Nächtlicher Überfall während des Dreißigjährigen Krieges, nach einer zeitgenöss. Radierung von Hans Ulrich Franck Vernichtung anheim. Mit welchem Tempo oder wie langsam die Aufbauarbeit gelang, zeigen die folgenden Preis- und Lohnkurven. Erneute Einbrüche und Aufschwünge gestatten dem nachgeborenen Betrachter, einzelne kleinere Zeitabschnitte genauer in den Blick zu nehmen. Die »Wechselfälle des Lebens«, mit denen die Zeitgenossen von damals fertig werden mußten, erscheinen in dieser Be trachtungsweise in ihrer ganzen Eindringlichkeit. Die Lebensumstände waren infolge des Preis- und Lohnverfalls zwischen 1650 und 1670 zweifellos hart, jedoch verloren sie bis zur Jahrhundertwende allmählich an Schärfe, ohne daß dieser Vorgang in allen Einzelhei ten nachvollzogen werden kann. 2. Sachsens Lage in der »Stunde Null« 1648 Die Bilanz der Zerstörung Mit dem Neutralitätsvertrag von Kötschenbroda, den Kur fürst Johann Georg I. mit dem schwedischen General Königsmark schloß (27. VIII./ 6. IX. 1645), gingen die militärischen Schrecken des Krieges für Sachsen allmählich zu Ende. Kursachsen gehörte zu den am meisten kriegsgeschädigten deutschen Gebieten, insbeson dere durch die Kriegswirren im benachbarten Böhmen und durch seine Lage im mili- r ärischen Einzugsbereich der Schweden. Infolge der Kampfhandlungen und Seuchen schrumpfte die Bevölkerungszahl beträchtlich. Allein zwischen 1630 und 1650 büßte Kursachen 400000 Personen jeglichen Alters ein. »Kein anderer als der Bauer ist der Hauptleidtragende des Großen Krieges gewesen« (KÖTZSCHKE/KRETZSCHMAR). Fruchtbares Acker- und Weideland blieb brach. Hunger nistete sich in der körperlich geschwächten Bevölkerung ein. Vielerorts starb