für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e b c n von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börfenvereins. ^ 13. Freitags, den 27. März 1835. Buchhand el. Aus der Schweiz r). Anfangs Febr. 1835. Ein vom I. Febr. datirter Prospectus, ausgegeben von der lisibrsiris etrcmFvre ciu clüpot contrsls cle In librsiris n pgns 2) gibt Kunde von einem Unternehmen , welches deut schen Buchhandel und deutsche Literatur in ihren wesentlichsten Interessen so innig berührt, daß Verfasset dieses sich veran laßt sieht, auf die Wichtigkeit desselben aufmerksam zu machen und einen gutgemeinten Vorschlag daran zu knüpfen. Es be trifft die Herausgabe einer Bibliothek der deutschen Classiker in einer vollständigen Gcsammtausgabc ihrer Werke rc. 3). Wenn auch nicht behauptet werden darf, daß diese Bi bliothek, was die typographische Ausstattung und die Wohlfeilheit anlangt, den bereits erschienenen Originalausga ben deutscher Elassiker im allgemeinen mit ihrer Eoncur- ren; bedeutenden Schaden zufügen werde, denn namentlich würden Göthe's Werke in 5 Banden fast eben so thcucr als die Cotta'sche Taschenausgabe, — Herd er's Werke 1) Dieser Aufsatz war geschrieben, che die Nr. 6. des Bör- scnblattcs mit dcr„Bekanntmachung des Börscnvorstandes" in Be zug auf vorliegenden Gegenstand dem Vers, zu Gesicht kam. Er hatte den Aufsatz zwar ursprünglich für dies Blatt bestimmt, die Abfindung aber aufgcgcbcn, weil er fürchtete, daß er doch nur wie eine Stimme in der Wüste verhallen werde. Da nun aber die gleiche Idee in Nr. 5. des Börsenblattes ans Licht tritt, so will er seine Ansicht von der Sache nicht länger zurück halten. 2) Herr Delloye hat spater als Dirigent des Vepvt central erklärt, daß das fragliche Unternehmen diesem Institut durchaus fremd sei (s. Nr. 10 S. 247 d. Bl.). D. R. 3) Wegen der näheren Umstände wird auf Nr. 6. d. Bl. ver wiesen. 2. Jahrgang. kamen höher zu stehen, — Schiller's Werke würden I etwa den gleichen Preis halten wie die schöne Ausgabe in 1 I Band bei Eotta; — so darf doch nicht außer Acht gelassen werden, daß dagegen andere Schriftsteller bedeutend wohlfei ler geliefert werden würden, vor allen Jean Paul's Werke, denen in dem Prospectus der allerdings nicht unbe gründete Vorwurf ärmlicher Ausstattung und bedeutender Un- correctheit gemacht wird Aus dem Gesichtspunkt der Rechtmässigkeit betrachtet, wird Niemand bestreiten, daß das Unternehmen an sich ein rechtmä ßiges ist, und zwar eben so gut, als bis jetzt die vielfältig in Deutschland erschienenen Ausgaben französischer, englischer, italienischer und anderer Schriftsteller des Auslandes dafür ge halten wurden. Eine andere Frage ist freilich die, ob die Ver breitung dieser Ausgabe in Deutschland rechtmäßig sey oder nicht 5). Die Erörterung dieser Frage liegt außer dem Plane des Verfassers; er nimmt sie aber als beantwortet an, indem 4) Der würdige Verleger dieser Werke, de» der Vers, hoch- schäbt, wird sich durch dies Urtheil um so weniger beleidigt fühlen, da er wahrscheinlich schon längst selbst von der Wahrheit desselben überzeugt ist. 5) Eine positive Antwort auf diese Frage verspricht die Be kanntmachung des Herrn Vorstandes. Eine solche scheint auch die lübrairis elrangöre vorausgcsehen zu haben, weil sie in ihrem Prospectus auf der „Liste der Buchhandlungen, die sich dem Ver triebe der Bibl. d. Leut. Classiker namentlich unterzogen haben" sollen, unter der RubrikD rutsch land auch nicht eine einzige Firma aufgcführt und wahrscheinlich nicht daran gedacht hat, daß Wien und Prag auch zum deutschen Bunde gehören. Was die schweizerischen Buchhandlungen, welche in dieser Liste ge nannt sind, anbctrifft, so Lars hiermit versichert werden, daß keine Anfrage an sie deshalb gemacht wurde, was schon daraus hervor- gcht, daß Firmen Vorkommen, welche gar nicht mehr cristiren. Ucbrigcns ist auch Eon stanz zu einer.Schweizcrstadt gemacht worden (!). sVgl. Bbl. Nr. 12 S. 289. D. R.j 24