Neumarkt-Südseite mit Hotel Stadt Rom und Heinrich-Schütz-Haus um 1750, Foto-Rekonstruktion J. Mehlhorn 1983 - die große Zahl qualitätvoller Wohnungen, die in Zuschnitt und Dimensionierung durchaus gehobenen Wohnansprüchen gerecht werden, - zu beachten ist auch, daß die Bebauung das historische Dokument eines Zeitabschnittes darstellt, der 45 Jahre unseres Lebens bestimmte. Neben Verfechtern des Abrisses gibt es Stimmen westdeutscher Denkmalpfleger wie auch Ein heimischer, die diese Bauten bereits heute als Denkmale in differenziertestem Sinn werten und sich mit Nachdruck für den Erhalt einsetzen - gleich den Bewohnern der Häuser. Negativ zu vermerken ist: - Die Wohnzeilen, 1956 entstanden, stehen in Zusammenhang mit einer neuen ökonomi schen Politik, die nach Stalins Tod unter Chruschtschow in den östlichen Ländern eingelei tet wurde. Anstatt gestalterischer Gesichtspunkte traten einseitig ökonomisch-technologi sche Gesichtspunkte in den Vordergrund. Im Ergebnis können die Bauwerke nicht als archi tektonisch hochwertig bezeichnet werden. - Die übermäßige Verbreiterung der Straße zerreißt die Innenstadt und teilt das Stadtzentrum in zwei Hälften. Die Kommunikation beider Straßenseiten über 50/60 m hinweg ist weit gehend eingeschränkt. Die zusätzliche Absperrung des Fahrbereiches durch eiserne Ketten grenzt ans Unerträgliche. Die große Windoffenheit reduziert die Schutzwirkung vor schlechtem Wetter. Ich habe selbst erlebt, wie hier bei Sturm zentnerschwere Bautafeln durch die Luft schwebten. - Ein besonders schwerwiegendes Problem stellt die strukturwidrige Einordnung dieser Bau ten dar. Ohne Rücksicht auf die historisch gewachsene Struktur der Stadt, auf ursprüngliche