H<> für den D e u t s ch e n B u ch h a n d c l und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des BörscnvcrcinS. 13. Dienstags, den 14. Februar 1843. Die buchhändlcrische Industrie vor der sächsischen Kammer. Die König!. Sächsischen Landtagsmittheilungen, N. Kam mer, enthalten Nr. 21 S. 390 Folgendes: „Sitzung vom 16. Jan. 1843. », Registrande Nr. 8. (Nr. 159.) den 16. Jan. Der Buchdrucker und Buchhändler Bernhard Tauchnitz zu Leip zig überreicht der Kammer die bis jetzt bei ihm erschienenen 32 Bände seiner Stereotypausgabe der Oollection ok Nri- tisll AutllOI8. Präsident 0. Haase: Diese 32 Bände der Ool- lection of Nritisli ^utdors sind mir von deren Herausge ber, dem Buchdrucker und Buchhändler Bernhard Tauch nitz in Leipzig, übersendet worden, um sie der Kammer zu übergeben, mit der Bitte, sie zu ihrer Bibliothek zu nehmen. Das ganze Werk ist noch nicht vollendet und wird ungefähr 300 Bände bilden. Der Uebersender hat mir zugleich mit- getheilt, daß er die nachfolgenden Bände zur Bibliothek der Kammer einsenden werde. Nach seiner weitern Mitthei lung ist er zur Herausgabe dieses Werks dadurch bewogen worden, weil für die zahlreichen und mit jedem Tage in Deutschland sich mehrenden Freunde der englischen Litera tur, insonderheit aber für die Schulen, wo der Unterricht in der englischen Sprache nicht häufig stattsindet, die engli schen Originalwerkc zu theuec sind, und daß deren hoher Preis die Folge gehabt hat, daß Deutschland mit diesen Ausgaben vom Auslande, namentlich von Frankreich aus, überschwemmt wird, welche die zeither in Deutschland er schienenen gänzlich verdrängt haben. Der Herausgeber ist durch eine bedeutende Stcrcotypengieficrei und Druckerei in den Stand gesetzt, mit den französischen Buchdruckern zu concurriren, und hofft durch dieses Unternehmen, bei wel chem er Eorrectheit und Eleganz mit Wohlfeilheit verbun den hat, einem gefühlten Bedürsniß abzuhelsen, wodurch ein nicht unbedeutendes Capital, was für dergleichen Ausgaben jährlich aus Deutschland nach Frankreich ging, in jenem zu- Ivr Jahrgang. rückbleibt. Derselbe übcrgiebt dieses Werk der verehrten Kammer, um dieser seine Hobe Achtung zu beweisen, und sein Unternehmen dem Wohlwollen und dem Schuhe der Kammer zu empfehlen. — Das Werk wird daher zur Bi bliothek genommen werden, und ich werde dem Uebersender den Eingang desselben bei der Kammer in deren Namen dankbar anzeigen." Wir wollen dem lobenswerth ausgeführten Unternehmen des Herrn Tauchnitz durchaus nicht zu nahe treten, es ist jedenfalls ein unter den bestehenden Gesetzen erlaubtes Und in der That die hervorgehobenen Vortheile darbietendes, unwillkührlich erinnert Vorstehendes aber an die angebliche Rede des Königs Leopold zu den belgischen Nachdrucker». Und was sagte damals die deutsche Presse dazu? Oder ha ben wir etwa ein größeres Recht an englischen Werken, als Belgiens Buchdrucker und Buchhändler an deutschen Er zeugnissen? Wir scheinen in der That noch sehr weit von Ausführung der Idee eines internationalen Verlagsrechts entfernt zu sein, und das ist wahrlich sehr zu beklagen. Je denfalls werden wir fortan über ausländischen Nachdruck schweigen müssen. iU. Berichtigung. Ich erkläre hiermit, daß sich die in meinem, an ein hiesi ges Deputations-Mitglied des Buchhändler-Vereins gerich teten und in No. 12 des B.-Bl. abgedruckten Briefe aus gesprochene Eensurbcstimmung nicht auf den Censurscheiu, sondern aus den Ce nsur bogen bezieht, auf welchem letzteren das Imprimatur ausdrücklich nur „zum Abdruck für den angegebenen Zweck" genehmigt worden ist. Das Wort „Eensurschein," welches ich für einen Schreib fehler erkläre, habe ich daher in „Ceusurbogrn" zu berichtigen. Leipzig, 13. Fcbr. 1843. B. G. Teubner. 26