mit Robert Sterl als Mitglied in die Ankaufskommission der Gemäldegalerie berufen. Posse erhoffte sich in ihnen Mitstreiter für seine Erwerbungs politik. Sicher lag ihm auch daran, Schmitz mit seinen wertvollen Bildern, die schließlich der öffentlichen Sammlung fehlten, an die Galerie zu binden. Denn es ging darum, möglichst rasch Anschluß an die führenden Kunstmuseen zu finden, Versäumtes nachzuholen und den Ruf der Kunststadt Dresden zu verteidigen, j Diese allgemeine Erkenntnis führte 1911 zur ! Gründung des Dresdner Museumsvereins unter dem Vorsitz des damaligen Oberbürgermei- j sters, Dr. Beutler, und maßgeblicher Beteili- j gung des Geheimen Regierungsrates Dr. Wol- demar von Seidlitz. In der Satzung wird der I Gedanke formuliert, Kunstfreunde eines Ge- i meinwesens zur Förderung der einheimischen Sammlungen heranzuziehen. Der Bau eines Wilhelm Trübner, Mädchen mit gefalteten Händen, ... , c „ , ,, . . . Gemälde 1878 Museumsgebaudes für moderne Kunst wird als Erfordernis der Zeit angestrebt. 11 Oscar Schmitz, seit Gründung Mitglied des Vereins, wirkte wenigstens seit 1920 im Vorstand als Schatzmeister und von 1924 bis 1929 als Stellvertretender Vorsitzender von Justizrat Dr. Felix Bondi. Auch in seiner Tätigkeit als Mitglied der Galeriekommission außerordentlich aktiv, iden tifizierte er sich mit den Belangen der Galerie, insbesondere mit der modernen Sammlung, die sich, um ihrem Anspruch gerecht zu werden, an dem Qualitätsmaßstab der Alten Meister mes sen lassen mußte. 1914 verfaßte Schmitz eine Denkschrift für die Galeriekommission. Er nannte die Mißstände und forderte das Ministerium auf, die Lücken in der modernen Sammlung im Hinblick auf die rasch steigenden Preise schnell zu schließen. Gleichzeitig wies er daraufhin, daß die »Opferfreudigkeit der Privaten« nicht allein den Mißstand beheben könne. 2 * Mit dem Ausbruch des Krieges war an die Umsetzung der Forderungen nicht mehr zu den ken. Die finanzielle Lage verschlechterte sich zunehmend, der Galerieneubau wurde verschoben und der Direktor der Gemäldegalerie Posse zum Kriegsdienst einberufen. Die Niederlage Deutschlands 1918 und die Zuspitzung der finanziellen Lage nach Kriegsende führten zur Novemberrevolution. Auch in Sachsen dankte der König ab. In dieser Zeit der Umbrüche und der Regierungsneubildung schrieb Posse an Robert Sterl. »Alles geht auf dasselbe Ziel: Schaffung eines neuen Kulturministeriums mit neuen Leuten ... Die Radikalsten wollten offenbar Abtren nung der modernen Galerie«. 3 *