55 eher Wechselwirkung auch auf ihrer Seife wieder kei nen unbedeutenden Einfluss auf die Kunst, beson ders auf die Malerei hatte. Wie viel letztere unter ihm gewonnen habe, wird sich am besten darthun durch Anführung eini ger der vorzüglichsten Maler, die unter seiner Regie rung sich auszeichneten und deren Werke grössten- theils noch vorhanden sind. J. C. Bendelee, hätte leicht einer der besten Künstler werden können, wenn Ordnung seine Sache gewesen wäre. Geboren zu Quedlinburg 1688, fühlte er frühzeitig eine so grosse Neigung zur Malerei, dass er sie, seinem Vater zum Trotz, der ihn studiren lassen wollte, heimlich und ohne Anweisung betrieb. Als Avtodidactos brachte er es auch in der That weit genug. Eine Landschaft von ihm, die man dem König von Leipzig aus sandte, gefiel diesem so, dass erBendelern 1000 Thaler und den Titel eines Ka- binetsmalers anbieten lies, wofür er iährlich nur vier Stücke liefern sollte. Aber Zwang und Ordnung war ihm fremd. Lieber schweifte er leichtsinnig in der Welt herum, arbeitete nur, wenn die höchste Noth