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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 04.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187204049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720404
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-04
- Tag1872-04-04
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273 eigens dazu angefertigt. Später kaufte Remingtons die Waffen durch einen gewissen Richardson und die mit dem Verkauf be trauten Offiziere lieferten diesem, auf die Versicherung Re mingtons oder dessen Assistenten Squire, daß Richardson mit der französischen Regierung nichts zu thun habe, die Waffen ab. Dieselben wurden übrigens ganz offenkundig vom Regierungö- depot direct auf den französischen Dampfer gebracht und es gehört eine völlige Blindheit dazu, deren Bestimmung zu ignoriren. Die Untersuchung ist noch nicht geschlossen. — Aus Californien wird gemeldet, daß am 28. März mehrere Erdstöße daselbst verspürt wurden, welche in verschiedenen Orten beträchtliche Verheerungen anrichteten. — Nachrichten aus Mexico zufolge sollen die Insurgenten, welche bereits geschlagen waren, Ver stärkungen erhalten und die Offensive wieder ausgenommen haben. Dieselben sollen Zacatecas wieder besetzt haben. kalirplau der 6ro886ukain - Laim. Nack Dresden: 7 I). 20 AI. krük, 8 45 und Iv 50 vorm., 3 5 und 4 35 nackm., 9 20 und 10 50 abds. klack BeipLi^: 6 V. 25 AI. krük, 9 45 vorn»., 3 5 nackm., 6 50 und 10 50 akds. klack Meissen: 7 I). 20 AI. krük, 9 45, 10 50 vorm., 3 5 und 4 35 nackm. und 9 20 abds. klack Ckemnitr: 6 II. 25 AI. krük, 9 45 vorm., 3 5 nackm. unä 4 35 nackm. (via BÖderau). klack Crimma (via Döbeln): 6 25 krük, 9 45 vorm., 3 5 nackm. unä 4 35 nackm (via Böderau). klack Herlin (via Böderau): 9 V. 45 AI. vorm., 4 35 nackm. unä 4 50 krük ab BristervitL. klack Cottbus: 4 20 krük, 11 40 vorm., 7 35 abä8. klack Berlin (via Cottbus): 4 II. 20 AI. krük, 11 40 vorm. klack Kuben unä Bosen (via Cottbus): 11 II. 40 AI. vorm. klack CörlitL (via Cottbus): 4 II. 20 AI. krük, 11 40 vorm., 7 35 abäs. ^us Dresden: 7 II. krük, 10 12 u. 11 27 vorm., 8 42 nackm., 7 30 unä 11 19 abüs. ^us DeivLix: 7 50 krük, 11 27 vorm., 3 42 unä 5 9 nackm. unä 9 54 abäs. ^us Aleissen: 7 II. krük, 10 12 vorm., 3 42 nackm., 7 30 unä 11 19 abäs. ^us OkemnitL: 7 50 krük, 11 27 vorm., 5 9 nackm., 9 45 abäs. ^us Krimma (via Döbeln): 11 27 vorm., 5 9 nackm., 9 54 abäs. ^us Berlin: 11 27 vorm., 5 9 nackm. (bis Bristevvitr 11 52 abäs.) ^us Cottbus: 9 II. 40 AI. krük, 3 II. nackm. u. 9 II. 10 AI. abäs. ^lus Kuben unä KorlitL (via Cottbus): 9 II. 40 AI. vorm. ^us Bosen, Kuben, Berlin unä Körlitr (via Cottbus): 3 II. nackm. ^lus Berlin unä Körlitr (via Cottbus): 9 II. 10 AI. abäs. Einige Nachrichten über das Kloster. Wenn die Jetztzeit beabsichtiget, das unter dem Namen „das Kloster" allgemein bekannte hiesige Grundstück in nächster Zeit einer erheblichen baulichen Veränderung zu unterwerfen, und wenn dem Gebäude ganz andere Zwecke gegeben werden sollen, so ist es wohl eine natürliche Er scheinung, daß sich das Tagesgespräch auf dieses Grundstück lenkt und die verschiedensten Ansichten über dessen Vergangenheit zum Ausdrucke kommen. Ost hört man die abenteuerlichsten Behauptungen über Beschaffenheit oder Benutzung der Gebäude erzählen, oder das Vorhandensein grausenerregender Einrichtungen beschreiben ; daher mag es gestattet sein, einige Worte, gestützt auf geschichtliche Unterlagen, folgen zu lassen. Von dem Nonnenkloster „St. Marlen und Magdalenen in Hayn", wie der Name dieser geistlichen Stiftung war, läßt sich der Stifter oder der Anfang nicht mehr nachweisen; doch