Großenhainer MchMMgs- M AiycigtM. Gedruckt, verlegt und rcdigirt von Herrmann Starke in Großenhain. M 149. Sonnabend, den 24. December 1859. Aufforderung zu Einzahlung der Ablösungsrenten auf den vierten Termin 1859. Die auf den vierten Termin 1859 fälligen AblösungSrentengelder sind von den be treffenden Abgabepflichtigen spätestens bis zum AI. December dieses Jahres an die hiesige Stadtsteucr-Einnahme abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist muß zur zwangsweisen Beitreibung der rückständig verbliebenen Zahlungen verschritten werden. Großenhain, am 22. December 1859. Der Stadlrath. S ch i ck e r t. Täglicher Abgang -er Posten zu den Dampswagenzügcn in Pristewitz. Nach Leipzig: früh 6'/-, Vormittags io, Mittags 12'/«, Nachmittags 2 und Abends 6'/« Uhr. Nach Dresden: früh 7'/,, Vormittags 10, Nachmitt. 2, Nachmittaas 3'/« und Abends 8 Uhr. Abgang der Post nach Ortrand: Abends 5 V« Uhr. Tagesnachrichten. Sachsen. Am 21. December früh 4 Uhr brach im Dorfe Schönfeld in dem Auszugshause des Gutsbesitzers Grafe Feuer aus, wodurch dasselbe, sowie das Wohnhaus des Gutes und die Gebäude eines benachbarten Häuslers von den Flammen zerstört wurden. Leider hat dabei der 56 Jahre alte Schuhflicker Schuppe aus Weißig a. R., der bei dem Schuhmacher Heinze in Arbeit gestanden und auf dem Boden geschlafen, in den Flammen seinen Tod gefunden. Letzterer hinterläßt sechs Kinder. Soviel jetzt festgestellt ist, hat die 27 Jahre alte, geisteskranke Frau Heinzk's den Brand veranlaßt, um sich dadurch ums Leben zu bringen. Sie selbst hat mehrere bedeutende Brand wunden davongetragcn und konnte nur mit Mühe aus der brennenden Wohnung gebracht werden. Jetzt befindet sich dieselbe im hiesigen Kranken hause. — Durch die Gnade Sr. Majestät des Königs ist die am 8. Juli d. I. von dem Be zirksgerichte zu Borna gegen die Johanne Frie derike Schlüßler und deren Mutter, aus Muckern bei Rötha, wegen Mordes und beziehendlich An stiftung dazu, erkannte Todesstrafe in lebensläng liche Zuchthausstrafe verwandelt worden. — In der Amtshauptmannschaft Freiberg wurden bei der diesjährigen Rekrutirung von 1073 Militärpflich tigen 227 Mann als völlig tüchtig befunden. — Bei Plauen wurde den 19. December Abends der auf der Bahn gehende, auf dem Nachhausewege begriffene Holzäufseher Gläß aus Zwickau beim Begegnen zweier Personenzüge von der Locomolive des einen derselben, dessen Annäherung er wahr scheinlich nicht gehört, erfaßt und Stunde weit (bis Schönberg) geschleift, wo man seinen bedeu tend verstümmelten Leichnam fand. Er hinterläßt 6 unmündige Kinder. Oesterreich. In Poisdorf hat kürzlich zwischen Mannschaften eines Artillerie-Fuhrwesen-Trans portes und Bauernburschen eine heftige Schlägerei stattgefunden, wobei einem dabei unbetheiligten Dienstknechte beide Arme abgeschlagen, einem an dern lebensgefährliche Wunden beigebracht wurden. Bayern. Bei dem Bau der Nürnberg-Regens burger Eisenbahn ist man in der Nähe der Sta tion Pönholz auf eine Höhle gestoßen, die eine Länge von über einer halben Stunde und so viel Gänge haben soll, daß man kaum im Stande ist, den Weg wieder zurückzusinden. Die Bahn geht eine gute Strecke über dieselbe weg, und es ist innerhalb der Schienenlage an einer Stelle eine zugedeckte Oeffnung angebracht, durch welche man in die Höhle gelangen kann. So lange ein Bahn zug oberhalb derselben sich bewegt, hört man ein Tosen und Brummen, das ungemein schauerlich ist. Würtemberg. In Göppingen sand den 18. December eine zahlreich besuchte Versammlung „deutscher Vaterlandsfreunde" statt. Auch Nassau wird ein Eoncordat erhalten. Dasselbe ist nach Maßgabe des Badischen abge schlossen worden. — Nach einem Rescripte des evangelischen Landesbischofs hat der Herzog ge nehmigt, daß nach dem Anträge der deutschen evangelischen Kirchen-Confcrcnz in das sonntägige allgemeine Kirchengebet an geeigneter Stelle eine Fürbitte für das gcsammte deutsche Vaterland ausgenommen werde. Bremen. Auch die Breslauer Handelskammer und die Magdeburger und Danziger Kaufmann schaft haben sich für die Bremer Beschlüsse in Betreff der Reform des internationalen Seerechts erklärt, sowie man auch in Emden, Antwerpen, Lübeck und Rostock sich dieselben angeeignet hat.