Großenhainer MchMngs- m- AychebtM. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke rn Großenhain. JA Donnerstag, den 4. Februar Bekanntmachung, die Verlängerung der Dienstzeit bei der Staatstelegraphen-Station Großenhain betreffend. Das Staatstelegraphen - Bureau zu Großenhain, welches sich seit Monat October vorigen Jahres auf dem Bahnhofe daselbst befindet, wird vom 1. Februar e. an vollen DogeS-ienft halten und demgemäß in der Zeit vom 1. April bis Ende September von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends; vom 1. October bis Ende Marz von 8 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends geöffnet sein. Dresden, am 1. Februar 1864. Königliche Direction der Staatstelegraphen. Ballenberger. Tagesnachrichten. Sachsen. Die erste Kammer hat am 30. Jan. über Abtheilung L des Ausgabebudgets, das Gesammtministerium nebst Dependenzen betreffend, berathen und dieses Postulat gleich der zweiten Kammer einstimmig bewilligt, sowie auch den Gesetzentwurf, einige Abänderungen des Gesetzes über Erfüllung der Militärpflicht vom 1. Septbr. 1858 betreffend, nach den Beschlüssen der zweiten Kammer einstimmig genehmigt. Am 2. Februar wurden einige Differenzen zwischen den Beschlüs sen beider Kammern hinsichtlich des Militarstraf- gesetzbuchs und des Gesetzentwurfs wegen Verbots der Hazardspiele durch Beitritt zu den Beschlüssen der zweiten Kammer ausgeglichen. — Die zweite Kammer hat am 2. Februar die Berathung des Gesetzentwurfs, die Wahlen in den Landgemeinden und einige damit zusammenhängende Bestimmungen betreffend, begonnen. — Die schleswig - holstein- schen Landesdeputirten haben von Dresden aus noch Folgendes veröffentlicht: „ Die zehn Abgeordneten von der Schleswig-Holsteinischen Landesdeputation sagen bei ihrer Abreise dem Könige und dem Volke Sachsens, insbesondere den Einwohnern von Dresden und Leipzig, für die ergreifenden Beweise der Sympathie und der patriotischen Tbeilnahme ihren tiefge fühlten , herzlichsten Dank. Die Mission, welche uns durch den größten Theil des deutschen Vaterlandes geführt bat, nimmt hier ein Ende; wir kehren in die Heimath zurück, wohin uns unsere Reisegefährten schon vorangegangen sind. Möge das Andenken an unsere Wallfahrt im Herzen des deutschen Volkes ein bleibendes und nachwirkendes sein! Uns selbst und alle unsere Landsleute wird das Gedächt- niß dieser Lage kräftigen und stärken in dem schweren, aber hoffnungsreichen Kampf, den wir für das Recht und die Rettung unsers Landes und unsers Herzogs zu bestehen haben. Der Reinertrag des in Dresden zum Besten hilfsbedürftiger Angehöriger der in Holstein sie benden sachs. Unteroffiziere und Soldaten statt ¬ gefundenen Ballfestes hat sich nach der Abrechnung auf 1356 Thlr. belaufen, welche dem Kriegs ministerium zur Vettheilung übergeben wurden. Zur Unterstützung waren bereits gegen 175 Frauen mit 420 Kindern angemeldet. — Zur Verstärkung der Dresdner Garnison, von der bekanntlich vier Bataillone nach Holstein gegangen, sind das 8. ! und 7. Infanterie-Bataillon, ersteres bisher in Schneeberg, das andere bisher in Marienberg garnisonirend, am 1. und 2. Febr. in Dresden eingetroffen. — Der Eisgang der Elbe ist durch die wieder eingetretene Kälte ins Stocken gerathen. Oesterreich. Das Abgeordnetenhaus hat am 1. Februar nach dem Ausschußantrage anstatt des verlangten Credits von 10 Millionen nur 5 Mill. Gulden bewilligt, die dabei beantragte Resolution aber durch Annahme der von Tinti vorgeschlagenen motivirten Tagesordnung beseitigt. — Die Nach richt von der bevorstehenden Absendung weiterer österreichischer Truppen nach Holstein wird als durchaus unbegründet erklärt. Schleswig - Holstein. Generalfeldmarschall Wrangel ist am 31. Januar auf einem Privat fuhrwerk in Rendsburg angelangt und hat eine Stunde daselbst verweilt. Sein Hauptquartier ist von Bordesholm nach Enkendorf vorgeschoben. Am Abend dieses Tages traf auch der österreichische Feldmarschallleutnant v. Gablenz in Rendsburg ein, worauf am 1. Februar früh 7 Uhr zufolge eines von Wrangel ergangenen Befehls der Ueber- gang zweier österreichischer Regimenter über die zum Kronwerk führende Eisenbahnbrücke statt gefunden hat. Die noch im Kronwerk befind lichen 52 dänischen Soldaten flüchteten nach den ersten beiden Schüssen. Verwundete gab es nicht. ! Feldmarschallleutnant v. Gablenz leitete den Ueber- ; gang. Die beiden Regimenter rückten durch das ! geräumte Kronwerk vor. Wrangel und die preu-