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Ein junger Mann aus Paris besuchte Mai land. Er brauchte ein paar neue Stiefel und wandte sich an einen dortigen Schuhmacher. Man hatte den jungen Elegant an den geschicktesten Mann seines Faches gewiesen. Der Meister er schien und der junge Pariser äußerte hoffärtig: „Es ist mir fatal, mir in Mailand ein Paar Stiefeln machen zu lassen, ein Paar Pariser Stiefel bekomme ich doch nicht. Jndeß machen Sic die Sache, so gut Sie können." Der in seinem Be rufe beleidigte Meister schweigt und bringt nach Verlauf eines Tages einen Stiefel angeblich zum Anprobiren. Der Pariser probirt und findet den Stiefel ganz magnifique und ruft: „Herrlich, auf Ehre, wie in Paris, ich hatte Ihnen das nicht zugetraut." Der Fußbekleidungskünstler bittet ibn, den Stiefel wieder auszuziehen. Es geschieht, aber welch' Erstaunen, der Pariser behalt einen der niedlichsten Tanzschuhe am Fuße, der im In nern des Stiefels kunstgerecht verborgen gewesen. „Sie sind ein Tausendkünstler", ruft begeistert der Pariser, wann bekomme ich nun den andern Stiefel?" — „Den andern?" — „Natürlich, ich kann doch nicht mit einem Stiefel umhergchen!" — „Den andern, erwiedert sich höflich vernei gend, der Meister: „den lassen Sie sich gefälligst in Paris machen!" und verlaßt im Gefühleseiner Würde das Zimmer. — Vom Kaiser Napoleon erzählt man sich eine hübsche Anekdote. Als derselbe jüngst, nur von einem einzigen Adjutanten begleitet, an dem Teiche ckes Lois eie koulogno lustwandelte, rollte der Ball eines in der Nähe spielenden Kindes dicht an ihn heran und wäre in das Wasser ge fallen, wenn der Kaiser ihn nicht mildem Stocke aufgehalten hätte. Der kleine Eigenthümer des Balles, ein rosenwangiger, blonder Junge in höchst eleganter Tracht, kam hcrbeigesprungen und nahm sichtlich erfreulich sein Spielzeug aus den Händen des ihm unbekannten Herrn entgegen. Kennst du mich? fragte der Kaiser, indem er dem Kinde einen Kuß gab. — „Nein." — Nun, so sage deinem Vater, der Kaiser l abe deinen Lall aufgehalten und dir obendrein einen Kuß gegeben. — „Daß werde ich den Papa nicht sagen." Wa rum nicht? — „Papa würde mich schelten, daß ich die Bekanntschaft des Kaisers gemacht. Er schimpft den ganzen Tag auf ihn und hat ihn gar nicht lieb." Der Kaiser lächelte und der Ad jutant fragte weiter: „Was macht denn dein Papa, du Kleiner?" — Ganz stolz crwiederte das evtsnt lerribls: „Papa macht gar nichts; er ist Senator!" Mir gutmüthigem Lächeln sagte hierauf der Kaiser zu seinem Begleiter: „Genug jetzt! Gehen wir weiter! Sie wissen, in Frankreich ist die Nachforschung nach der Vater schaft untersagt." — Frage: „Was ist des Deutschen Vaterland?" Antwort: „Ein altes Lied!" Ein graues Auge? - „Ja?"— Mit einer Brille?— „Gewiß." — Und langem, ungekämmtem Haar ? — „Ja wohl, und manchmal lächelt er so stille Bor sich, erschien mir so ei» halber Narr!" SelnHut?—„Schien ziemlich altvonrorhemScheine Gleich einer Stalllaterne ohne Licht." — Er ist'--! Erist'S! Und jetzt nur hoch das eine — Wa. cr betrunken? - „Nein." — Dann ist er's nicht. Richter: Wie die Borakten darlhun, seid Ihr ein Dieb von Professton? Jnquistt: „Ne, Herr Rath, ich stehle man blos zu meinem Vergnügen!" — Landrichter: Gebt 200 Gulden zu dem Brun nen; — schaut, Jakob Geier, Ihr baut Euch eine Staffel in den Himmel!" Geier: „Recht gern tbät ich's, gnädiger'Herr, wenn's nur die letzte Staffel wär'; aber was hilft eine einzige Staffel bei der großen Höh', und so viel Geld, als a Stiegen kostet, hab' l doch nit." Pastor (in ein Bauernhaus tretend, wo sie eben zu Mittag essen, zu dem sechsjährigen Aemelt): „Ißt du denn Erdäpfelbrei gern mein Kind?" Acmeli: „Ach ja, Herr Pastor." Pastor: Sieh'st du, da mußt du den Himmels vater danken dafür, denn alle gute Gaben kommen von oben! Acmeli: Ist net wahr, Herr Pastor, die Erdäpfel kommen ja von unten!" Mulak: Denn warum sollen wir denn den Käse zerschneiden? Entweder kriegst du'n, oder ick; wir wollen loosen. Jk nehme nun in die Hand enen Steen un in die andere den Käse, un wenn du nun räth'st, denn bost'n; — also: wat willst'n, den Käse oder den Steen?" — Patzge: Na, den Käse; Mulak: Du bist doch 'ne Gtückskröte — da hast'n. .