schon im Jahre 1240 erfolgten Schenkungen an dieses Kloster, wie Schenkungsurkunden darthun, und der um die Stiftungen in Hayn sehr besorgte Herzog Friedrich der Freudige vermehrte l309 die Einkünfte dieses Klosters ganz erheblich. Nur das jetzige Hintergebäude mit angebautem Thurm war das Kloster- gebäude, in dessen Parterre derjetzige Weinkeller, späteres Bierlocal „Kloster- keller", den frommen Nonnen als Betsaal diente. Noch finden sich in diesem Raume die gemauerten Stufen des einstigen Altars vor. In der ersten Etage des Gebäudes war der jetzige „steinerne Saal" der all gemeine Speise- und Unterhaltungssaal der Nonnen, auf dem Vorsaale dieser Etage fand sich das Gitter vor, durch welches die Nonnen mit weltlichem Besuche sprechen durften, und die übrigen Räume dieses Stock werkes bargen die Wohnung der Aebtissin. Die zweite Etage des Gebäudes umschloß die Zellen der Nonnen. Noch heute zeigen hier die Fensternischen gemauerte Sitze, die den gottgeweihten Jungfrauen, die ihrem Gelübde treu in einsamer Zelle lebten, als einziger Ausruheplatz dienten. Jeden falls gab es zu jener Zeit in Hayn noch keine Magazine mit Roßhaar oder Seegraspolstermöbeln, sonst würden, bei den reichen Einkünften des Klosters, die lieben frommen Schwestern gewiß auf schwellendem Fauteuil und nicht auf hartem Stein gesessen haben. Der an das Gebäude an gebaute Thurm war nicht wie jetzt flach abgedacht, sondern hatte eine Spitze und trug die Klosterglocke. Die jüngste der Nonnenschwestern hatte die Pflicht, den Glockenstrang ziehen zu müssen; doch mag zu dieser Zeit der Klöppel nicht aus der Glocke gefallen sein, oder es mögen wegen geringen Lohnes die Leute haben Strike machen wollen, wenigstens fehlen hierüber Nachrichten. Im unteren Theile des Thurmes giebt es mehrere gewölbte Räume, jedenfalls einst Gefängnisse widerspenstiger Nonnen, der allerunterste Naum dieses ThurmeS aber soll früher ohne Thür und Fenster gewesen sein und nur von oben eine Oeffnung gehabt haben. Man sagt, in diesen Raum seien die dazu bestimmten Opfer ohne Gnade und Barmherzigkeit durch das enge Loch herunter geworfen worden. — Aus dem Betsaale des Klosters führte eine heimliche Thür nach der Klosterkirche, der jetzigen Klosterruine. Die Nonnen konnten daher zu jeder Zeit unbemerkt, dem Drange ihres Herzens folgend, in die Kirche eilen, um die von den Klostergeistlichen gespendeten Tröstungen zu empfangen. Die, Kirche selbst hatte sechs Altäre. Der Hauptaltar, die Altäre zu St. Marien- Magdalenen, St. Petri und Paul, St. Andrä, zur Empfängniß Mariä und zu den vierzehn Nothhelfern. Letzterer Altar war erst 1429, nach dem Brande des Rathhauses, in die Kirche gekommen, früher hatte derselbe auf dem Rathhause gestanden, und die katholischen Rathsherren hatten, ehe sie zur Session gingen, vor diesem Altar Andacht gepflegt. Bei den evangelischen Rathsherren wird diese Sitte nicht fortgeführt, diese scheinen sich ohne die vierzehn Nothhelfer in der Noth fortzuhelfen. Die Bewohnerzahl des Nonnenklosters soll 40 Personen betragen haben. Auch das jetzige Schutthaus und Theile des Amthauses sind klösterliche Gebäude gewesen. Da das Nonnenkloster und das Mönchskloster, welches dort gestanden hat, wo jetzt die Schule in der Friedrichsgasse steht, gleiche Zwecke verfolgt haben, so ist es wohl leicht möglich, daß die Sage, beide Klöster seien durch einen unterirdischen Gang verbunden gewesen, gegründet ist. Im Keller des ehemaligen Nonnenklosters ist der Anfang dieses Ganges noch sichtbar und soll hier der Gang überhaupt nur erst in neuerer Zeit ver schüttet worden sein. Wie weit jedoch die Sage, von dem Nonnenkloster führe ein unterirdischer