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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 20.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-188207206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18820720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18820720
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- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-20
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Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Sette 2. Nr. 84. besitzer des Hauses in Lord Salisbury dringen werden, die Bill anzunehmen, weil dann sie wenigstens Aussicht haben, einen Theil ihrer rückständigen Einnahmen zu retten. In der Unterhaussitzung am 17. Juli, in welcher wie der eine Reihe Interpellationen wegen der eghptischen Frage gestellt wurden, sah sich der UnterstaatSsecretär Dilke end lich veranlaßt, seine Erklärung, daß Deutschland und Oester reich-Ungarn das Bombardement von Alexandrien für legitim erklärt hätten, zu berichtigen. Hinsichtlich Deutschlands be merkte Dilke, er finde jetzt, daß es nicht gerechtfertigt war, zu constatiren, daß die deutsche Regierung ihre Billigung ausgedrückt habe; allein es seien am Mittwoch und Sonn abend Umstände vorhanden gewesen, die ihn glauben machten, daß es der Fall sei. Auch in Bezug auf Oesterreich konnte Dilke seine Behauptung nur auf „angebliche Unterredungen" zwischen Ministern und Botschaftern zurückführen. Rußland. Das Kriegsgericht in Balta verurtheilte am 15. Juli zwei der Angeklagten wegen TodtschlagS bei der Judenhetze zum Tode durch den Strang, drei andere wegen Plünderung zu 15 Jahren Zwangsarbeit. Türkei. Bei Ueberreichung der Einladung zur Occu- pation in Egypten bemerkten die Dragomans der sechs Großmächte, angesichts der Dringlichkeit und der Schwere der Umstände rechneten die Repräsentanten der Großmächte darauf, von der Pforte baldigst eine Antwort zu erhalten. Wie es heißt, haben die Mächte die Dauer der Occupation auf sechs Monate beschränkt. Die Kosten der türkischen Occupation, welche die Mächte vorschießen, soll Egypten selbst tragen. Auch will man, daß dem Khedive die Leitung des OccupationsacteS zustehen soll. Nach anderer Version wäre die Dauer der Occupation auf drei Monate begrenzt; der Aufenthalt der Truppen solle nur auf Verlangen des Khedive nach vorheriger Vereinbarung zwischen der Pforte und den Mächten verlängert werden. Falls die Türkei die Intervention ablehnt, behalten sich die Mächte vor, andere Mittel zu ergreifen. Am Montag berief der Sultan den britischen Botschafter Dufferin zu einer Conferenz, welche drei Stunden dauerte. Der Gegenstand des Gesprächs wird geheim gehalten. Egypten. Nach einer Meldung aus Alexandrien vom 17. Juli hat der englische Admiral Seymour eine Bekannt machung erlassen, worin er anzeigt, daß er mit,Zustimmung der eghptischen Regierung die Wiederherstellung der Ordnung in Alexandrien übernommen habe. Brandstifter sollen sofort erschossen, Marodeurs verhaftet werden; es ist Niemand gestattet, die Stadt nach Sonnenuntergang zu verlassen. Am Schlüsse fordert Admiral Seymour die Bevölkerung auf, sich wieder an ihre Geschäfte zu begeben. — Die Zahl der behufs Handhabung der Polizei und zum Zwecke der Zurückweisung eines etwaigen Angriffs Arabi Beys ans Land gesetzten englischen Streitkräfte betrug am 16. Juli gegen 3000 Mann; am folgenden Tage sind noch circa 5ÄX) Mann Landtruppen und Seesoldaten angekommen. Den internationalen Gerichtshof und die Postverwaltung hat man wieder eingerichtet; aus den Dörfern werden der Stadt Lebensmittel zugeführt. Trotz der Wachsamkeit der Patrouillen sind