Großenhainer UchMWP- lind AMtzckÄ. 4kmtSv»att des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Rcdigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 73. Sonnabend, den 25. Juni 1864. Das Großenhainer Nnterhaltungs - und Anzeigeblatt erscheint wöchentlich drei Mal, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, ausschließlich der Feiertage, für den Preis von 7 V, Ngr. vierteljährlich. Inserate sind spätestens bis Tags vorher früh 9 Uhr einzusenden. Viv HxpeailLoi». Am heutigen Tage ist auf dem, den Gasbeleuchtungsactienverein zu Großenhain betreffenden Folium 1 des Handelsregisters des unterzeichneten Gerichtsamtes der, den 1. Juli d. I. erfolgende Austritt des Herrn Bürgermeisters Paul Wilhelm Schickert hier als Mitglied des Vorstands eingetragen worden. Großenhain, am 20. Juni 1864. Das Königliche Gerichtsamt. Wilhelm, Assessor. O. Httseruf Gestern in der 7. Abendstunde brach eine furchtbare Feuersbrunst in dem feuergefährlichsten Stadt theile von Zwönitz aus und zerstörte binnen 2 Stunden, der gewaltigsten Anstrengungen ungeachtet, mehrere Straßen ganz und zum Theil. Der Brand erstreckte sich auf 40 Catasternummern; 26 Wohn gebäude, darunter 2 Schulhauser, ein Theil des Diakonates mit vielen Neben- und Seitengebäuden liegen gänzlich in Asche, 70 Familien mit etwa 280 Köpfen sind obdachslos und meist ihrer Habe beraubt, die Calamitosen gehören der unbemittelten und ärmeren Classe an, Mobiliarversicherungen sind nur 7 vorhanden. — Die Noth ist um so größer, als sich das arme verschuldete Städtchen erst noch von dem Augustbrande 1859 zu erholen anfangt. Wir richten an Alle, denen wohlzuthun und mitzutheilen Freude ist, die herzlichste Bitte um milde Gaben, der allgütige Gott wird Alles reichlichst lohnen. Ueber die eingehenden Gaben werden wir seiner Zeit öffentlich quittiren. Zwönitz, am 18. Juni 1864. Der Hilfseomit«;. Die Expedition d. Bl. ist zur Annahme und Beförderung von Geldern bereit. An die Dewohner von Großenhain. Am 16. und 17. Juli d. I. werden sich die Gesangvereine von Meißen, Oschatz, Riesa, Wilsdruff, Elsterwerda, Finsterwalde und Senftenberg mit dem hiesigen allge meinen Männerchore zu einem Sangertoge in unserer Stadt vereinigen. Es würde aber den hiesigen Sängern allein nicht möglich sein, den etwa 400 Gästen auch nur annähernd eine solche Aufnahme zu bereiten, wie sie die Festorte der vorigen Jahre so aufopferungsvoll gewahrten, wenn sie nicht auf die gastfreundliche Theilnahme der gesammten Bürgerschaft rechnen könnten. Im Hin blicke nun aus die seit Jahren im ganzen deutschen Lande herrschende Sitte, bei derartigen Festen die gastfreundliche Aufnahme der Fremden als eine Ehrensache nicht nur der unmittelbar Betheiligten, sondern der ganzen, zum Festorte erwählten Stadt zu betrachten, erlauben wir uns, die geehrten Bewohner Großenhains hierdurch zu ersuchen, den Sängcrtag als eine die ganze Bürgerschaft be treffende Angelegenheit zu behandeln, indem sie den Sangergasten vom 16. bis zum 17. Juli in ihren Hausern freundliche Aufnahme bieten. Auch würde es uns sehr freuen, wenn zu Ehren derselben die Hauser und Straßen durch Fahnen und das Grün der Sommerflur in Festschmuck gekleidet würden. Gütige Erklärungen wegen Aufnahme von fremden Sängern bitten wir möglichst bald an die Mitglieder unserer Einquartierungsdeputation, die Herren Rentier Junghanß, Archidiaconus Müller, Stadtrath Franke, Kaufmann Otto, Fabrikbesitzer Märgel, Lehrer Herrnsdorf, Restaurateur Günther und Buchhalter Geudtner 'U richten. Der Festausschuß für den Sängertaq. Großenhain, den 22. Juni 1864. Schuldir. Schelle, Vorsitz.