Gang nach Scassa, Grund hat, läßt sich nicht be- urtheilen. Die letzte Nonne, die durch diesen Gang entflohen sein soll, hat unterlassen, diese Wanderung in der Chronik zu beschreiben, und bei diesem Mangel von Nachricht ist es auch bis jetzt noch nicht gelungen, diesen Gang aufzufinden. — Die Einkünfte des Marien- und Magdalenenklosters waren sehr bedeu tend. Es hatten die Stadt Hayn selbst und eine größere Anzahl deren Bewohner jährliche Gefälle an Geld zu entrichten. Hühner, Eier, Butter. Getreide oder Geld hatten alljährlich zu geben Bewohner aus Klein raschütz, Rostig, Zschauitz, Pristewitz, Proschnitz, Gauernitz, Weißig, Wilden hain, Nünchritz, Nasseböhla, Naundorf, Quersa und Nauleis. Gleich reich wie an Einkünften, war aber auch das Kloster an Be sitzungen. Ihm gehörten die Dörfer Naundorf, Medessen, Adelsdorf und Altleis mit Vorwerk und Mühle Döbritzgen, ferner sieben Hufen in Wilden hain und sieben Hufen in Kottewitz. In der Stadt besaß das Kloster etliche Gärten und die Fleischbänke. Ueber die Vorschriften des Dienstes in der Klosterkirche sind noch inter essante Aufzeichnungen da. Es wird daraus ersichtlich, wie die Pfarrer, die Capläne, die Küster und Cantoren gehalten waren, die Andachten der geweihten Jungfrauen fördern zu helfen. Unter diesen angeführten Verhältnissen lebten die frommen Nonnen ohne leibliche Noth in ihrem gottergebenen Sinn dahin, als die Reformation ausbrach und sich immer mehr und mehr verbreitete. Auch inHayn fand die neue Lehre Eingang, und selbst im Mönchskloster ward sie angenommen. Die frommen Schwestern zu St. Marien-Magdalenen beharrten aber im alten Glauben fort. Da gab Herzog Heinrich den widerstrebenden Jung frauen eine Frist von acht Tagen, in welcher Zeit entweder das Kloster gewand abzulegen oder das Kloster zu verlassen sei. Am 26. Juli 1540, einem Tage dieser Frist, brannte es in der Klosterkirche, doch wurde das Feuer bald von den Bürgern Hayns gelöscht. Zwei Stunden nachher stand der Klosterstall in Flammen, und diese verbreiteten sich derartig schnell, daß binnen zwei Stunden mehr als die Hälfte der Stadt in Asche lag. Das Meißner, Dresdner und Wildenhainer Viertel fast gänzlich, 17 Scheu nen vor dem Naundorfer Thore, die Hauptkirche, das Mönchkloster, die Hälfte des Nonnenklosters und andere öffentliche Gebäude wurden ein Raub des entfesselten Elementes. Die Stadt Hayn war in eine einzige Brand stätte verwandelt. Am Tage nach diesem großen Brande sind Hans Bastian von Schleinitz aus Scassa und Haubold von Miltitz auf Elsterwerda mit einem Bauernwagen vor dem Nonnenkloster erschienen, und haben dort Sachen aufladen wollen. Von den Bürgern Hayns ist dieses jedoch nicht geduldet und diese beiden Edelleute sogar einige Tage gefänglich zurück gehalten worden. Die Landesregierung hat jedoch in diesem Auftreten der Bürger Rebellion gefunden; es sind deshalb sieben Bürger nach Dresden geschafft worden und haben dort schwere Kerkerhaft erlitten. Um die Adventzeit 1540 ist nach Hayn der erste lutherische Superin tendent gekommen. Eine der aus Hayn geflüchteten Nonnen ist in einem Kloster zu Lauban als Priorin Dorothea, 85 Jahr alt, gestorben, und diese hat auf ihrem Sterbebette bekannt, daß die Nonnen den Brand in Hayn gelegt und dadurch die Stadt in Jammer und Elend gebracht hätten. Zu dieser Zeit mußten auch die Calandsbrüder, ein Mönchsorden, der in dem nachherigen Quietzsch'schen Hause an der Stadtmauer (jetzt Hrn. Stell macher Klopfer gehörig) seinen Sitz hatte, die Stadt verlassen, und sollen diese Mönche, wie man später ost mit Gewißheit erzählen hörte, in diesem
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