am Sonntag Abend wieder mehrere Ge bäude in Brand gesteckt worden. Der Correspondent der „Daily News" in Alexandrien berechnet, daß wenigstens die Hälfte des europäischen Theiles der Stadt zerstört sei, ohne die Lagerhäuser für Baumwolle und Weizen in den äußersten Vorstädten zu rechnen; eine Bank oder sonst ein befestigtes Gebäude wurde nicht zerstört. Die deutschen und griechischen Matrosen, welche ausgeschifft worden waren, sind am 16. d. auf ihre Schiffe zurückgekehrt. Arabi Bey, der sich mit seinen demoralisirten Truppen noch in Kafr - el - Dewar (eine Meile von Alexandrien) be findet, wurde vom Khedive aufgefordert, nach Alexandrien zu kommen, widrigenfalls er als Rebell betrachtet wird. Der Ministerpräsident Ragheb Pascha hat in einem Schreiben an den Admiral Seymour constatirt, daß die von Arabi Bey vorgenommenen militärischen Maßregeln gegen den Willen und Wunsch des Khedive und der eghp tischen Regierung erfolgten, daß also auch Arabi Beh allein die Verantwortung für seine Handlungen zu tragen habe. Vom Khedive sei die Absetzung Arabi Behs beschlossen, die Veröffentlichung derselben aber vertagt worden, weil man als deren Folge den Ausbruch von Unruhen in Kairo und anderen Städten befürchten müsse. Nach einem Telegramm der „Daily News" berichten aus Kairo geflüchtete Personen über die Ermordung von Europäern in Tantah, Mansurah und Sasasig. In letz- terem Orte wurde auch ein Consul ermordet. Neueste Nachrichten. Gastein, 18. Juli. Se. Maj. der Kaiser Wilhelm ist heute Nachmittag im besten Wohlsein hier eingetroffen und wurde von einer dichtgedrängten Volksmenge enthusiastisch begrüßt. Der Statthalter Graf Thun-Hohenstein, der Landeshauptmann und die Spitzen der Behörden erwarteten den Kaiser am Fuße der Schloßtreppe. Der Kaiser begrüßte die Anwesenden auf das Huldreichste. Seitens der Damen wurden dem Kaiser prachtvolle Blumensträuße überreicht. Vor dem festlich geschmückten Orte und auf dem Wege, welchen der Kaiser passiren mußte, waren Triumphbogen errichtet. Wien, 18. Juli. In Verbindung mit dem zehnten internationalen Getreide- und Saatenmarkt wird am 6. und 7. September d. I. auch eine von dem niederösterreichischen Gewerbeverein veranstaltete Maschinenausstellung stattfinden. Paris, 18. Juli. Deputirtenkammer. Berathung der Vorlage, betreffend die Bewilligung eines Credites von 7,800,000 Francs für die militärischen Vorbereitungen. Lockroy griff das Cabinet heftig an. Eharmes sprach sich zustimmend über eine Alliance mit England aus. Der Ministerpräsident Freycinet erklärte, die Frage wegen einer bewaffneten Intervention sei nach den Ereignissen in Alexan drien nothwendig geworden. Man hätte aber mit Europa handeln müssen, da man sonst gegen dasselbe gehandelt haben würde. England habe die Initiative ergriffen, zu dem europäischen Concert zu recurriren. Frankreich habe alsbald zugestimmt. Die Mitwirkung Europas sei noth wendig, denn jedeSmal, wo man die orientalische Frage ohne Europa hätte lösen wollen, sei daraus ein großer Krieg entstanden. Die Einberufung der Conferenz sei ein Act der Klugheit und des Patriotismus gewesen. Wenn die Türkei intervenire, so würde dies unter bestimmten Be dingungen geschehen. Wenn sie die Intervention ablehne, so werden wir voraussichtlich ein Mandat Europas erhalten. Der Suezcanal dürfe nicht aufhören frei zu sein. Frankreich müsse zu den Mächten gehören, welche ihn beschützen. Aber selbst bezüglich des Canals wünsche Frankreich, unter Wahrung seiner vollen Actionsfreiheit, einen Beschluß der Conferenz zu provociren. In diesem Sinne sei gestern ein Abkommen mit England getroffen worden. Die Erreichung der Alliance mit England und die Aufrechterhaltung des europäischen Concerts habe die Regierung beständig im Auge gehabt. Die Regierung habe Grund, zu glauben, daß sie ihrem Lande auf diese Weise gut gedient habe. Gambetta billigt es, daß Freycinet die Erreichung eines Bündnisses mit England im Auge gehabt habe. Die Regierung möge sich über ihre Haltung aussprechen, die sie bei etwaigen Eventualitäten einnehmen würde. Die beantragten Credite seien unzureichend. Gambetta mißbilligt es, daß das Cabinet eine Intervention der Türkei zugelaffen habe, dieselbe sei gefährlich. Er frage, ob man dafür einstehen könne, daß die türkischen Truppen nicht mit den eghptischen Insurgenten gemeinsame Sache machen würden. Gambetta erklärte schließlich, man werde für die Credite stimmen, um Egypten dem Fanatismus der Muselmänner zu entreißen. Auf An trag Clemenceau'S wurde die Weiterberathung auf morgen vertagt. London, 18. Juli. Unterhaus. UnterstaatSsecretär Dilke erklärte Maccoan gegenüber, die Pforte habe auf die identische Note vom Sonnabend noch nicht geantwortet. Der Secretär der Admiralität Bannermann erwiderte auf eine Anfrage Wolff's, die Regierung billige das Vorgehen des Admirals Seymour am 11. d. M. vollständig. Wolff griff hierauf die Regierung auf das Heftigste an. Der Premier Gladstone erklärte, die Behauptungen Wolff's grenzten an Verleumdung. Northcote glaubt, Wolff habe nur eine angesichts der ernsten Ereignisse, bei welchen es sich um die Ehre und die Interessen Englands in Alexan drien handle, natürliche Auskunft nachgesucht. Nach mehr stündiger Debatte wurde der Gegenstand verlassen und die Sitzung bis 9 Uhr suspendirt. Stockholm, 18. Juli. Der König ist, vom Kronprinzen und den Prinzen Carl und Eugen begleitet, gestern Abend nack Sundsvall abgereist, wo derselbe die nordländische In dustrie-Ausstellung eröffnen wird. Von da begiebt sich der König nach Oestersund, um die Verbindungsbahn von dort nach Trondhjem einzuweihen. Konstantinopel, 18. Juli. Der französische und eng- liche Botschafter sind durch identische Depeschen ihrer Re gierungen angewiesen worden, die Frage des Schutzes des Suezcanals der Conferenz zu unterbreiten und den Vorschlag zu machen, daß die Ausübung des Schutzes „gewissen Mächten" übertragen werde. Alexandrien, 18. Juli. Ungefähr 500 englische Marinesoldaten sollen auf sieben Punkten der Stadt behufs Aufrechterhaltung der Ordnung stationirt werden. Man versucht die Organisiation einer Polizei aus Eingebornen. Die englischen Patrouillen entwaffnen alle Individuen, auch Europäer, die mit irgendwelchen Waffen angetroffen werden. Dis Eingebornen fangen an, in die Stadt zurückzukehrsn, auch wurden mehrere Läden von den Europäern wieder geöffnet. Vermischtes. In der sächsischen Schulzeitung wird aus einem Artikel der preußischen Lehrerzeitung über den schwarzen Johannis beerstrauch, den man ja nur vereinzelt in Gärten findet, Nachstehendes geschrieben, das der Oeffentlichkeit nicht vor- enthalten werden möchte: „Kikes niFi-um, die schwarze Johannisbeere, auch Gichtbeere oder Aalbeere geheißen, wird nur wenig geachtet, gewährt aber mehrfachen Nutzen: 1) Läßt sich aus den Beeren ein Wein Herstellen, der zwar lange liegen muß, dann aber vortrefflich ist; 2) wird aus den Beeren ein Syrup gekocht, der gut gegen den Husten ist und besonders in England als Hausmittel gegen katarrhalische Affectionen gebraucht wird; 3) ist eine Abkochung des Holzes das beste, ja das einzige Mittel, um eine rothe Nase in kurzer Zeit zu bleichen." Es dürfte sich darum empfehlen, die Anpflanzung obigen Strauches mit größerem Interesse zu betreiben. Ueber das dritte deutsche Sängerbundesfest wird aus Hamburg, 13. Juli, geschrieben: Als Dirigenten der Fest- concerte, welche am 11. und 12. August in der großen Ausstellungshalle stattfinden, werden fungiren: Herr Prof. Julius von Bernuth in Hamburg, der Leiter des hiesigen Conservatoriums und der Philharmonischen Concerte, und der Bundeschormeister Herr Franz Schmid in München. Der Chor wird aus etwa 7000 Sängern bestehen. Das Programm umfaßt für den ersten Tag 12, für den zweiten Tag 10 Nummern, und zwar eine Auswahl der vorzüg lichsten Compositionen für Chor und Orchester. Die lebenden Componisten und Dichter, welche auf dem Programm ver treten, sind als Ehrengäste eingeladen und haben größten- theils ihr Erscheinen zugesagt, so daß in diesen Tagen viele der gefeiertsten Tonkünstler und Schriftsteller in Hamburgs Mauern versammelt sein werden. Mittlerweile hat das allgemeine Festprogramm, in welches bereits Ausflüge nach Blankenese sowie in die Nordsee ausgenommen sind, eine interessante Erweiterung erfahren. Dank dem freundlichen Entgegenkommen der Direction der Altona-Kieler Eisenbahn wird am Montag, 14. August, eine Extrafahrt nach Kiel veranstaltet, an welche sich dort eine Besichtigung der kaiser lichen Werfte und eine Dampferfahrt in die hohe See schließen wird. Die Rückfahrt nach Hamburg und Altona erfolgt noch am Abend rechtzeitig genug, um einen Anschluß an die von hier abgehenden Nachtzüge zu erzielen. Ferner geht am Dienstag das fällige Schiff nach Helgoland und am Mittwoch von dort zurück. Ueberhaupt zeigt sich auf Seiten der Eisenbahn- und Schifffahrts-Directionen eine dankenswerthe Bereitwilligkeit, den Sängern die Ausgaben zu verringern und die Freuden des Festes zu erhöhen. Aus der Provinz Hannover schreibt man der „Osna- brückischen Zeitung": Zur Nachachtung für Herrschaften, wel che geneigt sind, aus Gutmüthigkeit schlechten Dienstboten gute Zeugnisse zu ertheilen, diene folgender Fall. Ein Kaufmann in einer Provinzialstadt hatte die eben verflossene Badezeit mit seiner Familie in Wiesbaden verlebt und seine Wohnung dem erst am I. Juni d. I. in Dienst genommenen Dienstmädchen überlassen. Bei der Zurückkunft der Familie war das Haus leer, und eS wurde festgestellt, daß das Mädchen mit ihrem Geliebten davongegangen war und alles Werthvolle und nicht allzu schwer zu Transportirende aus dem Vermögen der Herrschaft hatte mitgehen heißen. Die letztere klagte den etwa 16,000 Mark betragenden Schaden gegen die frühere. Herrschaft des Mädchens ein, weil dieselbe, obwohl der Grund der Entlassung Unehrlichkeit gewesen war, dem Mädchen dennoch ins Zeugniß geschrieben hatte: „Treu und zuverlässig." Das Gericht hat angenommen, daß diese Ausdrücke gleichbedeutend seien mit „ehrlich", und daß dieses Zeugniß hauptsächlich die zweite Herrschaft bewogen habe, den Dienstboten anzunehmen und ihm so hohes Ver trauen zu schenken, und wurde daun die erste Herrschaft zum vollen Ersätze des zugefügten Schadens verurtheilt. Während der Schießübungen des Westfäl. Fuß-Artillerie- Regiments Nr. 7 aus Köln ist, wie man der „Cref. Ztg." berichtet, auf der Spellner Haide bei Wesel der merkwürdige Fall vorgekommen, daß eine Granate bei 9000 Meter Distance über den Kugelfang ging und im Dorfe Bucholswelm erst durch die Wand eines Kuhstalles und dann durch eine andere Wand in den Schweinestall einschlug, ohne zu krepiren. In dem Stalle lag Wohlgemuth eine Sau mit ihren Ferkelchen, die den merkwürdigen Gast grunzend betrachteten. Die Leute im Hause erkannten die entsetzliche Gefahr, in der sie schwebten, verließen eiligst ihre Wohnung und holten einen Feuerwerker herbei. Dieser entfernte zuerst die Sau mit ihren Jungen, kroch dann in den Stall, hob die Granate sorgfältig auf und brachte sie glücklich ins Lager. Laut einer Dienstag Nachts eingegangenen telegraphischen Nachricht ist die Strecke Landshut bis Liebau infolge eines Wolkenbruchs unfahrbar geworden, und man hat sich ge- nöthigt gesehen, den Personen- und Güterverkehr bis auf Weiteres einzustellen. Die Folgen hiervon werden diejenigen Touristen, welche die schlesische Gebirgsbahn und das Riesengebirge besuchen wollen, zunächst am meisten empfinden. Das Laboratorium der Kunstfeuerwerkerei Ehmann in Graz flog in die Luft. Herr Ehmann wurde sterbend ins Krankenhaus gebracht. Die St. Petersburger „Neue Zeit" meldet, daß das Kriegsministerium gesonnen sei, von der Moskau-Kursker Eisenbahngesellschaft eine Entschädigung zu verlangen für die verwundeten Militärpersonen und für die Hinterlassenen der Getödteten. Der „Reg.-Anz." giebt die Anzahl der Verunglückten auf 55 Todte und 50 Verwundete an. 900 Arbeiter sind damit beschäftigt, die Bahnstrecke wieder fahrbar zu machen. In Anbetracht des begonnenen Durchstichs des Isthmus von Korinth, des geplanten Panamacanals und des Projects eines inneren Sees in Afrika, ist es an der Zeit, auf die tragische Veränderung hinzuweisen, welche der Suezcanal in der Fischwelt hervorgebracht hat. Bevor die Landenge von Suez durchstochen war, gab es im ganzen Mittelmeer keinen einzigen Haifisch; höchstens verirrte sich ab und zu einer dorthin aus dem atlantischen Ocean durch die Meer enge von Gibraltar. Daher bot das Mittelmeer den Fischern eine unerschöpfliche Fundgrube reicher Beute. Durch die ihnen mit dem Suezcanal eröffnete neue Straße kamen aber die Haifische massenhaft aus dem rothen und indischen Meer nach dem Mittelmeer, wo sie sich seitdem in er schreckender Weise vermehrt haben. Die Folge davon ist, daß jetzt die Ergiebigkeit des Fischfanges mit jedem Jahr zurückgeht. Die Fischer der proven^alischen Küste, welche früher die Städte bis tief ins Land hinein und Paris mit den trefflichsten Mittelmeerfischen reichlich versorgten, bringen jetzt durchschnittlich nur noch halb so viel derselben auf den Markt. Dieser Verlust an Nahrungsmitteln ist für Europa ein ernster. Ein interessantes telephonisches Experiment hat am 11. Juli während der Beschießung der Forts von Alexandrien stattgefunden. Ein Telephon war in Malta an das Kabel nach Alexandrien angebracht und mit dem anderen Ende des Kabels an Bord des auf der Höhe von Alexandrien liegenden Dampfers „Chiltern" in Verbindung gebracht worden. Man fand nun, daß entweder in Folge der Distanz oder der durch das Feuern verursachten Schwingung es thatsächlich unmöglich war, eine mündliche Botschaft zu senden, aber das Bombardement von Alexandrien wurde durch das Telephon in Malta — eine Entfernung von mehr als 1000 (englische) Meilen — deutlich gehört. Die mit vielen Kosten aus dem Nillande vor zwei Jahren nach New-Aork geschaffte „Nadel der Kleopatra", die im Centralpark aufgestellt wurde, hat unter dem dortigen Klima so sehr zu leiden, daß man ernstlich daran denkt, den Obelisken in dem nahebei gelegenen Museum unter ein schützendes Obdach zu bringen. Er nahm sich übrigens auf dem hinter lauschigen Bosquets versteckten Rasenplatze und in der mit allem modernen gärtnerischen Raffinement aus gestatteten Umgebung auch komisch genug aus. Mittheilungen über Obst- und Gartenbau, herausgegeben vom Lande-obstbau-Verein. Wann soll man Birnen abnehmen und wie sie auf bewahren? Birnen müssen vom Baume gerade dann, wenn sie sich zur Reife anschicken, abgenommen werden, die Sommerfrüchte,
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